6seitiges Referat über Makrobiotik
Makrobiotik
Kurzfassung
Dabei handelt es sich um eine Ernährungsweise, bei der nur Getreide, etwas Fett, Salz und wenig Flüssigkeit aufgenommen wird. Die Makrobiotik beruht auf der Vorstellung, dass das Kräfteverhältnis von Yin und Yang auch bei der Ernährung von großer Bedeutung ist; jedes Nahrungsmittel wird Yin oder Yang zugeordnet. Die ursprüngliche makrobiotische Ernährung kann zu Mangel an EW, Vitaminen sowie Mineralstoffen und aufgrund der niedrigen Flüssigkeitszufuhr bei hohem Salzgehalt der Nahrung zu Nierenfunktionsstörungen führen; die „moderne Version“ ist unbedenklich.
Einführung
Die Makrobiotik (griech. Makro = groß, lang; bios = Leben) ist das Resultat verschiedener fernöstlicher religiöser oder medizinischer Lehren, besonders aber des Zen-Buddhismus, von dem die Philosophie des „langen Lebens“ stammt (vor ca. 5000 Jahren). Ihre Grundlage ist der ewige Wandel zwischen Yin und Yang. Yin ist das weibliche, sich ausdehnende Prinzip, Yang ist das männliche, sich zusammenziehende Prinzip. Aus diesen zwei gegensätzlichen, aber sich ergänzenden Prinzipien setzt sichjede belebte und unbelebte Materie zusammen. Nichts ist ausschließlich Yin oder Yang, es handelt sich immer um ein Zusammenspiel zwischen den beiden. Daher ist es für den Menschen wichtig, die idealen Verhältnisse zwischen den Kräften zu kennen und immer ein inneres Gleichgewicht von Yin und Yang zu bewahren. Aus dieser Überlegung entwickelte sich die Makrobiotik, die besonders viel Wert auf eine ausgewogene Ernährung legt, und von Georges Ohsawa im 20. Jhdt. als „Einziges Prinzip“ niedergeschrieben wurde. Bei dieser Lehre geht es aber nicht um eine Sammlung von Ge- und Verboten, sondern um eine Grundlage, nach der die Menschen selbst Verantwortung für ihr Leben und ihre Gesundheit übernehmen sollen.
Georges Ohsawa
Bereits Anfang des 20. Jhdts. befasste sich derjapanische Arzt Sagen Ishizuka mit den Theorien der orientalischen Ernährung und Medizin und den westlichen Wissenschaften und erreichte damit eine hohe Popularität. Nach seinem Tod wurde von seinen Anhängern eine makrobiotische Gesellschaft gegründet, die dank Georges Ohsawa vor dem Zerfall bewahrt wurde. Ohsawa widmete sein ganzes Leben der internationalen Verbreitung der Makrobiotik und der modernen Gestaltung der Makrobiotik. Nach Ohsawas Tod nahm der Japaner Mishio Kushi die Führung der makrobiotischen Bewegung in die Hand.
Zusammensetzung der makrobiotischen Standard-Diät
Diese Empfehlungen gelten für gesunde Mitteleuropäer, die Richtlinien sind abhängig vom Gesundheitszustand und den klimatischen Gegebenheiten des Betroffenen.
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50% Getreide: Reis, Buchweizen, Gerste, Hirse, Mais, Dinkel, Weizen, Roggen, Hafer, Vollkornnudeln, Bulgur, Couscous
30% Gemüse: saisonales Gemüse aus der Region sein, z.B. Brokkoli, Blumenkohl, Rosenkohl, Kürbis, Fenchel, Spinat, Mangold, Lauch, Brunnenkresse, aber: keine Nachtschattengewächse wie z.B. Tomaten, Paprika, Auberginen, Kartoffeln!
10% Hülsenfrüchte: Azukibohnen, Kichererbsen, Nieren-, Kidneybohnen, Linsen, weiße Bohnen, Sojabohnen, Tofu, Tempeh
5-10% Meeresgemüse: Kombu, Wakame, Dulse, Hiziki, Arame, Mekabu, Nori
5-10% Suppen: im Sommer eher leichte, im Winter eher deftige Suppenjeweils mit Miso, Shoyu, Tamari
zusätzlich: täglich kleine Mengen Gemüse,zwischendurch Nüsse (Hasel-, Wal-) oder Trockenfrüchte (Aprikosen, Rosinen, Pflaumen), als Süßspeise einheimisches Obst (Beeren, Äpfel, Birnen, Pflaumen), gelegentlich Fisch
Getränke: Bancha-Tee, ev. Getreidekaffee, Quellwasser ohne Kohlensäure, Tee aus geröstetem Getreide, Kräutertee, ungesüßte Säfte aus einheimischem Obst, Soja- oder Reismilch
Die persönliche Entscheidung steht bei der Makrobiotik im Vordergrund, d.h. variieren und anpassen an den eigenen Geschmack ist wichtig. Der tägliche Konsum von mind. 50% Getreide, etwas Miso und Algen ist aber grundlegend.
Im Zuge der Umstellung auf makrobiotische Ernährung sollen der Verbrauch von Zucker, süßen Getränken, Weißmehl, Konserven, später auch Milch und Fleisch weggelassen werden. Neben dem Vollgetreide werden frisches Gemüse, Bohnen in verschiedenen Zubereitungsformen, Nüsse, Samen, Algen und geringe Mengen von Obst auch als Kompott und Trockenobst befürwortet. Die Nahrung soll möglichst aus ökologischem Landbau stammen. Typische Nahrungsmittel der Makrobiotik sind Sojaprodukte und Algenprodukte.
Gemüse
Etwa 30% des täglichen Essens sollten aus Gemüse bestehen, die Hälfte davon sollte grünes Gemüse sein (Spinat, Mangold, Brokkoli). Das Gemüse sollte aus der Region stammen oder zumindest aus einem ähnlichen Klimabereich. Weiters sollte es derSaison entsprechen und nicht aus der Dose oder Tiefkühltruhe kommen.
Die Zubereitung sollte der Jahreszeit entsprechen: Im Sommer kann mehr Rohes und weniger Gekochtes oder Gebratenes zu sich nehmen. Im Winter sollte man mehr Hitze beim Kochen einsetzen und Rohkost meiden.
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Getreide
Getreide hat in ein ausgewogenes Verhältnis von Yin und Yang, so dass es die Grundlage der makrobiotischen Küche bildet. Getreide sollte möglichst aus kontrolliert-biologischem Anbau stammen, außerdem sollte man es, wenn möglich, in der ganzen, unverarbeiteten Form kaufen, d.h. vorverpackte Mehle sind abzulehnen.
Hülsenfrüchte
Auch Hülsenfrüchte sollten aus kontrolliert-biologischem Anbau stammen, empfehlenswert sind besonders folgende:
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Sojaprodukte
Sojaprodukte sind für die makrobiotische Ernährung besonders wichtig. Sie enthalten das notwendige EW, Vitamine, Mineralstoffe und essentielle Aminosäuren. Fermentierte Sojaprodukte wie Miso und Tempeh enthalten außerdem wichtige Enzyme.
Eine ausgewogene makrobiotische Ernährung basiert auf dem Verhältnis 7:1,7Teile Getreide (vorwiegend Reis) und 1 Teil Hülsenfrüchte/Sojaprodukte, ergänzt durch Gemüse (inklusive Meeresgemüse), Nüsse und Saaten.
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Miso enthält Proteine, Vitamin B2, B12 und E, Enzyme, Saponin, Trypsin hemmende Stoffe, Isoflavon, Lezithin, Colin und viele weitere Wirkstoffe.
Meeresgemüse
Meeresgemüse sind die beste Quelle für Spurenelemente wie Jod und Kalzium und Vitamin B2. Aufgrund des hohen Gehaltes an Enzymen, Mineralstoffen und Vitaminen ist Meeresgemüse auch das beste Mittel um die Nachteile einer Ernährung mit tierischen Produkten auszugleichen. Es gilt als erwiesen, dass Meeresgemüse im Körper spezielle Mineralsalze und eine Säure erzeugen, die Schwermetalle und radioaktive Substanzen an sich binden und diese Giftstoffe dann ausscheiden.
Suppen
5-10% der täglichen Nahrung sollte man in Form von Suppen zu sich nehmen. Es können Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchte, Meeresgemüse, Nudeln oder andere Getreideprodukte, Bohnenprodukte wie Tofu, sowie gelegentlich Fisch oder Meeresfrüchte enthalten sein. Suppen, egal ob cremig oder einfach und klar sind sehr leicht verdaulich und können je nach Jahreszeit und Geschmack variiert werden.
Makrobiotisch Kochen
Für Makrobiotiker ist das Kochen eine Anwendung von Energie auf ausgewählte Lebensmittel. Dabei wird einem Nahrungsmittel mehr zentrifugale Yin-Energie oder mehr zentripetale YangEnergie verliehen. Der Mensch benötigt im Winter eher wärmende Yang-Speisen, im Sommer eher kühlende Yin-Speisen. Weiters sollte ein körperlich hart arbeitender Mensch eher Yang-er essen als ein mehr geistig arbeitender Mensch. Frauen und Kinder benötigen eher Yin-ere Kost. Die Speisen sollen aber dennoch immer aus beiden Teilen bestehen, die Harmonie zwischen Yin und Yang ist das Geheimnis der Makrobiotik.
Kochtechniken
Nicht nur die Lebensmittel selbst, auch die Kochtechniken werden nach Yin und Yang eingeteilt:
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Hinzu kommen folgende Faktoren:
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Die Nahrungsmittel werden durch Abkühlen, Verdünnen mit Flüssigkeit oder wasserreiche Zutaten, durch Zusatz von sauren und süßen Stoffen, Würzen mit stark aromatischen Kräutern und Gewürzen, Gärung und Feinverteilen durch Reiben, Raffeln oder Mahlen Yin-isiert. Jede Form der Wärmebehandlung, Salzen, Trocknen, Würzen mit bitteren Kräutern, Druckbehandlung durch den Dampfkochtopf, Lagern und Reifen Yang-isiert die Nahrung.
Nährstoffquellen
Eiweiß in Bohnen, Soja, Sesamsaaten, Sonnenblumenkerne, Haselnüsse, Mandeln
Fett in Sesamöl, Sonnenblumenöl, Olivenöl
Salzmenge richtet sich nach den Verlusten
Zucker nur in der natürlichen Form, aber auch eher wenig
Trinkmenge richtet sich nach den Verlusten und der Nahrungszusammensetzung
Makrobiotische Mahlzeiten
Frühstück:
sehr nahrhaft, Vollkornprodukte, Miso-Suppe, Breimahlzeiten, Kohl- und Krautgerichte, Tofu, Toast, Soja- oder Reismilch
Mittag-/Abendessen:
Gemüse z.B. Gebackene Zucchini, Gemüse mit Kuzu Sauce, Gebackenes Wurzelgemüse mit Miso
Hülsenfrüchte z.B. Bohnen mit Kürbis und Kombu, Tofu oder Tempeh Reis z.B. in Kombination mit Bohnen, Reis mit verschiedenen Nüssen
Meeresgemüse z.B. Geröstetes Meeresgemüse mit Sojasauce, Arame mit Mais, Gebackene Wakame mit Zwiebeln, Hiziki mit gebratenem Tofu
Teigwaren z.B. Tortellini mit Tofu-(oder Gemüsejfüllung in Champignonsauce Suppen z.B. aus Miso oder Gemüse
Salate z.B. aus Seegurken, Bulgursalat mit Umeboshi-Petersilien-Dressing Süßspeisen z.B. Kürbismuffins
Zum Nachdenken ;-)
- Der makrobiotische Weg führt zu einem natürlichen Stoffwechsel, einem ausgeglichenen Leben, und zwar sowohl körperlich als auch seelisch. Man muss an nichts glauben, und nichts ist verboten.
- Die Makrobiotik umfasst unzählige Ernährungsformeaje nach Konstitution, Kondition, Alter, Geschlecht, Ihren Arbeitsbedingungen und der Richtung, die man im Leben einschlagen will. © Neben sozialen und psychischen Gesichtspunkten ist der als einzelner wichtigste und ausschlaggebend auf unsere Gesundheit einwirkende Faktor unsere Ernährung. Alle Krankheiten können auf vergiftetes und übersäuertes Blut, eine schlechte oder schwache Darmflora, andersartige Zellen beziehungsweise zu wenige oderzu viele Zellen zurückgeführt werden. Alle Zellen bestehen aus Blut - Blut, das durch das Verdauungssystem unaufhörlich erneuert wird. Wir verfügen über die Chance, die Qualität unserer Zellen zu verbessern, denn injeder Sekunde sterben 280.000 Zellen ab und ebenso viele neue entstehen.
- Psychische und soziale Einflüsse können durchaus einen starken negativen oder positiven Einfluss auf unsere Gesundheit ausüben. Allerdings hängt die Qualität unserer Psyche - die nichts anderes ist als die Energie aller Zellen unseres Körpers - in erster Linie von der Qualität unserer Nahrung ab.
Häufig gestellte Fragen zu Makrobiotik
Was ist Makrobiotik?
Makrobiotik ist eine Ernährungsweise, die auf fernöstlichen Lehren basiert, insbesondere dem Zen-Buddhismus. Sie konzentriert sich auf das Gleichgewicht von Yin und Yang in der Ernährung und zielt darauf ab, ein langes und gesundes Leben zu fördern.
Wer hat die Makrobiotik populär gemacht?
Georges Ohsawa hat im 20. Jahrhundert die Makrobiotik als "Einziges Prinzip" niedergeschrieben und popularisiert, nachdem Sagen Ishizuka bereits Anfang des 20. Jahrhunderts damit begonnen hatte.
Was sind die Hauptbestandteile der makrobiotischen Standard-Diät?
Die Standard-Diät besteht aus ca. 50% Getreide, 30% Gemüse, 10% Hülsenfrüchte, 5-10% Meeresgemüse und 5-10% Suppen. Zusätzlich können kleine Mengen Gemüse, Nüsse, Trockenfrüchte und gelegentlich Fisch konsumiert werden.
Welche Getränke sind in der Makrobiotik erlaubt?
Empfohlene Getränke sind Bancha-Tee, Getreidekaffee, Quellwasser ohne Kohlensäure, Tee aus geröstetem Getreide, Kräutertee und ungesüßte Säfte aus einheimischem Obst, Soja- oder Reismilch.
Welche Lebensmittel sollten bei einer Umstellung auf makrobiotische Ernährung vermieden werden?
Der Konsum von Zucker, süßen Getränken, Weißmehl, Konserven und später auch Milch und Fleisch sollte reduziert oder vermieden werden.
Welche Rolle spielt Gemüse in der Makrobiotik?
Etwa 30% der täglichen Ernährung sollten aus Gemüse bestehen, wobei die Hälfte davon grünes Gemüse sein sollte. Das Gemüse sollte saisonal und aus der Region stammen.
Warum ist Getreide so wichtig in der Makrobiotik?
Getreide gilt als ausgewogen in Bezug auf Yin und Yang und bildet daher die Grundlage der makrobiotischen Küche. Es sollte möglichst aus kontrolliert-biologischem Anbau stammen und in unverarbeiteter Form konsumiert werden.
Welche Rolle spielen Hülsenfrüchte und Sojaprodukte in der Makrobiotik?
Hülsenfrüchte und Sojaprodukte sind wichtige Eiweißquellen und enthalten Vitamine, Mineralstoffe und essentielle Aminosäuren. Fermentierte Sojaprodukte wie Miso und Tempeh enthalten zusätzlich Enzyme.
Warum ist Meeresgemüse in der Makrobiotik so wertvoll?
Meeresgemüse ist reich an Spurenelementen wie Jod und Kalzium sowie an Vitamin B2. Es wird auch angenommen, dass es Schwermetalle und radioaktive Substanzen im Körper binden und ausscheiden kann.
Wie werden Speisen nach Yin und Yang unterschieden?
Lebensmittel und Kochtechniken werden nach Yin- und Yang-Eigenschaften eingeteilt. Wärmende und zusammenziehende (Yang) Speisen sind im Winter vorteilhafter, während kühlende und ausdehnende (Yin) Speisen im Sommer bevorzugt werden.
Welche Nährstoffquellen werden in der Makrobiotik bevorzugt?
Eiweiß wird aus Bohnen, Soja, Sesamsaaten, Sonnenblumenkernen, Haselnüssen und Mandeln bezogen. Fette stammen aus Sesamöl, Sonnenblumenöl und Olivenöl. Zucker sollte nur in natürlicher Form und in geringen Mengen konsumiert werden.
Was ist die Bedeutung von Kochen in der Makrobiotik?
Kochen wird als eine Anwendung von Energie auf Lebensmittel betrachtet, um deren Yin- oder Yang-Eigenschaften zu beeinflussen und sie an die individuellen Bedürfnisse anzupassen.
Was sind einige Beispiele für makrobiotische Mahlzeiten?
Makrobiotische Mahlzeiten können Frühstück mit Vollkornprodukten, Miso-Suppe, Breimahlzeiten und Sojamilch umfassen. Mittag- und Abendessen können Gemüsegerichte, Hülsenfrüchte mit Kürbis und Kombu, Reis mit Nüssen, Meeresgemüse und Suppen beinhalten.
Was sind die grundlegenden Prinzipien des makrobiotischen Weges?
Der makrobiotische Weg zielt auf einen natürlichen Stoffwechsel und ein ausgeglichenes Leben ab, sowohl körperlich als auch seelisch. Er betont die Eigenverantwortung für Gesundheit und Wohlbefinden.
- Quote paper
- Dea Ana Protic (Author), 2001, Nahrungsmittel nach Yin und Yang. Einführung in die Makrobiotik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100743