Fügung und Schicksal spielen in den Werken von Max Frisch oft eine entscheidende Rolle. So auch in "Homo Faber". Diese Facharbeit vergleicht die Einstellung der Protagonsiten Walter Faber und Hanna Piper zum Thema Fügung und Schicksal.
Gliederung:
1 Einleitung
2 Hauptteil
2.1 KurzeInhaltszusammenfassung
2.2 WalterFaber
2.2.1 WeristWalterFaber
2.2.2 FabersWeltbild
2.2.3 ZufälleimLebenWalterFabers
2.2.4 UnbewusstesinFabersLeben
2.2.5 FabersWahrscheinlichkeitsdenken
2.2.6 RoboteralsIdealmensch
2.2.7 WandelderSichtweiseFabers
2.3 HannaLandsberg
2.3.1 WeristHannaLandsberg
2.3.2 HannasWeltbild
2.3.3 HannaundStatistik
2.3.4 GötterimLebenHannas
2.3.5 Hanna und Mythologie
3 Synthese
4 Schluss
Fügung und Schicksal spielen in den Werken von Max Frisch oft eine entscheidende Rolle.
So heisst es z. B. in seinem Tagebuch 1946-1949: "Am Ende ist es immer das Fällige was uns zufällt. "(Literaturverzeichnis 2)Auch in "Homo faber" wirft Frisch die Frage nach diesem Motiv auf. Dort zeichnet er das Bild eines Menschen(Walter Faber), dessen Leben von Arbeit und Erfolg ausgefüllt ist, den das Schicksal jedoch bedroht. Er schildert die Konfrontation eines reifen Menschen mit einer Realität, die seine festgefügten Anschauungen, sein Weltbild ins Wanken bringt, ja kompromittiert.
Der Ingenieur Walter Faber lernt auf einer Flugreise Herbert, den Bruder seines Jugend- freunds Joachim kennen und erfährt, während einer Notlandung in der Wüste Mexicos von der Heirat Joachims mit Hanna, seiner früheren Geliebten. Diese hatte er 1936 verlassen, nachdem sie sich zur Abtreibung des gemeinsamen Kindes entschlossen hatten. Gemeinsam mit Herbert sucht Walter Faber Joachim im Dschungel und findet dessen Leiche. Auf einer Schiffsreise lernt er die Studentin Sabeth(seine vermeintlich abgetriebene Tochter) kennen, mit der er eine enge Beziehung eingeht , die mit dem tötlichen Unfall des Mädchens endet. Während dieser ganzen Zeit hat Faber mit starken Magenschmerzen zu kämfen. Nach einer Operation stirbt er an Magenkrebs.
Walter Faber ist ein rationalitätsgläubiger, moderner Mensch, dessen technisches Weltbild ihn blind macht für die Unwägbarkeiten des Lebens, die nicht mit Logik erklärt werden können. Der nichttechnischen Welt gegenüber bringt er nur Unverständnis und Geringschätzung auf. Die Welt ist für ihn vom Menschen geschaffen. Die Bezeichnung "Homo Faber", die Max Frisch seinem Protagonisten gibt, heisst etwa so viel, wie technischer Mensch. Homo Faber ist von heute aus gesehen der Mensch der exakten Wissenschaft und der Technik, er beobachtet, mißt und wägt ab, er zieht Schlüsse, fällt Entscheide und erläßt den je entsprechenden Befehl; er hält viel vom Wissen können , vom Zusammenfügen und Errichten Zufall, Schicksal oder unerwartete Ereignisse haben im Leben des Walter Faber scheinbar keine Wirkung. Er meint, sich genau zu kennen, und obwohl genau das Gegenteil der Fall ist, wird Faber nicht müde, sein Selbstbildnis zu wiederholen und zu bekräftigen. "Ich glaube nicht an Fügung und Schicksal, als Techniker bin ich gewohnt mit den Formeln der Wahrscheinlichkeit zu rechnen. "(S. 23, Z. 10-12)
Faber reduziert das, was ihm widerfahren ist, auf eine ganze Kette von Zufällen. "es war eine ganze Kette von Zufällen, aber wiso Fügung?"(S. 23, Z. 20-21). Zufälle sind für ihn unglückliche Konstellationen von Ereignissen, die das Übliche durchkreuzen. Er sieht sie als rein statistische Größe an: Das Unwahrscheinliche wird als Grenzfall des Wahrscheinlichen definiert - quantitativ seltener als dies, aber keinesfalls mysteriös. Die Fakten scheinen Fabers Sicht zu bestätigen; die entscheidenden Weichenstellungen des Geschehens bestehen tatsächlich in solchen statistischen Unwahrscheinlichkeiten: Durch seine Notlandung lernt Faber zufällig einen Passagier näher kennen, der sich als Bruder eines Jugendfreundes entpuppt. (vgl. S. 27), später in New York versagt zufällig der Rasierapparat, und so erreicht ihn zufällig der späte Anruf der Schiffgesellschaft Walter noch zu Hause. (vgl S. 68)Über diesen Vorfall sagt er selbst: "Es war wieder purer Zufall, was die Zukunft entschied, nichts weiter, ein Nylon-Faden in dem kleinen Apparat"(S. 68, Z. 16-17). Auf der Schiffsreise trifft Faber dann zufällig ein Mädchen(Sabeth),, das seine Tochter ist. (vgl. S. 78 m. )Danach drängt ihm Williams einen Europaurlaub auf, wodurch er Zeit für die Reise mit Sabeth hat, (vgl. S104-105) und schließlich erlebt er mit Sabeth in Avignon einen "kosmischen Zufall" (die Mondfinsternis), die zum Inzest mit Sabeth führt(vgl. S134-135) Walter Faber weigert sich jedoch in diesen Zufällen etwas wie Schicksal zu sehen(wenigstens vor seiner Wandlung). Faber "behandel[s]t das Leben nicht als Gestalt, sondern als bloße Addition, . . . (S. 184, Z. 29-30), wie Hanna sagt.
Darüber hinaus, gibt es auch Zufälle, die er als solche sehen will, weil er sich nur auf diese Weise von Schuld freisprechen kann, die es aber in Wirklichkeit nicht sind. Zufälle , die deutlich von seinem Inneren (Unbewussten) her gesteuert sind: Das Konzept, nur das gelten zu lassen, was technisch berechenbar, was rational erklärbar ist, macht ihn blind und wird bei ihm selbst fragwürdig. Auch dafür lassen sich im Buch viele Beispiele finden: Nach dem Flugzeugabsturz will er einen Brief an Williams schreiben, lässt "Platz für die Anrede:>My Dear!<"(S. 31, Z. 34-35)und schreibt somit an Jvy. Auch der Entschluss kurzfristig seine Dienstreise zu unterbrechen und mit Herbert Henke auf die Suche nach Joachim zu gehen, ist eine unbewusste Handlung von Faber. Denn er "weiß nicht, was es wirklich war. "(S. 36, Z. 5)was ihn zu dieser Entscheidung trieb. Später(in New York) beschließt er plötzlich mit dem Schiff nach Europa zu fahren und lernt dadurch zufällig Sabeth kennen. (vgl. S. 64)Der deutlichste von diesen "nicht Zufällen" ist die Wiederbegegnug mit Sabeth im Louvre(von ihm klar herbeigeführt!)(vgl. S. 108)Er amüsiert sich über Sabeth, die an einen Zufall glaubt. (vgl. S. 108)
Faber ist aufgrund seines Wahrscheinlichkeitsdenkens der Meinung, dass die Statistik auch im Bereich des Lebens eine Aufgabe erfüllt. Die Wahrscheinlichkeit glaubt er mit den Mitteln der Statistik allzeit beweisen zu können. Die Bemühung der Statistik als Ausdruck Walter Fabers Selbsttäuschung begegnet dem Leser an 10 Stellen des Berichtes. "Das Wahrscheinliche (daß bei 6ooooooooo Würfen mit einem regelmäßigen Sechserwürfel annähernd 1ooooooooo Einser vorkommen) und das Unwahrscheinliche (daß bei 6 Würfen mit demselben Würfel einmal 6 Einser vorkommen) unterscheiden sich nicht dem Wesen nach, sondern nur der Häufigkeit nach. . . "(S. 23, Z. 25-31), aber, ". . . was nützt es mir, daß von 1000 Flügen, die ich mache, 999 tadellos verlaufen; was interessiert es mich, daß am gleichen Tag, wo ich ins Meer stürze, 999 Maschinen tadellos landen?"(S. 65, Z. 27- 30)Faber manipuliert die Statistik zu seinen Gunsten: "Ich bin in meinem Leben(. . . )über 1ooooo Meilen geflogen ohne die mindeste Panne. Von Flugangst konnte keine Rede sein. Ich tat nur so. . . "(S. 66, Z. 2-5)"Ein Blick auf die Statistik. . . "(vgl. 114u-115o) der Weltbevölkerung beweist ihm die Richtigkeit der Abtreibung des gemeinsamen Kindes mit Hanna, Sabeths Geburtsdatum geht merkwürdigerweise auch auf, weil "ich rechnete(. . . )bis die Rechnung stimmte, . . . "(S132, Z 6-8) und "Was mich beruhigte: Die Mortalität bei Schlangenbiß(. . . )beträgt drei bis zehn Prozent "(S. 141, Z. 25-26). Nach der Schlangenbißgeschichte bemüht Faber die Statistik besonders häufig ("Ich redete(. . . ) über Mortalität bei Schlangenbiß, bzw. über Statistik im allgemeinen"(S. 152, Z. 35-153, Z. 2), "Sie ließ mich einen ganzen Vortrag halten -damals im Badezimmer- über Statistik, "(S. 146, Z. 28-30), "Ich fragte Hanna, wieso sie nicht an Statistik glaubt, statt dessen aber an Schicksal und Derartiges"(S. 148, Z10-11))weil er auf der einen Seite, seine Schuld(Verantwortung) am Unfall Sabeths zu leugnen sucht, und auf der anderen Seite die wahre Ursache ihres Komas verdrängt. Faber versucht das Bedrohliche auf einen minimalen Stellen wert zu reduzieren. Selbst in der zweiten Station redet er sich ein (obwohl alle Anzeichen dagegen sprechen), daß seine Krankheit (die ihn -welch Ironie!- von sämtlichen Beschwerden befreien wird), "laut Statistik eine Operation, die in 94, 6 von 100 Fällen gelingt"(S. 178, Z. 33-34), operabel sein wird. Alle Krankheitssymptome wurden ja erfolgreich verharmlost und verdrängt, . z. B der Schweißanfall während der Zwischenlandung in Texas, (dort ist sein Gesicht "weiß wie Wachs, . . . , scheußlich wie eine Leiche"(S. 11, Z. 23-25))oder die Magenschmerzen in Caracas(vgl. S185, Z. 8)
Fabers Ideal glaubt er im Roboter gefunden zu haben, weil dieser "alle eintreffenden Informationen, mehr als ein menschliches Hirn erfassen kann, in seine Wahrscheinlichkeits- ansätze einbezieht. Vor- allem aber: Die Maschine erlebt nichts, sie hat keine Angst und keine Hoffnung, die nur stören, keine Wünsche in bezug auf das Ergebnis(im Gegensatz also zu Faber!), . . . , Der Roboter erkennt genauer als der Mensch, er weiß mehr von der Zukunft"(S. 81, Z. 11-18) Überhaupt der ganze Mensch!-als Konstruktion möglich, aber das Material ist verfehlt: Fleisch ist kein Material, sondern ein Fluch. "(S. 186, Z. 30-32)Walter Faber ist also überzeugt, dass ein Roboter das schaffen kann, woran er gescheitert ist: Das ganze Leben zu planen und genau berechnen zu können!
Nach seiner Wandlung, in der zweiten Station, ändert sich plötzlich seine Lebenseinstellung. Er beschließt sein gesamtes Leben umzukrempeln und seine "letzten Tage" frei von Statistiken und Wahrscheinlichkeitsrechnung, auf die er sich immer berufen hat, zu führen. Er stellt auf Kuba Juana, einer Einheimischen, die Frage, ob sie "an eine Todsünde glaubt, beziehungsweise an Götter(S. 195, Z. 34-35)und ob "schlangen (ganz allgemein) von Göttern gesteuert werden, beziehungsweise von Dämonen. (S. 196, Z. 1-2). Außerdem pfeift und lacht er(vgl. S. 190), raucht Zigarren und beobachtet den Sonnenuntergang (vgl. S. 188). Plötzlich mag Walter Faber auch die Menschen, die ihm sonst als eine Anstrengung erschienen. "Wenn ich wieder auf den Prado gehe, so ist es wieder wie eine Halluzination: lauter schöne Mädchen, auch Männer sehr schön, lauter wunderbare Menschen (. . . ) (S. 189, Z. 1-3) Sein Grinsen (. . . ) Er grinst nur und putzt weiter - Ich liebe ihn. " (S. 191, Z. 1) Nicht nur die Tatsache, das er von nun an ein Leben ohne Statistiken usw. führen will, verändert Fabers Lebens - und Denkweise nachhaltig, sondern auch die Entscheidung sich vom American Way of Life zu "trennen". Er will nicht mehr so sein wie sie und entwickelt einen regelrechten Zorn auf alles Amerikanische. Und auf sich selbst, da er ja all die Jahre genau nach diesem "Lebensmotto" gelebt hat. "The American Way of Life: Schon ihre Häßlichkeit, verglichen mit den Menschen wie hier: ihre rosige Bratwurst - Haut, gräßlich, sie leben, will es Penicillin gibt, das ist alles, ihr Getue dabei, als wären sie glücklich (. . . ) wie sie herumstehen, ihre linke Hand in der Hosentasche, ihre Schulter an die Wand gelehnt, ihr Glas in der anderen Hand, ungezwungen, die Schutzherren der Menschheit (. . . ) Mein Zorn auf mich selbst! (Wenn ich nochmals leben könnte. )" (S. 191, Z. 15-28) Durch die Entscheidung sich vom "American Way of Life" zu trennen gesteht Faber sich auch alle "Fehler" ein, die er in seinem Leben begangen hat. Er sieht ein, dass es ein Fehler war, andere Menschen als eine Last und Störung zu sehen. Während man am Anfang des Berichts Walter Faber als rationalen Menschen erlebt, der gerne fliegt, hat man am Ende einen Walter Faber vor sich, der "nie wieder fliegen" will und den "Wunsch hat Heu zu riechen" und "die Erde zugreifen". (S. 212, Z. 1-2, bzw. 7)
Die Gegenposition zu Faber nimmt seine ehemalige Geliebte Hanna Landsberg ein. Hanna ist Archäologin und beschäftigt sich deshalb ständig mit Mythologie und hat so eine vollkommen andere Einstellung zum Leben gewonnen. Sie besitzt ein gepflegtes Aüsseres ("Ihre Kleidung hätte sogar vor Jvy bestehen können"(S. 145, Z. 18)), ist alleinerziehende, berufstätige Mutter und im Gegensatz zu Jvy, Walter Faber gleich- gestellt. Alles in allem ist sie eine emanzipierte Frau die weiß, was sie will. (vgl. S. 151, 152).
Für sie ist jedes Leben ein "Gefügtes", ein Ganzes, das in sich eine "Gestalt"aufweist. So ist für sie, was sich für Faber "zufällig"ereignet, "Zu-Fall", was uns "zu-fällt" im Leben, was uns geschickt ist; "Schick-sal". Diese Einstellung könnte man vielleicht auch auf Max Frisch übertragen, der ja in seinem Tagebuch 1946-1949 vom Fälligen, das uns zufällt spricht(siehe Einleitung). Ein weiterer Hinweis, für diese Behauptung ist die Handlung selbst, in der das mathematisch-technische Weltbild von Walter Faber nicht bestehen kann und schließlich nutzlos wird.
"Hanna hält nichts von Statistik"(S. 146, Z. 28), schon gar nicht, wenn Faber versucht sie zu seinen Gunsten zu manipulieren, um sich von Schuld freizusprechen . Als er behauptet Sabeth sei gerettet, weil die Mortalität bei Schlangenbissen nur drei-zehn Prozent beträgt, antwortet sie ihm: "Du mit deine Statistik! Wenn ich hundert Töchter hätte, alle von einer Viper gebissen , dann ja! Dann würde ich nur drei bis zehn Töchter verlieren. "(S. 148, Z. 12- 14), aber "Ich habe nur ein einziges Kind!"(S. 148, Z. 17) Sie will damit sagen, dass jedes Leben einzigartig ist und nicht durch Statistiken verallgemeinert werden kann.
Desweiteren glaubt Hanna an Götter(obwohl sie es unfair findet, dass es keine Göttin gibt). Sie wurde deshalb früher von Walter Faber, "der mit Gott nichts anfangen kann"(S. 156, Z. 33, 34) als "Schwärmerin und Kunstfee, "(S. 50, Z. 20)bezeichnet. In ihrer Wohnung sagt er: "Du mit deinen Göttern!"(S. 154, Z. 19)Hanna hingegen hält ihm vor, dass er versucht ohne Tod zu leben (dieser ist religiös, mythisch). Wir können das Leben nicht in unseren Armen behalten, Walter, auch du nicht. "(S. 150, Z. 18, 19)Sie stellt fest "Leben ist nicht Stoff, nicht mit Technik(von Walter Faber) zu bewältigen. "(S. 184, Z. 32-33)
Ein weiterer Punkt ist der Mythos in Hannas Leben, mit dem sie durch ihrem Beruf verbunden ist. "Ich kleistere die Vergangenheit zusammen"(S. 151, Z. 10, 11) Insgesamt thematisieren die Mythen nur die Unterdrückung und Gegenwehr der Weiblichkeit, die in Fabers Weltprojektion nur als andere Ordnung vorkommt. (vgl. S. 243) So ist sich Hanna bewusst, dass die Sprache ihres Herrn(dem Mann) "nur eine Sprache [ist], die ihr immer unrecht gibt. "(S. 152, Z. 7, 8)Sie sieht auch, den Inzest als Fabers Schuld an, der sich weigert Verantwortug zu übernehmen. Dies entspricht nicht ihrer Lebenseinstellung, die darauf basiert, das jeder Verantwortung und Schuld auf sich nimmt. Walter Faber der zuerst den Mythos (als Aberglauben der Frau)ablehnt, scheitert ohne ihn . Die Sichtweise der Hanna ist somit nötig um das "ganze" Leben zu begreifen.
Meiner Meinung nach kann weder die Sichtweise Walter Fabers noch die Hanna Landsbergs in die Realität übertragen werden. Das Leben ist nicht allein mit Technik zu meistern, aber ebensowenig mit mythologischer Sichtweise. Ich glaube, es bedarf einem Kompromiss zwischen beiden Positionen. Das moderne Leben wäre ohne Technik undenkbar, aber wenn die Technik an ihre Grenzen stößt, ist es die mythologische Einstellung, die Erklärungen sucht. Ohne dieses Gegengewicht zur Technik würde der Mensch von den Problemen des Alltags "überrollt" werden. Die Religion zum Beispiel (in einer von rationalen Überlegungen bestimmten Weltsicht, als Mythos abqualifiziert) gibt vielen Menschen die Kraft und den Halt im Leben. Max Frisch hat dieses Buch geschrieben, um den Menschen von den durch Fortschritt und Technik bestimmten 50-er Jahren zu verstehen zu geben, dass Technik nicht alles im Leben lösen kann. So steht der Protagonist Walter Faber allgemein für den technischen Menschen der 50-er Jahre, den Max Frisch an seiner Lebenseinstellung scheitern lässt.
Abschließend kann man sagen das Max Frisch mit diesem Roman ein nicht allzuschwer geschriebenes, unterhaltendes Buch gelungen ist, dass zum nachdenken anregen soll, was auch der große Erfolg beim Publikum zeigte. An manchen Stellen ist das Buch aber zu aufdringlich(zu belehrend), weil einem die tiefere Bedeutung zu deutlich "vor die Füße geworfen wird".
Literaturverzeichnis: 1. Frisch, Max: Homo faber. Text und Kommentar. Frankfurt am Main, 1998 2. Internet:www. prisma-seminare. ch/main/Zitate/Schicksal-f0. htm 3. Interpretationshilfe Deutsch, Max Frisch "Homo faber" von Elisabeth Durm, Stark Verlag
- Quote paper
- Thomas Meisl (Author), 2001, "Homo Faber" von Max Frisch. Vergleich der Einstellung Walter Fabers und Hanna Pipers zum Thema "Fügung und Schicksal", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100484
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