Die Geschichte der Stadt Alexandria und die Überdauerung deren städtebaulichen Strukturen bis in die Moderne
Die Stadt Alexandria wurde von Alexander dem Großen nach der Eroberung Ägyptens am Mittelmeer gegenüber der Insel Pharos gegründet (nach Legenden soll ihm Homer im Traum erschienen und ihm die Idee für diesen Ort gegeben haben).
Alexander hatte drei Ziele die er mit der Gründung dieser Stadt erreichen wollte:
- Festigung und Sicherung der Herrschaft in Ägypten
- Schaffung von Kernstrukturen mit griechischer Bevölkerung
- Ethnische Durchmischung
Für 300 Jahre war Alexandria die Metropole der hellenistischen Welt. Wie kam es dazu? Als wichtiger Faktor (auch im Bezug zur heutigen Zeit) ist der Hafen anzusehen, es ist die wirtschaftliche Bedeutung. Der Hafen war unterteilt in den militärisch/königlichen und den zivilen Hafen, desweiteren verfügte Alexandria über einen Binnenhafen am Südrand der Stadt.
Des weiteren ist das Museion mit der angeschlossenen Bibliothek (700 000 Schriften) von großer Bedeutung, in der zum Beispiel Euklid, Aristarch ( ,,die Erde dreht sich um die Sonne") und Eratosthenes (Erster der den Erdumfang berechnete). Also waren auch wissenschaftliche Strukturen ausschlaggebend für die Bedeutung einer Stadt. Und schließlich war Alexandria die Hauptstadt des Ptolemäerreiches, was ihr zusätzliche Bedeutung gab.
Differenzen zwischen dem aufkommendem Rom und Alexandria versuchte die damalige Königin Alexandrias, Cleopatra, zu lösen, indem sie sich mit dem römischen Kaiser Cäsar einließ (sie zeugten sogar ein Kind), dieser Versuch der Machterhaltung war jedoch vergebens. Nach dem Tod Cleopatras 30 v. Chr. übernahmen die Römer die Macht in Alexandria.
Auch ohne den Status des Königssitzes blieb Alexandria die Metropole der damaligen Zeit.
Das aufkommende Christentum erhielt auch in Alexandria Einzug, in der bis dahin unproblematischen multireligiösen Gesellschaft, kam es zu Übergriffen der Ethnischen Gruppen aufeinander, besonders auf die Christen. Diese wurden auch von den Römern stark verfolgt.
Nach diesen Ereignissen war Ägypten (und damit auch Alexandria) in ständiger Meuterei gegen Rom begriffen.
Nach dem Zerfall des römischen Imperiums stand Alexandria kurz unter byzantinischer Herrschaft, das Verhältnis war auch hier ständige Meuterei.
644 wurde Alexandria schließlich von Moslems übernommen. Für die war die Stadt allerdings uninteressant. Sie brauchten kein Westportal in Ägypten, da sie sich nicht mit der mediteranen Kultur identifizierten. So verfiel der hellenistische Teil der Stadt. Einige Kirchen wurden zu Moscheen umgebaut und eine neue Stadtmauer wurde errichtet. Wegen ihrer christlichen Bevölkerung wurde die Stadt sonst nicht weiter von den Moslems unterstützt. Der Handel blieb in Alexandria, allerdings wurde er durch die Entdeckung des Sehweges nach Indien deutlich dezimiert. Von nun an schrumpfte und verfiel Alexandria.
Napoleon fand ein Dorf von 5000 Einwohnern als Rest der größten und berühmtesten Stadt der Antike vor, als er 1798 dort einmarschierte.
Anfang des 19. Jahrhunderts gab es einige Initiativen Alexandria wieder zu dem zu machen, was es in der Antike war. Diese Initiativen waren recht erfolgreich, der Handel florierte wieder und die Stadt kam zu neuem Ruhm.
Die Revolution von 1952 machte diese Erfolge allerdings wieder zunichte.
Heute ist Alexandria die größte ägyptische Stadt am Mittelmeer und ein wichtiger regionaler Wirtschaftsstandpunkt.
Nun gilt es die Strukturen herauszuarbeiten, die Alexandria zu der Metropole der Antike
machten.
1. Der Handel: Er hielt die Menschen in Alexandria, war ihre Lebensgrundlage, dieses Prinzip gilt noch heute. Erst als der Handel zurückging begann die Stadt wirklich zu verfallen und zu schrumpfen.
2. Wissenschaft: Sie lenkte die Aufmerksamkeit der antiken Welt auf Alexandria, da durch die dort vertretene wissenschaftliche Elite, ständig neue ,,Sensationen" aus Alexandria kamen.
3. Der Königssitz: Er machte Alexandria zum Mittelpunkt des Ptolemäerreiches. (ist allerdings unerheblicher)
Desweiteren sind die Grundsätzlichen Strukturen Alexandrias im Aufbau wichtig, um den Bezug zu einer Modernen Stadt zu herzustellen.
1. Das Strassensystem: Es ist, charakteristisch für die Epoche, quadratisch angelegt.
2. Die Multiethnische Bevölkerung: Es gab Griechen, Ägypter, Juden, Christen,...
3. Der geschützte Hafen: Er lag im Schutze der Insel Pharos.
Nachdem ich nun die Strukturen dargelegt habe die Alexandria in der Antike auszeichneten, werde ich nun am Beispiel Manhattan zeigen, in wie weit man diese Strukturen noch heute in modernen Metropolen finden kann.
In Manhattan sind die Strassen ebenfalls Quadratisch angelegt. Die Bevölkerung ist Multiethnisch und einige dieser Gruppen haben, wie in Alexandria, eigene Stadtviertel z.B. Black und Spanish Harlem, little Italia und China Town. Der Hafen rund um Manhattan ist ebenfalls durch eine Landzunge vom Meer abgegrenzt.
Der Handel in Manhattan ist ebenfalls stark ausgeprägt, es gibt eine hochentwickelte Infrastruktur mit allen Teilen des Handels, besonders hervorzuheben ist die Wall street mit der New Yorker Börse, die im Mittelpunkt der Weltwirtschaft steht (Sprichwort:" Wenn die Börse in N.Y. hustet, zittern die Börsen rund um die Welt").
Manhattan ist eine wirtschaftliche und kulturelle Metropole. Kulturell, weil die am Broadway gelegenen Theater zu den Erfolgreichsten der Welt zählen. Viele amerikanische
Fernsehsender haben ihren Sitz ebenfalls in N.Y. und die sehr beliebten ,,Late-night-shows"
sitzen ebenfalls fast alle in N.Y.
Die Wissenschaft und die Politik sind in N.Y. eher schwach und unbedeutend.
Washington D.C. ist die Hauptstadt der USA, daher ist dort die politische Führung plaziert. Die Georgetown University liegt in Washington, sie ist eine der anerkanntesten Universitäten der USA.
Anhand dieses Faktums kann man erkennen, dass Politik und Wissenschaft zusammenhängen, in älteren Kulturen wurde (wie heute auch) die Wissenschaft meist durch die Politik (sprich die jeweils regierenden) finanziert.
Die Rationalität einer solchen Stadtstruktur hat die Menschen schon immer fasziniert.
Der logische Aufbau hilft bei der Orientierung und trägt zu einem friedlichen Zusammenleben bei (getrennte Viertel sorgen dafür, dass Kulturen nicht unmittelbar und einengend oder störend aufeinander treffen).
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in dem Text "Die Geschichte der Stadt Alexandria und die Überdauerung deren städtebaulichen Strukturen bis in die Moderne"?
Der Text behandelt die Geschichte der Stadt Alexandria, von ihrer Gründung durch Alexander den Großen bis in die heutige Zeit. Er untersucht die städtebaulichen Strukturen, die Alexandria zu einer Metropole der Antike machten, und vergleicht diese Strukturen mit modernen Städten wie Manhattan.
Was waren die Ziele Alexanders des Großen bei der Gründung von Alexandria?
Alexander hatte drei Hauptziele: die Festigung und Sicherung der Herrschaft in Ägypten, die Schaffung von Kernstrukturen mit griechischer Bevölkerung und die ethnische Durchmischung.
Welche Faktoren trugen zur Bedeutung Alexandrias als Metropole der hellenistischen Welt bei?
Wichtige Faktoren waren der Hafen (unterteilt in militärisch/königlichen und zivilen Hafen sowie einen Binnenhafen), das Museion mit der angeschlossenen Bibliothek, und die Tatsache, dass Alexandria die Hauptstadt des Ptolemäerreiches war.
Wie endete die Herrschaft der Ptolemäer in Alexandria?
Nach dem Tod von Kleopatra im Jahr 30 v. Chr. übernahmen die Römer die Macht in Alexandria.
Welche Rolle spielte Alexandria in der römischen und byzantinischen Zeit?
Auch unter römischer Herrschaft blieb Alexandria eine bedeutende Metropole, obwohl sie nicht mehr Königssitz war. Unter byzantinischer Herrschaft gab es ständige Meuterei.
Was geschah mit Alexandria unter muslimischer Herrschaft?
Nach der Übernahme durch Muslime im Jahr 644 verlor Alexandria an Bedeutung, da sie nicht als Westportal nach Ägypten benötigt wurde. Der hellenistische Teil der Stadt verfiel, und der Handel wurde durch die Entdeckung des Seewegs nach Indien dezimiert.
Wie sah Alexandria aus, als Napoleon dort einmarschierte?
Als Napoleon 1798 in Alexandria einmarschierte, fand er ein Dorf von nur 5000 Einwohnern vor.
Gab es im 19. Jahrhundert Versuche, Alexandria wieder aufzubauen?
Ja, im frühen 19. Jahrhundert gab es erfolgreiche Initiativen, Alexandria wieder zu dem zu machen, was es in der Antike war, was zu einem neuen Aufblühen des Handels führte.
Was sind die wichtigsten Strukturen, die Alexandria zu einer Metropole machten?
Die wichtigsten Strukturen waren der Handel, die Wissenschaft und der Königssitz. Im Aufbau sind wichtig: das quadratische Strassensystem, die Multiethnische Bevölkerung und der geschützte Hafen.
Welche Parallelen gibt es zwischen Alexandria und Manhattan?
Sowohl Alexandria als auch Manhattan haben ein quadratisches Straßennetz, eine multiethnische Bevölkerung und einen geschützten Hafen. Manhattan hat auch einen stark ausgeprägten Handel.
Welche Rolle spielen Wissenschaft und Politik in New York (Manhattan)?
Wissenschaft und Politik sind in Manhattan eher schwach und unbedeutend, Washington D.C. ist die politische Hauptstadt und dort befindet sich auch die Georgetown Universität, die eine der anerkanntesten der USA ist.
Welche Vorteile bietet eine Stadtstruktur mit quadratischem Straßennetz?
Ein logischer Aufbau hilft bei der Orientierung, trägt zu einem friedlichen Zusammenleben bei (getrennte Viertel) und vereinfacht die Raumaufteilung durch die rechteckige Grundform jedes Grundstücks.
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- Timo Kessler (Author), 2000, Alexandria im Vergleich zur modernen Stadt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100442