Stell dir eine Welt vor, in der deine eigene Wahrnehmung die ultimative Wahrheit formt. Dieses Buch taucht ein in das revolutionäre Denken des Protagoras, einem der einflussreichsten Sophisten des antiken Griechenlands. Wir erkunden sein Leben, von seinen Wanderjahren und seiner Zeit in Athen bis hin zu seiner Anklage wegen Gottlosigkeit. Entdecke die Sophistik, eine Bewegung, die die griechische Gesellschaft veränderte, indem sie Rhetorik, Dialektik und Bürgerkunde in den Mittelpunkt der Bildung rückte. Erfahre, wie die Sophisten die traditionellen Werte in Frage stellten und den Menschen in den Mittelpunkt ihres philosophischen Denkens stellten. Im Kern von Protagoras' Philosophie steht der bahnbrechende "Mensch-ist-das-Maß-aller-Dinge"-Satz, der besagt, dass jede Wahrheit relativ ist und von der individuellen Wahrnehmung abhängt. Wage es, die Fundamente der Realität zu hinterfragen und die Grenzen des Wissens zu erkunden, während wir uns mit Protagoras' Ansichten über die Götter und die Unmöglichkeit objektiver Wahrheit auseinandersetzen. Dieses Buch ist eine fesselnde Reise durch die Welt der griechischen Philosophie, die den Leser dazu anregt, seine eigenen Überzeugungen zu hinterfragen und die Macht der subjektiven Erfahrung zu erkennen. Tauche ein in die Welt der antiken Philosophie, der griechischen Geschichte und der sophistischen Bewegung und entdecke die zeitlose Relevanz von Protagoras' Ideen für unsere heutige Gesellschaft. Wage es, die Welt durch die Augen eines Denkers zu sehen, der die Grundfesten des Wissens erschütterte und den Weg für eine neue Ära des philosophischen Denkens ebnete. Eine tiefgründige Analyse für Philosophen, Historiker und alle, die sich für die grossen Fragen des Lebens interessieren.
1. Zur Person:
- Protagoras wurde um 480 v. Chr. in Abdera geboren, führte ein Wanderleben und wirkte vor allem in Athen.
- Er unterhielt er persönliche Kontakte zu Perikles und unterrichtete dessen Söhne.
- Als der bedeutendste Sophist (siehe 2.) erweiterte er die herkömmlichen Unterrichtsfächer um Grammatik, Rhetorik, Dialektik und Bürgerkunde.
- Protagoras wurde vermutlich 415 v. Chr. wegen seiner Schrift „Von den Göttern“ der Gottlosigkeit angeklagt und zum Tode verurteilt. Angeblich ertrank er auf der Überfahrt nach Sizilien, mit der er sich dem Urteil im Asebieprozess entziehen wollte.
2. Die Sophistik:
a) Entstehung und Entwicklung der Sophisten:
Bis zur Zeit des Perikles (5.Jh. v. Chr.) musste jeder vor Gericht sein Recht selbst geltend machen, d.h. er durfte sich nicht verteidigen lassen. Somit waren besonders die unteren Schichten fast chancenlos einen Prozess zu gewinnen, was sich als erster Antiphon zu nutze machte und sich als Plädoyerschreiber etablierte. Gleichzeitig entstand nach den Perserkriegen in Griechenland „ mit dem gewachsenen Wohlstand auch ein gr öß eres Bedürfnis nach Bildung “ ; die demokratische Verfassung gab dem einzelnen Bürger die Möglichkeit an der Regierung und der Gesetzgebung aktiv mitzuwirken, wodurch die Nachfrage an versierten Rednern stieg. Antiphon und seine Nachfolger erweiterten die Reden auch auf andere Gebiete, was ihnen den Namen „Sophisten“ (gr. sophos = geschickt, klug, weise) einbrachte. Bald unterrichteten die „Lehrer der Weisheit“ Interessierte gegen Bezahlung auch in Philosophie, Staatskunde und Literatur.
b) Die sophistische Philosophie:
In der Philosophie der Sophisten rückt der Mensch in den Mittelpunkt, nachdem bei den Vorsokratikern (Thales, Pythagoras, Demokrit) kosmologische Themen im Vordergrund standen. Sie war von einem Skeptizismus geprägt, der alles hinterfragte und ein neues Menschenbild auf „rationaler Grundlage“ entstehen ließ. Diese Skepsis wurde auch auf die Götter ausgeweitet, was letztendlic h Protagoras das Leben kostete.
3. Protagoras’ Philosophie:
Protagoras drückte seine komplette philosophische Einstellung in seinem berühmten „ homo- mensura-Satz “ aus: „ Der Mensch ist das Maßaller Dinge, des Seienden für sein Sein, des Nichtseienden für sein Nichtsein. “ Dieser besagt, dass alles im Leben relativ ist und immer von dem beurteilenden Menschen abhängt und geht sogar noch weiter, indem die Beurteilung auch durch die Stimmungslage und Situation eines einzelnen Menschen verschieden ausfallen kann, d.h. dass eine objektive Betrachtung fast unmöglich ist. Über die Götter schrieb Protagoras: „ Von den Göttern weißich nichts, weder dass es solche gibt, noch dass es keine gibt, noch wie sie an Gestalt sind. Denn vieles gibt es, was mich daran hindert: die Nichtwahrnehmbarkeit und die Kürze unseres Lebens. “
Quellen:
- Kleine Geschichte der Philosophie, Volker Spierling, Piper Verlag (2000)
- Kleine Weltgeschichte der Philosophie, Hans Joachim Störig, Fischer Verlag (1996)
- http://laokoon.in-berlin.de/aphrodite/hausarbeiten/protagoras/node4.html
Häufig gestellte Fragen
Wer war Protagoras?
Protagoras wurde um 480 v. Chr. in Abdera geboren. Er war ein Wanderlehrer und wirkte hauptsächlich in Athen. Er hatte persönliche Kontakte zu Perikles und unterrichtete dessen Söhne. Als bedeutender Sophist erweiterte er den Unterricht um Grammatik, Rhetorik, Dialektik und Bürgerkunde. Er wurde vermutlich 415 v. Chr. wegen seiner Schrift „Von den Göttern“ der Gottlosigkeit angeklagt und soll auf der Flucht nach Sizilien ertrunken sein.
Was ist die Sophistik?
Die Sophistik entstand im 5. Jahrhundert v. Chr. zur Zeit des Perikles. Nach den Perserkriegen gab es ein wachsendes Bedürfnis nach Bildung. Da Bürger aktiv an Regierung und Gesetzgebung teilnehmen konnten, stieg die Nachfrage nach versierten Rednern. Sophisten waren "Lehrer der Weisheit", die gegen Bezahlung Philosophie, Staatskunde und Literatur unterrichteten.
Was war das Besondere an der sophistischen Philosophie?
Die sophistische Philosophie rückte den Menschen in den Mittelpunkt, im Gegensatz zu den Vorsokratikern, die sich auf kosmologische Themen konzentrierten. Sie war von Skeptizismus geprägt, der alles hinterfragte und ein neues Menschenbild auf rationaler Grundlage entstehen ließ. Auch die Götter wurden in Frage gestellt.
Was ist der "Homo-Mensura-Satz" von Protagoras?
Der "Homo-Mensura-Satz" (‚Der Mensch ist das Maß aller Dinge’) besagt, dass alles relativ ist und von dem beurteilenden Menschen abhängt. Die Beurteilung kann sogar von der Stimmungslage und Situation des Einzelnen beeinflusst werden, was eine objektive Betrachtung erschwert.
Was sagte Protagoras über die Götter?
Protagoras schrieb: „Von den Göttern weiß ich nichts, weder dass es solche gibt, noch dass es keine gibt, noch wie sie an Gestalt sind. Denn vieles gibt es, was mich daran hindert: die Nichtwahrnehmbarkeit und die Kürze unseres Lebens.“
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- Anselm Bauer (Autor), 2001, Protagoras und die Sophisten, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100589