Immanuel Kant: Kurzbiographie und Phasen seiner Philosophie.
Immanuel Kant
*22.04.1724
+ 12.02.1804
in der ostpreußischen Stadt Königsberg (heute Kaliningrad, Russland)
Biographie:
Immanuel Kant war der Sohn eines Sattlers aus einer protestantisch-pietistischen (=tiefreligiös und bibeltreu) Familie. 1740-1764 studierte Kant Philosophie, Mathematik,
Naturwissenschaft und Theologie. 1770 wurde er Professor für Logik und Methaphysik (=phil. Disziplin, welche Leben und Welt jenseits ihrer natürlichen Erscheinungen zu denken versucht). Sein
Hauptwerk „ Kritik der reinen Vernunft“ schrieb er mit 57 Jahren. Fünf Jahre darauf wurde Kant Rektor an der Universität Königsberg. Zehn Jahre später beendete er seine Laufbahn. Zeit seines blieb er Junggeselle. Er starb 1804 in seiner Heimatstadt Königsberg, die er nie verlassen hatte, mit den Worten „Es ist gut“.
69 Schriften und Werke:
-Kritik der reinen Vernunft
-Kritik der praktischen Vernunft
-Kritik der Urteilskraft
- Der ewige Frieden
...
Der Tagesablauf von Immanuel Kant:
Mit den Worten „Es ist Zeit“ wurde er um 4:55 von seinem Diener geweckt. Um 5:00 Uhr wird dann ein Frühstück in Form von 2 Tassen Tee und einer pfeife Tabak eingenommen. Noch im Morgenmantel bereitet er sich auf die um 7:00 Uhr beginnenden Vorlesungen vor.
Vollbekleidet schließt er die Vorlesung um 9:00 Uhr, schlüpfte zurück in seinen Morgenmantel und arbeitet bis 12:45 Uhr an seinen Schriften. Dann wurde die zum Mittagstisch eingeladenen Gäste empfangen, und es wird von 13:00 Uhr bis 16:00 Uhr ausgedehnt gespeist. Nach dem Essen macht sich Kant einen siebenminütigen Spaziergang. Auch hier geht er eine festgelegte Strecke. Nun beginnt Kants Freizeit, die er sich mit leichter Lektüre oder bevorzugt mit Reiseberichte ausfüllt. Punkt 22:00 Uhr gingen dann im Hause Kant die Lichter aus, bis „Es wieder Zeit“ ist. Dadurch, dass er sich streng an seinen Tagesablauf hielt, konnte Kant obwohl er immer schwach und krank war, sein 80tes Lebensjahr erreichen.
Philosophie:
Kant begründete den kritischen Idealismus (=über dinge kann nichts erfahren werden als die Art und Weise, in der sie in der Welt in Erscheinung treten) und den „transzendentalen Idealismus“ (=Erkenntnistheorie). Darüber hinaus führte er den Rationalismus und Empirismus zusammen: Dem Wissen liegen Sinneseindrücke zugrunde, doch die Erkenntnis wird erst durch den Verstand ermöglich.
Kants Philosophie wird in drei Phasen geteilt:
Die vorkritischen Phase:
Seine Schriften „Allgemein Naturgeschichten und Theorie des Himmels“ von 1755 war der entscheidende Stoss gegen ein wörtliches Verständnis der biblischen Schöpfungsgeschichte. Kants Theorie, dass die Erde durch Rotation von Materie aus kosmischem Nebel entstanden war, löste die Fesseln der Kirche, in denen die Wissenschaft bis dahin gefangen gewesen war.
Die kritische Phase:
In der „Kritik der reinen Vernunft“ von 1781 untersuchte Kant die Grundlagen der menschlichen Erkenntnis. („Das Ding an sich“ ist nicht erkennbar, nur seine Erscheinungsform. Siehe Blatt 1.
Die nachkritische Phase (nach 1790):
In „ die Methaphysik der Sitten“ von1797 behauptete Kant, dass die Seele unsterblich und Gottes Dasein nicht zu beweisen sei. Seiner Meinung nach kann allgemeines und notwendiges Wissen nicht der Erfahrung entspringen, sondern nur aufgrund von „Vorurteilen“ (=hier: angeborene Erkenntnisstrukturen) existieren.
Aufklärung 1720-1790):
Kant war zusammen mit Moses Mendelssohn der wichtigste Vertreter der Aufklärung in Deutschland.
Zitat von Kant: Aufklärung ist "Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Hilfe eines anderen zu bedienen.“
Der Wahlspruch der Aufklärung lautet: “Habe den Mut, dich deine Verstandes zu bedienen!“
Für Kant war das „Zeitalter der Aufklärung“ noch lange nicht dasselbe wie eine „aufgeklärte Zeit“, denn er sah, dass zu viele seiner Zeitgenossen gar nicht begriffen hatten, was Aufklärung bedeutete.
Tafelbild:
Moralgesetz als kategorische Imperativ: „Wir sollten immer so handeln, dass wir uns gleichzeitig wünschen können, die Regel, nach der wir handeln, würde allgemeines Gesetz“.
- Quote paper
- Eva Völker (Author), 2001, Immanuel Kant. Kurzbiographie und Phasen seiner Philosophie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100953