Zunächst wird die Entstehung der über zweihundert Jahre alten Bindung zwischen der deutschen Geschichte und dem Industrieunternehmen Krupp AG aufgezeigt. Darauffolgend kommt es zu einer Darstellung der Unternehmensstruktur, wobei die Bedeutung der Anteilseigner für den Konzern ausführlich erläutert wird. Zum Abschluss werden die wichtigsten Ereignisse der jüngeren Unternehmenshistorie anhand von drei Fällen behandelt. Diesbezüglich werden die Motive und Strategien in den ersten beiden Fällen umfassend erklärt. Der letzte Meilenstein – Geplante Aufspaltung und Fusion von Steel Europe mit Tata Steel – ist hingegen weniger detailliert beschrieben. Dessen Hintergründe werden mit den Leitfragen, welche die Studierenden zum Nachdenken anregen sollen, im letzten Kapitel abgefragt.
„Wer arbeitet, macht Fehler. Wer viel arbeitet, macht mehr Fehler. Nur wer die Hände in den Schoß legt, macht gar keine Fehler.“
Wer sich an der Philosophie des legendären Industriemagnaten Alfred Krupp orientiert, könnte vermeintlich schlussfolgern, dass einige Manager von Thyssenkrupp in den letzten Jahren vor lauter Arbeit keine freie Minute übrighatten. Sie haben es nicht zuletzt zu verantworten, dass das Unternehmen nach Fehlinvestitionen in amerikanische Stahlwerke um sein Überleben kämpfen musste. Dabei begann Ende der Neunzigerjahre die hoffnungsvolle Geschichte eines aufstrebenden Weltkonglomerats, das aus dem Zusammenschluss der beiden größten deutschen Stahlkonzerne hervorging. Letzten Endes wurde Krupps Lebenswerk vor der drohenden Insolvenz bewahrt, doch dessen Zukunft ist heute ungewisser denn je. In den vergangenen Jahren vollzog man Strategieänderungen und Neuorientierungen vergleichbar häufig wie Personalwechsel in der Führungsriege.
Nachdem die Pläne zur Fusion der Stahlsparte mit Tata Steel Europe und der anschließenden Aufspaltung in zwei eigenständige Unternehmen verworfen wurden, beschwört man nun die Rückbesinnung auf das Stahlgeschäft. Für aktivistische Investoren wie Cevian und Elliott ist jene Entwicklung alles andere als zufriedenstellend. Ihr Einfluss auf den Konzern wird im Rahmen dieser Fallstudie thematisiert, die darauf abzielt, den Studierenden des Moduls „Strategisches Management“ zentrale Themen der Vorlesung praxisorientiert zu vermitteln.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zwei Jahrhunderte im Stahlgeschäft - Die Krupp AG
- Die Fusion zweier Stahlgiganten
- Die Unternehmensstruktur der Thyssenkrupp AG
- Organisationsstruktur und Geschäftsfelder
- Die Rolle der Anteilseigner
- Die Entwicklung des Konzerns seit 1999
- Versuch der Übernahme von Dofasco
- Errichtung eines Stahlwerks in Brasilien
- Geplante Aufspaltung und Fusion von Steel Europe mit Tata Steel
- Der europäische Stahlmarkt - ein Überblick
- Geplantes Joint Venture mit Tata Steel Europe
- Das Projekt Gemini - Aufspaltung von Thyssenkrupp
- Leitfragen zur Fallstudie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Fallstudie soll den Studierenden des Moduls „Strategisches Management“ zentrale Themen der Vorlesung praxisorientiert vermitteln. Sie analysiert die Geschichte und Entwicklung des Unternehmens Thyssenkrupp, beleuchtet seine Unternehmensstruktur und insbesondere die Rolle der Anteilseigner, und untersucht ausgewählte strategische Entscheidungen und deren Auswirkungen.
- Die historische Entwicklung von Krupp und die Fusion mit Thyssen
- Die Unternehmensstruktur und die Bedeutung der Anteilseigner für Thyssenkrupp
- Die strategischen Entscheidungen des Unternehmens seit 1999, insbesondere die Versuche, sich im Stahlmarkt zu behaupten
- Die Auswirkungen der aktivistischen Investoren auf die Strategie von Thyssenkrupp
- Die Herausforderungen und Chancen des Stahlgeschäfts im globalen Wettbewerb
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Unternehmen Thyssenkrupp und dessen turbulente Geschichte in den letzten Jahren vor. Sie betont die Bedeutung des Stahlgeschäfts für Thyssenkrupp und die Bedeutung der Fallstudie für das Verständnis des strategischen Managements.
- Zwei Jahrhunderte im Stahlgeschäft - Die Krupp AG: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entstehung und Entwicklung der Krupp AG, einem der wichtigsten deutschen Industrieunternehmen. Es beleuchtet die Geschichte des Unternehmens und seine Bedeutung für die deutsche Wirtschaft.
- Die Fusion zweier Stahlgiganten: Dieses Kapitel beschreibt die Fusion von Thyssen und Krupp zu Thyssenkrupp im Jahr 1999. Es beleuchtet die Gründe für die Fusion und die Herausforderungen, die sich aus dem Zusammenschluss ergaben.
- Die Unternehmensstruktur der Thyssenkrupp AG: Dieses Kapitel analysiert die Organisationsstruktur und die Geschäftsfelder von Thyssenkrupp. Es beleuchtet insbesondere die Rolle der Anteilseigner und deren Einfluss auf das Unternehmen.
- Die Entwicklung des Konzerns seit 1999: Dieses Kapitel schildert die wichtigsten strategischen Entscheidungen des Unternehmens seit 1999, unter anderem den Versuch der Übernahme von Dofasco, die Errichtung eines Stahlwerks in Brasilien und die geplante Aufspaltung und Fusion von Steel Europe mit Tata Steel. Es erklärt die Hintergründe und Motive dieser Entscheidungen und analysiert deren Auswirkungen auf das Unternehmen.
Schlüsselwörter
Thyssenkrupp, Krupp, Stahl, Fusion, Unternehmensstruktur, Anteilseigner, Strategie, Stahlmarkt, Globalisierung, Wettbewerb, aktivistische Investoren, Dofasco, Brasilien, Tata Steel, Steel Europe, Projekt Gemini, Aufspaltung
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- Roman Shatokhin (Author), 2020, Fallstudie Thyssenkrupp. Fusion zweier Stahlgiganten, Unternehmensstruktur, Entwicklung des Konzerns, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1012116