Welche Einrichtungen und Organisationen dies waren, die den Italienern bei ihrer Ankunft und Eingewöhnung in Deutschland zur Seite standen und mit welchen Vorbehalten und Problemen die italienischen Migranten konfrontiert waren, sind Fragen, denen diese Arbeit nachgeht.
Um die Ursprünge der Arbeitsmigration zwischen Deutschland und Italien sowie die Langfristigkeit der Integrationsprobleme nachvollziehen zu können, muss bereits einige Jahre vor Gründung der Bundesrepublik angesetzt werden. Daher wird in Kapitel 2 vorerst die Geschichte der Erwerbsmigration, welche Deutschland und Italien seit vielen Jahrhunderten verbindet, nachgezeichnet. Dabei wird neben der Migration im Kaiserreich insbesondere auf die Zeit während des Nationalsozialismus eingegangen. 1937 schloss das Deutsche Reich bereits eine Vereinbarung zur Arbeitskräfteanwerbung mit dem verbündeten Italien, an welches das Abkommen von 1955 anschließt. Wie es zu dem Anwerbeabkommen der Bundesrepublik kam, welche Punkte es beinhaltete und welche Motive die Italiener zum Verlassen ihrer Heimat brachten, behandelt das dritte Kapitel. Der vierte Abschnitt widmet sich schließlich der Frage, mit welchen Vorurteilen und Schwierigkeiten die Italiener insbesondere zu Beginn in Deutschland zu kämpfen hatten. Hierbei zeigt sich, dass die Migranten vor allem unter der Diskriminierung litten, welche ihnen alltäglich bei der Arbeit und auf der Straße begegnete. Anschließend wird aufgezeigt, welche Institutionen sich es zur Aufgabe gemacht hatten, die Italiener in ihrem neuen Leben zu unterstützen. Zum Schluss des Kapitels wird dargestellt, wie sich der Blick der Deutschen auf die Migranten gewandelt hat, vom stereotypen Ausländer zum herzlichen und gerne gesehenen Italiener. Das letzte Kapitel schließt mit einem Fazit und einer Bewertung der Integrationsmaßnahmen ab.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Arbeitsmigration zwischen Deutschland und Italien vor 1945
- Arbeitsmigration im Kaiserreich und der Weimarer Republik
- Arbeitsmigration im Nationalsozialismus
- Die Anwerbung italienischer Arbeitskräfte nach 1945
- Das Anwerbeabkommen von 1955
- Der Weg bis zum Anwerbeabkommen
- Das Anwerbeverfahren
- Emigrationsmotive und Arbeitsbedingungen der Italiener
- Das Anwerbeabkommen von 1955
- Integration der Italiener in die deutsche Gesellschaft
- Vorbehalte und Diskriminierung gegenüber italienischen Migranten
- Integrations- und Betreuungsmaßnahmen
- Maßnahmen der Regierungen
- Kirchliche Einrichtungen
- Radio Colonia
- Gewerkschaften
- Die Boten des ,Dolce Vita‘
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit befasst sich mit der Arbeitsmigration von Italien in die Bundesrepublik Deutschland und beleuchtet die Probleme und Maßnahmen der Integration. Sie analysiert die historische Entwicklung der Arbeitsmigration zwischen den beiden Ländern, insbesondere im Kontext der Anwerbeabkommen von 1937 und 1955, die Emigrationsmotive und Arbeitsbedingungen der italienischen Arbeitskräfte sowie die Herausforderungen und Chancen der Integration in die deutsche Gesellschaft.
- Historische Entwicklung der Arbeitsmigration zwischen Deutschland und Italien
- Emigrationsmotive und Arbeitsbedingungen der italienischen Arbeitskräfte
- Diskriminierung und Vorbehalte gegenüber italienischen Migranten
- Integration und Betreuungsmaßnahmen von kirchlichen Einrichtungen, Gewerkschaften und Medien
- Wandel der Wahrnehmung von italienischen Migranten in der deutschen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel zeichnet die Geschichte der Arbeitsmigration zwischen Deutschland und Italien nach, die sich in drei Phasen gliedert: die Migration im Kaiserreich, die Zeit des Nationalsozialismus und die Anwerbeabkommen der Bundesrepublik ab 1955. Das dritte Kapitel beleuchtet die Entstehung des Anwerbeabkommens von 1955, die Regelungen des Vertrages, die Anwerbeprozedur sowie die Gründe, die die Italiener zum Auswandern bewegten und die Arbeitsbedingungen in Deutschland. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit den Schwierigkeiten, die die Italiener in Deutschland erlebten, insbesondere mit der Diskriminierung durch die deutsche Gesellschaft. Anschließend werden die Bemühungen kirchlicher Einrichtungen, Gewerkschaften und Medien zur Integration der italienischen Migranten dargestellt. Der Blick der Deutschen auf die Italiener und die Entwicklung des Bildes vom ,Dolce Vita‘ werden im letzten Kapitel beleuchtet.
Schlüsselwörter
Arbeitsmigration, Italien, Bundesrepublik Deutschland, Anwerbeabkommen, Gastarbeiter, Integration, Diskriminierung, Vorbehalte, Kirchliche Einrichtungen, Gewerkschaften, Radio Colonia, Dolce Vita, Stereotypisierung.
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- Maryvonne Kälberer (Author), 2020, Arbeitsmigration von Italien in die Bundesrepublik Deutschland. Probleme und Maßnahmen der Integration, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1007921