In einer Welt, die von Naturgewalten heimgesucht wird, entfaltet sich eine Geschichte von Verlust, Überleben und unerwarteter Verbundenheit. Günther Weisenborns Kurzgeschichte "Zwei Männer" zeichnet das eindringliche Porträt eines Farmers und seines Peons, deren Leben durch eine verheerende Flutkatastrophe auf den Kopf gestellt werden. Der Farmer, einst wohlhabend, sieht seine Ernte vernichtet, während der Peon den unerträglichen Schmerz des Verlusts seiner Familie erleidet. Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit scheinen allgegenwärtig, doch inmitten des Chaos keimt ein Funke Menschlichkeit auf. Als die Fluten unaufhaltsam steigen und die beiden Männer auf dem Dach ihres Hauses um ihr Leben kämpfen, verschwimmen die Standesunterschiede. Angesichts des Todes erkennen sie die Bedeutung des menschlichen Lebens und die Kraft der Solidarität. Weisenborns Geschichte ist ein beklemmendes Zeugnis der Verwundbarkeit des Menschen angesichts der Naturgewalten und zugleich eine Hommage an die Fähigkeit zur Empathie und zum Zusammenhalt in Zeiten größter Not. Die existentielle Bedrohung durch die Naturgewalt Wasser, der Verlust von Hab und Gut, die Frage nach Verantwortung und die Suche nach einem Neuanfang sind zentrale Themen dieser packenden Erzählung. "Zwei Männer" ist eine Geschichte über die Zerstörung und den Wiederaufbau, über die Notwendigkeit, einander beizustehen, und über die Hoffnung, die selbst in den dunkelsten Stunden nicht erlischt. Ein literarisches Kleinod, das zum Nachdenken anregt und die Leserinnen mit der Frage zurücklässt, was wirklich zählt, wenn alles verloren scheint. Diese Kurzgeschichte ist ideal für Leserinnen, die sich für existenzielle Dramen, deutsche Literatur des 20. Jahrhunderts und Geschichten über menschliche Beziehungen in Extremsituationen interessieren. Die Themen Flucht, Vertreibung, Überleben und Solidarität sind hochaktuell und machen "Zwei Männer" zu einer zeitlosen und relevanten Lektüre. Erleben Sie, wie aus Feindschaft Freundschaft wird und wie die Naturgewalt die wahre Natur des Menschen offenbart.
Weisenborn, Günther - Zwei Männer
Die Kurzgeschichte "Zwei Männer" von Günther Weisenborn zeigt das Schicksal zweier Männer die alles Land und die Ernte verloren hatten und in der Not einer Naturkatastrophe um ihr Leben ringen. Dabei ändert sich die Beziehung der beiden zueinander. Die zwei Hauptpersonen dieser Kurzgeschichte, der Peon, ein untergebener Tagelöhner, und sein Farmer, unterscheiden sich am Anfang der Geschichte sehr voneinander. Der Farmer ist reich und hat "nur" die Ernte für ein Jahr verloren. Der Peon verliert alles, nämlich seine Frau und sein Kind, er hat also nichts mehr. " Seine Frau war ertrunken, als sie sich losließ, um ihre Hände zur Madonna zu erheben. Der Peon hatte drei Blasen gezählt. Ihre Hand hatte die letzte Blase zerschlagen." (Z 13-15) Hiermit ist sein Lebenssinn und sein Halt im Leben zerschlagen worden. Die Frau des Farmers wohnt in der Stadt, deshalb kommt sie nicht zu schaden.
Weil es ein Brauch unter Männern ist, ihr "Schiff" erst in der größten Not zu verlassen oder mit ihm unterzugehen, bleibt der Farmer noch eine Nacht bei seiner Hütte. Das zeigt, dass er an seinem Besitz und seiner Arbeit hängt, und dass er nicht wahrhaben will, was passieren wird. Während sie sich die letzte Zigarette teilen wollten, kam der Strom unaufhaltsam näher. Obwohl sie schon viele Notsituationen durchlebt hatten, waren sie noch nie so wehrlos, weil sie der Kraft des Wassers nichts entgegenzusetzen hatten. "Jetzt aber halfen keine Patronen und kein scharfes Auge Es biss nicht, es stach nicht, das Wasser, es suchte sich nur mit kalten Fingern eine stelle am Mann, seinen Mund, um ihn anzufüllen, bis Blasen aus der Lunge quollen." (33-39) Der Leser bekommt eine Ahnung davon, dass beide Männer dem Tod sehr nahe sind, und ist gespannt, ob sie überleben können.
Diese Spannung wird erhöht, indem der Autor detailgetreu schildert, wie das Wasser von Hühnerstall und Hütte Besitz ergreift. Auch in diesem Abschnitt greift Günther Weisenborn wieder den Schlüsselbegriff "Blasen" auf, den er immer dann verwendet, wenn ein Lebewesen in den Fluten umkommt. " Die Blasen platzten. Ein totes Huhn schwamm im Kreise vor der Haustür." (Z 58-59)
Die Männer retteten sich auf das Hausdach, das sie wie ein Floß durch die Fluten treibt. Beide sind in der gleichen ausweglosen Situation, ihre Standesunterschiede sind ohne Bedeutung. Der Indio spürt, dass die Tragfähigkeit nicht sehr groß ist und einer allein eine größere Überlebenschance hat als beide zusammen. Der Peon überlegt kurz, ob er die Situation für sich nutzen sollte. "... aber man konnte ihn hinunterkippen, denn es ging hier um Leben und Tod." (Z 82-83) Aus Sicht des Peon besteht eine Feindschaft zwischen den beiden Männern. Nachdem beide die letzte Zigarette des Farmers gekaut hatten überwiegt jedoch die Treue zu seinem Herrn. Ihm wird bewusst, dass er seine Familie verloren hat und er fasst den Entschluss, vom Dach zu springen, um seinen Herrn zu retten. Der Farmer zieht ihn sofort aus dem Wasser. Er möchte nicht, dass der Peon sein Leben für ihn opfert, sondern beide ihre Überlebenschance wahren.
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in Günther Weisenborns Kurzgeschichte "Zwei Männer"?
Die Kurzgeschichte "Zwei Männer" von Günther Weisenborn thematisiert das Schicksal zweier Männer, die durch eine Naturkatastrophe Land und Ernte verlieren und um ihr Überleben kämpfen. Dabei verändert sich ihre Beziehung zueinander.
Wer sind die Hauptfiguren und wie unterscheiden sie sich am Anfang der Geschichte?
Die Hauptfiguren sind ein Peon (Tagelöhner) und ein Farmer. Der Farmer ist reich und hat "nur" die Ernte für ein Jahr verloren. Der Peon verliert seine Frau und sein Kind und somit alles.
Was symbolisiert der Begriff "Blasen" in der Geschichte?
Der Begriff "Blasen" wird vom Autor verwendet, wenn ein Lebewesen in den Fluten umkommt und symbolisiert den Verlust des Lebenssinns und den Untergang in den Wassermassen.
Warum bleibt der Farmer trotz der Gefahr in seiner Hütte?
Der Farmer bleibt, weil er an seinem Besitz und seiner Arbeit hängt und nicht wahrhaben will, was passieren wird. Es ist ein Brauch unter Männern, ihr "Schiff" erst in der größten Not zu verlassen.
Wie verändert sich die Beziehung der Männer während der Flut?
Durch die gemeinsame Notlage, in der sie sich auf das Hausdach retten, verlieren ihre Standesunterschiede an Bedeutung. Sie erkennen den Wert eines Menschenlebens und sind aufeinander angewiesen.
Warum überlegt der Peon, den Farmer vom Dach zu stoßen?
Der Peon überlegt es kurz, weil er erkennt, dass einer allein eine größere Überlebenschance hat als beide zusammen. Aus seiner Sicht besteht eine Feindschaft zwischen ihnen.
Was bewirkt der Entschluss des Peon, sich zu opfern?
Der Entschluss des Peon, sich zu opfern, wird vom Farmer verhindert. Der Farmer zieht ihn sofort aus dem Wasser, da er möchte, dass beide ihre Überlebenschance wahren.
Welche Bedeutung hat der letzte Satz des Farmers "Morgen gehen wir zurück und fangen wieder an"?
Der letzte Satz des Farmers spiegelt Zuversicht wider. Die Notsituation ist vorbei, und beide Männer sind bereit, neu anzufangen. Der Regen, der aufgehört hat, symbolisiert das Ende der Not.
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- Fabian Schmidt (Author), 2001, Weisenborn, G. - Zwei Männer - Interpretation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/101082