( Jacob Ludwig ) Felix Mendelssohn Bartholdy
Biographie:
- geb. 3.2.1809 in Hamburg; gest. 4.11.1847 in Leipzig
- deutscher Komponist und Dirigent; Sohn eines Bankiers Abraham M.
- große Bedeutung bei Erziehung: rasch erworbener Wohlstand aufgeklärte Gesinnung des Vaters
- Unterricht in allgem. Fächern durch Privatlehrer K. W. Heyse
- 1814 frühe musikal. Begabung zunächst durch Mutter im Klavierspiel gefördert
- 1815 Privatunterricht für Felix und seine Schwester Fanny
- 1816 mehrmonatiger Aufenthalt in Paris
- 1816 Klavierunterricht bei Ludwig Berger, Violine bei W. Henning und Eduart Rietz
- Unterricht in Sprachen bei dem Vater des Dichters Paul Heyse; in der Zeichenkunst durch Maler Rösel
- 1818 öffentliche Aufführungen als Pianist ( z.B. bei „ Sonntagsmusiken “im Elternhaus )
- 1819 Musiktheorie bei Carl Friedrich Zelter
- 1820 Eintritt in die Berliner Singakademie
- ab 1820 erste Kompositionen; lernt Weber, Goethe und Hummel kennen
- Förderung seiner Bildung auf Reisen:
- 1821 Reise nach Weimar zu J. W. von Goethe
- 1822 Familienreise in die Schweiz
- 1825 Geschäftsreise mit dem Vater nach Paris > Bekanntschaft mit Luigi Cherubini => von 1812 - 1825: 4 Singspiele, 13 Streichersinfonien, 3 Doppelkonzerte, 2 Solokonzerte, Kammermusik, Klaviermusik
- 1826 Immatrikulierung an der Berliner Universität
> Vorlesungen von Hegel (Ästhetik, Philosophie) und von Gans (Geschichte der Freiheitsbewegung und Französische Revolution)
- 1826 Ouvertüre zum „ Sommernachtstraum “
- 1827 Begegnung mit Justus Thibaut in Heidelberg > Hinweise auf die Musik zu früheren Epochen
- Wiedererweckung der großen Chorwerke Bachs und Händels
> 11. März 1829 vollständige Wiederaufführung von Bachs Matthäuspassion in der Berliner Singakademie > Beginn der modernen Bach - Rezeption
- 1829 Reise nach England (London, Liederspiel: „Die Heimkehr aus der Fremde“) und Schottland (Schottische Sinfonie und Hebriden - Ouvertüre)
- 3jährige Bildungsreise z.B. nach:
1830 Weimar ( erneuter Besuch bei Goethe ) > München > Wien > Venedig > Florenz > Rom
1831 Neapel > Rom > Florenz > Mailand > in die Schweiz > München > Paris
1832 Weiterreise nach London (April ) > Heimkehr nach Berlin ( Juni )
- 1830/31 Italienreise (Italienische Sinfonie) / Kapellmeister im Gewandhaus in Leipzig
- 1832/33 ? nach dem Tode Zelters Kandidierung für das Amt des Dirigenten der Berliner Singakademie > Niederlage
- 1833 Leitung des 1. Niederrheinischen Musikfestes in Düsseldorf
> 1833/34 städtischer Musikdirektor am Düsseldorfer Theater/1834 „Paulus“
> 1835/36, 1839, 1846 Leiter der Musikfeste mit Wiederaufführung Händelscher Oratorien
- 1835 Leitung der Leipziger Gewandhauskonzerte
- erster Dirigent mit Taktstock; Einführung einer modernen Orchesterdisziplin
- 1836 Ernennung zum Dr. phil. h. c. durch Leipziger Universität
- 1837 Hochzeit mit Cecile Jeanrenaud (5 Kinder), permanente Konzertreisen
- 1841 Umzug nach Berlin (komp. am Hofe) Versuch Friedrich Wilhelms IV. M. ständig an Berlin zu binden
- 1842 siebte Reise nach England > Empfang bei Königin Victoria
- Gründung des Leipziger Konservatoriums ( Eröffnung am 3. April 1843 ) aufgrund der lokkeren Bindung zu Berlin
- 1843 (Sommer) Reorganisierung des Domchores in Berlin > Scheiterung
- 1844 (Frühjahr) abermalige Englandreise
- 1845 (Herbst) Wiederübernahme der Leitung der Gewandhauskonzerte in Leipzig
> Loslösung von Berlin endgültig
- 1846 UA Oratorium „Elias“ in Birmingham > 1 Jahr später Neufassung in Frankfurt/Main
- nach der Nachricht vom Ableben seiner Schwester Fanny + infolge eines Gehirnschlages Beschleunigung seines Endes
- Beisetzung auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof in Berlin
- geachteter Dirigent, Orchesterleiter, Organisator und Komponist
- bedeutender Vertreter der deutschen Romantik, mit klassizistischen Zügen
Werke:
Orchestermusik:
- 13 Sinfonien 1820/25
- 3 Konzertouvertüren > „ Die Hebriden “ 1832
- Konzerte ( V., O., K. )
Kammermusik:
- 3 Klaviertrios
- Klavierquartette, - sextette
- Streichquartette, -quintette
- Sonaten
Klaviermusik:
- Sonaten
- Variationswerke > „ Lieder ohne Worte “ 1833/45
Orgelmusik:
- 3 Präludien und Fugen 1837
- 6 Sonaten
Musikbühnenwerke:
- Singspiele > „ Die Hochzeit des Camacho “ 1824/25 1826 ?
Liederspiel „ Die Heimkehr aus der Fremde “ 1829
Schauspielmusik zu:
- „ Antigone “ ( Sophokles ) 1841
- Shakespeares Komödie „ Ein Sommernachtstraum “ 1825
Vokalmusik:
- 2 Kantaten > „ Die erste Walpurgisnacht “ ( Goethe ) 1842
Festgesang „ An die Künstler “ ( Schiller ) 1846
- Oratorien > „ Paulus “ 1836 (für Düsseldorf )
„ Elias “ 1846 ( für Birmingham )
- Psalmvertonungen, Chorlieder
Zeit und Stil anhand eines Werkes:
Romantik: deutsch R. 1800 - 1870
- in Dichtung, Musik, bildender Kunst
- Prägung: Empfindsamkeit, Vorgängen der Fr. Revolution, Gegenbewegung zu Rationa-
-lismus und Klassik, Ausdruck von Empfindungen
in einer begriffslosen Metasprache magische und geheimnisvolle Wiedergabe des innersten Wesens der Welt inform von autonomer Kunst
- Kennzeichen: wenig Neuansätze > Verfeinerung Differenzierung der vorhandenen Mittel
Auflösung der klaren Satzstrukturen der Wiener Klassik
Verfeinerung der Harmonik bis zur totalen Durchsetzung mit Chromatik neue Mischklänge in Instrumentation und Klangfarbe
- 4 Stilphasen: Früh-, Hoch-, Spät-, Nachromantik
- Fülle verschiedener Erscheinungen:
musikdramatische Gesamtkunstwerke
symphonische Dichtungen
Klassizismus
arabesker Klavierstil
Betonung kleiner und überdimensionaler Formen
Rückgriff auf das Volkslied
Virtuosentum der Instrumentalisten
Entstehung nat. Schulen in Nord- und Osteuropa
Musikwissenschaft, Musikkritik
kommerzialisierte bürgerliche Konzertwesen
eigenständige Unterhaltungsmusik
Klassizismus:
jeder Stil zum Zeitpunkt seiner reifsten Ausprägung
Richtungen, die sich an dem Vorbild der klassischen Antike orientieren und deren Ideale der klaren Strenge und Ruhe wieder einführen wollen
- hohe Wertschätzung durch seine Zeitgenossen infolge seines Personalstiles
>Formung durch: vorausschauende, auf den Ideen der Aufklärung aufbauende Erziehung in Anlehnung an klassische Vorbilder
- Beschäftigung / Studium anderer Künstler: Mozart, Beethoven, Franz Schubert, Carl Maria von Weber, Bach
Stil:
- Stil: eigenständig entwickelt
Kennzeichen: kleingliedrige Motive
gesteigerte Chromatik
- thematische Bindung an: lyrischen Liedcharackter
Nachzeichnung von Naturerlebnissen
literarische Vorbilder und Übersetzungen der Zeit
die der Romantik zugehörige Sphäre der Feen, Hexen, Kobolde den ethischen Kern
der protestantischen Glaubenslehre
- meisterliche Synthese zw. Klass. Satzstil und romant. Ausdruck:
in seiner schlanken Instrumentierung und geschmeidigen Molodik im 19. Jh. unerreicht
Werk: Sommernachtstraum Komödie
-Griechenland vom 23. Zum 24. Juni
- Palast des Herzogs Theseus in Athen: Vater mit seiner Tochter Hermia + 2 Männern
Hermia + Demetrius ( Adliger ) > liebt aber Lysander ( Dichter )
2 Tage Zeit zur Entscheidung: bis zur Hochzeit des Herzogs
> wollen fliehen
Helena ( Freundin von Hermia ) erfährt davon und folgt mit Demetrius in den Wald
- Handwerkerhütte: Handwerker Bühnenstück für Hochzeit des Herzogs > Probe im Wald
- Wald: Reich des Elfenkönigs Oberon und Königin Titania > Streit um indischen Knaben
Oberon > List: Puck ( Kobold ) sol mit dem Saft der purpurnen Zauberblume die
Augen der Königin betreufeln > verliebt sich in den ersten den sie sieht
( Handwerker mit Eselskopf > Dank Pucks )
Puck betreufelt nicht nur die Augen der Königin > Verwirrungen und Täuschungen
Oberon beendet das Treiben: Hermia + Lysander
Helena + Demetrius
- gem. Hochzeit aller 3 Paare in Athen > Aufführung des Stückes der Handwerker
„ König Pyramus und Thisbe “
Rückkehr der Elfen mit Oberon und Titania > Segnung des Hauses der Neuvermählten
Musik
während des ersten Aktes schweigt Musik ( im Palast von Herzog Theseus + Handwerkerhütte ) Einleitung: 4 Holzbläserakkorde ( kicherndes scherzo )> Tor in eine geheimnisvolle Traumwelt
- Reich der Feen: leichtfüßiger Elfenmarsch > Streicher: pianissimo das derb - polternte Treiben der Rüpel wachrufen der Elementargeister
- schwereloses duftiges Lied mit dem die Elfen Titania in den Schlaf singen
- Intermezzo Hermias rastlos kreisende Bewegtheit < verzweifelte Suche nach Lysander
Horn im Nocturne singt von der Seligkeit einer Waldnacht
- festlich pompöser Hochzeitsmarsch > Einleitung des Schlußaktes: Theseus feiert seine Vermählung mit Hippolyta
> ihnen zu Ehren führen Handwerker ihr einfältiges Spiel von König Pyramus und Thisbe auf
> nach Selbstmord des Pyarmus tragikkomische Untermalung im c-mol Trauermarsch Bergamaske der Rüpeltanz, greift auf das Rüpelthema der Ouvertüre zurück
- Herzog macht dem seltsamen Treiben ein Ende
Kontrast durch szenischen Wirbel des Bühnenstücks
Vorhang/Beginn nur 7 ( nicht 8 ) Takte > Inkongruenz und Asymetrie
heller Klang führt in plagaler Kadenz in leuchtendem E-Dur in die Höhe
Ablösung der Bläser durch Streicher > programmatischer Kontrast der Weite und Nähe umfaßt
eigentliches Hauptthema in mol verfaßt
Protest gegen klassische Themenarbeit
rotierende Motivketten erscheinen statisch und verleugnen jede Evolution
Ausfall eines Basses; Streichersatz emanzipiert
Entrücktheit des Klanges
präludierende Tendenz des ganzen Satzes > romantisches Phänomen ( p. = Phantasie ) 1842 weitere Sätze zur Ouvertüre
Robert Schumann: „ Das ist ein Necken und Scherzen in den Instrumenten, als spielten sie die Elfen selbst. “
ergolgreichstes Orchesterwerk M.
rasche Verbreitung über Landesgrenzen > 1830 ( drei Jahre nach 1. Aufführung in Stettin ) in New York Sommernachtstraum - Ouvertüre in einem Konzertprogramm
-
- bewertet als liebenswerten, konservativen, romantischen Träumer
- im dritten Reich verboten
- heute: Beginn einer ernsthaften Beschäftigung mit seinen Werken
- trat für politische Reformen ein > Bezeichnung selbst als „ radical “ > Bekenntnis zur Republik
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