Das häufige Auftreten von Wiederholungen in Gesprächen wirft die Frage auf, inwiefern das Wiederholen von eigenen Aussagen, aber auch das Wiederholen anderer Gesprächsteilnehmer für den Gesprächsverlauf relevant ist. Repetitionen eröffnen ein breitgefächertes Spektrum an Funktionen, weshalb eine empirische Betrachtung von Gesprächen in Hinsicht auf Selbstrepetition und Allorepetition und deren Funktion interessant ist. Wichtig ist hierbei die Reaktion der Rezipienten auf die Repetitionen, welche maßgeblich relevant für den weiteren Gesprächsverlauf sind.
In der Arbeit sollen die Repetitionen, die nur wenig abweichende, verbale Veränderungen aufweisen, behandelt werden. Beispiele, die die These unterstützen sollen, werden aus dem Korpus der Datensammlung der Reality-TV-Show „Big-Brother“ entnommen.
Die Repetition in der gesprochenen Sprache ist ein wichtiger Bestandteil der Interaktion zwischen Menschen. Schon beim Erlernen einer Sprache im frühen Kindesalter spielen Wiederholungen eine große Rolle. Kinder lernen durch das Wiederholen von ihnen gestellten Fragen in Form von Antworten mit veränderten deiktischen Elementen, wie sie in vollständigen Sätzen antworten können. Wiederholungen kreieren durch leicht variierte Formen einer vorangegangenen Aussage neue Bedeutungen, was die Repetition zu einer wichtigen Ressource für die Entwicklung von Sprache macht.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Forschungsaufsätze
- a. Giovanni Rossi: Other-repetition in conversation across languages
- b. Elizabeth Couper-Kuhlen: The prosody of repetition
- c. Zwischenfazit der Forschungsaufsätze
- 3. Eingrenzung der behandelten Fälle
- 4. Gesprächsanalyse
- a. Selbstrepetition
- b. Allorepetition
- 5. Fazit
- 6. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Funktion von Allorepetition und Selbstrepetition in Gesprächen. Sie analysiert, wie die Rezeption dieser Wiederholungen den Gesprächsverlauf beeinflusst und welche Bedeutung die Prosodie dabei spielt. Die Arbeit stützt sich auf bestehende Forschungsliteratur und führt eine eigene Gesprächsanalyse durch.
- Funktion von Repetitionen in der gesprochenen Sprache
- Rolle der Prosodie bei der Interpretation von Repetitionen
- Unterschiede zwischen Selbst- und Allorepetition
- Einfluss der Rezeption von Repetitionen auf den Gesprächsverlauf
- Analyse von Allorepetitionen in verschiedenen Sprachen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Repetitionen in der gesprochenen Sprache ein und hebt deren Bedeutung für die Interaktion und den Spracherwerb hervor. Sie betont die Relevanz der Pragmatik für die Untersuchung von Repetitionen und stellt die Forschungsfragen nach der Funktion von Selbst- und Allorepetitionen in Gesprächen und der Bedeutung der Rezipientenreaktion vor. Die Einleitung dient als Brücke zwischen dem alltäglichen Verständnis von Wiederholungen und der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema, indem sie den Kontext der Arbeit und die zu behandelnden Forschungsfragen einführt. Der Bezug zu bestehenden Theorien und die Einführung der relevanten Forschungsliteratur, insbesondere die Arbeiten von Rossi und Couper-Kuhlen, bieten den Rahmen für die weiterführende Analyse.
2. Forschungsaufsätze: Dieses Kapitel fasst die zentralen Aussagen der Forschungsarbeiten von Giovanni Rossi und Elizabeth Couper-Kuhlen zusammen. Rossi untersucht die Funktion der Prosodie in Allorepetitionen verschiedener Sprachen, betont die Bedeutung des interaktionalen Kontextes und analysiert den Einfluss von Intonation auf die Interpretation. Couper-Kuhlen hingegen befasst sich mit den Herausforderungen beim Vergleich prosodischer Wiederholungen und analysiert die unterschiedlichen Funktionen prosodischer Nachahmung, unter anderem das Signal des Nicht-Ernst-Nehmens. Das Kapitel vergleicht und kontrastiert die Ansätze beider Autoren und legt den Grundstein für die eigene empirische Analyse. Beide Arbeiten konzentrieren sich auf die Rolle der Prosodie bei der Interpretation von Repetitionen, allerdings mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Methoden.
3. Eingrenzung der behandelten Fälle: Dieses Kapitel beschreibt die Methodik der Analyse, insbesondere die Kriterien zur Auswahl der untersuchten Gesprächsdaten. Es gibt präzise Informationen zu den ausgewählten Beispielen und der Herangehensweise an deren Analyse, um die wissenschaftliche Fundiertheit der Studie zu unterstreichen. Die Spezifikation der analysierten Daten stellt sicher, dass die Ergebnisse der Analyse reproduzierbar und nachvollziehbar sind. Das Kapitel dient der Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Forschung und stellt die Grundlage für die folgenden empirischen Analysen dar.
4. Gesprächsanalyse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der empirischen Analyse von Selbst- und Allorepetitionen. Es analysiert konkrete Beispiele aus dem gewählten Korpus und diskutiert die jeweiligen Funktionen der Repetitionen im Kontext des Gesprächsverlaufs. Dabei werden die Reaktionen der Rezipienten und deren Einfluss auf das weitere Gespräch ausführlich betrachtet. Die Kapitel befasst sich mit konkreten Beispielen aus dem gewählten Datensatz und liefert detaillierte Analysen der verschiedenen Funktionen von Selbst- und Allorepetitionen.
Schlüsselwörter
Allorepetition, Selbstrepetition, Gesprächsanalyse, Prosodie, Intonation, Pragmatik, Interaktion, Rezeption, Wiederholung, Gesprächsverlauf, Sprachwissenschaft.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Analyse von Selbst- und Allorepetitionen in Gesprächen
Was ist das Thema der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Funktion von Selbst- und Allorepetitionen in Gesprächen. Sie analysiert, wie die Rezeption dieser Wiederholungen den Gesprächsverlauf beeinflusst und welche Rolle die Prosodie dabei spielt.
Welche Forschungsfragen werden behandelt?
Die Arbeit untersucht die Funktion von Repetitionen in der gesprochenen Sprache, die Rolle der Prosodie bei der Interpretation von Repetitionen, die Unterschiede zwischen Selbst- und Allorepetition, den Einfluss der Rezeption von Repetitionen auf den Gesprächsverlauf und die Analyse von Allorepetitionen in verschiedenen Sprachen.
Welche Forschungsliteratur wird herangezogen?
Die Arbeit stützt sich auf die Forschungsarbeiten von Giovanni Rossi (Other-repetition in conversation across languages) und Elizabeth Couper-Kuhlen (The prosody of repetition). Die zentralen Aussagen dieser Arbeiten werden zusammengefasst und verglichen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, die Zusammenfassung der Forschungsliteratur (Rossi und Couper-Kuhlen), die Eingrenzung der behandelten Fälle (Methodik), die Gesprächsanalyse (mit konkreten Beispielen) und ein Fazit. Zusätzlich enthält sie ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Kapitelzusammenfassungen und ein Literaturverzeichnis.
Was ist der Fokus der Gesprächsanalyse?
Die Gesprächsanalyse untersucht konkrete Beispiele von Selbst- und Allorepetitionen aus einem ausgewählten Korpus. Es werden die Funktionen der Repetitionen im Kontext des Gesprächsverlaufs analysiert, einschließlich der Reaktionen der Rezipienten und deren Einfluss auf das weitere Gespräch.
Welche Methodik wird angewendet?
Das Kapitel „Eingrenzung der behandelten Fälle“ beschreibt detailliert die Kriterien für die Auswahl der untersuchten Gesprächsdaten. Dies soll die wissenschaftliche Fundiertheit und Reproduzierbarkeit der Ergebnisse gewährleisten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Allorepetition, Selbstrepetition, Gesprächsanalyse, Prosodie, Intonation, Pragmatik, Interaktion, Rezeption, Wiederholung, Gesprächsverlauf, Sprachwissenschaft.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis der Funktion von Selbst- und Allorepetitionen in Gesprächen zu entwickeln und den Einfluss der Prosodie und der Rezeption auf den Gesprächsverlauf zu beleuchten.
Wie werden die Ergebnisse präsentiert?
Die Ergebnisse der empirischen Analyse werden im Kapitel „Gesprächsanalyse“ präsentiert. Es werden konkrete Beispiele aus dem Datensatz analysiert und detailliert diskutiert.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Die Arbeit ist für Wissenschaftler und Studierende im Bereich der Sprachwissenschaft, insbesondere der Gesprächsanalyse und Pragmatik, bestimmt.
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- Lena Morgenstern (Author), 2020, Wiederholungen im Gespräch, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1006895