Kryptowährungen geraten immer wieder in die Schlagzeilen, wobei die Berichterstattungen immer wieder überrascht feststellen, welche Unternehmen auf einmal die Zahlung mit Kryptowährungen akzeptieren. Aber wie groß ist die Akzeptanz tatsächlich?
Welche Unternehmen genau akzeptieren Kryptowährungen als Zahlungsmittel? Sind es nur solche, die in diesem Bereich tätig sind oder gibt es noch andere? Wo liegen die Chancen und Risiken von Kryptowährungen?
Patrick Luger untersucht, ob Kryptowährungen in den nächsten fünf bis zehn Jahren herkömmliche Zahlungsmittel ersetzen können. Für Banken, Händler und Unternehmen fasst er die Vor- und Nachteile übersichtlich zusammen und gibt Empfehlungen, welche Voraussetzungen für die Akzeptanz von Kryptowährungen als Zahlungsmittel geschaffen werden müssen.
Aus dem Inhalt:
- Blockchain;
- Bitcoin;
- Ethereum;
- Ripple;
- Geld
2.1 Die Geldfunktionen im Überblick
2.1.1 Wertaufbewahrungsfunktion
2.2 Grundlagen der Blockchaintechnologie
2.2.1 Erklärung der Blockchain
2.2.2 Funktionsweise der Blockchaintechnologie
2.2.3 Anwendungsgebiete der Blockchaintechnologie
2.3.1 Definition und Erklärung von Kryptowährungen
2.3.2 Beispiele für Kryptowährungen
3 Methodik der Forschungsmethoden
3.2 Empirische Forschung
3.2.1 Forschungsdesign
3.2.2 Datenerhebung
3.2.3 Profil der Stichprobe
4 Die Entwicklung von Kryptowährungen in der Literatur
4.1 Die Sicht der Literatur
4.2 Chancen und Risiken für Kryptowährungen aus literarischer Sicht
4.3 Voraussetzungen aus literarischer Sicht
5 Die Entwicklung von Kryptowährungen aus Expertensicht
5.1 Sichtweise der Experten aus der Praxis
5.2 Sichtweise der Experten aus der Forschung
5.3 Sichtweise der Experten aus Banken
6 Die Entwicklung von Kryptowährungen auf Basis von Marktdaten
6.1 Geldmenge
6.2 Transaktionsvolumen
6.3 Kursentwicklung im Vergleich zu anerkannten Zahlungsmitteln
6.4 Akzeptanz bei Geschäften und Unternehmen
7 Folgen und Handlungsempfehlungen
8 Schlussbetrachtung
8.1 Fazit und Ausblick
8.2 Limitation
Literaturverzeichnis
Anhang
Anhang 1
Christopher Bensch (CFO Coinlend GmbH), 27.04.2020
Anhang 2
Nabil El Aichaoui (Blockchain & Digital Marketing Experte), 26.04.2020
Anhang 3
JörgHermsdorf, Research and Co-Founder CONSERVE Blockchain-Service, 25.03.2020
Anhang 4
Allison Christians, Professorin für Steuerrecht, McGill University Montreal, 26.06.2020
Anhang 5
Prof. Pierre Rafih (Professor für Unternehmenssteuerung und Controlling an der Fachhochschule für angewandtes Management Ismaning), 08.04.2020
Anhang 6
Fabian Zbinden, 11.05.2020
Anhang 7
Anonym, Business Consultant, große deutsche Geschäftsbank, 25.05.2020
Anhang 8
Anonym, Leiter Asset Management, deutsche Privatbank, 05.06.2020
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Vereinfachte Darstellung der Bitcoin-Blockchain
Abbildung 2: Blockchain-Prinzip
Abbildung 3: Das Bitcoin-Netzwerk
Abbildung 4: Suchbegriffe der Literaturanalyse
Abbildung 5: Suchprozess der Literaturanalyse
Abbildung 6: Suchprozess bei staatlichen Einrichtungen und Banken
Abbildung 7: Interviewanfrage (deutsch)
Abbildung 8: Untersuchungsprofil
Abbildung 9: Branchenzugehörigkeit der Experten
Abbildung 10: Erfahrung auf dem Gebiet der Kryptowährungen/Blockchain
Abbildung 12: Gründe für Kryptowährungen als Zahlungsmittel der Zukunft aus Sicht der Forschung
Abbildung 13: Gründe gegen Kryptowährungen als Zahlungsmittel der Zukunft aus Sicht der Forschung
Abbildung 20: Marktkapitalisierung von Bitcoin, Ethereum und Ripple
in Mrd. US-Dollar
Abbildung 21: Transaktionsvolumen von Bitcoin, Ethereum und Ripple
in Mrd. US-Dollar
Abbildung 22: Anzahl Bitcoin, Ethereum und Ripple Transaktionen in Tausend
Abbildung 23: Korrelationsanalyse Bitcoin Transaktionen
Abbildung 24: Korrelationsanalyse Ethereum Transaktionen
Abkürzungsverzeichnis
BaFin Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
BTC Bitcoin
ETH Ethereum
IWF Internationaler Währungsfonds
XRP Ripple
Abstract
Kryptowährungen werden derzeit vor allem als volatiles Anlageobjekt betrachtet. Die Zahlungsmittelfunktion wurde bisher kaum untersucht. Das Ziel dieser Arbeit ist es daher, eine Prognose für die Zukunft der Kryptowährungen als Zahlungsmittel zu treffen. Dabei wird die Frage „Können Kryptowährungen in den nächsten fünf bis zehn Jahren herkömmliche Zahlungsmittel ersetzen?“ beantwortet. Dafür wurden eine Literaturanalyse, Experteninterviews mit Experten aus Forschung, Banken und Praxis sowie Marktdatenanalysen durchgeführt. Nach Analyse der gewonnenen Informationen sind die Chancen für Kryptowährungen, in den nächsten fünf bis zehn Jahren herkömmliche Zahlungsmittel zu ersetzen, sehr gering. Dies ist vor allem auf das kaum vorhandene Vertrauen und Verständnis innerhalb der Bevölkerung sowie fehlende Regulierungen zurückzuführen. Auch die Marktdaten lassen keine positivere Prognose zu. Hinsichtlich der Akzeptanz bei Unternehmen ist ein deutlicher Unterschied zwischen Europa und den USA zu erkennen. Hier sind die USA deutlich vor Europa. Auf Grundlage dieser Informationen müssen zunächst weltweit einheitliche Regulierungen gefunden werden sowie Aufklärungsarbeit innerhalb der Bevölkerung geleistet werden, bevor Kryptowährungen einen ernstzunehmenden Teil des Währungsmarktes im Bereich Zahlungsmittel einnehmen können.
1. Einleitung
Die folgenden Abschnitte dienen als Hinführung zum Thema und sollen das Problem und die damit einhergehende Fragestellung näherbringen.
1.1 Einleitungsgedanke
Kryptowährungen geraten immer wieder in die Schlagzeilen. Sei es der geplante Launch der Kryptowährung Libra durch den Social Media Konzern Facebook oder wie jüngst erst zu lesen war, die Veruntreuung des Vermögens einer ganzen Kryptobörse durch dessen Gründer. Innerhalb dieser Berichterstattung werden auch Kryptowährungen immer wieder erklärt. Es wird darauf eingegangen, wie volatil sie sind, welche risikoreiches Anlageobjekt sie darstellen oder auch Querverweise auf andere, vergangene Schlagzeilen zu diesem Thema. Darüber hinaus wird immer wieder überrascht festgestellt, welche Unternehmen auf einmal die Zahlung mit Kryptowährungen akzeptieren. Diese Verwunderung in der allgemeinen Berichterstattung ist Anlass, einmal genau dieses Thema genauer zu betrachten. Gibt es bereits eine Akzeptanz für Kryptowährungen? Wie groß ist diese? Wer genau akzeptiert Kryptowährungen? Sind es nur Unternehmen, die in diesem Bereich tätig sind oder gibt es noch andere und wie viele sind es? Hinter all diesen Fragen steht die zu klärende Forschungsfrage dieser Arbeit:
Können Kryptowährungen in den nächsten fünf bis zehn Jahren herkömmliche Zahlungsmittel ersetzen?
1.2 Problem
Aktuell stehen Kryptowährungen nach dem anfänglichen Hype vor einer Reifeprüfung, ob sie nicht nur als Spekulationsobjekt dienen können sondern auch als anerkanntes Zahlungsmittel. An dieser Stelle gehen die Meinungen stark auseinander. Die einen sehen nur Negatives an Kryptowährungen, die anderen stellen auch die Nachteile noch positiv dar. Doch wo genau stehen Kryptowährungen mittlerweile? Mit dem Thema der Funktion als Zahlungsmittel wurde sich bisher deutlich weniger eingehend beschäftigt als die nach dem Spekulationsobjekt, daher kann diese Frage ad hoc nicht beantwortet werden, sondern benötigt eingehenderer Betrachtung.
1.3 Fragestellung
Anhand dieser Arbeit soll beantwortet werden, ob Kryptowährungen innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre den Weg zu einem anerkannten Zahlungsmittel finden oder nicht.
Darüber hinaus wird die Frage gestellt, welche Voraussetzungen, nach Meinung der Literatur und von Experten aus Forschung, Praxis in Form von Händler und Anwendern und dem Bankensektor, geschaffen werden müssten, um diesen Weg erfolgreich zu gehen.
Im Rahmen dieser Arbeit werden eine Literaturanalyse mit Fokus auf die forschende Literatur sowie auf die Veröffentlichungen von Banken und Aufsichtsbehörden durchgeführt. Zusätzlich werden Interviews mit Experten aus der Forschung, der Praxis und dem Bankensektor geführt. Abschließend werden verschiedene Marktdaten erhoben und analysiert. Die erhobenen Daten sind Transaktionsvolumen, Transaktionszahl, Marktkapitalisierung, Wechselkurse sowie die Geschäfte und Unternehmen, die Stand heute Kryptowährungen als Zahlungsmittel akzeptieren.
Durch die Kombination der verschiedenen Informationen soll die oben genannte Forschungsfrage beantwortet werden.
2 Theoretische Grundlagen
In diesem Kapitel werden die theoretischen Grundlagen, der relevanten Themenbereiche erschlossen. Dazu gehören neben den Geldfunktionen auch die Grundlagen der Blockchaintechnologie sowie einige der Anwendungsgebete. Darüber hinaus wird in den folgenden Kapiteln auch das Thema Kryptowährungen behandelt und einige davon, wie Bitcoin oder Ethereum näher betrachtet.
2.1 Die Geldfunktionen im Überblick
Bereits Aristoteles beschäftigte sich damit, wie der Handel von Gütern erleichtert werden kann und für keine Seite Nachteile entstehen. Nach seiner Ansicht ist Geld als eine Erleichterung für den Güterverkehr anzusehen und genau zu diesem Zweck installiert worden.[1]
Zu Beginn der Entwicklung des Geldes war es noch durch andere Waren abgesichert, wie bspw. Gold. Später wurde die Geldmenge zu groß, um sie durch etwas anderes abzusichern. Ab hier wird von Fiat-Geld gesprochen (fiat = lat. „Es werde!“). Dies ist Geld, dass durch nichts abgesichert ist. Es basiert ausschließlich auf dem Vertrauen in den Emittenten.[2]
Auch in der klassischen Ökonomie wird vor allem Bezug auf die transaktionskostenbezogene Erleichterung genommen. Hier wird auch schon die Unentbehrlichkeit des Geldes angesprochen, die wir heute überall vorfinden.[3]
Heutzutage wird meist, wenn von Geld die Rede ist, nur von der Funktion als Zahlungs- und Tauschmittel gesprochen. Jedoch besitzt Geld weitaus mehr Funktionen als nur die diese.[4]
Grundsätzlichwerden drei Kerneigenschaften definiert, um festzulegen, wasals Geldanzusehen ist und um es von anderen Aktiva, wie Anleihen, Aktien oder Immobilien abzugrenzen. Diese sind die Wertaufbewahrungsfunktion, die Wertmess- oder auch Recheneinheitsfunktion und die Zahlungsfunktion.[5]
Darüber hinaus kann Geld noch einige weitere Funktionen zugeschrieben werden, wie beispielsweise die Funktion als Reserve für Zentralbanken oder eine Signalfunktion für die Ökonomie. Diese weiterführenden Funktionen basieren jedoch alle auf den drei Grundfunktionen und stellen mehr oder weniger Erweiterungen oder Ergänzungen dar.[6]
Im weiteren Verlauf der Arbeit sind ausschließlich die Grundfunktionen relevant, deshalb erfolgt eine Beschränkung auf die Beschreibung dieser.Alle weiteren werden vernachlässigt.
2.1.1 Wertaufbewahrungsfunktion
Die erste Eigenschaft von Geld, die betrachtet wird, ist die der Wertaufbewahrungsfunktion. Unter dieser Funktion wird verstanden, dass ein Zahlungsmittel gehalten werden kann und nicht sofort wieder umgesetzt werden muss.[7]
Das bedeutet, dass der Empfänger auch in Zukunft einen ähnlichen Gegenwert erhalten wird, wie heute. Er kann es also halten, ohne zu befürchten, dass es schnell an Wert verliert. Darüber hinaus setzt der Empfänger voraus, dass er das Geld gegen beliebige Waren oder Dienstleistungen seiner Wahl eintauschen kann, ohne einen weiteren Tausch vornehmen zu müssen.[8]
2.1.2 Wertmessfunktion
Die Wertmessfunktion, häufig auch Recheneinheits- oder Rechenmittelfunktion genannt, dient dem Zweck einen Maßstab anzugeben, um Preise, Schulden oder andere Zahlungsverpflichtungen zu definieren.[9] Mit Hilfe dieser Funktion werden Transaktionen untereinander vergleichbar. Beim reinen Austausch von Naturalien würde die Komplexität zum Tauschen massiv zunehmen, da jedes Produkt in Relation zueinander gesetzt werden müsste. Dies würde eine unendlich große Vielzahl an Wertrelationen zur Folge haben. Wohingegen bei einer einheitlich Wertmessfunktion jedes Produkt nur zu einem anderen Produkt in Relation gesetzt werden muss, dem Geld.[10]
Somit führt diese Geldfunktion zu schnelleren Transaktionen und somit auch zu niedrigeren Transaktionskosten.
2.1.3 Zahlungsmittelfunktion
Selbst wenn sich eine Gesellschaft auf ein einheitliches Rechenmittel geeinigt hat, bedeutet das nicht automatisch auch direkt einen einheitlichen Zahlungs- oder Tauschmittelgegenstand. Das einheitliche Rechenmittel muss nicht gleich dem Tauschmittel sein. Es könnte auch lediglich als Basis zum Tausch von Naturalien dienen, um bspw. den Wert von Schweinen im Vergleich zu Hühnern bemessen zu können. Dies würde den zwar den üblichen Tauschhandel erleichtern, jedoch würden die Transaktionen jedes Mal lange dauern, da zum einen der jeweilige Wert ausgerechnet werden muss. Zum anderen wird weiterhin für jede Transaktion ein passender Tauschpartner benötigt. Das bedeutet, um Schweine gegen Hühner tauschen zu können, wird ein Partner benötigt, der Hühner besitzt und diese auch gegen Schweine tauschen möchte. Diese Tatsache macht diese spezielle Form des Tauschhandels wieder sehr kompliziert und langwierig.[11]
Die Einführung eines einheitlichen Tausch- und Zahlungsmittels ist somit ein sinnvoller Schritt.
Das besondere an der Zahlungsmittelfunktion von Geld ist, dass es zu (fast) jeder Zeit und überall als Gegenwert für Waren und Dienstleistungen akzeptiert wird. Somit besteht die Möglichkeit mit Hilfe eines einheitlichen Zahlungsmittels alle notwendigen Transaktionen in einer sehr kurzen Zeit zu tätigen.[12]
Im weiteren Verlauf dieser Arbeit wird der Fokus auf die Zahlungsmittelfunktion von Kryptowährungen gelegt, da eine Betrachtung aller Geldfunktionen den Rahmen der Arbeit überschreiten würde.
2.2 Grundlagen der Blockchaintechnologie
Im Rahmen dieses Kapitels werden die Grundlagen der Blockchaintechnologie erläutert. Es wird betrachtet, wo die Technologie herkommt, was die Blockchain genau ist, wie sie funktioniert und auf welchen Gebieten sie bereits Anwendung findet bzw. Anwendung finden kann.
2.2.1 Erklärung der Blockchain
Der Begriff „Blockchain“ lässt sich nach Antony Welfare in wenigen Worten definieren: „Trusted and efficientwayofsharingdata and transactions“.[13]
Somit wird die Blockchain als eine vertrauenswürdige und effiziente Methode des Datenaustauschs und Transaktionen durchzuführen definiert. Doch was heißt das genau?
Um diese Frage zu beantworten, werden zunächst die Ursprünge der Blockchaintechnologie betrachtet. Erste Funktionsweisen der Blockchain lassen sich bis ins Jahr 1494 zurückverfolgen. In diesem Jahr wurde die erste bekannte doppelte Buchführung eingeführt. Die doppelte Buchführung stellt die Basis für die Blockchain dar, auf der die Bitcoin-Transaktionen gespeichert werden, da jede Transaktion von unabhängigen Stellen geprüft wird.[14]
Die Erfindung der Technologie „Blockchain“ fand in den späten 1990er Jahren statt. Damals wurde ein Konzept definiert, dass alle Datenaufzeichnungen, unabhängig davon welcher Art sie sind, in einem dezentralen Netzwerk gespeichert werden. Explizit wurden dafür allerdings Finanz-, Geld- und Eigentumsdaten sowie politische Wählerstimmen als die primären dezentral zu speichernden Daten definiert.[15]
In den letzten 10 Jahren hat die Blockchaintechnologie diverse Innovationsstufen bzw. Generationen durchlaufen.
Die erste aufmerksamkeitserregende Blockchain, Generation 1.0, wurde 2009 implementiert und diente der Unterstützung des Bitcoins. Ausgangspunkt für diese Blockchain war der sukzessive Anstieg von Bitcoin Transaktionen. Ein Jahr später fand mit Generation 2.0 bereits die erste Weiterentwicklung statt. In der 2. Generation wurde der Fokus verstärkt auf andere Kryptowährungen und deren Unterstützung gelegt. Darüber hinaus zeigten auch andere Branchen Interesse an der Blockchaintechnologie, die über den reinen Währungsmarkt hinausging. Doch sollten Sicherheitsbedenken dieses Interesse erst einmal wieder zurückfahren.[16]
Mit der 3. Generation im Jahr 2012 wurde der Blockchain-Markt das erste Mal über den Wert von einer Milliarde US-Dollar gehoben. Ausschlaggebend dafür war die Ethereum Plattform (siehe Kapitel 2.3.2.2). Mit Hilfe dieser Plattform war es möglich Kredite, Anleihen und andere Finanzinstrumente zu produzieren, wodurch die Nische der Kryptowährungen verlassen werden konnte. Die derzeit aktuellste Generation der Blockchain ist Generation 4.0, die im Jahr 2017 veröffentlicht wurde und wiederum eine Weiterentwicklung ihrer Vorgängerversionen darstellt. Im Rahmen dieser Entwicklung wurde durch das sog. „Mining“ (siehe Kapitel 2.3.1) die Sicherheit der Blockchain noch einmal erhöht. Zudem ist eine Integration der Blockchaintechnologie in das „Internet of Things“ (IoT) nicht weit entfernt. Dies macht es möglich Visa und Swift Transfers innerhalb von Sekunden zu tätigen.[17]
Wie zu Beginn des Kapitels bereits erwähnt, stellt die Blockchaintechnologie eine vertrauenswürdige und effiziente Methode dar, um einen dezentral gespeicherten Datenaustausch vorzunehmen.
Im Grunde vereint sie Kryptographie, Datenmanagement, Netzwerke und Anreizmechanismen, um Transaktionen zwischen verschiedenen Parteien zu überprüfen, auszuführen und aufzuzeichnen.[18]
Abbildung 1: Vereinfachte Darstellung der Bitcoin-Blockchain[19]
Die dezentrale Funktion der Blockchain wird auch in Abbildung 1 an einer vereinfachten Darstellung der Bitcoin-Blockchain deutlich. Hier ist zu sehen, wie jedes Mitglied des Netzwerks mit jedem anderen verknüpft ist. Wie genau die Blockchain über diese dezentralen Knotenpunkte funktioniert, wird im folgenden Kapitel näher betrachtet.
2.2.2 Funktionsweise der Blockchaintechnologie
Seit ein paar Jahren ist die Blockchaintechnologie durch den sog. „Bitcoin-Hype“ verstärkt in den Fokus gerückt. Dennoch ist die Funktionsweise von Blockchains häufig sehr komplex.[20]
Wie in Abbildung 1 zu sehen, besteht ein Blockchain-Netzwerk aus mehreren Nutzern, oder auch Knoten, die untereinander kommunizieren und interagieren. Innerhalb dieses Netzwerkes sind alle getätigten Transaktionen öffentlich. Es kann also zu jeder Zeit jede Transaktion nachvollzogen werden.[21]
Blockchain-Netzwerke können nahezu jeden Vermögenswert beinhalten. Die häufigste Verwendungsform ist die für Kryptowährungen. Darüber hinaus, können aber noch diverse weitere Vermögenswerte abgebildet werden. Dazu gehören Gold, Aktien, Immobilien oder auch geistiges Eigentum. Um zu erfassen, welche Werte innerhalb einer Blockchain gelistet sind, wird ein sog. Asset-Register geführt. In diesem Register sind die einzelnen Vermögenswerte und ihr Eigentümer festgehalten.[22] Mit Hilfe dieser Technologie wird das sog. „double-spending“ unterbunden. Dabei wird verhindert, die gleichen Einheiten bspw. einer Kryptowährung mehrfach auszugeben oder, dass eines der Güter an anderer Stelle genutzt wird, trotz fehlenden Eigentums.[23]
Aufgrund der Dezentralität der Blockchain-Netzwerke besitzen alle Teilnehmer oder Nutzer die gleiche Legitimation das Netzwerk nutzen zu können. Es gibt keine zentrale Stelle, die eine Authentifizierung vornimmt. Jeder Nutzer/Knoten speichert prinzipiell alle Transaktionen des Blockchain-Netzwerks in unveränderlicher Form. Durch diese Speicherung wird die Speicherkapazität immer größer und ist für einige Nutzer nicht mehr zu stemmen. Daher erfolgte eine Trennung in „LightweightNodes“ (Node=Knoten), die nur für sie relevante Informationen speichern und „Full Nodes“, die das gesamte Volumen der Blockchain speichern.[24]
Zur Nutzung eines Blockchain-Netzwerks wird ein Wallet, vergleichbar mit einem virtuellen Geldbeutel benötigt. Dieses Wallet dient der Verwaltung des Benutzerkontos auf der Blockchain. Dabei besitzt jeder Nutzer über eine individuelle Adresse, ähnlich wie bei herkömmlichen Benutzerkonten die E-Mail-Adresse.[25]
Die Grundlage für jede durchgeführte Transaktion stellt das „Public-Key-Verfahren“ dar. Dabei gibt es zwei Schlüssel, einen privaten („private key“) und einen öffentlichen („publickey“), die in ihrer Kryptografie übereinstimmen. Damit wird sichergestellt, dass nur authentifizierte Nutzer eine Transaktion vornehmen können. Der private Schlüssel ist so etwas wie die Unterschrift, die digitale Signatur. Der öffentliche Schlüssel wird benötigt, damit die Transaktion und der private Schlüssel durch andere Nutzer des Blockchain-Netzwerks überprüft werden kann. Ohne einen privaten Schlüssel ist es nicht möglich, eine Transaktion innerhalb einer Blockchain durchzuführen.[26]
Der öffentliche Schlüssel ist für jeden Nutzer der Blockchain einsehbar wohingegen der private Schlüssel geheim bleibt und nur dem jeweiligen Nutzer vorbehalten ist. Um eine Transaktion durchzuführen, verschlüsselt der Sender die Transaktion mit dem öffentlichen Schlüssel des Empfängers. Eine Entschlüsselung dieser Transaktion ist anschließend nur mit dem privaten Schlüssel des Empfängers möglich. Um zu gewährleisten, dass die Transaktion auch wirklich vom richtigen Sender stammt, verschlüsselt dieser sie mit seinem privaten Schlüssel.[27] Über dieses Verfahren ist es möglich, Rückschlüsse auf die Transaktionen eines Nutzers zu ziehen. Damit das verhindert wird, ist es möglichfür jede Transaktion ein neues zufälliges Schlüsselpaar generieren zu lassen.[28]
Innerhalb eines Blockchain-Netzwerks stellen Transaktionen den Austausch von Gütern dar. Diese können sowohl abstrakt als auch konkret sein. Alle Informationen, die für den Austausch notwendig sind, sind in der Transaktion enthalten und werden über mehrere In- und Outputs beschrieben.[29]Ein Input ist bspw. die Herkunft und der Empfänger der Transaktion. Die Anzahl oder der Gegenstand der Transaktion stellt einen Output dar.[30]
Sobald alle Daten für die Transaktion gesammelt wurden, wird sie den anderen Nutzern des Netzwerks zur Verfügung gestellt und in einem Pool gespeichert, bis die Transaktion in einen Block aufgenommen wird.[31]
Ein Block besteht aus einer oder mehreren Transaktionen, die vom Blockchain-Netzwerk geprüft und bestätigt wurden.[32] Von diesen Blöcken hat die Blockchain ihren Namen. Blöcke haben nur begrenzt Speicherkapazitäten. Ist diese erreicht, wird automatisch ein neuer Block generiert. Eine Blockchain ist also, wie der Name bereits verrät, eine Kette von Blöcken, die zusammengefasst werden. In Abbildung 2 ist zu sehen, wie die Blöcke miteinander verkettet sind. Der in der Abbildung jedem Datensatz zugeordnete Hash-Wert dient der Identifizierung der Datensätze.[33]
Der Hash-Wert ist ein kryptographischer Verschlüsselungswert, der bei jeder Transaktion gebildet wird. Am Ende jeden Blocks werden die Hash-Werte gebündelt und auf den neuen Block übertragen.[34]
Abbildung 2: Blockchain-Prinzip[35]
Jeder Block enthält den Kopf des vorherigen. Damit ist die Reihenfolge einer Blockchain genau festgelegt und es kann nachträglich nichts mehr geändert werden.[36]
Um die Blöcke zu schließen und neue zu erstellen, ist die Arbeit von sog.Minern notwendig. Diese stellen dem Netzwerk ihre Rechenleistung zur Verfügung, um die Transaktionen eines Blocks zusammenzufassen. Sobald ein Block die maximale Größe erreicht hat, wird eine Identifikationszahl durch die Miner ermittelt. Diese gleicht einem digitalen Fingerabdruck und macht den Block einzigartig.[37]
Um das Mining attraktiv zu gestalten, erhält der Miner pro durchgeführte Transaktion eine finanzielle Entlohnung, eine Transaktionsgebühr. Diese wird meist in Form von Kryptowährungen ausbezahlt.[38]
2.2.3 Anwendungsgebiete der Blockchaintechnologie
Die Blockchaintechnologie bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Die erste und auch populärste Anwendungsform ist die der Bitcoin-Blockchain. 2009 implementiert, stellt sie die Basis dar, um das „double-spending“-Problem des Bitcoins zu lösen (siehe dazu Kapitel 2.3.2.1).[39]Auf das Thema Bitcoin wird zu einem späteren Zeitpunkt in Kapitel 2.3.2.1 detaillierter eingegangen. An dieser Stelle dient es nur der Vollständigkeit der Anwendungsmöglichkeiten der Blockchaintechnologie.
Über die Bitcoin-Blockchain hinaus existieren noch viele weitere Anwendungsbereiche, die zum Teil schon erprobt sind oder wo die Technologie in der Theorie sinnvoll wäre.
Voting-Systeme
Das erste Anwendungsgebiet für die Blockchaintechnologie, die bereits in der Probe ist, sind Voting-Systeme. Das Unternehmen FollowMyVote bietet eine Voting-Plattform an, die auf der Blockchain basiert.[40] In Zusammenarbeit mit der Plattform BitShares wird so die Sicherheit garantiert, dass abgegebene Stimmen nicht mehr nachträglich von Dritten geändert werden können. Zusätzlich bietet die Plattform Transparenz und Flexibilität, da die Abstimmung nun auch von Mobilgeräten aus möglich ist.[41] Mit Hilfe dieses Einsatzgebietes wäre bzw. ist es möglich, weltweit freie und faire Wahlen ohne Manipulation abzuhalten.
Gesundheitswesen
Auch im Gesundheitswesen bietet die Blockchaintechnologie eine Vielzahl von Möglichkeiten. So überlegt bspw. die US-amerikanische Regierung den Einsatz als Buchführungsinstrument für elektronische Gesundheitsdaten. Die Vorteile daraus wären, dass die Patientenakten zu jeder Zeit von Ärzten, Apothekern und anderen Parteien eingesehen und Daten hinzugefügt werden können, die für die anderen Parteien direkt sichtbar sind. Auch bei der Medikationsplanung stellt diese elektronische Gesundheitsakte einen Fortschritt dar, da mögliche Unverträglichkeiten für jeden dokumentiert sind. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn ein Patient bei verschiedenen Behandelnden ist.[42]
Ein weiteres Beispiel für die Anwendung im Gesundheitswesen bzw. der Pharmazie ist das Unternehmen Chronicled aus Kalifornien. Dort wurde ein Sensor entwickelt, der verschiedene Daten, wie z.B. die Temperatur von Organen, auf einer Blockchain speichert und damit eine sichere Datenübertragung gewährleistet. Zudem hat das Unternehmen ein manipulationssicheres Siegel entwickelt, das es ermöglicht Arzneimittel genau zu verfolgen und auch nachzuvollziehen, ob und wann diese geöffnet wurden. Außerdem erfolgt über dieses Siegel eine Verifizierung.[43]
Energie
Im Energiesektor, speziell im Bereich Elektrizität, ist die Blockchaintechnologie derzeit sehr im Aufwind. Diverse Unternehmen arbeiten an Pilotprojekten, inwiefern die Blockchain hier einsetzbar ist. Das deutsche Unternehmen Share&Charge hat erfolgreich das blockchainbasierte Bezahlen für Elektrofahrzeuge getestet. Mit der App des Unternehmens können Eigentümer von privaten Ladestationen ihre eigenen Preise festlegen und die Fahrzeughalter können sorgenfrei ihre Fahrzeuge vollladen. Die App ist allerdings 2018 in Deutschland wieder offline gegangen. Dennoch hat sie bewiesen, was mit der Blockchaintechnologie möglich ist.[44]
Ein weiteres Anwendungsgebiet ist der Energie- bzw. Stromhandel mit Hilfe der Blockchain. So wurden bereits das „Brooklyn Microgrid“ und das „Allgäu Microgrid“ in den USA und Deutschland erfolgreich ins Leben gerufen. Mit diesen Systemen lässt sich der dezentral erzeugte Strom eines Haushalts, bspw. über Photovoltaik generiert, direkt an Nachbarn verkaufen. Durch diese „Microgrids“ werden Energieversorger oder -händler überflüssig.[45]
Finanzen
Die Finanzindustrie ist ebenfalls ein Gebiet, auf dem die Blockchaintechnologie verschiedene Einsatzmöglichkeiten besitzt, die über die von Kryptowährungen hinausgehen. Die Möglichkeiten gehen von Bezahlsystemen, über Handelsplattformen, Kapitalmärkte und Investmentmanagement bis hin zu Versicherungen. Die Vorteile im Finanzsektor liegen dabei bei allen genannten Anwendungen vor allem in der Effizienz, der Reduktion von Transaktionskosten, Überweisungsgeschwindigkeit und dem Ausschalten von Intermediären, wie Banken oder Versicherungsmaklern.[46]So bietet das Unternehmen Circle einen blockchainbasierten Geldaustausch unter Privatleuten an. Somit ist es möglich, Geld in verschiedenen Währungen einfach und schnell zu transferieren und zusätzlich werden die bereits genannten Vorteile der Blockchaintechnologie, wie die Sicherheit der Transaktion, genutzt.[47]
Immobilien
Ein weiterer Bereich, der in gewisser Weise mit dem Finanzsektor verbunden ist, sind Immobilien. Auch hier entstehen durch die Blockchain neue Möglichkeiten. In Schweden gibt es bereits ein Pilotprojekt, das auf Basis von Smart ContractsImmobilientransaktionen durchführt. Damit sollen Notare, Makler und Grundbuchämter überflüssig werden, da die Eigentums- und Vertragsdetails bereits sicher und unveränderlich in der Blockchain festgeschrieben sind.[48]SmartContracts sind Vereinbarungen, die innerhalb eines Blockchain-Netzwerks getroffen werden und keine weiteren Parteien zur Sicherstellung der Einhaltung benötigen. Sie machen damit Notare und andere Verifizierungsinstitutionen obsolet.[49]
Supply Chain
Derzeit verlassen sich Supply Chain- und Logistik-Prozesse auf ungeordnete Papierarbeit und die Nutzung verschiedener, häufig nicht ganz kompatibler Systeme. Mit Hilfe der Blockchaintechnologie können alle wichtigen Ereignisse eines Transportprozesses ortsunabhängig festgeschrieben und nachgeprüft werden. Zudem können Überschneidungen bspw. mit dem Payment-Sektor eingegangen werden, um automatische Zahlungen zu ermöglichen.[50]
Zurzeit testen außerdem Diamantenunternehmen ein industrieweites System, das die Nachverfolgung jeden Schritts eines Diamanten möglich macht und so die Sicherheit gegenüber Fälschungen erhöht. Ein weiteres Beispiel für die Blockchain in der Logistik und Supply Chain ist die Kooperation von einigen Lebensmittelkonzernen mit dem Softwarekonzern IBM, um Nahrungsmittel von der Farm bis in den Laden nachzuverfolgen und dabei die Qualität gewährleisten zu können.[51]
Auch im täglichen Leben hat die Blockchaintechnologie bereits erste Einzüge erhalten. So verkauft die Sängerin Imogen Heap ihre Songs durch Nutzung der Blockchain.[52]
Die hier beschriebenen Anwendungsgebiete sind bei weitem nicht vollständig. Die Blockchaintechnologie stellt noch eine Vielzahl weiterer Möglichkeiten der Anwendung dar. Aufgrund der Limitation dieser Arbeit, wird aber auf weitere Ausführungen verzichtet.
2.3 Kryptowährungen
Die folgenden Kapitel dienen dazu, einen Überblick zu bekommen, was Kryptowährungen sind und wie sie sich definieren. Darüber hinaus werden die drei für den weiteren Verlauf relevanten Kryptowährungen detaillierter beschrieben.
2.3.1 Definition und Erklärung von Kryptowährungen
Kryptowährungen gehören zu den digitalen Währungen. Eine digitale Währung kann, im Gegensatz zu traditionellen Währungen, Transaktionen schneller umsetzen und sie ist nicht an physische, organisatorische oder politische Grenzen gebunden. Zudem existiert für eine digitale Währung kein physischer Gegenstand, wie bspw. ein Geldschein. Kryptowährungen sind digitale Währungen, deren Eigentum kryptographisch gesichert ist und auch nur darüber nachvollzogen werden kann.[53]
Somit ist per Definition eine Kryptowährung, eine vollkommen digitale Währung deren Sicherheit und Funktionalität auf Kryptographie basiert.[54]
Kryptowährungen sind immer an eine Blockchain gebunden. Dennoch gibt es Unterschiede bei diesen Währungen. Es gibt jene Kryptowährungen, die eine eigene Blockchain nutzen, wie bspw. Bitcoin und solche, die eine bereits existierende Blockchain nutzen. Diese werden „Tokens“ genannt.[55]
Voraussetzung dafür, dass eine Kryptowährung auch wirklich Währung definiert werden kann, müssen wie bei jeder anderen Währung, die drei Grundfunktionen des Geldes (siehe Kapitel 2.1) erfüllt sein. Die Wertaufbewahrungsfunktion, die Recheneinheitsfunktion und die Zahlungsmittelfunktion. Eine Kryptowährung muss also sowohl einen Wertgegenstand darstellen als auch als wirtschaftliches Kalkulations- und Vergleichsmittel dienen können und es muss damit, in welcher Form und an welchem Ort auch immer, bezahlt werden können.[56]Dennoch besitzt sie nicht dasselbe Gewicht, wie zum Beispiel eine Euro-Banknote. Kryptowährungen sind daher sog. Außengeld. Das heißt, dass die Verbindlichkeit an einer Kryptowährung im Gegensatz zu Zentralbankgeld nicht dieselbe Höhe oder Akzeptanz besitzt.[57]
Zusammengefasst lassen sich fünf zentrale Eigenschaften feststellen, die alle Kryptowährungen ausmachen:
Zunächst einmal sind Kryptowährungen irreversibel, bzw. die Transaktionen von Kryptowährungen. Einmal gesendet, kann sie nicht wieder zurückgeholt werden. Sollte also bei der Transaktionsgenehmigung ein menschlicher Fehler passiert sein, so ist die transferierte Menge an Kryptowährungen weg, ohne die Möglichkeit sie wieder zu bekommen. Die zweite Eigenschaft, die Kryptowährungen ausmacht, ist, dass eine Transaktion keinerlei Genehmigung von zentraler Stelle benötigt. Es wird nur eine Software benötigt, die jeder, auch ohne Erlaubnis, nutzen kann.[58]
Die nächste Eigenschaft, die eine Kryptowährung definiert, ist die Sicherheit. Durch die Speicherung auf einer Blockchain ist es nicht möglich, nachträglich Transaktionen zu manipulieren. Zudem macht es die Nutzung von Public und Private Key unmöglich, eine Transaktion ohne Genehmigung durchzuführen und damit sehr sicher vor Hackern. Die vierte Eigenschaft von Kryptowährungen liegt in ihrer Anonymität. Aufgrund des Public Key Verfahrens werden alle Transaktionsdaten verschlüsselt und die wahre Identität der Handelnden ist nicht einsehbar.[59]
Die letzte Eigenschaft, die eine Kryptowährung ausmacht, ist die Möglichkeit Transaktionen nahezu in Echtzeit durchführen zu können und sie durch keine Zuständigkeitsgrenzen beschränkt sind.[60]
Nachdem nun erklärt wurde, was eine Kryptowährung ist und was sie ausmacht, sollte betrachtet werden, wo diese herkommen. Wo liegt der Ursprung dieser Sonderwährungen, innerhalb der digitalen Währungen?
Der erste Schritt zum Entstehen von Kryptowährungen war die immer weitere Verbreitung von digitalem, elektronischem und Online-Banking.[61]Ihr technischer Ursprung liegt in der Bewegung der „Cypherpunks“ Anfang der 1990er Jahre. Für„Cypherpunks“ stellen Verschlüsselung und andere ähnliche Technologien die Möglichkeit dar, die Privatsphäre vor Regierungen und Konzernen zu schützen. Dabei vertreten sie den Standpunkt, dass jeder Einzelne selbst für den Schutz seiner Privatsphäre verantwortlich ist.[62]
Im Jahr 1997 hat der Brite Adam Back ein Programm zur Bekämpfung von Spammails vorgeschlagen, das erstmals die Technologie des „proof-of-work“ nutzte. Dabei wird jede geleistete Arbeit dokumentiert und kann nachvollzogen werden. Die „proof-of-work“-Technologie stellt auch die Basis für die erste weltweite Kryptowährung dar, den Bitcoin.[63]
Die Entwicklung des Bitcoins, wird an anderer Stelle gesondert betrachtet (vgl. Kapitel 2.3.2.1). Hier sollen nur die allerersten Ursprünge von Kryptowährungen aufgezeigt werden.
Die Transaktion von Kryptowährungen läuft exakt so ab, wie jede andere Transaktion auf einer Blockchain. Zunächst wird sie durch einen kryptographischen Algorithmus erstellt und anschließend über das dezentrale Netzwerk von Sender zu Empfänger transferiert. Die Durchführung dieser Transaktion wird dabei wieder über die Miner vorgenommen, die diese autorisieren (siehe dazu Kapitel 2.2.2).[64]
2.3.2 Beispiele für Kryptowährungen
Laut einem Artikel auf der Website bitcoin.com existieren weltweit über 5.000 Kryptowährungen.[65] Aus diesem Grund beschränkt sich die Arbeit auf die Darstellung von 3 der wichtigsten und bekanntesten Kryptowährungen. Diese sind Bitcoin, Ethereum und Ripple.
2.3.2.1 Bitcoin
Bitcoin (BTC = Abkürzung auf Börsen, ähnlich der Abkürzung von Aktien) ist die erste und wohl auch bekannteste Kryptowährung. Die Idee hinter Bitcoin war bei der Einführung 2008 durch Satoshi Nakamoto ein dezentrales P2P-Netzwerk (Peer-to-Peer, engl. = Kollege/Freund) für Geldtransfers aufzubauen. In diesem System wird im Sinne der Blockchain jede Transaktion dezentral vom Netzwerk verschlüsselt und verifiziert. Damit sollten die zentralen Stellen, wie Banken obsolet gemacht werden.[66] Derzeit beträgt die Marktkapitalisierung von Bitcoin 117,8 Milliarden US-Dollar (Stand: April 2020).[67]
In den vorangegangenen Kapiteln wurde der Ursprung des Bitcoins schon mehrfach kurz thematisiert. Nachfolgend wird etwas detaillierter auf die Geschichte des Bitcoins und seine Funktionsweise eingegangen.
Der Bitcoin, als erste Kryptowährung, wurde wie zu Beginn des Kapitels bereits erwähnt im Jahr 2008 während der Hochphase der Weltwirtschaftskrise veröffentlicht. Viele sehen diesen gewählten Zeitpunkt auch als Generalkritik am vorherrschenden Finanzsystem.[68]
Dennoch hat es bis zum Jahr 2011 gedauert, ehe dem Bitcoin erstmals eine breite mediale Aufmerksamkeit zuteilwurde. Damals fand der erste größere Kurssprung statt. Mit der größeren Aufmerksamkeit stieg auch gleichzeitig der Kurs des Bitcoins stetig an.[69]
Der Erfinder, Satoshi Nakamoto, hatte sich zu dieser Zeit bereits aus dem Projekt zurückgezogen.[70] Jedoch ist auch im Jahr 2020 noch gänzlich unbekannt, wer sich hinter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto verbirgt. Es ist nicht einmal klar, ob es sich dabei um eine Einzelperson, eine Gruppe oder gar ein Unternehmen handelt.[71]
Im Jahr 2017 folgte dann der endgültige Durchbruch in die breite Öffentlichkeit durch den sog. „Bitcoin-Hype“. Ab November 2017 bis Februar 2018 stiegen die Kurswerte des Bitcoins sprunghaft an und erreichten zwischenzeitlich ein Allzeithoch von über 20.000 US-Dollar für einen Bitcoin. Diese Phase war nicht nachhaltig und nach Februar 2018 brachen die Kurse wieder ein.[72] Derzeit liegt der Kurs des Bitcoins nur noch bei ca. 10.300 US-Dollar (Stand: 27. Juli 2020).[73]
Wie das Bitcoin Netzwerk aufgebaut ist, veranschaulicht Abbildung 3. Hier ist zu sehen, wie ein Nutzer sich im Austausch gegen Zentralbankgeld Bitcoins in sein Wallet transferiert. Das Wallet dient dabei als digitale Geldbörse für den Bitcoin. Mit dem Erwerb ist er an das Bitcoin Netzwerk angeschlossen und damit auch an die zugehörige Bitcoin-Blockchain.
Abbildung 3: Das Bitcoin-Netzwerk[74]
Der Bitcoin war die erste Kryptowährung auf dem Markt, die in der Lage war, einige entscheidende Probleme zu lösen, an denen die Einführung einer Kryptowährung vorher immer scheiterte. Zum einen wurde das Problem mit der Authentifizierung der Transaktionen mit Hilfe des bereits mehrfach beschriebenen „Proof-of-Work“-Prinzips gelöst.[75]
Das zweite gelöste Problem war das, in Kapitel 2.2.3 angesprochene „double-spending“-Problem. Zuvor war es immer problematisch zu prüfen, welche Kryptowährung bereits ausgegeben wurde und daher nicht mehr zur Verfügung steht. Somit war es möglich, die gleiche Menge Geld mehrfach auszugeben. Das liegt auch daran, dass traditionelle Mechanismen, wie etwa eine zentrale Kontrolle in einer Blockchain nicht zur Verfügung stehen. Dieses Problem wurde über den Einsatz von mehr Rechenkapazität und damit einhergehend die dezentrale Prüfung jeder Transaktion, das Mining, gelöst. Somit liegt es im Interesse der Nutzer der Bitcoin-Blockchain, das „double-spending“ zu verhindern.[76]
Darüber hinaus liegen die Stärken des Bitcoins auch wiederum in der ausgeprägten Privatsphäre der Währung als auch im oben angesprochenen monetären Anreiz.[77]
Dennoch sind dem Bitcoin-System auch Grenzen gesetzt. Es ist zunächst einmal nicht sonderlich benutzerfreundlich und verursacht für das Mining einen enormen Stromverbrauch. Darüber hinaus kann, trotz der geringen Transaktionszeit, diese nicht mit Dienstleistern, wie bspw. PayPal mithalten, da eine Transaktion bis zu 10 Minuten dauern kann. Bei PayPal liegt die Zeit bei wenigen Sekunden. Eine weitere Grenze, für die Entwicklung von Kryptowährungen sind die fehlenden monetären Mittel zur Verbesserung der Anwendungen. Hier haben die traditionellen Finanzinstitute deutlich bessere Voraussetzungen und sind damit im Bereich Innovationen immer einen Schritt voraus.[78]
Darüber hinaus besitzt sie auch gegenüber anderen Kryptowährungen einige Schwächen. So ist die Anzahl der Transaktionen auf die geringe Zahl von 420 pro Minute beschränkt. Des Weiteren besitzt der Bitcoin vergleichsweise hohe Transaktionskosten, was ihn nicht zum Zahlungsmittel der Wahl im Alltag macht. Daher ist der Erfolg des Bitcoins vor allem auch auf seine Popularität und Stellung als erste Kryptowährung zurückzuführen. Alles, was im Kryptomarkt passiert, wird auf den Bitcoin bezogen. So ist der Bitcoin die Währung, an der sich die Kurse aller anderen orientieren und die den Markttrend vorgibt.[79]
Diese angesprochenen Schwächen bieten allerdings anderen Kryptowährungen die Möglichkeit, sich im Markt zu positionieren und auch möglicherweise eine Wachablösung im Kryptomarkt einzuläuten.
2.3.2.2 Ethereum
Die nach Bitcoin zweitpopulärste Kryptowährung ist Ethereum (ETH). Diese ist auf der gleichnamigen Ethereum-Blockchain notiert.
Nach der Einführung des Bitcoins sind diverse weitere Blockchains und Kryptowährungen auf den Markt gekommen. Ethereum oder auch Ether genannt nahm dabei, nach der Einführung 2015, im Laufe der Zeit im Kryptomarkt den zweiten Platz hinter dem Bitcoin ein. Genau wie der Bitcoin auch ist Ethereum open-source, öffentlich und nutzt das „Proof-of-Work“-Prinzip.[80]
Ins Leben gerufen wurde Ethereum von VitalikButerin. Dieser war selbst sehr interessiert an Bitcoin und schrieb einige Artikel darüber. Dafür ließ er sich in Bitcoin bezahlen. Dennoch war er nicht rundum zufrieden mit dem Angebot der Bitcoin-Blockchain. Über diese Blockchain konnte Bitcoin nur gesendet und empfangen werden. Umfangreichere Funktionen waren nicht möglich. Buterin wollte aber eine Blockchain und Währung, die in der Lage ist, alle Aufgaben einer Bank zu ersetzen. Aus diesem Grund wurde Ethereum erfunden. Mit dieser Blockchain und Währung war es möglich, Sparpläne zu entwerfen, mehreren Menschen Zugriff auf Konten zu gewähren mit unterschiedlichen Berechtigungen. Auch Auszahlungspläne sind eine Funktion, die der Bitcoin nicht umsetzen konnte. Somit ist Ethereum hinsichtlich der Vielfalt der Funktionen deutlich weiter als der Bitcoin.[81]
Der Zweck von Ethereum ist es auch, SmartContracts und dezentrale Anwendungen zu beheimaten. Jeder kann auf der Ethereum-Blockchain neue Anwendungen programmieren. Somit kann Ethereum innerhalb seines Netzwerks neue Strukturen erschaffen und verwalten, wie bspw. soziale Netzwerke oder auch Investmentunternehmen. Diese Funktionen machen Ethereum zu einem einzigartigen Player auf dem Kryptomarkt.[82]
Ethereum stellt zudem eine sichere Möglichkeit dar, Geschäfte mit Menschen oder Unternehmen zu machen, die einem unbekannt sind.[83]
Mittlerweile hat sich die Ethereum-Blockchain zum Standard für die Anwendungsentwicklung auf Blockchains entwickelt. Sie wird dabei von der Enterprise Ethereum Alliance, einer Vereinigung aus Forschungsgruppen und Unternehmen, unterstützt.[84]
Ethereum ist hinsichtlich der Marktkapitalisierung die zweitbedeutendste Kryptowährung der Welt und damit auch ein wichtiges Spekulationsobjekt auf dem Kryptomarkt. Dennoch sollte die Währung Ethereum primär dazu dienen, um die oben genannten Anwendungen zu ermöglichen und die Miner, die in einem „Proof-of-Work“-System immer benötigt werden, zu entlohnen.[85]
In Zukunft soll das bewährte „Proof-of-Work“-System abgelöst werden durch eine neue, reifere und weniger rechenleistungsintensive Methode. Wie diese ausgestaltet sein wird, ist allerdings noch unklar.[86]
Zusammengefasst stellt sich Ethereum als die funktional weiterentwickelte Variante der Bitcoin-Blockchain dar.
2.3.2.3 Ripple
Ripple (XRP), die dritte und letzte vorgestellte Kryptowährung wurde im Jahr 2013 von Erfinder Jed McCalebeingeführt und hat den Zweck, Banken dabei zu unterstützen Geldtransfers schneller und billiger zu machen. Dabei ist Ripple mehr ein Tool zur Übersetzung von traditionellen Währungen, eine Art Katalysator.[87]
Zu beachten ist, dass unter dem Begriff Ripple nicht nur die Kryptowährung zu verstehen ist, sondern auch das Netzwerk und der Betreiber des Netzwerks. Genau genommen ist der Name der Währung XRP, was aber meistens nur als die Börsenabkürzung verstanden wird.[88] In dieser Arbeit wird der Einfachheit halber, Rippleals Synonym für die Währung, das Netzwerk und den Betreiber verwendet, mit dem Hinweis, wenn es sich nicht um die Währung handelt.
Ripple stellt unter den Kryptowährungen eine Ausnahme dar. Im Gegensatz zu den Blockchains von Bitcoin und Ethereum handelt es sich beim Ripple-Netzwerk nicht um eine öffentliche, frei zugängliche Blockchain. Vielmehr wird eine Genehmigung benötigt, um Ripple nutzen zu können. Dabei wird auch gar nicht versucht, eine Dezentralität vorzutäuschen. Im Ripple-Netzwerk sucht sich das Unternehmen seine Miner selbst aus.[89]
Es gibt in diesem Netzwerk zwei verschiedene Arten von Knoten. Die erste Art sind die Aktienknoten. Bei diesen Knoten handelt es sich um Nutzer, die die vergangenen Daten speichern und die Nutzer der sog. Validierungsknoten vor Angriffen schützen. Für diese Art von Nutzung ist keine Identitätsprüfung notwendig. Die zweite Art, die im Ripple-Netzwerk existiert, sind die eben angesprochenen Nutzer von Validierungsknoten. Diese Nutzer sind die Miner des Systems und profitieren vom Algorithmus. Hier findet auch eine Identitätsprüfung statt und die Nutzer sind sehr auf ihre Reputation fokussiert, da bei Fehlern, krimineller Nutzung oder anderen Schäden das Netzwerk die Namen dieser Nutzer veröffentlichen kann. Somit würde der Imageschaden nicht nur in der Welt der Blockchain bleiben, sondern auch in die physische Welt getragen werden.[90]
Ähnlich wie bei Ethereum war es nicht das Ziel der Erfinder eine neue Kryptowährung einzuführen, die als Spekulationsobjekt dient. Das Ziel von Ripple ist es langfristig ein Netzwerk für Finanzinstitute aufzubauen, um internationale Geldtransfers schnell und kostengünstig abwickeln zu können. Ripple möchte, im Gegensatz zu Bitcoin, das traditionelle Finanzsystem nicht ersetzen, sondern es optimieren. Derzeit arbeitet Ripple mit über 100 Banken zusammen.[91]
Aufgrund der Anzahl an XRP-Tokens und dem Transaktionssystem ist Ripple als Spekulationsobjekt weniger gut geeignet. Während es maximal 21 Millionen Bitcoins geben kann, liegt die Anzahl von Ripple bei 100 Milliarden Token. Zudem wird bei jeder Transaktion ein kleiner Teil der übertragenen Ripple vom Unternehmen einbehalten. Damit soll verhindert werden, dass das Netzwerk von einer Transaktionsflut angegriffen wird.[92]
Zudem bedient sich Ripple eines Verfahrens, um die Anzahl der Token konstant zu halten, bzw. sie nicht zu schnell steigen zu lassen. Bei dem Verfahren handelt es sich um das sog. „burnen“ von Währungen. Dabei wird pro Transaktion ein gewisser Anteil der gehandelten Anzahl aus dem Umlauf genommen, sozusagen „verbrannt“. Damit wird beispielweise das Erhöhen der Anzahl durch Mining ausgeglichen.[93]
Ripple stellt also im Umfeld der Kryptowährungen noch einmal eine besondere Ausnahme dar.
Die unterschiedlichen Ziele, die diese drei Kryptowährungen primär verfolgen, könnten unterschiedlicher kaum sein. Während der Bitcoin traditionelle Zahlungssysteme ersetzen will, sind Ethereum und Ripple eher unabsichtlich in die Nische als Spekulationsobjekt gerutscht. Deren primäre Ziele waren und sind zum einen die Verbreitung von Blockchainanwendungen im Fall von Ethereum und zum anderen die Erleichterung von internationalen Geldtransfers im Fall von Ripple.
3 Methodik der Forschungsmethoden
Das folgende Kapitel stellt die Planung und Durchführung der angewendeten Forschungsmethoden dar.
3.1 Literaturanalyse
Ziel der Literaturanalyse ist es, die relevante Literatur zur „Entwicklung von Kryptowährungen als anerkanntes Zahlungsmittel“ zu identifizieren. Dazu wurde eine systematische Literaturrecherche durchgeführt. Diese wurde in einem Prozess bestehend aus vier Schritten durchgeführt.[94]
1. Auswahl des relevanten Veröffentlichungszeitraums
2. Auswahl der relevanten Datenbanken
3. Auswahl relevanter Publikationsformen
4. Auswahl relevanter Suchbegriffe
Als der relevante Publikationszeitraum wurde die Zeit zwischen 2018 und 2020 gewählt. Der gewählte Startpunkt fällt mit dem Jahr des Endes des großen Spekulationshype der Kryptowährungen zusammen und stellt somit auch den Startpunkt einer neuen Einstellung der Nutzung von Kryptowährungen dar. Zur Gewährleistung, auch die aktuellsten Entwicklungen in die Analyse mit aufzunehmen, wurde das Jahr 2020 als Endpunkt gewählt.
Die in diesem Zusammenhang relevanten Datenbanken sind Emerald Insight, Google Scholar und Business Source Complete (EBSCO). Diese drei Datenbanken stellen eine ausgewogene Mischung aus internationalen Veröffentlichungen und nationalen, deutschsprachigen Veröffentlichungen dar. Zudem umfassen die ausgewählten Datenbanken nahezu alle relevanten Veröffentlichungen.
Um die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu nutzen, sollen ausschließlich Journals betrachtet werden. Aufgrundder Aktualität des Themengebiets der Kryptowährungen ist es nicht sinnvoll, ausschließlich Journals mit höchsten Qualitätsmerkmalen heranzuziehen.[95] Aus diesem Grund werden auch Publikationen herangezogen, die etwas niedrigeren Anforderungen gerecht werden. Sollten sich auch hier nicht genügend relevante Publikationen finden, wird das Spektrum um Buchabschnitte erweitert. Darüber hinaus findet eine Suche bei den Veröffentlichungen von staatlichen Institutionen sowie Zentral- und Geschäftsbanken statt.
Zum Finden von relevanter Literatur müssen entsprechende Suchbegriffe definiert werden. Das Themengebiet kann, wie in Abbildung 4 dargestellt in drei Blöcke mit entsprechenden Suchbegriffen gegliedert werden. Alle Begriffe innerhalb der Themenblöcke sind nicht zeitgleich innerhalb einer Suche zu verwenden.
Abbildung 4: Suchbegriffe der Literaturanalyse[96]
Bei der Suche wurden die drei Themenblöcke in Kombination betrachtet und mit einem „AND“-Konnektor verbunden. Damit wurde die Schnittmenge aus allen relevanten Themenblöcken von Kryptowährungen, der Entwicklung dieser und Zahlungsmitteln gebildet.
Die Durchführung und Ergebnisse dieser Suche sind in Abbildung 5 zu sehen.
Abbildung 5: Suchprozess der Literaturanalyse[97]
Im ersten Schritt wurden die definierten Suchbegriffe in die Datenbanken eingegeben. Dabei wurden 586 Publikationen gefunden, die zwischen 2018 und 2020 in deutscher oder englischer Sprache publiziert wurden. Nach der Entfernung der Duplikate und Lesen der Abstracts wurden 178 potenziell relevante Publikationen identifiziert. Diese wurden anschließend gelesen und auf Ihre inhaltliche Übereinstimmung hin überprüft. Abschließend wurden 30 Publikationen ausgewählt, die das Themengebiet abdecken und komplett gelesen wurden.
In einer zweiten Analyse wurden die Veröffentlichungen von staatlichen Einrichtungen, sowie Geschäfts- und Zentralbanken betrachtet, um hieraus auch wertvolle Erkenntnisse aus der spezifischen Literatur von diesen Einrichtungen zu treffen.Dabei wurden auch Reden und Interviews in der Suche berücksichtigt, sofern vorhanden.
- Quote paper
- Patrick Luger (Author), 2021, Können Kryptowährungen bald herkömmliche Zahlungsmittel ersetzen? Voraussetzungen und Prognosen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1007006
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