Olympische Spiele 1936
Fragen: (T+J)
1. Wo und wann fanden die Spiele statt?
2. Welches berühmte Bauwerk entstand dafür in Berlin?
3. Wo fanden die Winterspiele statt?
4. Wer ist als berühmtester Sportler der Spiele hervorgegangen?
Die Spiele in Zahlen: (T)
- 11. olympischen Spiele der Neuzeit
- 6. - 17. Februar 1936 Winterspiele
- 1. - 16. August 1936 Sommerspiele
- 49 Teilnehmerstaaten
- 3980 Sportler
- 22 Disziplinen
- Medaillenspiegel: 1. Deutschland, 2. USA, 3. Ungarn
Vorbetrachtung - Vorbereitungen der Spiele: (J)
- 13. Mai 1931 in Barcelona, fiel Entscheidung für Berlin als Austragungsort der OS 1936
- 43 Stimmen für Berlin, 16 für Barcelona
- bedeutete Vertrauensbeweis der Welt, da 1920 und 24 Deutschland nicht teilnehmen durfte
- diese Entscheidung wurde damals von NSDAP kritisiert, da völkerverbindenden und humanistischen OS nicht in ihr von Nation und Rasse geprägtes Weltbild passte (Zitat1)
- nach Machtergreifung Hitlers 1933 gerieten Spiele in Gefahr, viele Länder kündigten Boykott der Spiele an insbes. USA wegen Diskriminierung der Juden in Deutschland
- Hitler sah propagandistische Chance in den Spielen und setzte alles daran sie austragen zu dürfen und versprach freien Zugang für alle Rassen und Konfessionen
- Hitler wollte mit den Spielen aller Welt vor Augen führen, dass Deutschland unter seiner Führung ein friedliebendes, sozial und wirtschaftlich aufstrebendes Land sei
- Weltweite Bewegung der Gegner der OS erreichte 1935/36 ihren Höhepunkt
- IOC ließ sich nicht beirren und hielt an Deutschland fest
- 1935 drohte USA erneut mit Boykott wegen Erlass der Nürnberger Rassengesetze (USA-interne Abstimmung ergab jedoch mit 58-56 seine Teilnahme)
- die Teilnahme der Juden schien sich von selbst nicht zu realisieren, da diese ja Trainings- und Wettkampfbetriebseinschränkungen unterlagen
- jedoch taten sich zahlreiche Juden mit guten Leistungen hervor, wurden allerdings durch die psychologischen Begleitumstände wie Lautsprecherdurchsagen"
ausnahmsweise Juden zugelassen" oder hämische Zurufe der Zuschauer, erheblich am normalen Training gehindert
- letztendlich waren nur 2 Halbjuden in der gesamten deutschen OMannschaft
- Hitler leitete Großprojekt ,,Reichssportfeld" ein, welches sehr viele Arbeitsplätze schaffte und somit die Popularität der Regierung steigerte
- Außerdem erhoffte man sich die Wiedererringung der Weltgeltung Deutschlands durch den zunehmenden Fremdenverkehr, und vorbereitend für den Krieg wurde die körperliche Ertüchtigung großflächig propagiert und vom Volk auch in die Tat umgesetzt
Neuerungen der OS 1936: (T)
- Einführung der Entzündung der olympischen Flamme in Griechenland (Olympia) und anschließendem Staffellauf ins austragende Land - Fackel-Staffel-Lauf Olympia- Berlin
- Olympische Glocke - religiöse und antike Traditionen, die Deutschland somit auch für sich reklamierte
- Erstmals wurden die Spiele für Rundfunk und Fernsehen aufbereitet und somit viel eindrucksvoller und wirksamer verbreitet
- Basketball und Kanu wurden als olymp. Disziplinen eingeführt
Austragungsorte und Sportstätten (Reichssportfeld-131 Hektar): (T)
- Das alte Deutschlandstadion im Grunewald von 1913 wurde 1934 abgerissen
- Olympiastadion mit 100.000 Plätzen Fassungsvermögen - galt damals als großartigstes Bauwerk der Welt
- Daneben Anlagen für Schwimmen, Hockey (jeweils für 8000 Zuschauer), Arenen und Plätze der Reiter, Anlagen der Ballspieler und Plätze für Aufmärsche
- Insgesamt 4 Stadien
Das olympische Dorf: (J)
- geplant von gleichem Architekten wie Olympiastadion, Werner March
- Gebiet gehörte Wehrmacht und sollte danach als Kasernenanlage dienen
- Bestand aus 1 Empfangsgebäude, 140 einstöckigen und 5 zweistöckigen Wohnbauten, 1 großem Speise- und Küchenhaus dem Hindenburghaus, dem Kommandantenhaus, einer Sport- und einer Schwimmhalle, einer Sauna, einem Ärzteund Krankenhaus, dem in den Maßen mit dem Olympiastadion identischen Sportplatz und verschiedenen Bauten für Verwaltung und Technik
- War Propagandamittel: indem es städtebaulich, landschaftsgestaltend und baukünstlerisch ein Vorzeigeprojekt des neuen Deutschlands darstellte
- Die Häuser trugen deutsche Städtenamen, waren entsprechend der Karte angeordnet und Gemeinschaftsräume enthielten regional typische Einrichtungen - diente zur Bekanntmachung der Gäste mit Deutschland
- Ausländische Besucher und Presse reagierten durchweg positiv und lobend auf das Dorf
- Olymp. Dorf war Männern vorbehalten - Frauen wohnten in der Nähe des Stadions untergebracht
- Im Nachhinein erinnert die Architektur erschreckend genau an die zahlreicher Konzentrationslager (z.B. Torbau mit Gitter und Wachturm, Luftschutzkeller)
Während der Spiele: (T)
- Alle judenfeindlichen Plakate und Schilder wurden während der Winterspiele entfernt und alle judenfeindlichen Äußerungen waren verboten um den Gästen ein ordentliches, sauberes und ziviles Deutschland vorzutäuschen
- Die Presse durfte keine antisemitischen Texte veröffentlichen
- Winterspiele waren Probelauf für Sommerspiele
- Jedoch schon zu den Sommerspielen wurden z.B. alle Roma und Sinti Berlins in die Außenbezirke umgesiedelt um den Gästen deren Anblick zu ersparen
- Ebenfalls während der Spiele wurde nahe Berlins das KZ-Sachsenhausen errichtet
- Eine ununterbrochene Kette von Empfängen, rauschenden Festen und Ehrungen sorgte für die richtige Stimmung und täuschte über vieles hinweg
- Die Amerikaner dominierten die Leichtathletik, wobei insbesondere Farbige viele Siege errungen
- Z.B. Jesse Owens mit 4 Goldmedaillen - dies widersprach natürlich empfindlich der deutschen Rassenideologie
- Deutschen dominierten Gymnastik, Rudern und Reitsport
- Niederländer dominierten Schwimmen
Resumee: (J)
- insgesamt wurden die OS in übermäßigem Maße zur Propaganda ausgenutzt, was keineswegs im olymp. Sinne liegt - der Sport soll im Mittelpunkt stehen
- Ziel der Präsentation der Stärke Deutschlands war erreicht - 1. Platz Deutschlands in Medaillenspiegel
- hatten somit eine partielle Reinwaschung Deutschlands in der Weltöffentlichkeit zur Folge
- diese bestand jedoch hauptsächlich in Schein als Sein
- da doch die gefährlichen Machenschafften der Nazis nur nach Außen hin scheinbar einen Abbruch gefunden hatten
- jedoch hinter der Fassade genauso weitergingen wie vorher und auch im Jahr 1936 eher sehr stark zunahmen als wie eigentlich propagiert eingestellt wurden (z.B. stieg in diesem Jahr die Zahl der polit. Gefangenen auf 50.000)
- die olymp. Spiele Waren bestens organisiert und wurden in der Weltöffentlichkeit insgesamt gut angesehen, so dass geplant war die nächsten olymp. Winterspiele wieder in Garmisch abzuhalten
- dies scheiterte jedoch, da 1940 der Krieg schon ausgebrochen war
Quellenangabe: (T)
- Internet
- Lexikothek Brockhaus
Häufig gestellte Fragen zu "Olympische Spiele 1936"
Wo und wann fanden die Olympischen Spiele 1936 statt?
Die Olympischen Winterspiele fanden vom 6. bis 17. Februar 1936 statt. Die Olympischen Sommerspiele fanden vom 1. bis 16. August 1936 statt.
Wo fanden die Olympischen Sommerspiele 1936 statt?
Die Olympischen Sommerspiele 1936 fanden in Berlin statt.
Wo fanden die Olympischen Winterspiele 1936 statt?
Der Text nennt keinen konkreten Ort für die Winterspiele.
Welches berühmte Bauwerk entstand für die Olympischen Spiele 1936 in Berlin?
Für die Olympischen Spiele in Berlin entstand das Olympiastadion mit einem Fassungsvermögen von 100.000 Plätzen.
Wer war der berühmteste Sportler der Olympischen Spiele 1936?
Jesse Owens, der 4 Goldmedaillen gewann, wird als einer der berühmtesten Sportler der Spiele hervorgehoben.
Wie viele Länder nahmen an den Olympischen Spielen 1936 teil?
49 Teilnehmerstaaten nahmen an den Olympischen Spielen 1936 teil.
Wie viele Sportler nahmen an den Olympischen Spielen 1936 teil?
3980 Sportler nahmen an den Olympischen Spielen 1936 teil.
Welche Disziplinen gab es bei den Olympischen Spielen 1936?
Es gab 22 Disziplinen bei den Olympischen Spielen 1936.
Wer gewann den Medaillenspiegel bei den Olympischen Spielen 1936?
Deutschland gewann den Medaillenspiegel, gefolgt von den USA und Ungarn.
Wann wurde entschieden, dass Berlin Austragungsort der Olympischen Spiele 1936 wird?
Die Entscheidung für Berlin als Austragungsort fiel am 13. Mai 1931 in Barcelona.
Warum gab es Kritik an der Austragung der Olympischen Spiele in Berlin?
Die NSDAP kritisierte die Entscheidung zunächst, da die völkerverbindenden Olympischen Spiele nicht in ihr Weltbild passten. Nach der Machtergreifung Hitlers gab es Boykottdrohungen wegen der Diskriminierung von Juden in Deutschland.
Wie versuchte Hitler, die Olympischen Spiele für seine Zwecke zu nutzen?
Hitler sah in den Spielen eine propagandistische Chance und wollte der Welt zeigen, dass Deutschland unter seiner Führung ein friedliebendes, sozial und wirtschaftlich aufstrebendes Land sei.
Welche Neuerungen gab es bei den Olympischen Spielen 1936?
Es gab die Einführung der Entzündung der olympischen Flamme in Olympia mit anschließendem Staffellauf, die Olympische Glocke und die erstmalige Aufbereitung der Spiele für Rundfunk und Fernsehen. Basketball und Kanu wurden als olympische Disziplinen eingeführt.
Was war das Reichssportfeld?
Das Reichssportfeld war ein Großprojekt mit einer Fläche von 131 Hektar, das viele Arbeitsplätze schuf und die Popularität der Regierung steigerte. Es umfasste unter anderem das Olympiastadion und verschiedene Sportanlagen.
Was war das Olympische Dorf?
Das Olympische Dorf war ein Vorzeigeprojekt des neuen Deutschlands, das städtebaulich, landschaftsgestaltend und baukünstlerisch beeindrucken sollte. Es diente auch zur Bekanntmachung Deutschlands bei den ausländischen Gästen. Es war Männern vorbehalten, Frauen waren in der Nähe des Stadions untergebracht.
Wie wurden die judenfeindlichen Tendenzen während der Spiele verborgen?
Alle judenfeindlichen Plakate und Schilder wurden entfernt, antisemitische Äußerungen waren verboten und die Presse durfte keine antisemitischen Texte veröffentlichen. Alle Roma und Sinti Berlins wurden in die Außenbezirke umgesiedelt um den Gästen deren Anblick zu ersparen. Es waren nur 2 Halbjuden in der gesamten deutschen OMannschaft.
Welche Propaganda wurde während der Olympischen Spiele betrieben?
Die Olympischen Spiele wurden in übermäßigem Maße zur Propaganda ausgenutzt, um die Stärke Deutschlands zu präsentieren und das Land in der Weltöffentlichkeit reinzuwaschen. Dies bestand jedoch hauptsächlich aus Schein als Sein.
Was geschah nach den Olympischen Spielen mit den Plänen für weitere Spiele in Deutschland?
Die nächsten olympischen Winterspiele sollten wieder in Garmisch stattfinden, was jedoch durch den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1940 verhindert wurde.
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- Janko Wangelow (Author), 2000, Olympische Spiele 1936, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100531