Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, welche Bedeutung dem pädagogischen Bezug nach Nohl in der Sozialdidaktik als Fachdisziplin der Sozialpädagogik zuzuschreiben ist. Hierfür wird zunächst der Begriff des pädagogischen Bezugs, wie ihn Nohl definierte, dargestellt. Im nächsten Schritt werden die vier didaktischen Modelle vorgestellt, anhand derer dann im nächsten Schritt der Versuch unternommen wird, eine Bedeutung des pädagogischen Bezugs für die Sozialdidaktik ausmachen zu können.
Der Mensch ist ein soziales Wesen. Als solches ist er abhängig von anderen Menschen und der Interaktion mit ihnen. Diese Interaktion realisiert der Mensch über Kommunikation; sowohl verbal als auch nonverbal. Diese Interaktion mittels Kommunikation führt bei Kontinuität zu bestimmten Personen zwangsläufig zu Beziehungen. Um welche Art der Beziehung es sich handelt ist abhängig von verschiedenen Faktoren, wie beispielsweise die Inhalte der Dialoge oder die Umstände, unter denen man sich begegnet und in Interaktion trifft, ist es eine berufliche Beziehung, eine freundschaftliche oder doch eine romantische.
Wenn man diese Arten von Beziehungen versucht auf die Beziehung zwischen einem*r Lehrer*n und seinen*ihrer Schüler*innen zu übertragen wird deutlich, dass keine der bisher genannten Arten richtig zutreffend ist. Dieser Umstand war auch schon Hermann Nohl bekannt, als er sich seiner Zeit mit diesen und vielen anderen Fragen beschäftigt hat. So unternahm er den Versuch, die Beziehung zwischen Lehrer*innen und Schüler*innen zu beschreiben und als pädagogische Beziehung zu definieren.
Den Begriff, den er dafür wählte, ist der pädagogische Bezug. Er ist mittlerweile fest integrierter Bestandteil der Sozialpädagogik in ihrer Theorie, wie auch ihrer Praxis - zumindest in der sozialen Arbeit und dem Beruf des*der Erzieher*in. Auch im Theorieunterricht für zukünftige Erzieher*innen finden Interaktionen statt. Darüber hinaus existiert für die Lehrkräfte ein doppelter Theorie-Praxis-Bezug, der die zukünftigen Erzieher*innen mittels pädagogischen Bezugs in ihrem pädagogischen Handeln langfristig beeinflussen kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der pädagogische Bezug nach Nohl
- 2.1. Die pädagogische Liebe
- 2.2. Die pädagogische Leidenschaft
- 2.3. Die Bildungsgemeinschaft
- 3. Modelle der Sozialdidaktik
- 3.1. Bildungstheoretische Didaktik
- 3.2. Lerntheoretische Didaktik
- 3.3. Kommunikative Didaktik
- 3.4. Kritisch-Konstruktive Didaktik
- 4. Der pädagogische Bezug und die didaktischen Modelle
- 4.1. Bildungstheoretische Didaktik
- 4.2. Lerntheoretische Didaktik
- 4.3. Kommunikative Didaktik
- 4.4. Kritisch-konstruktive Didaktik
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Bedeutung des pädagogischen Bezugs nach Nohl im Kontext der Sozialdidaktik. Sie analysiert Nohls Konzept des pädagogischen Bezugs, bestehend aus Liebe, Leidenschaft und Gemeinschaft, und untersucht dessen Relevanz für verschiedene didaktische Modelle innerhalb der Sozialpädagogik.
- Der pädagogische Bezug nach Hermann Nohl
- Die didaktischen Modelle der Sozialdidaktik
- Der Einfluss des pädagogischen Bezugs auf die Praxis
- Die Bedeutung des pädagogischen Takts
- Die Anwendung des pädagogischen Bezugs in der Lehrer-Schüler-Beziehung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des pädagogischen Bezugs ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Bedeutung dieses Konzepts in der Sozialdidaktik. Sie betont die Bedeutung von Interaktion und Beziehungen im Kontext von Bildung und Erziehung und argumentiert für die Relevanz des pädagogischen Bezugs sowohl in der Praxis als auch in der Theorie der Sozialpädagogik, insbesondere im Hinblick auf die Ausbildung zukünftiger Erzieher*innen. Die Arbeit skizziert den methodischen Aufbau und kündigt die folgenden Kapitel an.
2. Der pädagogische Bezug nach Nohl: Dieses Kapitel erläutert Nohls Konzept des pädagogischen Bezugs. Nohl betont, dass der pädagogische Bezug nicht auf einem bewussten Willen zur Führung basiert, sondern auf der gewollten Selbsterziehung. Drei zentrale Aspekte – Liebe, Leidenschaft und Gemeinschaft – kennzeichnen diesen Bezug. Die pädagogische Liebe wird als hebende, nicht begehrende Liebe beschrieben, die sich auf die Person des Kindes und sein Potential richtet. Die pädagogische Leidenschaft entsteht aus dem Spannungsverhältnis zwischen dem Wachstumswillen des Kindes und dem Gestaltungswillen des Erziehers. Der pädagogische Takt, als ein feines Gespür für die richtige Reaktion, spielt dabei eine entscheidende Rolle, um dieses Spannungsverhältnis auszubalancieren und die Privatsphäre des Kindes zu achten.
Schlüsselwörter
Pädagogischer Bezug, Hermann Nohl, Sozialdidaktik, Didaktische Modelle, Bildungstheoretische Didaktik, Lerntheoretische Didaktik, Kommunikative Didaktik, Kritisch-Konstruktive Didaktik, Pädagogische Liebe, Pädagogische Leidenschaft, Bildungsgemeinschaft, Pädagogischer Takt, Selbsterziehung, Lehrer-Schüler-Beziehung, Sozialpädagogik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Der pädagogische Bezug nach Nohl im Kontext der Sozialdidaktik
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Bedeutung des pädagogischen Bezugs nach Hermann Nohl im Kontext der Sozialdidaktik. Sie analysiert Nohls Konzept und dessen Relevanz für verschiedene didaktische Modelle in der Sozialpädagogik.
Welche Aspekte des pädagogischen Bezugs nach Nohl werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die drei zentralen Aspekte des pädagogischen Bezugs nach Nohl: pädagogische Liebe, pädagogische Leidenschaft und Bildungsgemeinschaft. Besonderes Augenmerk liegt auf dem pädagogischen Takt als feinem Gespür für die richtige Reaktion im pädagogischen Handeln.
Welche didaktischen Modelle werden betrachtet?
Die Hausarbeit untersucht den Einfluss des pädagogischen Bezugs auf verschiedene didaktische Modelle der Sozialdidaktik, darunter die bildungstheoretische, lerntheoretische, kommunikative und kritisch-konstruktive Didaktik.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu Nohls pädagogischem Bezug, ein Kapitel zu den didaktischen Modellen, ein Kapitel, das den Bezug zwischen Nohls Konzept und den Modellen herstellt, und ein Fazit. Sie enthält außerdem ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter.
Was ist die zentrale Forschungsfrage der Hausarbeit?
Die zentrale Frage ist die Bedeutung des Konzepts des pädagogischen Bezugs nach Nohl in der Sozialdidaktik und dessen Relevanz für die Praxis, insbesondere für die Ausbildung zukünftiger Erzieher*innen.
Welche Rolle spielt der pädagogische Takt?
Der pädagogische Takt spielt eine entscheidende Rolle im Spannungsverhältnis zwischen dem Wachstumswillen des Kindes und dem Gestaltungswillen des Erziehers. Er ermöglicht ein feines Gespür für die richtige Reaktion und den Respekt vor der Privatsphäre des Kindes.
Welche Schlüsselbegriffe sind zentral für die Arbeit?
Zentrale Schlüsselbegriffe sind: Pädagogischer Bezug, Hermann Nohl, Sozialdidaktik, Didaktische Modelle (bildungstheoretisch, lerntheoretisch, kommunikativ, kritisch-konstruktivistisch), Pädagogische Liebe, Pädagogische Leidenschaft, Bildungsgemeinschaft, Pädagogischer Takt, Selbsterziehung, Lehrer-Schüler-Beziehung, Sozialpädagogik.
Für wen ist diese Hausarbeit relevant?
Die Hausarbeit ist relevant für Studierende der Sozialpädagogik, Pädagogik und verwandter Fächer, die sich mit dem pädagogischen Bezug, Sozialdidaktik und didaktischen Modellen auseinandersetzen. Sie bietet einen Überblick über Nohls Konzept und dessen Anwendung in der Praxis.
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- Dan Norben (Author), 2017, Pädagogischer Bezug in der Sozialdidaktik. Didaktische Modelle, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1006139