Tauchen Sie ein in die pulsierende Welt des elisabethanischen Theaters, eine Epoche, in der London zum kulturellen Epizentrum Englands avancierte und die Bühnen die Herzen aller Gesellschaftsschichten eroberten. Diese fesselnde Reise enthüllt, wie aus einfachen, provisorischen Freilufttheatern beeindruckende Spielstätten wie das legendäre "The Theatre", "The Globe" und "The Fortune" entstanden, die wöchentlich Zehntausende von Zuschauern in ihren Bann zogen. Erleben Sie den Aufstieg des Theaters zu einer einflussreichen Kraft, die die öffentliche Meinung formte und die Menschen zum Nachdenken anregte. Entdecken Sie die einzigartige Bühnenarchitektur, die mit ihrer Bretterplattform und der raffinierten Nutzung von Vor- und Hinterbühne den Schauspielern ermöglichte, in unmittelbaren Kontakt mit dem Publikum zu treten. Verfolgen Sie die Entwicklung der englischen Schauspielgesellschaften, in denen talentierte Künstler auf partnerschaftlicher Basis zusammenarbeiteten und ihren Gewinn teilten. Lernen Sie die faszinierende Geschichte von William Shakespeare kennen, der in London nicht nur Ruhm, sondern auch Wohlstand als Mitglied einer Schauspieltruppe und Anteilscheinbesitzer erlangte. Diese Epoche des Theaterbooms, geprägt von rasanten Szenenwechseln, Hierarchien unter den Zuschauern durch Logen und Galerien, Wasser- und Feuerinstallationen sowie beweglichen Prospekten, offenbart die Wurzeln des modernen Theaters und seine anhaltende Bedeutung für Kunst und Kultur. Eine Zeit, in der die Theater nicht nur Orte der Unterhaltung, sondern auch Spiegel der Gesellschaft und Motoren des Wandels waren und nationale Eigenarten widerspiegelten. Das Theater der Shakespeare-Zeit war mehr als nur eine Kunstform; es war ein Spiegelbild der englischen Seele.
Das Theater zur Zeit Shakespeares
Theater in Europa (allgemein):
- in Italien und England gründeten sich die ersten professionellen Schauspieltruppen (verbreiteten nicht nur eigene Schauspieltradition, sondern auch nationale Eigenarten, die sie während ihrer Wanderschaft über den Kontinent in ihr Repertoire aufgenommen hatten)
- das Barocktheater war Auffangbecken versch. theatralischer Gattungen (Antike, Mittelalter und Renaissance)
- übte magische Anziehungskraft auf fast alle Teile der Bevölkerung aus
- provisorisch gezimmerte öffentliche Freilufttheater boten Platz für Tausende (> erwiesen sich als lukratives Unternehmen)
- bei Hof machte immer größerer Aufwand der Spektakel bald den Bau speziell ausgestatteter Theater unumgänglich (> Bühnentechnik entwickelte sich geradezu explosionsartig, Technik am höfischen Th. machte Unterschied zum Volkstheater)
- Erfindung des Hauptvorhangs fiel in diese Zeit (> sollte Zuschauer überraschen und eine Scheinwelt vorgaukeln, er verdeckt die szenische Verwandlung zwischen den Akten schemenhaft)
- Bühnenarchitekten versuchten sich gegenseitig mit Entwicklung neuer Errungen-schaften zu übertreffen (es entstanden u.a. Versenkungs-, Hebe- und Flugapperate,
Wasser- und Feuerinstallationen, bewegliche Prospekte, Wolkensoffitten und abdunkelbare Lampen)
Soffite = Abdeckung der oberen Bühnenöffnung, täuscht geschlossene Deck vor
- Einführung von Rängen und Logen (> Zuschauer erfuhr eine Hierarchie der Gesellschaft entsprechende Gliederung)
Theater in England:
- London war gesellschaftlicher, politischer und kultureller Mittelpunkt Englands
- das künstlerische Leben der Hauptstadt wurde durch das Theater geprägt
- 1576 eröffnete der Zimmermann und Schauspieler James Burbage nur wenig außer-halb des Londoner Stadtgebietes ein öffentliches Schauspielhaus (taufte es »The Theatre«)
- war Startschuß für einen einzigartigen Theaterboom in der Geschichte
- beinahe alle Schichten der englischen Gesellschaft wurden von der Theaterbesessen- heit erfaßt
- später entstanden weitere Spielstätten, wie: »The Curtain«, »The Rose«, »The
Swan«, »The Globe« und »The Fortune« (fassten jeweils etwa 2000- 3000 Zuschauer, ständig wechselde Spielpläne, bis zu 20000 Zuschauer besuchten die einzelnen Theater wöchentlich, mehrere Schauspielgesellschaften spielten an jedem Wochentag)
- Theater übte also eine große Anziehungskraft und Einfluß auf das Denken und Empfinden der Zuschauer aus
- wirkte stark auf die öffentliche Meinung (da es von fast allen Bevölkerungsschichten besucht wurde
- Bühne war so eingerichtet, dass schneller Szenenwechsel möglich war und die Schau-spieler engen Kontakt zum Publikum fanden
- die Theatergebäude waren Vieleck- oder Rundbauten in deren Innenhöfen (fand sich die Masse des bürgerlichen und plebejischen Publikums)
- wer besser bezahlte bekam Platz auf den Galerien oder Balkonen
- in Innenhof schob sich eine Bretterplattform, die Vorder- und Hauptbühne, hinein
(> war somit auf drei Seiten von den Zuschauern umgeben, vierte Seite war durch den Vorhang geschlossen, wurde er zurückgezogen gab er den Blick in den überdachten Raum, die Hinterbühne, frei, darüber befand sich noch die Oberbühne)
- engl. Schauspielergesellschaften waren künstlerische Unternehmungen, arbeiteten auf gegenseitiger Basis, eine kl. Gruppe von Schauspielern besaß sogenannte Anteilscheine
am Unternehmen (stellte Hilfskräfte ein, z.B.: Musiker, Darsteller für kleinere Rollen) und teilte den verbliebenen Gewinn unter sich auf
Häufig gestellte Fragen: Das Theater zur Zeit Shakespeares
Was waren die Merkmale des Theaters in Europa zur Zeit Shakespeares?
In Europa gründeten sich in Italien und England die ersten professionellen Schauspieltruppen, die nationale Eigenarten verbreiteten. Das Barocktheater vereinte verschiedene theatralische Gattungen und übte eine große Anziehungskraft auf die Bevölkerung aus. Es gab provisorische Freilufttheater, die Platz für Tausende boten, sowie speziell ausgestattete Hoftheater. Die Bühnentechnik entwickelte sich rasant mit Erfindungen wie dem Hauptvorhang, Versenkungs-, Hebe- und Flugapperaten, Wasser- und Feuerinstallationen. Es wurden Ränge und Logen eingeführt, die die gesellschaftliche Hierarchie widerspiegelten.
Welche Rolle spielte London für das Theater in England?
London war das gesellschaftliche, politische und kulturelle Zentrum Englands, und das Theater prägte das künstlerische Leben der Hauptstadt maßgeblich. Im Jahr 1576 eröffnete James Burbage das "The Theatre", was den Beginn eines Theaterbooms markierte. Fast alle Schichten der englischen Gesellschaft wurden von der Theaterbesessenheit erfasst.
Welche bekannten Theater gab es in London?
Neben dem "The Theatre" entstanden weitere Spielstätten wie "The Curtain", "The Rose", "The Swan", "The Globe" und "The Fortune". Diese Theater fassten jeweils etwa 2000-3000 Zuschauer und boten ständig wechselnde Spielpläne. Bis zu 20000 Zuschauer besuchten die einzelnen Theater wöchentlich. Mehrere Schauspielgesellschaften spielten an jedem Wochentag.
Wie war die Bühne in den englischen Theatern eingerichtet?
Die Bühne war so eingerichtet, dass schnelle Szenenwechsel möglich waren und die Schauspieler engen Kontakt zum Publikum fanden. Die Theatergebäude waren Vieleck- oder Rundbauten mit Innenhöfen, in denen sich das bürgerliche und plebejische Publikum aufhielt. Besser zahlende Zuschauer bekamen Plätze auf den Galerien oder Balkonen. Eine Bretterplattform, die Vorder- und Hauptbühne, schob sich in den Innenhof und war somit auf drei Seiten von Zuschauern umgeben. Die vierte Seite war durch den Vorhang geschlossen, der den Blick in die Hinterbühne freigab, über der sich noch die Oberbühne befand.
Wie waren die englischen Schauspielergesellschaften organisiert?
Englische Schauspielergesellschaften waren künstlerische Unternehmungen, die auf gegenseitiger Basis arbeiteten. Eine kleine Gruppe von Schauspielern besaß Anteilscheine am Unternehmen, stellte Hilfskräfte ein und teilte den verbleibenden Gewinn unter sich auf. Shakespeare wurde in London Mitglied einer Schauspieltruppe und Anteilscheinbesitzer zweier berühmter Theater, wodurch er wohlhabend wurde.
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- Matthias Höche (Autor), 2000, Theater zur Zeit Shakespeares, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100641