Stellen Sie sich eine Kultur vor, die über Jahrtausende hinweg in Harmonie mit einem Land lebte, das so vielfältig und unversöhnlich ist wie Australien selbst. Doch was geschieht, wenn diese uralte Verbindung durch die Ankunft einer neuen Zivilisation auf eine harte Probe gestellt wird? Diese fesselnde Reise enthüllt die Geschichte der Aborigines, der Ureinwohner Australiens, deren Schicksal untrennbar mit dem Aufstieg und Fall von Kolonialismus, Landraub und kultureller Zerstörung verbunden ist. Von den mystischen Ursprüngen ihrer Traumzeit-Mythen bis zu den brutalen Realitäten der europäischen Besiedlung beleuchtet dieses Buch die tiefgreifenden Auswirkungen auf ein Volk, das einst unangefochten über seinen Kontinent herrschte. Entdecken Sie die Vorgeschichte der Aborigines, ihre komplexe soziale Struktur und ihre spirituelle Verbundenheit zur Natur, die in ihren Zeremonien und Traumpfaden lebendig wird. Erfahren Sie, wie der Kontakt mit den Europäern nicht nur zu Landverlust und Vertreibung führte, sondern auch zu einem systematischen Angriff auf ihre Identität, Sprache und Kultur. Die Landrechte der Aborigines, ein Thema von wachsender Bedeutung, werden ebenso untersucht wie die anhaltenden Kämpfe um Anerkennung, Gerechtigkeit und Selbstbestimmung. Dieses Buch bietet einen erschütternden Einblick in die Behandlung der Aborigines durch die Kolonialmächte und die daraus resultierenden Traumata, die bis heute nachwirken. Es ist eine Geschichte von Widerstand, Überleben und der unaufhaltsamen Suche nach kultureller Wiederherstellung. Tauchen Sie ein in die Welt der Aborigines von heute, in der Tradition und Moderne aufeinandertreffen, und erfahren Sie mehr über ihre aktuellen Herausforderungen und Erfolge. Ein Muss für alle, die sich für indigene Kulturen, Kolonialgeschichte und die Bedeutung von Versöhnung interessieren. Erkunden Sie die faszinierende Welt der australischen Ureinwohner, ihre Kunst, Musik und spirituellen Praktiken, und gewinnen Sie ein tieferes Verständnis für die Komplexität ihrer Geschichte und die Widerstandsfähigkeit ihrer Kultur. Einblicke in indigene Völker, Traumzeit, Landrechte, Kolonialismus, Australien, Kulturgeschichte, Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit, Diskriminierung, kulturelle Identität, Aborigines heute, Versöhnung, indigene Kunst, indigene Musik, spirituelle Praktiken, historische Stätten, kulturelles Erbe, Unterdrückung, Widerstand, Überleben, Sprache, Traditionen, Zeremonien, Mythen, indigene Sprachen, geraubte Generationen, indigene Gesundheit, indigene Bildung, indigene Gemeinschaften, indigene Politik, indigene Rechte, soziale Ungleichheit, Rassismus, Vorurteile, ethnische Konflikte, kulturelle Vielfalt, indigene Weisheit, Umweltbewusstsein, nachhaltige Entwicklung, kulturelle Sensibilität, interkultureller Dialog, globale Gerechtigkeit, Menschenrechtsverletzungen, Völkermord, Assimilation, Segregation, Integration, indigene Führung, indigene Selbstverwaltung, indigene Unternehmen, indigene Tourismus, indigene Kunsthandwerk, indigene Heilung, indigene Spiritualität, indigene Zeremonien, indigene Musikinstrumente, indigene Tanz, indigene Geschichtenerzählung, indigene Kunstgalerien, indigene Museen, indigene Kulturzentren, indigene Bildungsprogramme, indigene Gesundheitsprogramme, indigene Wohnungsbauprogramme, indigene Beschäftigungsprogramme, indigene Landwirtschaftsprogramme, indigene Umweltschutzprogramme, indigene Sprachrevitalisierungsprogramme, indigene Kulturerhaltungsprogramme, indigene Menschenrechtsorganisationen, indigene politische Organisationen, indigene soziale Bewegungen, indigene Aktivisten, indigene Anführer, indigene Künstler, indigene Musiker, indigene Schriftsteller, indigene Filmemacher, indigene Schauspieler, indigene Sportler.
Gliederung:
1. Einleitung
1.1 Begriffserklärung
1.2 Kultur und Mythen
2. Hauptteil
2.1 Vorgeschichte
2.2 Geschichte nach dem Eintreffen der Europäer
2.3 Landrechte der Aborigines
2.4 Behandlung der Aborigines
2.5 Aborigines heute
3. Schluss
1. Einleitung:
1.1 Begriffserklärung
Das Wort ‘Aborigine’ ist englisch, kommt aber aus dem lateinischen (origine) und bedeutet soviel wie Ureinwohner. Es ist die zusammenfassende Bezeichnung für die Einwohner Australiens, die den Kontinent bei der Ankunft der Europäer besiedelten und die ihnen durch diese Weißen gegeben wurde. Als politisch unkorrekt gilt die Kurzbezeichnung ‘Abo’. Sich selbst nannten die Ureinwohner jedoch kooris.
1.2 Kultur und Mythen
Die Kultur der Aborigines ist sehr alt und mystisch und wird noch heute gepflegt. Jedoch wird es für sie immer schwerer, ihre Traditionen und Zeremonien aufrecht zu erhalten. Die Traumzeit spiet eine sehr wichtige Rolle in der Geschichte. Sie wird auch Schöpfungszeit genannt. Sie ist die Schöpfung, die vor vielen Millionen Jahren den Anfang der Zeit bestimmte. In den Sprachen der Aborigines wird sie ‘Altjeringa’, ‘Tjurkurrpa’ oder auch ‘Palaneri’ genannt. Mit Träumerei hat diese Bezeichnung jedoch nichts zu tun. Vielmehr soll mit Traumzeit die Zeit der Entstehung aller Dinge gekennzeichnet werden. Die Aborigines gedenken in vielen Riten an diese Zeit, in der das Leben begann, die ‘Dinge’ aus dem Inneren der Erde oder aus dem Himmel an die Oberfläche kamen. Die von den Ureinwohnern abgehaltenen Zeremonien sollen sie mit der Energie der Ahnen versehen, um die Traumzeit fortzuführen. Weiterhin führen alte Traumpfade der Aborigines durch ganz Australien. Sie befinden sich entlang der Wanderwege, die die Ureinwohner auf der Suche nach Nahrung benutzten. Auf diesen Pfaden besuchen sie auch noch heute die heiligen Orte, die ihre mythischen Vorfahren schufen, um die ordnungslose Welt zu strukturieren und zu gestalten. Im Weltbild der Aborigines markieren einzelne geographische Punkte historisch-mythische Ereignisse. Durch den Besuch und das damit verbundene Ritual, häufig wurde nur ein Bild in den Sand gezeichnet, vergegenwärtigen sie sich ihre Geschichte und bewahren so ihre Kultur. Auf den Wanderungen entlang den Traumpfaden trafen unterschiedliche, oft weit voneinander entfernt lebende Gruppen aufeinander und vergegenwärtigten gemeinsam ganze Mythenzyklen durch dramatische Aufführungen. Der geographische Zusammenhang war somit identisch mit dem kulturellen. Die zeremoniellen Zusammenkünfte, die überall auf dem Kontinent stattfanden, dienten aber auch dem Informations- und Warenaustausch. Dabei wurden auch Hochzeiten arrangiert und Streitigkeiten beigelegt.
Die Aborigines haben keine Schrift entwickelt, deshalb war die mündliche Überlieferung, z.B. durch Tänze, von großer Bedeutung. Diese Rituale vermitteltem Lebensregeln, wichtige Ereignisse und Schöpfungsmythen von einer Generation zur nächsten.
2. Hauptteil
2.1 Vorgeschichte
Von den 28'000 Aborigines lebten Anfang der 80er Jahre nur noch wenige in traditionellen Gruppen, so dass die überlieferte Kultur in Gefahr, sogar vom Ausstreben bedroht ist. Nach neueren Erkenntnissen reichen die Wurzeln der Kultur mehr als 40'000 bis 60’000 Jahre zurück. Einzelne Studien sprechen sogar von 120'000. Sicher nachweisbar ist eine vollständige Besiedlung seit 32'000 Jahren. Die Weiterentwicklung ihrer Holzwerkzeuge und Kulturgegenstände (auch tjuringas genannt)lässt sich nur noch anhand von Felsenbildern rekonstruieren. In einer oder mehreren Einwanderunswellen erreichten die Aborigines das australische Festland von Indonesien und bzw. oder China aus. Ihr Weg führte sie dabei über eine damals noch bestehende Landbrücke. Die Bevölkerungszahl zur Zeit der Ankunft der weißen Siedler lag etwa zwischen 300'000 und 1'000'000. Ursprünglich teilten sich die Bewohner des Kontinents in mehr als 250 Stämme mit mehreren hundert unterschiedlichen Sprachen ein, die untereinander stark abwichen. Heutzutage existieren jedoch nur noch rund 50 dieser Sprachen. Mit den Bewohnern der Inselgruppe in der Torresstraße (Wasserstraße zwischen Australien und Neu Guinea) trieben die Aborigines regen Handel. Vom Nordosten hatten melanesische Gruppen mit ihren Kanus Australien erreicht. Die Melanesier führten verschiedene Waren wie verbesserte Fischereigeräte und Trommeln, Lieder und Traumgeschichten ein und trugen so zu einem Anwachsen der Bevölkerung bei. Aus dem Nordwesten kamen die ersten seetüchtigen Segelschiffe, deren Besatzung aus indonesischen Fischern bestand. Diese tauschten Tabak, Eisen und Glas gegen das Recht, in den Territorien der Aborigines zu fischen. Diese Kontakte können noch heute in Kunstwerken nachgewiesen werden.
2.2 Geschichte nach dem Eintreffen der Europäer
Die europäischen Siedler begannen Ende des 18.Jahrhunderts das Land zu kolonialisieren. Sie konfrontierten die Eingeborenen mit dem Eigentum an Grund und Boden, was den Aborigines völlig unbekannt war. Für sie war es ein Gesetz, dass niemand die millionenalte Natur besitzen konnte, es war für sie unvorstellbar. Jedoch blieben Konfrontationen oder Proteste durch die Ureinwohner zunächst aus, da die Siedler vorerst mit nur wenig Land zufrieden gaben. Als sie jedoch versuchten, “ihr“ Land und damit auch ihr Geld zu vermehren, führte das zur weiteren Verdrängung der Aborigines aus ihren ursprünglichen Lebensräumen. Die Streifengebiete der Urbevölkerung wurden eingeschränkt, man drängte sie gewaltsam immer mehr in unwirtliche Gebiete ab, so dass sich ihre ökonomischen Lebensbedingungen permanent verschlechterten. Die Kooris hatten kaum eine Chance, sich zu wehren, da die Waffen der Europäer weiter entwickelt waren, als die Speere der Bevölkerung. Somit setzte ein lang anhaltender Prozess der Ghettoisierung ein. Als die Aborigines begannen, sich zu wehren, setzte ein grausamer Völkermord seitens der Europäer ein.Auf die Ureinwohner wurden regelrechte Jagden veranstaltet, sie wurden vergiftet und dem Verhungern preisgegeben. Die Überlebenden wurden unterworfen und mussten z.B. auf Farmen als Hilfsarbeiter dahinvegetieren oder versuchen, durch die Arbeit in industriellen Fabriken zu überleben. Manche mussten auch am Rand europäischer Siedlungen leben, wo sie ‘zivilisiert’ und missioniert wurden. Viele Aborigines starben auch durch die von den Weißen eingeschleppten Krankheiten oder erlagen dem für sie unbekannten Alkohol. Masern und Syphilis verringerten die Anzahl. 1789, 1829-32, 1865-70 wüteten Pockenepedemien, von denen die weißen Siedler verschont blieben. Übergewicht und Diabetes sind heute noch ein weit verbreitetes Problem. Ideologisch legitimiert wurde die Unterwerfung und Ausrottung der Ureinwohner durch rassistische bzw. sozialdarwinistische Theorien. Weiterhin zerstörten importierte Tiere die ursprüngliche Vegetation und damit die natürliche Umgebung der Aborigines. Die uralten Sprachen der Ureinwohner, ihre Zeremonien und Gebräuche, wurden verboten. Auch der Kontakt zu anderen Kooris war ihnen untersagt. Familien wurden auseinandergerissen, Kinder zur Adoption freigegeben. Die Wanderbewegungen über die Traumpfade wurden bei allen Stämmen streng kontrolliert. Die einzelnen Gruppen waren isoliert wie nie zuvor. Somit wurden sie physisch vernichtet und ihre kulturelle Identität wurde zerstört. Durch den Abbau von Bodenschätzen wurden weiterhin viele der Kulturstätten vernichtet oder entweiht. Insgesamt zeigen sich also viele Parallelen zu dem Umgang mit den Indianern in Nord- und Südamerika. In den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelte sich eine Protestbewegung, die sich auf die kulturelle Identität der Aborigines beruft und versucht, die Diskriminierung zu bekämpfen. Die große Mehrheit der weißen Bevölkerung Australiens verdrängte oder rechtfertigte sogar die Ausrottung der Ureinwohner.
2.3. Landrechte der Aborigines
Dieses Thema erlangte erstmals in den 60-er Jahren Bedeutung, als die Proteste seitens der Urbevölkerung Australiens zunahm. Gleichzeitig verlagerten sich die rechtlichen Ansprüche dieser Bevölkerungsgruppe von der zunächst geforderten Lohngleichheit hin zu Forderungen nach Landrechten über Gebiete mit besonderer religiöser, kultureller, geschichtlicher oder anderweitiger Bedeutung für die Urbevölkerung.
Also erließ Bundesregierung 1976 den sogenannten ‘Aboriginal Land Rights Act’, welcher das Northern Territory betraf. In den 80-er Jahren nahm der Widerstand innerhalb der bundesstaatlichen Regierung und insbesondere den Bergbaugesellschaften gegenüber den Forderungen der Aborigines zu. Im Oktober 1985 wurde der Fels Uluru (auch Ayers Rock) offiziell der Gemeinde Mutijulu übergeben. 1988 veröffentlichten die Vereinten Nationen einen Bericht, der Australien beschuldigte, durch die Art und Weise der Behandlung der australischen Urbevölkerung gegen die internationalen Menschenrechte zu verstoßen. Ein Bericht einer Kommission , der im Mai 1991 angefertigt wurde, enthielt Beweise für rassistisches Verhalten der Polizeikräfte und beinhaltete über 300 Empfehlungen zur Verbesserung des interethnischen Verständnisses und des Selbstbestimmungsrechtes der Aborigines. Im Juni des selben Jahres untersagte die Regierung dauerhaft sämtliche Bergbauaktivitäten an einer historischen Stätte der Aborigines im Northern Territory.
Mit dem sogenannten ‘Mabo-Urteil’ von 1992 wurde erstmals festgelegt, dass sowohl die Aborigines als auch die Bewohner der Torresstraße als eigentliche und ursprüngliche Eigentümer des Kontinents anerkannt werden müssen.
1993 trat der sogenannte ‘Native Title Act’ in Kraft, der durch die Errichtung eines Bundesgerichts zur Gültigkeitserklärung bereits bestehender Rechtstitel auf Land die beiden unterschiedlichen Rechtsprechungsaspekte in Einklang bringen und Entschädigungszahlungen leisten sollte, sofern die Ansprüche der Aborigines für bereits erloschen erklärt wurden.
Man schätzt, dass bis zu 40 Prozent des gesamten Staatsgebietes letztendlich infolge der Ansprüche im Rahmen des ‘Native Title Act’ an Aborigines zurückgegeben werden müssten. Am 16. März 1995 beschloss das Gericht, dass der ‘Native Title Act’ volle Rechtsgültigkeit besitze und erklärte die gegensätzliche Gesetzgebung von Western Australia für verfassungswidrig.
2.4. Behandlung der Aborigines
Die ursprünglich 5000 australischen Ureinwohner der Insel wurden trotz der offiziellen britischen Schutzpolitik und infolge ihrer Machtlosigkeit gegenüber den Waffen der Siedler sehr schnell aus eine sehr geringe Zahl reduziert. Auf dem australischen Festland drängten die Viehzüchter auf der Suche nach Weideland für ihre Herden die einzelnen Gruppen von Aborigines immer weiter ins trockene Hinterland ab. Im Prinzip forderte die offizielle Kolonialpolitik im 19. Jahrhundert, dass Aborigines als Gleichgestellte zu behandeln seien. Dies geschah jedoch nicht ohne Hintergedanken. Man wollte sie später zum Christentum bekehren und in die europäische Zivilisation eingliedern. In der Realität war das Umschwenken von einer Politik der Inschutznahme zu einer Politik der Bestrafung charakteristisch für die frühe Kolonialregierung.
Frauen wurden entführt und vergewaltigt während Kinder von ihren Eltern getrennt wurden. Dies verdeutlicht die Einstellung der weißen Bevölkerung zu dieser ethnischen Gruppe. Zwar gab es Ausnahmen, aber die australischen Kolonialsiedler nahmen im 19. Jahrhundert allgemein an, dass die Kultur der Aborigines aussterben würde. Die bewusste Zerstörung und Verleugnung der Kultur der Ureinwohner auf regionaler und Kolonialebene wurde häufig von einer Politik der Rassentrennung begleitet, wodurch die uraustralische Bevölkerung in Reservaten zusammengepfercht und vom normalen Leben in der Kolonie ausgeschlossen wurde.
Den Aborigines standen immer weniger Nahrungsmittel zur Verfügung, wodurch ihre Zahl stetig sank.
Erst in den 50-er Jahren des 20. Jahrhunderts näherte sich die uraustralische Bevölkerung ganz langsam ihrer ursprünglichen Größe .
2.5. Aborigines heute
Die ursprünglichen Sprach der Aborigines wurde weitgehend vom Englischen verdrängt. Es leben heute nur noch etwa 100 Aborigines nach der Art ihrer Vorfahren Sie leben im Zentrum und im Norden Australiens. Die jungen Kooris eröffneten eine Schule und unterrichteten die alte Sprache wieder. Auch nimmt die Zahl der Weißen zu, die erkennen, dass die Kultur der Ureinwohner ein wichtiger Bestandteil von Australien ist. Die Inhaftierungsrate ist bei Aborigines 27-mal, die Arbeitslosenquote sechsmal höher, als bei anderen australischen Bürgern. Die Lebenserwartung ist 20 Jahre geringer als im Landesdurchschnitt. Aborigines machen heute leider nur noch 1,5 % der australischen Bevölkerung aus. Der Durchschnittsverdienst der Aborigines ist nur halb so hoch wie der der restlichen Australier. Die Zuckerkrankheit ist 15-mal häufiger, der Tod durch ansteckende Krankheiten 18-mal häufiger als im Landesdurchschnitt. Die häufigste Todesursache unter der Urbevölkerung ist vor allem Alkohol, aber auch Nierenschäden und Diabetes sind wichtige Gründe für die hohe Sterberate der Aborigines. Sie werden demoralisiert, ihr Selbstrespekt sinkt sowie ihr Lebenswille und sie nehmen den Tod hin, wissen noch nicht einmal, dass ihr Lebensstandard unverhältnismäßig schlecht ist. Diese Demoralisierung führt zur Flucht in Apathie, Depression und Drogen. So entstand ihr Ruf unnütz und faul zu sein. Für Krankenhäuser in Gegenden, in denen die Aborigines unter ghettoähnlichen Umständen leben, stehen nur sehr wenige Mittel zur Verfügung. Sie haben nicht genug qualifiziertes Personal. Somit kann ihnen kaum geholfen werden. Viele Aborigines verdienen sich ihr Brot heute mit Auftragsarbeiten. Sie fertigen Bilder an, die sie auf Baumrinden und zum Teil noch mit Naturfarben herstellen. Auf diesen Bildern stellen sie traditionelle Motive aus der Traumzeit dar. Oftmals ist diese Malen die einzige sinnvolle Beschäftigung, die sie ausführen. Sie sind immer noch nicht in die australische Gesellschaft von heute eingegliedert und bis dahin wird es sicherlich auch noch ein weiter Weg sein.
3. Schluss
Frequently asked questions
Was ist der Inhalt des Textes über Aborigines?
Der Text bietet eine umfassende Übersicht über die Geschichte, Kultur, Behandlung und aktuelle Situation der Aborigines in Australien. Er beginnt mit einer Einführung und Begriffserklärung, geht dann auf die Vorgeschichte, die Auswirkungen der europäischen Kolonialisierung, Landrechte, Behandlung und die heutige Situation der Aborigines ein.
Was bedeutet das Wort "Aborigine"?
‘Aborigine’ ist ein englisches Wort lateinischen Ursprungs (origine) und bedeutet Ureinwohner. Es ist die zusammenfassende Bezeichnung für die ursprünglichen Einwohner Australiens.
Was ist die Traumzeit?
Die Traumzeit (auch Schöpfungszeit genannt) ist ein zentrales Konzept in der Kultur der Aborigines. Sie beschreibt die Entstehung der Welt und aller Dinge. In den Sprachen der Aborigines wird sie ‘Altjeringa’, ‘Tjurkurrpa’ oder auch ‘Palaneri’ genannt. Riten gedenken dieser Zeit.
Wie viele Aborigines lebten vor der Ankunft der Europäer in Australien?
Die Bevölkerungszahl zur Zeit der Ankunft der weißen Siedler lag schätzungsweise zwischen 300.000 und 1.000.000.
Wie beeinflusste die europäische Kolonialisierung das Leben der Aborigines?
Die europäische Kolonialisierung führte zur Verdrängung der Aborigines aus ihren Lebensräumen, zur Zerstörung ihrer Kultur, zu Völkermord und Ghettoisierung. Sie wurden unterworfen, mussten auf Farmen arbeiten, in Reservaten leben oder wurden missioniert. Auch eingeschleppte Krankheiten dezimierten die Bevölkerung.
Was sind Landrechte und wie wurden sie den Aborigines zugesprochen?
Landrechte beziehen sich auf die Anerkennung der Aborigines als ursprüngliche Eigentümer ihres Landes. Durch den ‘Aboriginal Land Rights Act’ (1976) und das ‘Mabo-Urteil’ (1992) wurden erste Schritte unternommen, um Landrechte anzuerkennen und zurückzugeben. Der 'Native Title Act' trat 1993 in Kraft.
Wie wurden die Aborigines im Laufe der Geschichte behandelt?
Die Aborigines wurden oft schlecht behandelt, inklusive Entführungen von Frauen und Kindern, sowie Trennung von Familien. Sie wurden diskriminiert, in Reservaten zusammengepfercht und von der Gesellschaft ausgeschlossen. Ihre Kultur wurde unterdrückt.
Wie ist die aktuelle Situation der Aborigines in Australien?
Die Aborigines sind immer noch mit vielen Problemen konfrontiert, darunter hohe Inhaftierungsraten, Arbeitslosigkeit, geringe Lebenserwartung und gesundheitliche Probleme. Sie machen nur einen kleinen Prozentsatz der australischen Bevölkerung aus, und viele kämpfen mit sozialer Ausgrenzung.
Welche Parallelen gibt es zwischen der Behandlung der Aborigines und der Behandlung der Indianer in Nord- und Südamerika?
Es gibt viele Parallelen, darunter Landraub, Völkermord, Unterdrückung der Kultur, Zwangsumsiedlung und die Verbreitung von Krankheiten.
Was wurde getan, um die Situation der Aborigines zu verbessern?
Es gab Initiativen zur Anerkennung von Landrechten, zur Förderung der kulturellen Identität und zur Bekämpfung von Diskriminierung. Die olympische Sommerspiele 2000 in Sydney mit Kathy Freeman waren ein Symbol der Anerkennung.
- Arbeit zitieren
- Marie Sohn (Autor:in), 2001, Aborigines - Ureinwohner Australiens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/101209