,,Atlantis" von Stephen King
Vorstellung des Buches
Biographie des Autors
Stephen Edwin King wurde am 21. September 1947 als Sohn eines Seemanns in Portland (Maine) geboren. Er studierte englische Literatur und arbeitete zunächst als Lehrer. Mit sieben Jahren begann er zu schreiben. Nach zahlreichen aus Geldnot unternommenen, allerdings zunächst erfolglosen Versuchen als Schriftsteller und einigen wenig beachteten Publikationen in Zeitschriften und Lokalzeitungen veröffentlichte er 1974 seinen ersten Roman Carrie, die Geschichte eines Mädchens, das durch den religiösen Fanatismus seiner Mutter in eine schwere Pubertätspsychose gerät und während einer Schulabschlussfeier mit übersinnlichen Fähigkeiten gegen seine terrorisierenden Klassenkameraden vorgeht. Brian de Palmas Verfilmung Carrie - Des Satans j ü ngste Tochter (1976) mit Sissy Spacek in der Hauptrolle wurde ein internationaler Erfolg.
Mehrere von Kings weiteren Romanen wurden ebenfalls verfilmt, darunter The Shining (1976; Shining) von Stanley Kubrick, mit Shelley Duvall und einem grandiosen Jack Nicholson als Schriftsteller, der in einem von der Außenwelt abgeschlossenen Jahrhundertwendehotel in den amerikanischen Bergen den Verstand verliert und seine Familie zu ermorden sucht. Kubricks Film mit seinen symmetrischen bzw. labyrinthischen Bildaufbauten, seiner hintergründigen Dingsymbolik und seinen tiefsinnig-überraschenden Dialogen gilt gemeinhin als moderner Klassiker des Horrorfilms.
Weitere Verfilmungen existieren u. a. von den Romanen The Stand (erschienen und verfilmt 1978; Das letzte Gefecht), Christine (erschienen und verfilmt 1983; Regie John Carpenter), Dead Zone (erschienen 1979, verfilmt 1983; Regie David Cronenberg), The Running Man (erschienen 1982, verfilmt 1987, mit Arnold Schwarzenegger), It (erschienen 1986, verfilmt 1990; Es), Misery (erschienen 1987, verfilmt 1990), Insomnia (erschienen und verfilmt 1994; Schlaflos) und Rose Madder (erschienen und verfilmt 1995; Das Bild).
King ist einer der bestbezahlten Autoren der USA; für einen Vertrag über vier Bücher bezahlte ihm sein Verlag 35 Millionen US-Dollar. Oftmals schreibt der Autor drei Romane pro Jahr. Inzwischen sind fast 100 Millionen Exemplare seiner Bücher gedruckt worden. Über 25 Romane, rund 100 Kurzgeschichten, vier Geschichten-Sammlungen, ein Sachbuch und ein knappes Dutzend Filmdrehbücher schrieb er bisher und von den 25 meistverkauften Büchern der 80er Jahre schrieb er sieben.
Stephen King kommt auch dann beim Publikum an, wenn er anonym schreibt, wie seine Erfahrungen als Richard Bachman zeigen (z. B. Running Man).
Inhaltsangabe:
Das Buch ist in die fünf Abschnitte 1960, 1966, 1983, 1999 und 1999 gegliedert und chronologisch aufgebaut. Da es in diesem Buch keinen einheitlichen Erzählstil gibt, sondern er von Kapitel zu Kapitel variiert, stehen Erläuterungen zum Erzählstil jeweils am Ende der Inhaltsangabe des jeweiligen Kapitels.
Kapitel I
Das erste Kapitel trägt die Überschrift ,,Sie hatten einen Stock, der an beiden Enden angespitzt war. / Niedere Männer in gelben Mänteln" und spielt 1960 in Harwich, Connecticut.
Die Hauptpersonen sind:
- Bobby Garfield, ein elfjähriger Junge
- Liz Garfield, Bobbys Mutter
- Ted Brautigan, der neue Nachbar der Garfields
- Carol Gerber, Bobbys Freundin
- Sully-John, Bobbys Freund
- William Shearman, ein größerer Junge und seine Bande
Bobby lebt allein mit seiner Mutter, sein Vater starb an einem Herzinfarkt, als Bobby drei Jahre alt war. Er liest sehr gern und wünscht sich zu seinem elften Geburtstag ein Fahrrad. Er bekommt allerdings von seiner Mutter einen Leserausweis für die Erwachsenenbibliothek geschenkt, da die Mutter allein für den Lebensunterhalt sorgen muss und es sich nicht leisten kann, ihrem Sohn ein Fahrrad zu schenken. Sie begründet das auch mit dem Satz ,,Die Vater hat uns nicht gerade ein Vermögen hinterlassen". An Bobbys elften Geburtstag kommt Ted Brautigan in Harwich an, und er mietet die Wohnung über der der Garfields. Bobby Schätzt Ted auf ungefähr sechzig Jahre. Bobbys Mutter erzählt, sie halte nichts von Leuten, die beim Umzug ihre Sachen in Papiertüten packen und findet, dass Ted aussieht, als sei er vor irgendetwas auf der Flucht. Bobby freundet sich aber mit Ted an. Die beiden sitzen im Sommer oft in Teds Wohnung und sprechen über Bücher. Bobby lernt sein Geschenk, den Büchereiausweis, durch die Gespräche mit Ted schätzen. Da Bobby immer noch für ein Fahrrad sparen will, bietet ihm Ted einen Verdienst an. Bobby soll ihm aus der Zeitung vorlesen, da seine Augen nicht mehr die besten sind. Das erzählt Ted auch Bobbys Mutter. Bobbys eigentliche Aufgabe aber ist es, durch die Stadt zu laufen und nach verkehrt herum aufgehängten Verkaufskarten an Supermarktpinnwänden, Anschlägen zu entlaufenen Haustieren, Himmel-und-Hölle-Spiele mit dazu gemalten Sternen und Monden, und Kinderdrachenschwänzen an Stromleitungen Ausschau zu halten. Ausserdem soll er Ted lebendig wirkende Autos sofort melden. Nach und nach erfährt er von Ted, warum er nach diesen Dingen Ausschau halten soll. Ted meint, er würde von niederen Männern in senfgelben Mänteln verfolgt werden, die durch umgekehrt aufgehängte Verkaufskarten u.s.w. kommunizieren und Bobby würde durch ein Jucken hinter den Augen bemerken, wenn sie in seine Nähe kamen. Bobby hält Ted zunächst für verrückt. Später bemerkt er in der Stadt dann auf dem Gehweg ein Himmel-und-Hölle-Spiel mit dazu gemalten Sternen und Monden, sagt Ted aber nichts, weil er nicht will, dass dieser wieder abreist. Eines Tages macht seine Mutter eine zweitägige Dienstreise und Ted muß sich um Bobby kümmern. Er fährt mit Bobby nach Bridgeport, wo sie ins Kino gehen. Danach fährt er mit Bobby in eines der heruntergekommensten Viertel von Bridgeport. Sie gehen in eine schäbige Kneipe und Ted schließt eine Wette über einen Boxkampf ab. In dieser Kneipe erfährt Bobby etwas über seinen Vater, unter anderem, dass er für Freunde sein letztes Hemd gab und Bobby bemerkt, dass seine Mutter ihm ein ziemlich falsches Bild von seinem Vater vermittelt hatte. Am Abend schauen sich Ted und Bobby den Kampf im Fernsehen an. Bobby fiebert mit und bangt um das Geld, das Ted gesetzt hat. Als Ted gewonnen hat, ist er traurig, weil er weiß, das Ted ihn nun verlassen wird. Am nächsten Tag findet er Carol in einem Waldstück, sie wurde von Bill Shearman und ein paar anderen größeren Jungen mit einem Baseballschläger zusammengeschlagen. Bobby trägt sie nach Hause zu Ted, der ihr ihre ausgerenkte Schulter wieder einrenkt.
Abends kommt Bobbys Mutter nach Hause, sie wurde von ihren Arbeitgebern misshandelt und ist sehr sauer. Bobby will sich bei Ted verkriechen, stellt fest, dass dieser nicht zu Hause ist und Bobby vermutet, dass er seinen Gewinn abholen möchte. Mit seinem Fahrradgeld leistet er sich ein Taxi nach Bridgebort und versteckt sich zwischen Abfallbergen in der Nähe der Kneipe. Nach einiger Zeit erblickt er Ted und will gerade zu ihm, da fährt ein violett- grüner, unendlich lang scheinender DeSoto vor und es steigen viele Männer in senfgelben Mänteln aus. Sie erzählen, Ted sei einer von ihnen, ein ,,Zerbrecher" und sei geflohen. Sie tun Bobby nichts, nehmen aber Ted wieder zu sich.
Nach diesem Verlust ändert sich Bobbys Leben. Er verliert seine Freunde, weil seine Mutter mit ihm nach Danvers zog. Dort wird er zum Kleinkriminellen, schlägt schwächere zusammen und begeht Ladendiebstähle. Das Kapitel endet mit einem Brief von Ted, der Bobby davon überzeugt, dass Ted wieder frei ist.
Erläuterungen zum Erzählstil
Das erste Kapitel ist eine Er/Sie - Erzählung eines neutralen und personalen Erzählers. Dieser schildert sowohl die Außen- als auch die Innensicht der Hauptperson (Bobby Garfield).
Kapitel II
Das zweite Kapitel trägt die Überschrift ,,Wir mussten so lachen, dass wir gar nicht mehr aufhören konnten / Herzen in Atlantis" und spielt 1966 an der University of Maine in Bangor. Die Hauptpersonen sind:
- Pete Riley, Student an der University of Maine
- Carol Gerber, Bobbys ehemalige Freundin, Studentin an der University of Maine
- Nate Hoppenstand, Petes Zimmergenosse, Student an der University of Maine
- Skip Kirk, Petes bester Freund, Student an der University of Maine
- Deary, Etagenaufseher im Studentenwohnheim
- Stokely Jones III, Invalide, Student an der University of Maine
Das Kapitel beginnt mit Beschreibung der Campus-Geographie, Chamberlain Hall und King waren Wohnheime für Männer, Franklin war ein Wohnheim für Frauen. Der Speisesaal war etwas von den Wohnheimen entfernt, er hieß deshalb Palast in der Prärie. Der Ich - Erzähler, Pete, berichtet zunächst, dass er zwar viel auf dem College, aber das wenigste davon in den Klassenzimmern gelernt hat. Pete wohnt im Chamberlain Hall zusammen mit Nate Hoppenstand in einem Zimmer. Nate war Demokrat, Pete anfangs noch Republikaner.
Jeden Samstagmorgen hatte Pete Tellerspüldienst. An einem Samstagmorgen war das Besteckmädchen Carol Gerber, die bereits aus Kapitel eins bekannt ist. Die beiden unterhielten sich und entdeckten dann den immer übellaunigen Stokely Jones, der mit dem Rücken zu ihnen auf einem Stuhl saß und bemerkten hinten auf seiner Jacke ein Zeichen, dass wie eine Spatzenspur aussah, taten es als Witz für Eingeweihte ab und ahnten nicht, dass sie zum ersten Mal das Friedenszeichen gesehen hatten. Pete erinnerte sich an Teller, die er schon zum Abwaschen bekommen hatte, auf denen Würste mit übergezogenen Präservativen oder perverse Hot-Dog-Männer lagen. Am Abend spielte Pete dann mit drei anderen Jungen Hearts, und das war der Anfang einer regelrechten Hearts - Epidemie, die in Chamberlain Hall um sich griff. Die einzigen, die immun waren, waren Petes Zimmergenosse Nate und Stokely Jones. Durch die Hearts-Epidemie rutschen die Leistungen der Studenten von Chamberlain Hall in den Keller.
Im Herbst 1966 waren die sechzehn Zimmer des Chamberlain Hall mit zweiunddreißig Jungen belegt, im Januar 1967 hatten neunzehn davon wegen zu schlechter Leistungen das College geschmissen. Carol wurde Mitglied bei den militanten Studenten für Frieden. Zwischen Pete und Carol entstand eine Liebesbeziehung, obwohl Carol schon einen Freund hatte, nämlich Sully-John, der aus dem ersten Kapitel bekannt ist. Carols Einstellung gegen den Vietnamkrieg färbte stark auf Pete ab. Unterdessen ging die Hearts - Epidemie weiter, und ein Junge versuchte sich durch die Einnahme von zwei Flaschen Kinderaspirin mit Orangengeschmack umzubringen.
Die Studenten von Chamberlain Hall hatten die Wahl, entweder mit Hearts aufzuhören und zu lernen, oder das College zu schmeißen und nach Vietnam einberufen zu werden. Nach und nach wandten sich in Chamberlain Hall verbliebenen Studenten gegen den Vietnamkrieg und das Friedenszeichen wurde zum Standard.
Stokely Jones sprühte, obwohl er auf Krücken ging, eine Parole gegen Präsident Nixon und den Vietnamkrieg an die Wand von Chamberlain Hall.
Eines Abends sahen die Hearts - spielenden Quartette aus dem Aufenthaltsraum heraus Stokely Jones, der einen Weg entlanghetzte und dann in eine Pfütze fiel. Trotz der gefährlichen Situation - Jones hätte ertrinken können - kringelten sich die Hearts - Spieler vor Lachen, daher die Überschrift ,,Wir mussten so lachen, dass wir gar nicht mehr aufhören konnten". Schließlich rannten sie nach unten und trugen ihn zur Krankenstation, wogegen sich Stokely Jones heftig wehrte.
Als Stokely Jones wegen des Graffitis vom College fliegen sollte, malten sich die anderen Studenten von Chamberlain Hall ebenfalls Friedenszeichen auf Hosen, Jacken, Hefter und Bücher. Somit war das Symbol auf Stokely Jones' Jacke kein Beweis mehr.
Erläuterungen zum Erzählstil
Das zweite Kapitel ist eine Ich - Erzählung eine personalen Erzählers. Seine Haltung zum Geschehen ist distanziert. Er schildert nur die Innenansicht der Person des Pete Riley.
Kapitel III
Das dritte Kapitel trägt die Überschrift ,,Gott segne uns alle / Blind Willie" und spielt 1983 in New York.
Die Hauptperson ist:
- William Shearman, Bettler
Bill Shearman ist bereits aus dem ersten Kapitel bekannt. Er half, Carol festzuhalten damit seine Freunde sie mit einem Baseballschläger zusammenschlagen konnten. Das Kapitel beschreibt einen seiner Arbeitstage in der Weihnachtszeit. Die Erzählung enthält viele Rückblenden, in denen sich Bill an seine Zeit in Vietnam erinnert. Bill Shearmans Tag beginnt mit dem Aufwachen durch die Musik seines Radioweckers. Bill hasst Weihnachtslieder. Er steht auf und nimmt den 8-Uhr-Zug nach New York. Er versucht, auf dem Weg zu seinem Büro Gespräche zu vermeiden und schließt sich schließlich in seinem Büro ein. Sein Büro wirkt sehr geschäftsmäßig, aber das ist nur Tarnung für den Reinigungsdienst. Er benutzt ein paar Mal im Jahr das Telefon, damit es nicht als total inaktiv registriert wird und schichtet öfter die Papierstapel um. Über eine Falltür gelangt er in ein Büro über seinem, das er werkstattartig eingerichtet hat. Er zieht sich um und zieht seine alte Uniform an, die er im Vietnamkrieg getragen hat. Dazu setzt er sich eine schwarze Brille auf. Er öffnet dann eine Schublade, in der je ein Buch für jedes Jahr seit 1981 bis 1983 steht und schreibt in das aktuelle Buch zehn Minuten lang immer wieder die Worte ,,Es tut mir von Herzen leid". Bis heute hat er das ungefähr zwei Millionen Mal geschrieben und will damit Buße tun für das, was er und seine Freunde Carol angetan haben.
Er legt ein Schild in seinen Aktenkoffer, auf dem geschrieben stand, er hieße William J. Garfield, sei ehemaliger Soldat der U. S. Army und hätte 1970 sein Augenlicht verloren, und wirf noch einen Baseball Handschuh hinein, den er Bobby im ersten Kapitel gestohlen hatte. Danach nimmt er seinen Blindenstock und verlässt sein Büro. Er postiert sich auf der Fifth Avenue und beginnt seinen Arbeitstag, wobei er langsam sein Augenlicht verliert.
Irgendwann an diesem Tag kommt ein Polizist vorbei, der die ,,Standgebühren" von den Bettlern eintreibt, also Bestechungsgelder kassiert. Bill erinnert sich dann an seine Zeit in Vietnam, die er mit den aus Kapitel II bekannten ehemaligen Studenten verbracht hatte, die wegen zu schlechter Leistungen das College geschmissen hatten. Er erinnert sich auch daran, dass er damals Sully-John, Carols Freund, das Leben gerettet hatte. Abends kehrt sein Sehvermögen dann langsam zurück, und er geht zurück in sein Büro, zieht sich wieder um und packt die Münzen, die er ,,verdient" hat, in Stofftaschen. Die Scheine nimmt er immer mit nach Hause, die Münzen spendet er immer einer Kirche. Das Kapitel endet mit dem Einschlafen Bills neben seiner Frau Sharon.
Erläuterungen zum Erzählstil
Das dritte Kapitel ist eine Er/Sie - Erzählung eines personalen Erzählers. Er schildert sowohl die Außen- als auch die Innensicht des Bill Shearman.
Kapitel IV
Das vierte Kapitel trägt die Überschrift ,,Wenn jemand stirbt, schweifen die Gedanken in die Vergangenheit zurück / Warum wir in Vietnam sind" und spielt 1999 im Stau in Richtung New York.
Die Hauptperson ist:
- Sully-John, jetzt Autoverkäufer
Sully-John hat sich von seiner Kriegsverletzung körperlich gut erholt und betreibt nun ein relativ erfolgreiches Autohaus. Er ist mit einem Vorführwagen unterwegs nach New York, um zur Beerdigung des ehemaligen Soldaten Dick Pagano zu gehen, der mit ihm in Vietnam gewesen war. Er erinnert sich dabei an viele Szenen des Krieges, die er mit Pagano durchgemacht hatte. Bei der Beerdigung trifft er auch noch einen ehemaligen Lieutenant, mit dem er sich über den Vietnamkrieg unterhält. Als er dann weiterfährt um den Wagen nach New York zu bringen, sieht er neben sich auf dem Beifahrersitz die mamasan. Das war eine Frau, die Sullys ,,Mitsoldaten" in Vietnam grundlos abgeschlachtet hatten und die er seither öfter sieht, allerdings nur er allein. Schließlich gerät er in einen Stau, und glaubt, ein paar Wagen vor sich Carol zu sehen. Er steigt aus dem Auto, rennt zu ihr, und bemerkt ein Zischen in der Luft. Es fällt ein Lampenschirm aus den Zwanzigern vom Himmel, den Sully geschickt auffängt. Dem folgt ein komplettes Flohmarktarsenal an Gegenständen, Bücher, Mikrowellen, Popcornautomaten, Fotokameras und sogar ein weißer Flügel. All diese Dinge fallen in die Menge stehender Autos und ein schnurloses Telefon trifft die Frau, die Sully für Carol gehalten hatte. Als letztes fällt Sully Bobbys Baseballhandschuh in die Hände. Es wird ihm schwarz vor Augen und er findet sich in seinem Auto wieder, und nichts deutet darauf hin, das eben etwas vom Himmel gefallen war. Kurz darauf stirbt er an einem Herzinfarkt.
Erläuterungen zum Erzählstil
Das vierte Kapitel ist eine Er/Sie - Erzählung eines neutralen und personalen Erzählers.
Dieser schildert sowohl die Außen- als auch die Innensicht der Hauptperson.
Kapitel V
Das fünfte Kapitel trägt die Überschrift ,,Na los, du Saftsack, komm heim / heavenly shades of night are falling" und spielt 1999 in Harwich, Connecticut.
Die Hauptpersonen sind:
- Bobby Garfield
- Carol Gerber als Denise Schoonover
Bobby Garfield kommt nach vierzig Jahren in seine alte Heimatstadt Harwich. Er geht zur Beerdigung von Sully-John, der im vorigen Kapitel an einem Herzinfarkt gestorben war. Dieser wurde im Familiengrab der Sullivans beigesetzt. Bobby besucht noch ein paar Orte in der Stadt, mit denen er besondere Erinnerungen verbindet und geht schließlich zum alten Baseballfeld des Jugendclubs, setzt sich davor und denkt nach. Nach einiger Zeit bemerkt er hinter sich eine Frau, die ihn beobachtet. Er findet, dass sie aussieht wie Carol und fragt sie nach ihrem Namen. Die Frau erwidert, sie kenne keine Carol, sie heiße Denise Schoonover. Dennoch nennt Bobby sie Carol und spricht mit ihr über Erinnerungen an Sully-John. Am Schluß legt Bobby seinen Baseballhandschuh (wie der allerdings von William Shearman wieder zu Bobby kam, bleibt Stephen Kings Geheimnis) in das Waldstück, in dem er Carol aufgefunden hatte, als sie zusammengeschlagen worden war. Das Buch endet damit, dass sich Bobby und Carol nebeneinander and den Zaun des Baseballfeldes setzen und sich in die Arme nehmen.
Erläuterungen zum Erzählstil
Das fünfte Kapitel ist eine Er/Sie - Erzählung eines personalen Erzählers. Seine Erzählhaltung ist neutral. Er schildert sowohl die Außen- als auch die Innensicht der Hauptperson (Bobby Garfield).
Persönliche Meinung
Über dieses Buch gibt es sehr unterschiedliche Meinungen. Einige Leute halten es für ein durch und durch gelungenes Werk, andere bezeichnen es als Streifzug durch Stephen Kings Papierkorb.
Die Handlung ist sicherlich recht verwirrend, aber es geht in dem Buch hauptsächlich um die Charaktere und die Atmosphäre. Beides - und das ist typisch für Stephen King - ist äußerst plastisch und atmosphärisch dicht beschrieben und das ist es auch, was mir an Stephen King hauptsächlich gefällt.
Teilweise, besonders im zweiten Kapitel, fällt der Ausdruck durch die vielen Begriffe ,,unter der Gürtellinie" auf, aber gerade diese typische Studentensprache trägt zum Aufbau einer dichten Atmosphäre bei.
Es gibt nun aber Leute, die dieses Werk in seine Einzelteile zerlegt haben und die sich fragen, was die Außerirdischen im ersten Kapitel eigentlich mit der Handlung zu tun haben und denen dann auch noch einige chronologische Unstimmigkeiten aufgefallen sind. Ich bin allerdings der Meinung, man muss jedes Werk als Ganzes betrachten, und so finde ich es durchaus lesenswert und kann es nur weiterempfehlen.
- Quote paper
- Christoph Gube (Author), 2001, King, Stephen - Atlantis, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100494
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