Die Blechtrommel - Günter Grass
Aufbau
- Roman besteht aus 3 Bücher
- 1. Buch: vor dem 2. WK
- 2. Buch: während des 2. Weltkrieges
- 3. Buch: Zeit nach dem 2. WK in W-Deutschland (=wird im Film gänzlich ausgespart
Chronologisches Erzählen
- Oskar Matzerath wurde 1924 geboren
- hat mit 3 Jahren sein Wachstum willentlich eingestellt
- Im Nachkriegsdeutschland hat ihn Irrenanstalt aufgenommen § schreibt von 1952-1954 seine Biografie (=Rahmenhandlung) § Zeit, von der erzählt wird = 1899-1954
- Oskar Matherath hat alles gesehen und gehört, nichts ist ihm entgangen = war ein hellhöriger Säugling
- seine geistige Entwicklung war bereits bei der Geburt abgeschlossen
Erzählperspektive
- Leser erfährt die erzählte Wirklichkeit aus Oskars Sicht
- Ich-Perspektive, auch 3. Person
- Oskar = Ich-Erzähler mit auktorialen Zügen
Film
- von Volker Schlöndorff
- Unterschied zw. Film und Buch ist das Ende
- Im Buch ist klar, dass Oskar als buckliger Gnom in einer Irrenanstalt endet
- Im Film rundet das Aufgreifen der Eingangssequenz das Erzählte ab, auch startet der erwachsene Oskar ein neues Leben
- Symbolisch für den Aufbruch ist die abschließende Einstellung der Bahngleise, die in der Ferne verschwinden.
- Dass Oskars Wachstum zur Verkrüppelung führt, wird nur zart angedeutet.
Entstehung
- von 1956 an lebte Günter Grass mit seiner Familie in Paris
- hier begann er an der Arbeit an der Blechtrommel und beendete das Manuskript 1959
- Roman wurde zu einem großen Welterfolg
- Danziger Trilogie (bildete: Blechtrommel, Novelle Katz und Maus)
- Ursprung hat die Blechtrommel in der Figur eines Säulenheiligen - diesen hatte Grass im Jahre 1952 während einer Frankreichreise kreiert.
- „Der Säulenheilige“ wurde nie veröffentlicht - Gedicht wurde von Grass verworfen
- birgt die Keimzelle des Romans
- Perspektive des Säulenheiligen wurde für die Figur des allwissenden Zwerges Oskar Matzerath im Grunde genommen und ausgebaut
- Einsamkeit des Säulenheiligen ist verbunden mit Oskars Angst und seiner Sehnsucht nach Rückkehr in den Mutterleib.
- 1952 trat Person Oskars Matherath tatsächlich im Leben Günter Grass in Erscheinung - er sah einen 3jährigen Jungen mit einer Trommel
- Roman ist an seine Frau gewidmet
Roman und Film - Vergleich
- ca. 20 Jahre nach dem Erscheinen lief der Film 1979 im Kino
- Volker Schlöndorff führte Regie, Grass schaltete sich in die Dreharbeiten ein, die in Danzig, in Jugoslawien, der Normanie und Polen stattfanden
- es wird auf den Rahmen verzichtet (Blick aus Heil- und Pflegeanstalt)
- veränderte Erzählsituation
- Ich- und auktoriale Erzählperspektive werden ergänzt durch die scheinbar objektive Darstellungsform des Filmes.
Historischer Hintergrund
- Wiedergabe von Oskar Mazeraths Lebenslauf, in dem sich die Geschehnisse der Zeit widerspiegeln
- Krieg als Geschichtsperiode bildet nach Aufbau und Thematik dieses Werkes genau die Romanmitte
- Blechtrommel = politisches und geschichtliches Buch
- Grass kritisiert das NS-Regime, es findet sich aber keine Spur von Hass auf das Regime
- ersten Kriegsereignisse werden aus Sicht Oskars dargestellt, der mit seinem mutmaßlichen Vater in die polnische Post gekommen ist. § Kriegsereignisse durch Radioberichte
- aktiv am Geschehen nimmt Oskar während seiner Zeit in Bebras Fronttheater teil
- er erlebt den Westwall, Atlantikwall und die Invasion der Aliierten
- Leid und Tod werden am Tod von Roswitha dargestellt
- Bombenangriffe, Zerstörung von Oskars Heimatstadt Danzig
- Er sieht die Vernichtung der Stadt nur, weil er auf dem Dachboden seine Trommel in Sicherheit bringen will.
- Ende der NS-Zeit wird am Ersticken des Vaters Matzerath an seinem Parteiabzeichen dargestellt und wird von einem russischen Soldat erschossen
- Vertreibung der Deutschen aus Danzig und den anderen Ortsgebieten § es kann auch Verbindung zu Adolf Hitler hergestellt werden, der aus einem kleinbürgerlichen Milieu stammt und sich wie Oskar gegen die materielle Enge des Sozialmilieus und gegen die väterliche Enge auflehnt. § Außerdem erinnert an Hitler, dass Oskar ein weltumfassendes Halbwissen besitzt.
- Hitler wurde auch öfters als „Trommler“ tituliert.
- Parallelsetzung und Kombination von Geschichte mit inszinierter Altags- und Lebenswelt ohne das ein logischer Zusammenhang besteht.
- Es kann sein, dass Grass den Roman geschrieben hat, um dem Verdrängungsprozess der Geschehnisse des 2. WK mit seinen Mitteln entgegenzuwirken
Kunstfiguren
- Oskar
- Bebra (Zirkus) diese beiden hat es nicht gegeben
Alfred Matzerath
- Mann von Agnes § Protestant
- steht für Deutsche
- = Rechtsdeutscher
Jan Bronsky
- arbeitet in der polnischen Post § Pole
- röm. kath.
Agnes
- Katholikin
- Kaschubin (= Altslawen, deutschsprechende Sprechgemeinschaft um das Städtchen Kartuzy, kommen aus Kaschubu, sprechen Formen von Deutsch und polnisch. ca. 300.000 gibt es noch)
Markus Sigismund
- Jude
- Im Geschäft - tot
Hintergrund
- Viele Ereignisse von der Blechtrommel finden sich im Lebenslauf von Grass wieder
- Günter Grass besitzt ein Geschäft - Vater von Grass hat Kondialwaren verkauft
- Grass kommt aus einer Multikulturellen Familie (versch. Nationalitäten) § Onkel von Grass in polnischer Post beschäftigt - wird erschossen § Günter Grass verlässt Danzig und geht nach Paris und BRD § Kriegs- Romanschauplätze haben Parallelen in der Biografie von Günter Grass und Blechtrommel
- Grass - Steinmetz
- Oskar - 3. Buch macht auch Steinmetzlehre
- Oskar ist in einer Heil- und Pflegeanstalt, weil er wen umgebracht hat, obwohl er nicht dafür verantwortlich war und erzählt rückblickend dem Pfleger sein Leben.
- Verfilmung vom 1. und 2. Buch
3. Buch
- hat 46 Kapitel
- Jedes Kapitel ist inhaltlich abgeschlossen - Novelle
Roman
- Schelmenroman
- Historischer Roman
Oskar
- Oskar wird im Mutterleib schon allwissend geboren § mit 28 Jahren in Paris verhaftet
- von 28-30 ist er in einer Pflegeanstalt
- er beschließt an seinem 3. Geburtstag sein Wachstum einzustellen (beabsichtigter Treppensturz)
- wehrt sich mit Hilfe seiner Blechtrommel gegen die Engstirnigkeit des
Kleinbürgertums, der Erwachsenenwelt und der zeitgeschichtlichen Geschehnisse
- durch die Trommel ist es ihm möglich, sein sehr bewegtes und unruhiges Leben bis zu seinem 30. Geburtstag zu schildern
- stellt eine fiktive Kunstfigur mit unrealisitischen Eigenschaften dar (Trommelkunst und glaszersingende Stimme)
- ist der Erwachsenenwelt überlegen
Handlungszeit- und ort
- Danzig 1924-1954
- spöttische Darstellung der Kriegsereignisse
- übt Kritik an der Mitläuferschaft des Kleinbürgertums, das dem Massenwahn des Nationalsozialismus verfällt
Symbole (ständig wiederkehrende Motive und Symbole)
- Trommel (als Kommunikationsmittel, Erinnerungshilfe und Symbol für kindliche Unschuld)
- Farben (schwarz, weiß, rot) § Gerüche
- Begräbnisse (Friedhof) § Kirchenbesuche § Ekel
- die schwarze Köchin
Blechtrommel
- Instrument, Spielzeug, Werkzeug § Symbol für das Erzählen
- mit der Trommel kann er die Vergangenheit zurücktrommeln § Kommunikationsmittel
- Erinnerungshilfe
- Symbol für kindliche Unschuld
Sprache
- detaillierte Beschreibungen
- zwei Erzählebenen, die sich am Ende vereinigen § ständige Verfremdung
- häufiges Fehlen eindeutiger Bezugsereignisse
- Arbeit zitieren
- Christina Wlaschitz (Autor:in), 2001, Grass, Günther - Die Blechtrommel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/101070
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