Hieronymus Bosch
1. Lebenslauf
- eigentlich Iheronimus van Aken
- altniederländischer Maler
- * um 1450 in s´Hertogenbosch, gestorben 1516
- Malerfamilie - Vater und Großvater - Antonius und Jan van Aken in s´Hertogenbosch
- 1480-erste Erwähnung über die Mitgliedschaft in der Laienbruderschaft „Zu unserer lieben Frauen“
- Malschule in s´Hertogenbosch, Ausbildung von Malergesellen welche auch Hintergründe gestalteten
- 1488 wird er Vorstand ebendieser Laienbruderschaft
- 1489 zwei Altarflügel für die Kapelle seiner Bruderschaft in der St.-Jans-Kathedrale
Entwürfe für die Kirchenfenster und Beteiligung an der Gestaltung von Prozessionen und Mysterienspielen
-blieb nicht ohne Einfluss auf die Arbeit Boschs
2. Werke
- Bosch erlangte noch zu seinen Lebzeiten Ruhm und hohes Ansehen
- Gemälde wurden von kirchlichen ebenso wie von weltlichen Herrschern gesammelt
- trotz Beliebtheit der dargestellten Themen gerieten seine Bilder in Vergessenheit
- erst die Surrealisten beschäftigten sich wieder intensiv mit Boschs Gemälden und setzten sich mit den verschlüsselten Darstellungen auseinander
- nur noch ca. 40 Gemälde werden Bosch zugeordnet
- keine direkten Quellen die zum Verständnis beitragen
Altarbilder
- kaum anzunehmen, dass diese bizarr-dämonischen Paradies und Traumbilder für Kirchen bestimmt waren
- nur in Ausnahmefällen teuflische oder abnorme Figuren (Johannes d. E. auf Patmos)
- beiden bedeutensten Werke dieser Altarbilder hängen heute im Prado / Madrid
- Der Garten der Lüste und der Heuwagen
- Beide Werke: - unzählbar viele Figuren
- - liegt Symbolgehalt zugrunde der auf die Zugehörigkeit des Malers zur
- „Gemeinschaft der Freien (oder Hohen) Geister“ hinweist
- Sekte die bereits vor dem 14. Jhd. bekannt war
- Inhalte: Adam wurde als eine von Sünden freie Gestalt verehrt, welche dem Menschen zur Unschuld zurückführen könnte
- Ziel: in Verbindung heidnischer, christlicher und volksreligiöser Vorstellungen ein Paradies auf Erden zu errichten
- dieses Paradies ist im Garten der Lüste dargestellt
die bunt wiedergegebene Nacktheit der Figuren bringt adamitische Unschuld zum Ausdruck (nähere Informationen zur Deutung der Bilder Boschs im Vortrag, da mir eine Aneinanderreihung wichtiger Symbole und deren Deutung nicht sinnvoll erscheint)
-Heuwagen: - Darstellung des Unglaubens auf dem Weg in die Hölle, welche sich bereits auf Erden befindet,
These: Bosch wollte mit diesem Bild die ins Verderben führende Dummheit, Sündhaftigkeit und Unerlöstheit von Leuten der Kirche, besonders von Mönchen und Nonnen aufzeigen
- viele solcher moralisierender Gemälde
Bosch: Hauptthemen seiner Malerei: - das anzustrebende irdische Paradies und die „Hölle auf Erden“
- damit in Tradition der altniederländischen Malerei, welche zur Aufgabe hatte die himmlischen Bereiche in irdische Wirklichkeit zu übersetzen und dann die Hölle als ein warnendes Bild vor den Zeitgenossen aufzubauen
- Bosch erreichte damit bis dahin ungekannte Tiefen mit Darstellungen einer abgründigen Natur mit all ihren Schrecknissen, Dämonen und Untieren
- mit vielsagenden Symbolen z.B. Pflaume brachte er die Verderbtheit und Triebhaftigkeit des Menschen in seiner ganzen Perversion zum Ausdruck
- Darstellung der Hölle mit all ihren Qualen war zentrales Anliegen:
- gewohnte Dimensionen verschwimmen: riesige Tiere, Früchte und Gegenstände agieren neben im Vergleich zu ihnen winzigen Menschen
- Bedrohung und Untergang sind in allen Bildern deutlich zu spüren
- alles wird relativ, gewohnte Dimensionen und Verhältnisse verlieren ihre Gültigkeit
- z.B. Garten der Lüste: Riesenerdbeeren neben kopflosen Menschen, Vögel als Reittiere, keiner Figur wird ein fester Platz zuerkannt,
Quellenangaben
- Lexikon der Malerei A-Z, Ein einzigartiges Panorama der Malerei von der Urzeit bis heute, Hrg. ecco-Verlag Köln (1998) Seite 76ff
- Hieronymus BOSCH, Wilhelm Fraenger, VEB Verlag der Kunst Dresden, 1975
- Das Geheimnis des Hieronymus Bosch, Peter Dempf , Eichborn, 1999
- Internet
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