Diese Arbeit untersucht die Bedeutung von Christiane Vulpius für Goethe und wie sich diese im Laufe ihres Lebens verändert hat. Als Grundlage dafür soll das Buch "Christiane und Goethe" von Sigrid Damm dienen, welches 1998 erstmalig erschien. Darin arbeitet die Autorin den umfangreichen Briefwechsel der beiden Liebenden, über 600 an der Zahl, auf und bettet diesen erzählerisch ein. Zusätzlich wird auf unkommentierte Ausgaben über den Briefwechsel sowie auf Tagebucheinträge von Christiane und andere Sekundärliteratur zurückgegriffen, um ein umfassendes Bild von der Beziehung der beiden Protagonisten darzustellen.
Goethes Verhältnis zu Frauen ist, wenn man es unter dem Gesichtspunkt der damalig vorherrschenden gesellschaftlichen Verhältnisse betrachtet, ein eher ungewöhnliches. Nicht selten werden ihm amouröse Verhältnisse mit verschiedenen Frauen nachgesagt, häufig mit Bürgerlichen, die dem Vater des aus gutem Hause stammenden Goethe nicht zusagen.
In einer Zeit, in der die Gesellschaft Themen wie Sexualität und freie Liebe weit nicht so offen gegenübersteht wie das beispielsweise heutzutage der Fall ist, eckte der Schriftsteller mehr als einmal mit seinen schriftlichen Darstellungen und Schilderungen von sexuellen Beziehungen zum weiblichen Geschlecht an, sodass es mitunter vorkommt, dass Stellen aus seinen Werken geschwärzt oder herausgenommen werden, weil sie, so die damalige Meinung, zu unsittlich seien.
Vor allem in seinen jungen Jahren, als er viel herumreist, kommt Goethe in häufigen Kontakt mit Frauen, woraus hier und da Liebeleien entstehen. Nicht selten dienen ihm die realen weiblichen Bekanntschaften als Vorbilder für seine literarischen Figuren. Unbestritten ist auch, dass verschiedene Frauen die unterschiedlichen Phasen seines Schaffens prägen, die meisten seiner zahlreichen Beziehungen, wie beispielsweise jene mit Anna Katherina Schönkopf oder Friederike Brion, nur von kurzer Dauer sind. Eine Ausnahme stellt Christiane von Goethe, geborene Vulpius, dar, die am 1. Juni 1765 in Weimar geboren und später in Goethes Leben einen hohen Stellenwert einnehmen wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Christiane, das Blumenmädchen
- Goethe in Weimar
- Die Zeit nach Italien
- Christiane und Goethe – die ersten Jahre
- Briefwechsel bis 1793
- Schicksalsschläge
- Christiane, Goethe und Schiller
- Gerüchte
- Heirat und die letzten Jahre
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Bedeutung von Christiane Vulpius für das Leben von Johann Wolfgang von Goethe. Sie untersucht die Entwicklung ihrer Beziehung, die Bedeutung Christianes für Goethes Schaffen und die Herausforderungen, denen sie in der damaligen Gesellschaft begegneten. Die Arbeit basiert auf dem Buch "Christiane und Goethe" von Sigrid Damm und verwendet den umfangreichen Briefwechsel zwischen den beiden Liebenden als Grundlage.
- Goethes Verhältnis zu Frauen in der damaligen Gesellschaft
- Christianes Leben und ihre soziale Situation
- Der Einfluss von Christiane auf Goethes Schaffen
- Die Herausforderungen der Beziehung in der damaligen Gesellschaft
- Die Bedeutung von Briefen als Quelle für die Rekonstruktion der Beziehung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt Goethes außergewöhnliche Beziehungen zu Frauen in den Kontext der damaligen Zeit dar. Sie betont die Bedeutung von Christiane Vulpius für Goethes Leben und die Verwendung des Buches von Sigrid Damm als Grundlage für die Analyse.
- Christiane, das Blumenmädchen: Dieses Kapitel schildert Christianes frühes Leben, ihre soziale Herkunft und die schwierigen Lebensbedingungen, die sie als Tochter eines Amtskopisten in Weimar erlebte. Es wird auf ihre Arbeit in der Manufaktur für künstliche Blumen eingegangen und die frühen Schicksalsschläge in ihrem Leben beschrieben.
- Goethe in Weimar: Hier wird Goethes Ankunft in Weimar und sein Weg zu Christiane beschrieben. Es wird auf seine Beziehung mit Charlotte von Stein und seine Italienreise eingegangen. Die Etablierung von Weimar als „Musenhof“ unter dem Einfluss von Carl August wird ebenfalls beleuchtet.
- Die Zeit nach Italien: Dieses Kapitel soll sich mit Goethes Entwicklung nach seiner Reise nach Italien und seinen Begegnungen mit Christiane Vulpius beschäftigen. Die Entstehung ihrer Beziehung und die ersten gemeinsamen Jahre stehen im Vordergrund.
- Christiane und Goethe – die ersten Jahre: Das Kapitel beleuchtet die ersten gemeinsamen Jahre von Christiane und Goethe. Es soll auf die Bedeutung der Beziehung für Goethe, Christianes Rolle im Leben von Goethe und die ersten Begegnungen zwischen den beiden Protagonisten eingehen.
- Briefwechsel bis 1793: Dieser Abschnitt konzentriert sich auf den Briefwechsel zwischen Christiane und Goethe in den ersten Jahren ihrer Beziehung. Es soll auf wichtige Themen, die in den Briefen behandelt werden, und die Entwicklung der Beziehung zwischen den beiden Liebenden eingegangen werden.
- Schicksalsschläge: Das Kapitel widmet sich den Herausforderungen, die Christiane und Goethe in ihrer Beziehung bewältigen mussten. Es soll auf Schicksalsschläge in Christianes Leben und die Folgen dieser für die Beziehung eingegangen werden.
- Christiane, Goethe und Schiller: Dieses Kapitel soll auf die Beziehung zwischen Christiane, Goethe und Friedrich Schiller eingehen. Es soll sich mit den Begegnungen der drei Figuren, den Auswirkungen dieser Begegnungen auf die Beziehung zwischen Christiane und Goethe sowie auf die Rolle von Schiller in Goethes Leben beschäftigen.
- Gerüchte: Das Kapitel soll sich mit den Gerüchten beschäftigen, die in der damaligen Gesellschaft über Christiane und Goethe kursierten. Es soll auf die gesellschaftlichen Reaktionen auf ihre Beziehung eingegangen werden und die Bedeutung von Klatsch und Tratsch in der damaligen Zeit beleuchten.
- Heirat und die letzten Jahre: Dieses Kapitel soll sich mit der Heirat von Christiane und Goethe und den letzten gemeinsamen Jahren ihres Lebens beschäftigen. Es soll auf die Herausforderungen, die in dieser Zeit aufgetreten sind, die Bedeutung der Beziehung für beide Partner und die Rolle, die Christiane für Goethe im Alter spielte, eingegangen werden.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit den Themen Weimarer Klassik, Goethe, Christiane Vulpius, Beziehung, Briefwechsel, Gesellschaft, Literatur, soziale Verhältnisse, Einfluss, Schaffen, Liebe, Familie, Schicksalsschläge. Sie beleuchtet die Bedeutung von Christiane Vulpius für das Leben und Schaffen von Johann Wolfgang von Goethe, insbesondere in der Zeit des Aufbruchs der Weimarer Klassik.
- Citar trabajo
- Vincent Franck (Autor), 2017, Christiane Vulpius und Johann Wolfgang von Goethe. Christianes Bedeutung für Goethes Leben, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1010950