Der Richter und sein Henker
1. Beweggründe von Dürrenmatt
Friedrich Dürrenmatt,
Er wendete sich 1950 dem Genre Kriminalroman zu ( zuvor Dramen geschrieben ) Aus finanziellen Gründen schrieb er 1950 "Der Richter und sein Henker" und "Der Verdacht" für die Wochenzeitschrift "Der schweizerische Beobachter" In Fortsetzungen zwischen Dezember 1950 und Februar 1952 In überarbeiteter Form dann Welterfolg zusammen mit "Der Verdacht" Orientierung an Friedrich Glauser (1896 - 1983) Kriminalroman "Wachtmeister Studer"
2. Angaben zum Buch
Erschienen 1952 im Benzinger Verlag als Buch 1980 im Diogenes Verlag (117 Seiten, 21 Kapitel (21 nur halbe Seite) Kopfzeile links "Der Richter und sein Henker" rechts "(zwanzigstes) Kapitel" kostet 8,80 DM Meins beinhaltet noch "Der Verdacht", bis S. 265 und dann bis S. 271 Anhang, kostet 16,90 DM Einzige Illustration Hund in Winterlandschaft (schwarz&weiß) vom Diogenes Verlag
3. Hauptpersonen
Bärlach: 1. Hauptperson (aufrecht, zielstrebig und Realist einer der mit beiden Füssen auf dem Boden steht)
Tschanz: 2. Hauptperson (rach- und eifersüchtig, hinterlistig, schmeichelt sich bei Bärlach ein)
Gastmann: 3. Hauptperson der Bösewicht, er ist verschlagen und heimtückisch aber mit einem Wort brilliant
Schmied: Der Ermordete
Anna: die (EX-Freundin von Schmied dann Tschanzens potentielle Frau)
4. Inhalt
Friedrich Dürrenmatt, »Der Richter und sein Henker« Beginnt am 3. November 1948 in der Nähe des schweizer Ortes Lamboing, wo der Polizist Schmied von dem Polizist Alphons Clenin, ermordet aufgefunden wird. Der Kommisar Bärlich übernimmt den Fall. Seine erste Handlung führt ihn in Schmieds Wohnung, wo er sich einer Mappe mit Indizien bemächitgt. Er bittet danach um einen Partner und sucht sich den jungen Tschanz heraus. (Man merkt, dass die beiden sich nicht vertrauen, weil das Gefühl von Unausgesprochenem trotz Austausch von Fakten und Indizien bleibt). Sie folgen einem Indiz, dass den Namen Gastmann beinhaltetund finden sich auf einem vornehmen Anwesen wieder. Bärlach wird von einem Wachhund angegriffen, den Tschanz erschiesst. Der Anwalt von Gastmann, der scheinbar immer dort ist, wird aufmerksam und mann muss das Feld räumen. Als Bärlach zu Hause ankommt erfährt der Leser, dass er seinen Arm mit dicken Leinentüchern unter der Jacke vor dem Hund geschützt hatte.
Bei Schmieds Beerdigung tauchen zwei betrunkene Männer auf, die einen Kranz niederlegen, der einem gewissen Dr. Prantl gewidmet ist. Es stellt sich heraus, dass Schmied unter falschem Namen an Empfängen auf Gastmanns Anwesen teilgenommen hat. Darauf treffen sich Bärlach und Gastmann, die einmal Freunde waren.
Sie trennten sich wegen einer Wette, in der es darum ging, dass Gastmann behauptete, er könne vor Bärlachs Augen einen Mord begehen und dann aus Mangel an Beweisen nicht zur Rechenschaft gezogen werden. Seitdem begeht Gastmann ein Verbrechen nach dem Anderen, ohne dafür bestraft werden zu können. Ausserdem kommt heraus, dass Bärlach wegen eines Magenleidens trotz Operation nur noch ein Jahr zu leben hat und die Zeit Gastmann zu überführen knapp wird. Gastmann reist sich die Mappe mit den gesammelten Beweisen von Schmied unter den Nagel und verschwindet.
Bärlach beschliesst ein paar Tage Urlaub zu machen, wird dann aber im Taxi von Gastmann abgefangen. Es wird angedeutet, dass Gastmann gar nicht führ den Tod Schmieds verantwortlich ist. Bärlach droht Gastmann mit einem "Henker" den er führ Gastmann wegen seiner Straftaten auserkoren hat. In der nächsten Szene macht Tschanz der ehemals Verlobten von Schmied einen Antrag (den sie bejaht) und begiebt sich zu Gastmanns Anwesen. Er und seine Helfer sind im Begriff abzureisen und hört sich noer hört sich noch sagen: "So meinte es der Alte! Nicht ungeschickt, ganz und garnicht ungeschickt" er und seine Helfer von Tschanz erschossen. Tschanz drückt einem der toten Helfer seine Pistole in die Hand. Beim Eintreffen der Polizei, findet man auch die Mappe mit den Beweisen von Schmied und man glaubt Tschanz, dass er aus Notwehr handelte.
Tschanz wird von Bärlach zum Essen eingeladen und es gibt ein böses Erwachen für ihn Vorlesen: S. 112 "Hast du es immer noch nicht begriffen,...
bis S. 113 "... war der Mörder: du, Tschanz.
Bärlach wusste die ganze Zeit, dass Tschanz auch Schmied erschossen hatte, aus Eifersucht auf seinen Erfolg und seine Freundin Anna. Bärlach beschwichtigt Tschanz ihn nicht zu verraten, aber er solle ihm nie wieder unter die Augen kommen und schickt ihn fort. Am nächsten Tag wird Tschanz tot in seinem Wagen, der von einem Zug erfasst wurde aufgefunden Bärlach findet sich als todkranker Mann in seinem Krankenzimmer wieder.
5. Textstruktur und Textsorte
5.2 Der Wechsel zwischen spannenden Erzählabschnitten und Handlungssegmenten ist ein Merkmal der Gattung des Detedktivromans. Dürrenmatts Romane enthalten darüber hinaus eine szenische Gliederung. Der Richter und sein Henker beginnt mit einer für den Detektivroman typischen Exposition. ( Dieser Anfangsteil umfaßt die Kapitel 1-3. Der Roman beginnt mit einer für den Detektivroman typischen Einführung. Die gesamte Handlung darin umfasst einen Zeitraum von vier Tagen und die chronologische Abfolge bleibt strikt linear.) Das eigentliche Geschehen wird in drei gegeneinander abgegrenzten Erzählphasen entwickelt. Jede dieser Phasen enthält eine Zuspitzung in der Handlung mit einem Höhepunkt der Spannung. Die Handlungsentfaltung wird durch zwei Phasen der "Beschwichtigung" unterbrochen. In diesen Zwischenspielen führt der Autor weitere Aspekte der Handlung ein, die eine satirische Gesellschaftskritik und ethisch-moralische Fragestellungen hervorbringen. Er geht kaum auf Einzelheiten ein und beschreibt kaum Personen oder die Umgebung. Desweiteren wird das Alter der Pesonen verschwiegen und nur mit "älterer" oder "junger Mann" darauf eingegangen. Die Personen (ausser Anna) werden nur mit Ihren Nachnamen
erwähnt, dass trägt dazu bei, dass der Leser von Anfang an nur auf die Rahmenhandlun achtet.
5.2 Es handelt sich hierbei um einen Kriminalroman mit einigen Zügen einer Novelle, da Dürrenmatt viel Ironie mit einbringt bei der meistens die Gesellschaft oder die Politik kritisiert wird. Es wird kaum auf Gefühle, Umgebung oder Vergangenheit von Personen eingegangen.
Der ständige Szenenwechsel mit meist genauer Zeit- und Ortsangabe ist ebenso charakteristisch, wie die Realitätsnähe des Textes. Ausserdem beginnt alles wie in einem Kriminalroman üblich mit einem Verbrechen.
6. Sprache&Satzbau
6.1 größtenteils kurze Sätze oder "Einwortsätze": "Das ergab keinen Sinn.", "Umsonst!"
viel wörtliche Rede zum hineinversetzten: "Vorsicht!", "Geben Sie mir jetzt eine Zigarette, Herr Kommissar, ich habe eine verdient."
wenige lange Sätze: "Fünf Minuten; als der Schriftsteller jedoch nun schon eine Viertelstunde von Gastmanns Kochkunst geredet hatte, und von nichts anderem als von Gastmann Kochkunst , stand Tschanz auf und sagte, sie seien leider nicht der Kochkunst zuliebe gekommen, aber Bärlach widersprach, ganz frisch geworden, das interessiere ihn, und nun fing Bärlach auch an." (einer der wenigen nennenswerten) Fragesätze: "Wie konnten Sie dass wissen?" "Haben Sie schmerzen?"
6.2 Dürrenmatt verwendet treffende Verben: trottete, sabotiert, verwüstet Adjektive: zerfetzt, beschwichtigend, lautlos
wenige Fremdwörter: melancholisch, genierlich
wenige Fachbegriffe: Parabellum, Schädelbasisbruch
7. Verfasserabsicht
Dürrenmatt unterhält den Leser auf seine eigene spezifische Weise und lässt alle Glocken läuten als der Fall aufgeklärt wird. Er stellt besonders gut die Brilianz der Vorgehensweise von Gastmann und Bärlach da, die auf einige Menschen in manchen Beziehungen sicherlich eine Vorbildwirkung hat. Desweiteren zeigt er, zu welchen schlimmen Taten Menschen aus Eifersucht oder Angst fähig sind und dass es meist sinnlos ist ein Verbrechen jemand anders in die Schuhe zu finden, denn jeder findet einmal seinen Richter.
8. Eigene Meinung
Zuerst, fand ich "Der Richter und sein Henker" eher trocken aber als die erste ironische Abwertung aus Gastmanns Mund gegen das System der Polizei Bärlach die Zähne knirschen liess, fing der Text an interressant zu werden. Spätestens nach dem 1. Zwischenspiel hat der Autor einen voll und ganz in seinem Bann gezogen und die Spannung ist kaum noch zu ertragen, weil der Leser selbst miträtseln kann und wenn er beim Lesen gut aufpasst, kann er den Mörder schon vor dem Ende entlarven.
Bei Frage: S 116 bis Ende vorlesen
- Arbeit zitieren
- Fabian Schütz (Autor:in), 2001, Dürrenmatt, Friedrich - Der Richter und sein Henker, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100120
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