Inwiefern ähneln bzw. unterscheiden sich Roman und Film in Hinsicht auf Inhalt, Figurenkonstellation, Thematik oder erzählerische Merkmale? Diese Arbeit beschäftigt sich mit genau diesen Aspekten und klärt außerdem, ob es sich bei Fatih Akins Verfilmung um eine gelungene Adaption von Herrndorfs Roman handelt.
Unser Bildungssystem sieht vor, ein möglichst breites Spektrum an Wissen in den verschiedensten Bereichen zu vermitteln. Dennoch bleiben für viele junge Menschen nach der Schulzeit noch einige Fragen unbeantwortet: Was macht mich aus? Was möchte ich im Leben erreichen? Worauf kommt es im Leben an? Hilfreiche Antworten auf diese Fragen lassen sich oftmals schwer finden, ergeben sich meist hingegen im Laufe der Zeit durch persönliche Weiterentwicklung. Deshalb müssen Jugendliche früh lernen, Verantwortung zu übernehmen, Entscheidungen selbst zu treffen, Alltagsstrukturen zu überdenken, neuen Erfahrungen offen gegenüberzustehen und aus Fehlern zu lernen. Schon länger ist bekannt, dass das Reisen für diese Altersgruppe einen entscheidenden Mehrwert bietet. Johann Wolfgang Goethe fasst diese Erkenntnis wie folgt zusammen:
„Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen“.
Das Reisen bietet dem Menschen demnach nicht nur die Möglichkeit, den eigenen Horizont zu erweitern, sondern hilft auch dabei, Vorurteile auszuräumen und kann zudem zu mehr Toleranz in der Gesellschaft beitragen. Gleichzeitig vermittelt es ein Gefühl von Freiheit und ermöglicht, dem Alltag zumindest temporär zu entfliehen, sich neuen Herausforderungen zu stellen und sich dadurch mit ganz neuen Gedanken auseinandersetzen zu können. Gerade in Phasen der jugendlichen Orientierungslosigkeit bietet das Reisen daher eine ideale Möglichkeit, sich auf Neues einzulassen und herauszufinden, was man will und wer man ist. Diese Identitätssuche und der Prozess des Heranwachsens, dem sogenannten Coming-of-Age, stellen hierbei wesentliche Thematiken in Wolfgang Herrndorfs 2010 erschienenem Bestseller »Tschick« dar, welcher sich sowohl bei Jugendlichen als auch bei Erwachsenen großer Beliebtheit erfreut. Dies wirft die Frage auf, ob auch die gleichnamige Verfilmung von 2016 den Ansprüchen der Leser gerecht werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Reisen: Der Weg zur Veränderung
- Vorstellung des Romans
- Der Autor
- Inhaltszusammenfassung
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Film und Roman
- Inhaltlicher Vergleich
- Im Film ausgelassene Szenen
- Im Film geänderte bzw. verkürzte Szenen
- Formaler Vergleich
- Figurengestaltung
- Maik
- Tschick
- Erzählzeit
- Erzählsituation
- Sprache und Erzählstil
- Musik
- Filmischer Erfolg
- Auszeichnungen
- Rezensionen
- Persönliche Bewertung
- Abschließendes Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit verfolgt das Ziel, den Roman »Tschick« von Wolfgang Herrndorf mit seiner gleichnamigen Verfilmung von Fatih Akin zu vergleichen. Dabei sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede hinsichtlich des Inhalts, der Figurenkonstellation, der Thematik und der erzählerischen Merkmale herausgearbeitet werden. Darüber hinaus soll untersucht werden, ob es sich bei Akins Verfilmung um eine gelungene Adaption von Herrndorfs Roman handelt.
- Die Bedeutung von Reisen für die jugendliche Entwicklung und Identitätssuche
- Der Einfluss von sozialen Verhältnissen auf die Lebensgestaltung
- Die Herausforderungen des Erwachsenwerdens und die Auseinandersetzung mit dem eigenen Selbstbild
- Die Rolle von Freundschaft und zwischenmenschlichen Beziehungen
- Die Frage, ob und wie Literaturverfilmungen den Ansprüchen der Leser gerecht werden können
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Bedeutung von Reisen für die jugendliche Entwicklung und die Bedeutung von Literaturverfilmungen hervorhebt. Im zweiten Kapitel wird der Roman »Tschick« vorgestellt, wobei sowohl der Autor als auch die Inhaltszusammenfassung behandelt werden. Kapitel drei widmet sich dem Vergleich von Roman und Film, indem sowohl inhaltliche als auch formale Gemeinsamkeiten und Unterschiede beleuchtet werden. Die Arbeit endet mit einer persönlichen Bewertung und einem abschließenden Fazit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen »Tschick«, »Wolfgang Herrndorf«, »Fatih Akin«, »Literaturverfilmung«, »Jugendroman«, »Identitätssuche«, »Freundschaft«, »Reisen«, »Coming-of-Age« und »Filmanalyse«. Neben der Analyse des Romans und der Verfilmung werden insbesondere die Aspekte des Inhalts, der Figurenkonstellation, der Thematik und der erzählerischen Merkmale behandelt.
- Arbeit zitieren
- Niklas Haug (Autor:in), 2020, Vergleich des Romans "Tschick" von Wolfgang Herrndorf mit der gleichnamigen Literaturverfilmung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1004729