Was, wenn die tiefste Einsamkeit eines Menschen in einem einzigen Instrument ihren Widerhall findet? Patrick Süskinds "Der Kontrabass" entführt uns in die schallisolierte Welt eines namenlosen Musikers, dessen Leben untrennbar mit seinem sperrigen Instrument verbunden ist. In einem schonungslosen Selbstgespräch, begleitet von Bier und Schallplattenklassikern, offenbart er seine zerrissene Beziehung zum Kontrabass – mal verehrt er ihn als Fundament des Orchesters, mal verachtet er ihn als Hindernis für sein persönliches Glück. Gefangen in seiner unscheinbaren Existenz als Orchester-Musiker, sehnt er sich nach Anerkennung und der unerreichbaren Liebe zur Sopranistin Sarah. Süskind zeichnet ein feinfühliges Psychogramm eines Außenseiters, dessen Frustration sich in einer explosiven Mischung aus Selbstmitleid, Sarkasmus und verzweifelter Hoffnung entlädt. Wird er den Mut finden, aus seinem Schatten zu treten und mit einem alles entscheidenden Schrei die Oper zu verändern? "Der Kontrabass" ist eine tragikomische Studie über die Isolation des modernen Menschen, die Macht der Musik und die Suche nach dem eigenen Platz in der Welt. Ein Muss für Liebhaber von intelligentem Theater und scharfsinnigen Charakterstudien. Entdecken Sie die Parallelen zu Süskinds Leben und Werk, insbesondere zu seinem Roman "Das Parfum", und tauchen Sie ein in die Gedankenwelt eines Mannes, der zwischen Genie und Wahnsinn wandelt. "Der Kontrabass" ist mehr als nur ein Bühnenstück; es ist eine Reise in die Tiefen der menschlichen Seele, ein Spiegelbild unserer eigenen Sehnsüchte und Ängste. Erleben Sie, wie ein unscheinbarer Musiker mit einem einzigen Kontrabass die Welt herausfordert und sich selbst zu finden versucht. Eine Geschichte über Musik, Liebe und die verzweifelte Suche nach Bedeutung in einer immer lauter werdenden Welt. Lassen Sie sich von Süskinds Sprachgewalt und seinem Gespür für die Absurditäten des Lebens fesseln.
Patrick Süskind - Der Kontrabass Einleitung
Meine Semesterarbeit habe ich über Patrick Süskinds „Der Kontrabass“ geschrieben. Das Stück ist zwar leicht zu lesen, aber nicht unbedingt spannend. Meine letzte Semesterarbeit hatte das Buch „Das Parfum“, ebenfalls von Patrick Süskind, zum Thema, welches nach „Der Kontrabass“ erschien. Wenn ich diese beiden Werke vergleiche, sehe ich einige Parallelen. So ist das Interpretieren des Buches für mich interessanter als das Lesen. „Das Parfum“ hatte mich richtig gefesselt, und ich konnte kaum aufhören zu lesen. Ich war deshalb ein wenig enttäuscht, als ich „Der Kontrabass“ zu lesen begann, denn dieses Werk war mir zu wenig lebhaft. Aber es war dieses Stück, welches Patrick Süskind zum Erfolgsautoren machte. Es wurde über fünfhundert Mal im deutschsprachigen Raum aufgeführt und in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Meine Arbeit gliedert sich in drei Teile: Zusammenfassung der Dramas, Zusammenhang zwischen dem Autor und dem Stück und meine persönliche Gedanken zum Buch.
Zusammenfassung des Dramas
Es ist nicht einfach, das Stück zusammenzufassen. Man kann es eigentlich in ein paar Sätzen bereits erzählen. Die genauen Beschreibungen von Süskind sind der Grund, welcher das Buch interessant macht und somit den Leser „fesselt“.
In einer schallisolierten Wohnung lebt ein Kontrabassist. Für ihn existieren nur noch die Musik, seine Gedanken und die Liebe zur Sängerin Sarah. Der Zeitraum der Handlung erstreckt sich über wenige Stunden. Im Stück kommt nur eine Person vor: Der Kontrabassist. Eigentlich spricht er zu einem Bekannten, ich hatte jedoch das Gefühl, es sei eher ein Selbstgespräch. In seiner schallisolierten und mit Schallplatten gefüllten Wohnung erzählt der Kontrabassist von seinem Instrument. Süskind hat auch hier geniale Arbeit geleistet. Mit seinem enormen Wissen über die Musik beeindruckt er den Leser.
Der Musiker stellt den Kontrabass erst sehr positiv dar. Er erwähnt mehrmals, dass der Bass das wichtigste Instrument überhaupt sei. Ein Orchester wäre gar nicht möglich ohne den Kontrabass, behauptet er. Im Hintergrund läuft die ganze Zeit über eine Schallplatte mit berühmten klassischen Musikstücken. Es geht nicht lange, bis der Musiker sein Instrument schlecht darstellt, ja sogar hasst. So bezeichnet er dieses beispielsweise als Dreckskasten oder als eine unnötige Erfindung. Erwähnenswert ist aber auch, dass er unter alkoholischem Einfluss steht. Er füllt oft sein Glas mit Bier wieder auf. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Alkohol zum Stimmungswandel beigetragen hat. Trotzdem ist das Werk keine Geschichte eines Alkoholikers. Der Junggeselle fühlt sich sehr einsam. Er leidet an seiner Unauffälligkeit und schiebt die Schuld dem Kontrabass zu. Er sagt sogar, dass der Kontrabass ihn „menschlich, gesellschaftlich, verkehrstechnisch, sexuell und musikalisch“ behindert. Der grösste Wunsch des Kontrabassisten, dessen Namen übrigens nie erwähnt wird, ist, einmal im Mittelpunkt zu stehen. Er wartet auf eine Wende in seinem Leben.
Durch einen lauten Schrei will er sich bei einem Konzert in den Mittelpunkt stellen und vor allem bei seiner Geliebten, der Sängerin Sarah, auffallen. Diese ist für ihn zwar unerreichbar, trotzdem sieht er sich als für sie optimalen Partner, weil der Gegensatz zwischen der Sopranistin und seinem Bass ideal für eine Beziehung sei. Das Buch endet mit den folgenden Sätzen: „Und ich gehe jetzt. Ich geh jetzt in die Oper und schrei. Wenn ich mich trau. Sie können es ja morgen in der Zeitung lesen. Auf Wiederschaun!“1Ob er wirklich geschrieen hat, erfährt man nicht. Der Musiker, sozial schwach und arm, glaubt mit diesem Schrei seinem Leben eine Wende zu geben...
Zusammenhang zwischen dem Autor und dem Stück
Wie bereits erwähnt, gehört Süskind international zu den bekanntesten Autoren der deutschsprachigen Literatur. Patrick Süskind wurde am 26. März 1949 in Ambach, Deutschland, geboren. Sein Vater war Schriftsteller und Journalist. Süskind studierte Geschichte. Später arbeitete er wie sein Vater als Schriftsteller. Durch sein Stück „Der Kontrabass“ wurde er schlagartig zum Erfolgsautoren. Mit „Das Parfum“ landete er 1985 einen grossen Erfolg. Er arbeitete als Co- Produzent bei diversen Fernsehserien, wie zum Beispiel „Kir Royal“. Bis heute schrieb er etliche Dramen und Stücke, deren Hauptfiguren fast immer Aussenseiter der Gesellschaft sind.
Leider sind biographische Informationen kaum vorhanden, da Süskind sämtliche Publikumsauftritte, Interviews und sogar Preisverleihungen verweigert. In der letzten Semesterarbeit über „Das Parfum“ habe ich erwähnt, dass es vielleicht sogar Süskinds Autobiographie sein könnte. Nach dem Stück „Der Kontrabass“ verhärtet sich dieser Verdacht. Die beiden Bücher handeln von Aussenseitern der Gesellschaft. Wenn man Süskinds Biographie anschaut, sieht man, dass er sehr publikumsscheu ist. Auch dieser Musiker ist ein sehr zurückgezogener Mensch. Er lebt in seiner isolierten Wohnung und wird kaum von jemandem beachtet. Der Kontrabassist lebt in seiner eigenen Welt, in der Musikwelt. Patrick Süskind hat sogar einmal gesagt, dass er bei diesem Stück zum Teil auf eigene Erfahrungen zurückgegriffen hat.
Persönliche Gedanken
„Der Kontrabass“ ist kurzweilig und auch humorvoll, aber für mich zu wenig lebhaft. „Das Parfum“ halte ich für ein geniales Werk. Süskind schmückt die Geschichte mit vielen Details aus. Auch „Der Kontrabass“ überrascht den Leser mit Details. Mich fasziniert Süskinds unendliches Wissen über Musik. Er erlaubt sich in diesem Stück, einige Komponisten zu kritisieren oder auch ein bisschen hochzunehmen. Seine Schreibweise mit den vielen Fakten und den Bemerkungen über andere Autoren und Musiker machen seine Bücher interessant und humorvoll. Für mich war es sehr interessant, die beiden Bücher zu vergleichen, mein persönlicher Favorit bleibt aber „Das Parfum“. Ich konnte mich nicht mit diesem Stück anfreunden, welches ein einziger Monolog ist. Auf dem Internet zeichnet sich das selbe ab. Hunderte von Arbeiten über „Das Parfum“ sind zur Einsicht verfügbar. Informationen über „Der Kontrabass“ sind jedoch Mangelware. Eine Aufführung des Stückes würde mich trotzdem interessieren, gerade weil es weltweit ein grosser Erfolg wurde. Es nimmt mich wunder, wie dieser Monolog in der Theateratmosphäre dargestellt wird. Ich kann mir gut vorstellen, dass im Theater das Drama anders auf mich wirken würde.
Literaturverzeichnis
- Patrick Süskind, „Der Kontrabass“, Diogenes Verlag Zürich, 1997
- Martin Kurzmann, Arbeit auf dem Internet, http://members.styria.com/martin.kurzmann/literatur.html
- Bernd Matzkowski, Königs Erläuterungen und Materialien „Patrick Süskind - Das Parfum“, C. Bange Verlag Hollfeld, 1998
Michael Honegger, BMS 2a
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Häufig gestellte Fragen zu Patrick Süskinds "Der Kontrabass"
Worum geht es in Patrick Süskinds "Der Kontrabass"?
Das Stück "Der Kontrabass" von Patrick Süskind handelt von einem Kontrabassisten, der in seiner schallisolierten Wohnung lebt und über sein Instrument, die Musik und seine unerfüllte Liebe zur Sängerin Sarah philosophiert. Der Zeitraum der Handlung erstreckt sich über wenige Stunden und wird aus der Perspektive des Kontrabassisten dargestellt.
Wie ist das Drama "Der Kontrabass" aufgebaut?
Das Drama ist ein Monolog, in dem der Kontrabassist sich scheinbar mit einem Bekannten unterhält, aber es wirkt eher wie ein Selbstgespräch. Er beschreibt den Kontrabass zuerst positiv, dann negativ, und reflektiert über seine Einsamkeit und seine Rolle im Orchester.
Welche Rolle spielt der Kontrabass im Leben des Protagonisten?
Der Kontrabass ist für den Protagonisten sowohl Fluch als auch Segen. Er sieht ihn einerseits als das wichtigste Instrument im Orchester, andererseits als Hindernis, das ihn in seinem sozialen, beruflichen und romantischen Leben behindert.
Was ist der Zusammenhang zwischen Patrick Süskind und dem Stück "Der Kontrabass"?
Süskind ist ein publikumsscheuer Autor, und der Kontrabassist im Stück ist ebenfalls ein zurückgezogener Mensch. Süskind hat selbst gesagt, dass er bei diesem Stück auf eigene Erfahrungen zurückgegriffen hat, was den Verdacht erhärtet, dass das Stück autobiographische Züge trägt.
Was sind die Hauptthemen in "Der Kontrabass"?
Die Hauptthemen sind Einsamkeit, Isolation, die Bedeutung der Musik, die Rolle des Einzelnen in der Gesellschaft und die unerfüllte Liebe. Der Kontrabassist sehnt sich nach Anerkennung und einem Wendepunkt in seinem Leben.
Was plant der Kontrabassist am Ende des Stücks?
Der Kontrabassist plant, bei einem Konzert einen lauten Schrei auszustoßen, um Aufmerksamkeit zu erregen und besonders bei Sarah, der Sängerin, aufzufallen. Ob er dies tatsächlich tut, bleibt jedoch offen.
Wie bewertet der Autor der Einleitung das Stück "Der Kontrabass"?
Der Autor der Einleitung findet das Stück kurzweilig und humorvoll, aber weniger lebhaft als Süskinds "Das Parfum". Er schätzt Süskinds Wissen über Musik und seine humorvolle Schreibweise, bevorzugt aber "Das Parfum" aufgrund seiner detaillierteren und fesselnderen Geschichte.
Welche anderen Werke von Patrick Süskind werden in der Einleitung erwähnt?
In der Einleitung wird hauptsächlich Patrick Süskinds "Das Parfum" erwähnt, das als Vergleichswerk herangezogen wird.
Welche Struktur hat die Einleitung zu "Der Kontrabass"?
Die Einleitung gliedert sich in drei Teile: eine Zusammenfassung des Dramas, eine Betrachtung des Zusammenhangs zwischen dem Autor und dem Stück und eine persönliche Reflexion über das Buch.
Gibt es viele Informationen über Patrick Süskinds Leben?
Nein, biographische Informationen über Patrick Süskind sind schwer zu finden, da er jegliche öffentlichen Auftritte und Interviews vermeidet.
- Quote paper
- Michael Honegger (Author), 2001, Süskind, Patrick - Der Kontrabass, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100648