In dieser Arbeit soll zunächst im Allgemeinen erläutert werden, was Albert Camus unter dem Absurden und der Revolte versteht. Bevor untersucht wird, inwiefern sich das Absurde in dem Roman „La peste“ auswirkt und welche Personen hierfür stellvertretend sind, wird zuvor die Erzählperspektive betrachtet. Auch für die Revolte werden Untersuchungen angestellt, wie sie sich im Roman widerspiegelt und welche Personen bzw. Personengruppen hier eine Wandlung erfahren und für die Revolte stehen.
Das Jahr 2020 ist kein gewöhnliches Jahr. Das neuartige Coronavirus wird zur globalen Pandemie erklärt und verändert schlagartig das Leben aller Bürger*innen. Es folgt ein Lockdown in vielen Ländern dieser Welt. Das öffentliche Leben bricht zusammen. Schulen, Läden und öffentliche Institutionen müssen schließen und viele Menschen bangen um ihre Existenz. Woher das Virus kommt, wieso es ausgerechnet in diesem Jahr auftaucht und wer verantwortlich dafür sein könnte, ist eine Frage, die die Menschen beschäftigt. Es werden verschiedene Theorien und Überlegungen verbreitet, aber zu einer eindeutigen Erklärung, die alle Bürger*innen befriedigt, kommt man nicht. Die Menschen wollen begreifen, woher das Virus stammt, müssen aber die Grenzen ihrer Erkenntnisfähigkeit erkennen und akzeptieren. Die Gesellschaft beginnt sich zu spalten.
Eine vergleichbare Situation ist in Albert Camus‘ Roman „La peste“ zu finden. Die Pest befällt unerwartet die algerische Stadt Oran und stellt die Bürger*innen vor große Herausforderungen. Sie wollen verstehen, was es mit der Pest auf sich hat. Aber auch hier stellt sich schnell heraus, dass sie nicht fähig sind zu begreifen, vor was für einer Herausforderung sie stehen. Den Konflikt zwischen dem Suchen nach einer Erklärung und der Unfähigkeit der Menschen eine Erklärung zu finden, nennt Albert Camus „das Absurde“. Die Philosophie des Absurden zieht sich durch den ganzen Roman. Als eine Möglichkeit, auf das Absurde in der Welt zu reagieren, sieht Albert Camus „die Revolte“.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Philosophie des Absurden
- Die Philosophie der Revolte
- Das Absurde und die Revolte in La peste
- Erzählperspektive
- Das Absurde
- Die Revolte
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Albert Camus' Roman La peste im Kontext seiner Philosophie des Absurden und der Revolte. Die Zielsetzung besteht darin, die Konzepte des Absurden und der Revolte in Camus' Werk zu erläutern und deren Manifestation in La peste zu analysieren. Die Arbeit beleuchtet die Reaktion der Figuren auf die unerwartete Katastrophe und untersucht, wie sie mit dem Nicht-Wissen und der Sinnlosigkeit der Situation umgehen.
- Das Konzept des Absurden bei Camus
- Die Revolte als Reaktion auf das Absurde
- Die Darstellung des Absurden in La peste
- Die verschiedenen Reaktionen der Figuren auf die Pest
- Die Bedeutung von Widerstand und Solidarität im Angesicht der Katastrophe
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt einen Bezug zwischen der aktuellen COVID-19 Pandemie und der in Albert Camus' Roman La peste dargestellten Pestausbruch in Oran her. Beide Situationen zeichnen sich durch ein unerwartetes Ereignis aus, das die Gesellschaft stark beeinflusst und die Menschen mit der Begrenztheit ihrer Erkenntnisfähigkeit konfrontiert. Die Einleitung skizziert den Fokus der Arbeit: die Analyse des Absurden und der Revolte in La peste und deren Reflexion in den Reaktionen der Bevölkerung.
Die Philosophie des Absurden: Dieses Kapitel erklärt Camus' Philosophie des Absurden, ausgehend von seinem Werk Le mythe de Sisyphe. Es beschreibt das Absurde als den Konflikt zwischen dem menschlichen Bedürfnis nach Sinn und der Sinnlosigkeit der Welt. Camus' Mythos des Sisyphos dient als Metapher für die sinnlose Arbeit des Menschen, der sich dem Absurden bewusst ist. Das Kapitel beleuchtet auch die drei möglichen Reaktionen auf das Absurde: Selbstmord, Glaube und die Akzeptanz des Absurden. Camus plädiert für die dritte Option, das Absurde auszuhalten und sich aufrichtig damit auseinanderzusetzen, was er als Auflehnung und Quelle des Lebenssinns sieht.
Die Philosophie der Revolte: Dieses Kapitel konzentriert sich auf Camus' Konzept der Revolte als Antwort auf das Absurde. Die Revolte wird nicht als Sieg über das Absurde, sondern als kontinuierlicher Kampf für ein menschenwürdiges Leben dargestellt. Der letzte Satz aus Le mythe de Sisyphe, "Il faut imaginer Sisyphe heureux," wird als Quintessenz dieser Philosophie interpretiert: Sisyphos' Glück liegt in der Akzeptanz und dem Kampf gegen seine sinnlose Aufgabe. Das Kapitel erwähnt auch die kollektive Natur des Leidens und die Möglichkeit einer gemeinsamen Auflehnung gegen das Absurde.
Schlüsselwörter
Albert Camus, La peste, Das Absurde, Die Revolte, Existenzialismus, Sinnlosigkeit, Widerstand, Solidarität, Pandemie, COVID-19, menschliches Leiden, kollektives Leid, Erkenntnisgrenzen.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse von Albert Camus' "La Peste"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Albert Camus' Roman "La Peste" im Kontext seiner Philosophie des Absurden und der Revolte. Sie untersucht, wie die Konzepte des Absurden und der Revolte in Camus' Werk erläutert werden und wie sie sich in "La Peste" manifestieren. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Reaktionen der Figuren auf die Pestausbreitung und deren Umgang mit der Sinnlosigkeit der Situation.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Camus' Philosophie des Absurden und der Revolte, die Darstellung des Absurden in "La Peste", die verschiedenen Reaktionen der Figuren auf die Pest, die Bedeutung von Widerstand und Solidarität angesichts der Katastrophe, sowie den Vergleich der Pandemie im Roman mit der aktuellen COVID-19 Pandemie.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Philosophie des Absurden, ein Kapitel zur Philosophie der Revolte, ein Kapitel zur Analyse des Absurden und der Revolte in "La Peste" (inklusive der Betrachtung der Erzählperspektive), und ein Fazit. Jedes Kapitel bietet eine Zusammenfassung der darin behandelten Themen.
Wie wird Camus' Philosophie des Absurden erklärt?
Camus' Philosophie des Absurden wird anhand seines Werkes "Le mythe de Sisyphe" erläutert. Das Absurde wird als Konflikt zwischen dem menschlichen Bedürfnis nach Sinn und der Sinnlosigkeit der Welt beschrieben. Der Mythos des Sisyphos dient als Metapher für die sinnlose Arbeit des Menschen, der sich des Absurden bewusst ist. Die Arbeit beschreibt die drei möglichen Reaktionen auf das Absurde: Selbstmord, Glaube und die Akzeptanz des Absurden, wobei Camus letztere Option befürwortet.
Wie wird Camus' Konzept der Revolte dargestellt?
Camus' Konzept der Revolte wird als Antwort auf das Absurde dargestellt, nicht als Sieg darüber, sondern als kontinuierlicher Kampf für ein menschenwürdiges Leben. Der Satz "Il faut imaginer Sisyphe heureux" aus "Le mythe de Sisyphe" wird als Quintessenz dieser Philosophie interpretiert, wobei das Glück Sisyphos' in der Akzeptanz und dem Kampf gegen seine sinnlose Aufgabe liegt. Die kollektive Natur des Leidens und die Möglichkeit gemeinsamer Auflehnung werden ebenfalls thematisiert.
Wie wird "La Peste" analysiert?
Die Analyse von "La Peste" konzentriert sich auf die Darstellung des Absurden und der Revolte in den Reaktionen der Figuren auf die unerwartete Katastrophe. Die Erzählperspektive wird ebenfalls berücksichtigt. Die Arbeit untersucht, wie die Figuren mit dem Nicht-Wissen und der Sinnlosigkeit der Situation umgehen und welche Bedeutung Widerstand und Solidarität im Angesicht der Katastrophe haben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Albert Camus, La Peste, Das Absurde, Die Revolte, Existenzialismus, Sinnlosigkeit, Widerstand, Solidarität, Pandemie, COVID-19, menschliches Leiden, kollektives Leid, Erkenntnisgrenzen.
Welchen Bezug hat die Arbeit zur aktuellen COVID-19 Pandemie?
Die Einleitung stellt einen Bezug zwischen der COVID-19 Pandemie und der in "La Peste" dargestellten Pestausbreitung her. Beide Situationen zeichnen sich durch ein unerwartetes Ereignis aus, das die Gesellschaft stark beeinflusst und die Menschen mit der Begrenztheit ihrer Erkenntnisfähigkeit konfrontiert.
- Quote paper
- Carolin Schäfer (Author), 2020, Das Absurde und die Revolte im Roman "La Peste" von Albert Camus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1008290