Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, diese Androgynie der Figur des Florentin vor dem Hintergrund der um 1800 herrschenden Geschlechterbilder und dem Androgynenverständnis zu erarbeiten und zu belegen. Um dies zu bewerkstelligen, ist es zunächst fundamental, den Hintergrund der Arbeit herzuleiten und zentrale Begriffe zu umreißen. Es handelt sich hierbei um die bereits genannten Begriffe der Androgynie, welche den Schwerpunkt dieser Arbeit darstellt, und das Verhältnis zwischen dem Männlichen und dem Weiblichen im Zeitalter der Frühromantik. Anschließend befassen wir uns mit der Figur des Florentin, die grundlegende Aspekte der Androgynie aufweist und "in der Unbestimmtheit seiner Herkunft und seines Charakters" keine klare Geschlechteridentität besitzt. Florentins Androgynität wird vor unterschiedlichen Hintergründen erarbeitet. Zunächst ist die Bestimmung seiner Identität bedeutend in der Bildung seines ambivalenten Charakters, der auf Zwiespalt und Verwirrtheit ausgelegt ist. In diesem Kontext ist die Bedeutung des Namens Florentin grundlegend; außerdem spielt seine Kindheit und Jugend, kurz der Ursprung seines Selbst, eine wichtige Rolle.
Darauf erfolgt die Erschließung der Androgynität im Zusammenhang mit der Sexualität der Figur, die, als Konsequenz seiner Geschlechtslosigkeit, offen bleibt. Im Laufe des Werkes entfalten sich mehr oder weniger intime Liebesbeziehungen zwischen Florentin mit Männern und Frauen gleichermaßen. Diese Arbeit wird auf die bedeutendsten Liebesbeziehungen in Florentins Leben eingehen und stets Bezüge zur Androgynität der Figur herstellen. Abschließend werden die erarbeiteten Aspekte der Arbeit erneut aufgegriffen und zusammengefasst, mit dem Ziel, ein Endergebnis herzuleiten. Florentin entpuppt sich schlussendlich als eine von Zerrissenheit geprägte und von Sehnsucht angetriebene Figur ohne Identität, ohne Herkunft und ohne Zukunft, die dem endlosen Prozess einer Suche nach dem Selbst ausgeliefert ist, ohne Aussicht auf eine anschließende Selbstfindung: "seine Schritte verhallen im Namenlosen" .
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Hintergrund
- 2.1 Definitionsansätze
- 2.1.1 Androgynie in der Frühromantik
- 2.1.2 Geschlechterrollen um 1800
- 3 Androgynität in der Figur des Florentin
- 3.1 Androgynie und Identität
- 3.1.1 Der Name
- 3.1.2 Ursprung: Florentins Kindheit und Jugend
- 3.2 Androgynie und Sexualität
- 3.2.1 Florentin und Manfredi
- 3.2.2 Florentin und Eduard
- 3.2.3 Florentin und das weibliche Geschlecht
- 4 Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Androgynie der Figur des Florentin in Dorothea Schlegels gleichnamigem Werk vor dem Hintergrund der Geschlechterbilder und des Androgynenverständnisses um 1800. Ziel ist es, die androgynen Züge Florentins zu belegen und zu analysieren.
- Androgynie in der Frühromantik
- Geschlechterrollen und -differenzen um 1800
- Florentins ambivalente Identität
- Zusammenhang zwischen Androgynie und Sexualität bei Florentin
- Florentins Liebesbeziehungen im Kontext seiner Androgynie
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt Dorothea Schlegels Florentin als ein typisches frühromantisches Werk vor, das sich mit der Überwindung binärer Oppositionen, insbesondere der Geschlechterdifferenzen, auseinandersetzt. Die Arbeit untersucht die Androgynie der Titelfigur als Medium dieser Überwindung und benennt die zentralen Forschungsfragen: die Definition von Androgynie im Kontext der Frühromantik und die Analyse der androgynen Züge Florentins vor dem Hintergrund der zeitgenössischen Geschlechterbilder. Die Methodik wird skizziert, die sich auf die Erarbeitung des Hintergrunds, die Definition zentraler Begriffe und die Analyse von Florentins Identität und Sexualität konzentriert.
2 Hintergrund: Dieses Kapitel legt den Grundstein für die Analyse, indem es zentrale Begriffe definiert und einen Überblick über die Geschlechterrollen und -differenzen um 1800 liefert. Es beleuchtet das Verständnis von Androgynie in der Frühromantik, das über die bloße Abwesenheit klarer Geschlechtsmerkmale hinausgeht und ein utopisches Ganzheits- und Harmonieideal darstellt. Die bestehenden Geschlechterbilder werden als Ausgangspunkt für die Analyse von Florentins Androgynie dargestellt, um den Kontext für das Verständnis der Figur zu schaffen. Das Kapitel betont die Notwendigkeit, dieses Verständnis von Androgynie zu etablieren, bevor die Figur des Florentin im Detail untersucht werden kann.
3 Androgynität in der Figur des Florentin: Dieses Kapitel widmet sich der Hauptfigur und analysiert ihre Androgynie anhand ihrer Identität und Sexualität. Es untersucht den Namen Florentin, die Kindheit und Jugend sowie Florentins Liebesbeziehungen zu Männern und Frauen. Der Name wird als Hinweis auf die ambivalente Identität gewertet, die Kindheit und Jugend als prägende Erfahrungen. Die Liebesbeziehungen werden als Ausdruck der offenen Sexualität interpretiert, die eine Folge seiner Geschlechtslosigkeit ist. Der gesamte Abschnitt baut auf der vorherigen Definition von Androgynie auf und verdeutlicht die vielschichtigen Ausprägungen dieser Thematik in der Figur des Florentin.
Schlüsselwörter
Androgynie, Frühromantik, Dorothea Schlegel, Florentin, Geschlechterrollen, Geschlechterbilder, Identität, Sexualität, Ganzheit, Harmonie, binäre Oppositionen.
Häufig gestellte Fragen zu Dorothea Schlegels "Florentin"
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Arbeit analysiert die Androgynie der Titelfigur Florentin in Dorothea Schlegels gleichnamigem Werk. Sie untersucht Florentins androgynen Züge vor dem Hintergrund der Geschlechterbilder und des Androgynenverständnisses um 1800. Die Arbeit umfasst eine Einleitung, ein Kapitel zum historischen Hintergrund, eine detaillierte Analyse der Androgynie Florentins und ein abschließendes Kapitel.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt zentrale Themen wie Androgynie in der Frühromantik, Geschlechterrollen und -differenzen um 1800, Florentins ambivalente Identität, den Zusammenhang zwischen Androgynie und Sexualität bei Florentin sowie Florentins Liebesbeziehungen im Kontext seiner Androgynie.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in vier Kapitel gegliedert: Eine Einleitung, ein Kapitel zum historischen Hintergrund (inkl. Definitionsansätzen von Androgynie und Geschlechterrollen um 1800), ein Kapitel zur Analyse der Androgynie in der Figur des Florentin (inkl. Untersuchung von Florentins Name, Kindheit, Jugend und Liebesbeziehungen) und ein Schluss. Zusätzlich enthält die Arbeit ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter.
Wie wird Androgynie in dieser Arbeit definiert?
Die Arbeit definiert Androgynie im Kontext der Frühromantik nicht nur als bloße Abwesenheit klarer Geschlechtsmerkmale, sondern als ein utopisches Ideal von Ganzheit und Harmonie, das die Überwindung binärer Oppositionen, insbesondere der Geschlechterdifferenzen, repräsentiert.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Methodik basiert auf der Erarbeitung des historischen Hintergrunds, der Definition zentraler Begriffe wie Androgynie, und der detaillierten Analyse von Florentins Identität und Sexualität, unter Berücksichtigung seiner Liebesbeziehungen und seines Namens als Indikatoren seiner ambivalenten Identität.
Welche Rolle spielt der Name "Florentin"?
Florentins Name wird als Hinweis auf seine ambivalente Identität interpretiert und als Ausgangspunkt für die Analyse seiner Androgynie verwendet.
Wie werden Florentins Liebesbeziehungen analysiert?
Florentins Liebesbeziehungen zu Männern und Frauen werden als Ausdruck seiner offenen Sexualität interpretiert, die als Folge seiner Geschlechtslosigkeit gesehen wird.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die Schlüsselwörter der Arbeit sind: Androgynie, Frühromantik, Dorothea Schlegel, Florentin, Geschlechterrollen, Geschlechterbilder, Identität, Sexualität, Ganzheit, Harmonie, binäre Oppositionen.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Arbeit ist für akademische Zwecke bestimmt, insbesondere für Wissenschaftler und Studierende, die sich mit der Frühromantik, Geschlechterstudien und der Literatur von Dorothea Schlegel beschäftigen.
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- Joanne André (Autor), 2019, Die Androgynität der Figur des Florentin in Dorothea Schlegels "Florentin" (1801), Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1003297