Diese Arbeit behandelt das Stasi-Verfolgten-Syndrom und geht dabei auf die Verfolgung in der DDR, die psychischen Folgen und Entschädigungsfragen ein.
Die psychischen Folgen von Verfolgungen geben kein einheitliches Bild, jede der vielen Verfolgungen unserer Zeit hinterlässt bei den Überlebenden andere Folgen. Zwar bestehen Ähnlichkeiten, aber es gibt keinen Kern, der bei allen gleich ist.
Man kann daher nur in allgemeiner Weise von einem Verfolgten-Syndrom sprechen. Das ist ein Dach, unter dem viele Verfolgten-Syndrome vereinigt sind, die eine gewisse Familienähnlichkeit untereinander haben. Doch jedes einzelne Verfolgten-Syndrom hat sein eigenes Gepräge Bild oder Typus.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Teil 1: Verfolgung in der DDR
- Gefangenenfreikauf
- Besonderheiten der Stasi-Verfolgung
- Möglichkeiten der Abwehr
- Fragen der Folter
- Teil 2: Kasuistik
- Fall 1. (Gutachtenfall)
- Fall 2. (Therapiefall)
- Fall 3
- Teil 3: Psychische Folgen der Verfolgung
- Das Stasi-Verfolgten-Syndrom
- Therapie
- Teil 4: Entschädigungsfragen
- Häftlingshilfegesetz
- Rehabilitierungsgesetz der DDR
- Kommentar
- Wie was sollte entschädigt werden?
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Monografie untersucht die psychischen Folgen der Verfolgung durch die Stasi in der DDR. Sie zielt darauf ab, das "Stasi-Verfolgten-Syndrom" zu beschreiben, seine Besonderheiten im Vergleich zu anderen Verfolgungserfahrungen herauszustellen und die damit verbundenen Fragen der Entschädigung zu beleuchten. Die Arbeit basiert auf ärztlichen Erfahrungen und Fallstudien.
- Das Stasi-Verfolgten-Syndrom und seine Symptome
- Vergleich der Stasi-Verfolgung mit anderen Formen der Verfolgung, insbesondere dem Holocaust
- Psychische Langzeitfolgen von Stasi-Verfolgung
- Entschädigungsansprüche und -verfahren für Opfer der Stasi-Verfolgung
- Die Rolle der Psychiatrie in der Behandlung und Begutachtung von Stasi-Opfern
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt das Thema der psychischen Folgen von Stasi-Verfolgungen vor und betont die bisherige Forschungslücke in diesem Bereich. Sie vergleicht die Anzahl der Opfer mit den Überlebenden des Holocaust und hebt die Notwendigkeit einer umfassenden Auseinandersetzung mit den psychischen Langzeitfolgen hervor. Der Vergleich mit dem Holocaust-Überlebenden-Syndrom wird als notwendig erachtet, um die spezifischen Bedürfnisse der Stasi-Opfer nicht zu unterschätzen.
Teil 1: Verfolgung in der DDR: Dieser Teil beschreibt die Besonderheiten der Stasi-Verfolgung in der DDR, unterscheidet sie von anderen Verfolgungssystemen und beleuchtet die spezifischen Methoden der Unterdrückung, wie Inhaftierung, Erniedrigung, Isolation und die daraus resultierende psychische Belastung der Betroffenen. Es werden Aspekte wie die Stabilität von Familien trotz Verfolgung, das Fehlen einer Überlebensschuld und die Bedeutung von Heimat, Sprache und Kultur für die Opfer angesprochen. Die Kapitel behandeln sowohl die physischen als auch die psychischen Foltermethoden der Stasi.
Teil 2: Kasuistik: Dieser Teil präsentiert Fallstudien (Gutachten- und Therapiefälle), die die individuellen Erfahrungen und die psychischen Folgen der Stasi-Verfolgung verdeutlichen. Die Fälle dienen als konkrete Beispiele zur Illustration der im ersten Teil beschriebenen generellen Aspekte. Die unterschiedlichen Reaktionen und Auswirkungen auf die Betroffenen werden detailliert dargestellt, um die Vielfältigkeit des "Stasi-Verfolgten-Syndroms" aufzuzeigen.
Teil 3: Psychische Folgen der Verfolgung: Dieser Teil beschreibt detailliert das Stasi-Verfolgten-Syndrom, seine Symptome, wie Ängste, psychosomatische Störungen, Schlafstörungen, Misstrauen und Selbsttötungsversuche. Er beleuchtet die spezifischen Traumata und deren Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen. Die Notwendigkeit einer Therapie wird hervorgehoben und die Möglichkeiten der Behandlung angesprochen.
Teil 4: Entschädigungsfragen: Dieser Abschnitt befasst sich mit den rechtlichen und praktischen Aspekten der Entschädigung für Opfer der Stasi-Verfolgung. Er analysiert relevante Gesetze (Häftlingshilfegesetz, Rehabilitierungsgesetz der DDR) und diskutiert die Herausforderungen bei der Entschädigung von Opfern von staatlicher Unterdrückung. Es wird kritisch hinterfragt, welche Aspekte der Verfolgung entschädigt werden sollten.
Schlüsselwörter
Stasi-Verfolgten-Syndrom, DDR, Stasi, Verfolgung, Trauma, psychische Folgen, psychosomatische Störungen, Entschädigung, Rehabilitierung, Holocaust-Überlebenden-Syndrom, Fallstudien, Therapie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Monografie: Psychische Folgen der Stasi-Verfolgung in der DDR
Was ist der Gegenstand dieser Monografie?
Die Monografie untersucht die psychischen Folgen der Verfolgung durch die Staatssicherheit (Stasi) in der DDR. Sie beschreibt das sogenannte "Stasi-Verfolgten-Syndrom", seine Besonderheiten im Vergleich zu anderen Verfolgungserfahrungen und die damit verbundenen Entschädigungsfragen. Die Arbeit basiert auf ärztlichen Erfahrungen und Fallstudien.
Welche Themen werden in der Monografie behandelt?
Die Monografie behandelt folgende Schwerpunktthemen: das Stasi-Verfolgten-Syndrom und seine Symptome, einen Vergleich der Stasi-Verfolgung mit anderen Formen der Verfolgung (insbesondere dem Holocaust), die psychischen Langzeitfolgen von Stasi-Verfolgung, Entschädigungsansprüche und -verfahren für Opfer der Stasi-Verfolgung sowie die Rolle der Psychiatrie in der Behandlung und Begutachtung von Stasi-Opfern.
Wie ist die Monografie strukturiert?
Die Monografie ist in vier Teile gegliedert: Teil 1 beschreibt die Verfolgung in der DDR und deren Besonderheiten; Teil 2 präsentiert Fallstudien (Kasuistik); Teil 3 befasst sich detailliert mit den psychischen Folgen der Verfolgung, insbesondere dem Stasi-Verfolgten-Syndrom; und Teil 4 behandelt die Entschädigungsfragen und die relevanten Gesetze.
Welche Besonderheiten der Stasi-Verfolgung werden hervorgehoben?
Die Monografie hebt die spezifischen Methoden der Stasi-Verfolgung hervor, wie Inhaftierung, Erniedrigung, Isolation und psychische Belastung. Es werden Aspekte wie die Stabilität von Familien trotz Verfolgung, das Fehlen einer Überlebensschuld und die Bedeutung von Heimat, Sprache und Kultur für die Opfer angesprochen. Die physischen und psychischen Foltermethoden der Stasi werden ebenfalls behandelt.
Welche Fallstudien werden vorgestellt?
Teil 2 der Monografie präsentiert Fallstudien, sowohl Gutachten- als auch Therapiefälle, die die individuellen Erfahrungen und psychischen Folgen der Stasi-Verfolgung verdeutlichen. Diese Fälle illustrieren die im ersten Teil beschriebenen generellen Aspekte und zeigen die Vielfältigkeit des "Stasi-Verfolgten-Syndroms".
Was sind die Symptome des Stasi-Verfolgten-Syndroms?
Die Monografie beschreibt Symptome wie Ängste, psychosomatische Störungen, Schlafstörungen, Misstrauen und Selbsttötungsversuche als mögliche Folgen der Stasi-Verfolgung. Sie beleuchtet die spezifischen Traumata und deren Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen.
Welche Gesetze werden im Zusammenhang mit Entschädigungsfragen behandelt?
Der Abschnitt zu den Entschädigungsfragen analysiert das Häftlingshilfegesetz und das Rehabilitierungsgesetz der DDR. Es wird kritisch hinterfragt, welche Aspekte der Verfolgung entschädigt werden sollten und die Herausforderungen bei der Entschädigung von Opfern staatlicher Unterdrückung diskutiert.
Wie wird der Holocaust in der Monografie berücksichtigt?
Die Monografie vergleicht die Stasi-Verfolgung mit anderen Formen der Verfolgung, insbesondere dem Holocaust, um die spezifischen Bedürfnisse der Stasi-Opfer nicht zu unterschätzen und die psychischen Langzeitfolgen angemessen zu bewerten. Der Vergleich dient als Referenzpunkt, um die Besonderheiten und die Schwere der Stasi-Verfolgung zu beleuchten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Monografie?
Schlüsselwörter sind: Stasi-Verfolgten-Syndrom, DDR, Stasi, Verfolgung, Trauma, psychische Folgen, psychosomatische Störungen, Entschädigung, Rehabilitierung, Holocaust-Überlebenden-Syndrom, Fallstudien, Therapie.
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- Prof. Dr. med. Dr. h.c. Uwe H. Peters (Author), 2014, Über das Stasi-Verfolgten-Syndrom. Verfolgung in der DDR, Psychische Folgen, Entschädigungsfragen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1005077