Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Artikel 12 Abs. 1 GG im Kontext des dreigliedrigen deutschen Schulsystems. Den Fokus bildet hier der historische Kontext des deutschen Schulsystems, die Betrachtung der politikfeldspezifischen Prinzipen der Chancengleichheit und der Leistung, sowie ein Versuch zur Darstellung der Berufswahlfreiheit. Hierzu wird zunächst die historische Entwicklung des Schulsystems im gesellschaftlichen und demokratischen Wandel betrachtet.
Anschließend erfolgt der Blick auf die Berufswahlfreiheit, um dann die politikfeldspezifischen Prinzipien im Kontext des Schulwesens und ihre Auswirkungen auf jenes darzustellen. Im letzten Schritt werden, im Rahmen eines Resümees, die vorher gesammelten Punkte unter Berücksichtigung der aufgestellten These zusammengefasst, um eine abschließende begründete Aussage treffen zu können.
Die heutige Bildungspolitik gerät immer wieder stark in Kritik. Ein Grund dafür ist das bestehende Schulsystem in Deutschland mit seiner frühen Selektion der noch jungen Menschen. Mittelpunkt der Kritik ist hierbei, zumindest aus Sicht des Philosophen Richard David Precht, der historische Kontext des Systems Schule. Daneben stellen auch die steigenden Anforderungen aus der Wirtschaft an zukünftige ArbeitnehmerInnen, wachsend aus dem Leistungsprinzip, sich als Herausforderung für die Chancengleichheit dar.
Art. 12 Abs. 1 GG sichert die Freiheit der Berufswahl für alle deutschen BürgerInnen. Abseits der Diskussion um die Korrelation von Noten und der Berufschancen beziehungsweise der sich daraus möglicherweise entwickelnden Berufswahl bleibt die Frage, ob und inwiefern das dreigliedrige Schulsystem im Kontext des Leistungsprinzips unzulässige Auswirkungen auf die Freiheit hat.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das deutsche Schulsystem
- 2.1 Historischer Abriss
- 2.2 Aktueller Stand
- 3. Zur Freiheit der Berufswahl
- 4. Die politikfeldspezifischen Prinzipien und ihre Bedeutung für das Schulsystem
- 4.1 Das Prinzip der Chancengleichheit als Antagonist
- 4.2 Das Leistungsprinzip – Ziele der Bildungspolitik
- 5. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen des dreigliedrigen deutschen Schulsystems auf die im Artikel 12 des Grundgesetzes verankerte Freiheit der Berufswahl. Sie analysiert den historischen Kontext des Schulsystems, die Prinzipien der Chancengleichheit und Leistung sowie deren Interaktion mit der Berufswahlfreiheit.
- Historische Entwicklung des deutschen Schulsystems
- Das Prinzip der Chancengleichheit im Bildungssystem
- Das Leistungsprinzip und seine Auswirkungen auf die Berufswahl
- Der Artikel 12 des Grundgesetzes (Berufsfreiheit)
- Die Interaktion zwischen Schulsystem und Berufswahlfreiheit
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt die Kritik am deutschen Schulsystem aufgrund seiner frühen Selektion und der damit verbundenen Auswirkungen auf die Chancengleichheit und die Freiheit der Berufswahl. Der Fokus liegt auf der Analyse des dreigliedrigen Systems im Kontext des Leistungsprinzips und seiner potenziellen Einschränkungen der Berufswahlfreiheit, die im Artikel 12 des Grundgesetzes garantiert wird. Die Arbeit skizziert den methodischen Ansatz, der die historische Entwicklung des Schulsystems, die Prinzipien der Chancengleichheit und Leistung sowie die Berufswahlfreiheit umfasst.
2. Das deutsche Schulsystem: Dieses Kapitel präsentiert zunächst einen Überblick über das deutsche Schulsystem, um die spätere Diskussion über potenzielle Einschränkungen der Berufswahlfreiheit zu ermöglichen. Ein historischer Abriss beleuchtet die Entwicklung des Systems, angefangen von den frühen Versuchen der Einführung einer Schulpflicht im 18. Jahrhundert bis hin zur Entwicklung des dreigliedrigen Systems. Der Abschnitt betont die Bedeutung von Selektions-, Allokations-, Qualifikations- und Legitimationsfunktionen der Schule im Kontext gesellschaftlicher und ökonomischer Entwicklungen. Die Entstehung der drei Schulzweige (Volksschule, Gymnasium, Mittelschule) und deren gesellschaftliche Bedeutung werden erläutert, ebenso wie die Reformen im 19. und 20. Jahrhundert und der Einfluss von Reformpädagogik auf den Wandel des Systems. Die Diskussion um die Einheitsschule und die Verlängerung der Schulpflicht werden ebenfalls angesprochen, wobei die anhaltende Problematik von Diskriminierung, insbesondere im Hinblick auf Geschlechter, erwähnt wird.
Schlüsselwörter
Artikel 12 GG, Berufswahlfreiheit, dreigliedriges Schulsystem, Chancengleichheit, Leistungsprinzip, historische Entwicklung, Bildungssystem, Selektion, deutsche Bildungspolitik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Dokument: Auswirkungen des deutschen Schulsystems auf die Berufswahlfreiheit
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Auswirkungen des dreigliedrigen deutschen Schulsystems auf die im Grundgesetz (Artikel 12) verankerte Freiheit der Berufswahl. Sie analysiert den historischen Kontext des Schulsystems, die Prinzipien der Chancengleichheit und Leistung und deren Zusammenspiel mit der Berufswahlfreiheit.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt die historische Entwicklung des deutschen Schulsystems, das Prinzip der Chancengleichheit im Bildungssystem, das Leistungsprinzip und seine Auswirkungen auf die Berufswahl, Artikel 12 des Grundgesetzes (Berufsfreiheit) und die Interaktion zwischen Schulsystem und Berufswahlfreiheit.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum deutschen Schulsystem (mit historischem Abriss und aktuellem Stand), ein Kapitel zur Berufswahlfreiheit, ein Kapitel zu den Prinzipien der Chancengleichheit und Leistung im Kontext des Schulsystems und ein Resümee. Jedes Kapitel wird zusammengefasst.
Was wird in der Einleitung beschrieben?
Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt die Kritik am deutschen Schulsystem aufgrund seiner frühen Selektion und der damit verbundenen Auswirkungen auf die Chancengleichheit und die Berufswahlfreiheit. Der Fokus liegt auf der Analyse des dreigliedrigen Systems im Kontext des Leistungsprinzips und seiner potenziellen Einschränkungen der Berufswahlfreiheit.
Was beinhaltet das Kapitel zum deutschen Schulsystem?
Dieses Kapitel bietet einen Überblick über das deutsche Schulsystem, einen historischen Abriss seiner Entwicklung (von der Schulpflicht bis zum dreigliedrigen System), die Bedeutung von Selektions-, Allokations-, Qualifikations- und Legitimationsfunktionen der Schule, die Entstehung der drei Schulzweige und deren gesellschaftliche Bedeutung, Reformen im 19. und 20. Jahrhundert, den Einfluss von Reformpädagogik und die anhaltende Problematik von Diskriminierung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Artikel 12 GG, Berufswahlfreiheit, dreigliedriges Schulsystem, Chancengleichheit, Leistungsprinzip, historische Entwicklung, Bildungssystem, Selektion, deutsche Bildungspolitik.
Welche Kritikpunkte am deutschen Schulsystem werden angesprochen?
Die Arbeit kritisiert die frühe Selektion im dreigliedrigen Schulsystem und deren potenziellen negativen Auswirkungen auf die Chancengleichheit und die Freiheit der Berufswahl.
Wie wird der methodische Ansatz der Arbeit beschrieben?
Der methodische Ansatz umfasst die Analyse der historischen Entwicklung des Schulsystems, der Prinzipien der Chancengleichheit und Leistung sowie der Berufswahlfreiheit.
- Quote paper
- Dan Norben (Author), 2020, Das deutsche Schulsystem. Artikel 12 des Grundgesetzes im Kontext des dreigliedrigen Schulsystems, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1006140