Stellen Sie sich eine Zeit vor, in der Deutschland aus den Trümmern des Zweiten Weltkriegs auferstand und eine neue literarische Stimme suchte. Inmitten dieser zerstörten Landschaft entstand die Gruppe 47, einflussreicher Zusammenschluss junger, wilder und idealistischer Autoren, die die deutsche Nachkriegsliteratur und das kulturelle Leben der Bundesrepublik nachhaltig prägten. Diese Gemeinschaft, gegründet von Hans Werner Richter, verschrieb sich der Erneuerung der deutschen Sprache und der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Wegweisende Schriftsteller wie Heinrich Böll, Günter Grass, Ingeborg Bachmann und Martin Walser fanden hier eine Plattform, um ihre Werke vorzustellen und sich einer schonungslosen Kritik zu stellen. Tauchen Sie ein in die Geschichte dieser einzigartigen literarischen Vereinigung, die mehr war als nur ein Autorenkreis: Sie war ein Spiegel der deutschen Gesellschaft, ein Laboratorium für neue Ideen und ein Schlachtfeld der Meinungen. Erfahren Sie, wie die Gruppe 47 mit ihren kontroversen Diskussionen, ihrem unerbittlichen Qualitätsanspruch und ihrem Engagement für die Demokratie die deutsche Literaturlandschaft veränderte. Von den bescheidenen Anfängen am Bannwaldsee bis zu den glanzvollen Tagungen im Rampenlicht der Öffentlichkeit – diese Chronik zeichnet ein lebendiges Bild der Gruppe 47, ihrer Mitglieder, ihrer Ziele und ihrer inneren Konflikte. Entdecken Sie die Hintergründe des legendären „elektrischen Stuhls“, auf dem junge Talente ihre Texte präsentierten und dem Urteil der Gruppe ausgesetzt waren. Verfolgen Sie den Aufstieg und Fall dieser literarischen Institution, die nicht nur Karrieren lancierte, sondern auch die Weichen für die moderne deutsche Literatur stellte. Eine fesselnde Reise in die Welt der Nachkriegsliteratur, die zeigt, wie eine Gruppe von Schriftstellern das kulturelle Gedächtnis einer Nation neu gestaltete und den Weg für eine demokratische Zukunft ebnete. Dieses Buch ist ein Muss für alle, die sich für deutsche Geschichte, Literatur und die Kraft des Wortes interessieren. Es enthüllt die komplexen Beziehungen zwischen Kunst, Politik und Gesellschaft und zeigt, wie die Gruppe 47 zu einem Symbol für den Aufbruch und die Erneuerung Deutschlands wurde.
Die Gruppe 47
,,Wir waren ü berzeugt davon, da ß der Mensch mit Hilfe des Wortes, d.h. der Literatur, ver ä ndert werden kann. Wir wollten die Mentalit ä t der Deutschen grunds ä tzlich ver ä ndern, weg vom obrigkeitsstaatlichen Danken, hin zum demokratischen. Und daf ü r schien uns die Literatur das geeignete Mittel.
Wir glaubten, langfristig werde die Mentalit ä t eines Volkes von seiner Literatur gepr ä gt."1 Hans Werner Richter Nichts hat die Lage der Literatur in Nachkriegsdeutschland ähnlich genau wiedergegeben und geprägt wie die Gruppe 47. Man wollte weg von den alten Idealen und Traditionen, hin zu ursprünglicher Einfachheit und sachlicher Wahrheit. Die zu der Gründungszeit der Gruppe 47 allgemein vorherrschende Tendenz der inneren und äußeren Leere, oft auch unter den Begriffen ,,Kahlschlag-" und ,,Trümmerliteratur" zusammengefasst, war aber bei weitem nicht die einzige Richtung die innerhalb der Gruppe 47 eingeschlagen wurde. Binnen ihrer langjährigen Existenz kristallisierten sich immer wieder neue, unterschiedliche Tendenzen heraus.
Hans Werner Richter, Gründungsmitglied und eigentliches Herz der Gruppe, gab schon im Jahre 1946 die zusammen mit Alfred Andersch, im Zuge des re-education Programms der USA, in München gegründete Zeitschrift, die ,,Unabhängigen Blätter für die junge Generation", den ,,Ruf", heraus. Es beteiligten sich durchweg junge, damals noch unbekannte Autoren von links-demokratischer Gesinnung, so zum Beispiel Gustav René Hocke, Walter Maria Guggenheimer, Hans Sahl, Karl Krolow und Wolfdietrich Schnurre. Ihre Themen bezogen sie auf die aktuelle politische und gesellschaftliche Situation in Nachkriegsdeutschland, gesehen mit den Augen der Jugend. Dabei verfolgten sie das Ziel, die deutschen Jugendlichen, die ja schließlich gar keine andere Politik als die totalitäre und diktatorische Herrschaft des Hitlerregimes kannten, aufzuklären um so eine breite Hinwendung zur Demokratie bewirken.
Dennoch wurde dem ,,Ruf" im April 1947 von der ,,Information Control Division" der US- Militärregierung wegen Nihilismus die zum verlegen nötige Lizenz entzogen, der Druck der Zeitschrift mußte zwangsläufig eingestellt werden.
Doch Richter hatte schon Pläne für eine neue, dem ,,Ruf" ähnliche, Zeitschrift ins Auge gefaßt, die er unter dem Namen ,,Der Skorpion" veröffentlichen wollte. Also wurde September 1947 ein Treffen im Haus der Schriftstellerin Ilse Schneider-Lengyel am Bannwaldsee organisiert zu dem die Mitarbeiter des jüngst verschiedenen ,,Rufs" sowie einige Freunde und Bekannte Richters eingeladen worden waren. Da jedoch abermals die Lizenz für den US-Sektor verweigert wurde, konnte außer einem Probeexemplar in niedriger Auflage keine weitere Ausgabe verlegt werden. Dies war den in Füssen Anwesenden durchaus bewußt und man besann sich auf eine Tätigkeit, gegen die die amerikanische Militärregierung wohl nichts unternehmen konnte: Die Anwesenden Autoren trugen jeweils einen Text vor, danach wird dessen Inhalt untereinander kritisierten und diskutiert, die ,,Gruppe 47" war entstanden.
Um die Wahl des Namens ,,Gruppe 47" ranken sich einige Legenden. Zum Einen gibt es die einfachste aller Erklärungen, daß sich der Name direkt auf das Gründungsjahr 1947 bezieht. Dazu ist noch der feine Zusatz zu finden, daß dieser nach dem Vorbild der spanischen Gruppe 98 entstand, die sich 1898 die Erneuerung der spanischen Gesellschaft und Literatur nach dem verlorenen Krieg gegen die USA zum Ziel gesetzt hatte. Zum Anderen behauptet einer der Gründungsväter, Wolfgang Bächler, daß sich die Zahl 47 keineswegs auf das Jahr 1947 bezieht, sondern auf die Anzahl der Anwesenden (laut Bächler 47), was aber wohl eher scherzhaft zu verstehen ist.
Die Anreize und Ziele der Gruppe waren denen des ,,Rufs" sehr ähnlich, so wollten auch Richter, der sich selbst als ,,primus inter pares" bezeichnete, und seine Gäste die Wiederaufarbeitung der deutschen Vergangenheit, wobei das Eingeständnis der eigenen Mitschuld inbegriffen ist, die Förderung junger begabter Autoren, sowie eine Um- und Neugestaltung der deutschen Kultur- und Gesellschaftsform.
In den folgenden Jahren trafen sich die von Tagung zu Tagung wechselnden Autoren ein- bis zweimal jährlich, um sich der Folter des sogenannten ,,elektrischen Stuhls" auszusetzen, der stets neben Hans Werner Richter postiert wurde. Auf diesem trug man seinen Text, sein Stück oder Gedicht (von welcher Art der Vortrag war blieb dem Autor überlassen) und verließ ihn entweder hochgelobt oder gnadenlos verschmäht. Allerdings war das Urteil der Teilnehmer äußerst selten einstimmig, oft stritt man sich auch untereinander, wie das Vorgetragene denn nun zu deuten sei ohne zu einem konkreten Ergebnis zu kommen.
Richter legte enormen Wert darauf, daß ,,die Gruppe die eigentlich gar keine war", da sie weder Mitgliederregister noch eine konkrete Organisation besaß, ausschließlich von ihm persönlich neu zusammengestellt wurde, den genauen Ablauf der Tagungen überließ er jedoch dem Schicksal. Trotz ständig wechselnder ,,Besetzung" kann man eine Kerngruppe bestehend aus Richters engstem Freundeskreis heraussieben, die an (fast) allen Tagungen teilgenommen hat. Dies waren unter anderem Toni Richter (Richters Frau), Alfred Andersch, Walter Kolbenhoff und Wolfdietrich Schnurre. Einige Autoren behaupten sogar, daß eine insgesamt gute Publikumsresonanz keineswegs gleichbedeutend mit einer abermaligen Einladung einherging, sondern diese lediglich von dem Wohlwollen Hans Werner Richters abhing.
Laut verschiedener Quellen kann man die geschichtliche Entwicklung der Gruppe 47 in vier Stufen einteilen:
1. In die voröffentliche Phase der kollegialen Arbeitskritik, in der weniger eine breite Öffentlichkeit angesprochen wurde, sondern eher ein Austausch verschiedener Positionen in freundschaftlicher Atmosphäre stattfand (1947 - 1949).
2. In die Aufstiegsperiode, in der die Gruppe zusehends an Einfluß gewann und in der die Tagungen an sich zunehmend von professioneller Kritik bestimmt wurden (1950 - 1957).
3. In die Hochperiode, in der die Tagungen ganz im Rampenlicht der Öffentlichkeit standen und in der die Gruppe international anerkannt und gewürdigt wurde (1958 - 1963).
4. In die Spät- und Zerfallsphase, in der die Gruppe nicht mehr in der Lage war, aktuelle Ereignisse (Studentenbewegung,...) zu verarbeiten und mit einzubeziehen und deshalb auf einer Entwicklungsstufe stehen blieb (1964 - 1967).
Hierbei bleibt zu erwähnen, daß die Gruppe nicht, wie oft fälschlicherweise behauptet wird, 1967, sondern erst 1977 offiziell von Hans Werner Richter aufgelöst wurde. Für 1968 war sogar noch eine Tagung in Prag geplant, die aber aufgrund des ,,Prager Frühlings" abgesagt wurde. Dennoch fanden zwei (inoffizielle) Tagungen in den Jahren 1972 und 1977 statt, die aber keine besondere Beachtung in der Öffentlichkeit fanden. Im April 1990 ließ Richter die Gruppe 47 anläßlich der Ereignisse in Ost- und Westdeutschland, die immer deutlicher auf eine baldige Wiedervereinigung hindeuteten, noch ein letztes mal vor seinem Tod 1993 wiederauferstehen.
Das diese Theorie der vier Phasen durchaus zutrifft läßt sich anhand verschiedener Indikatoren belegen. Bei einem Blick auf die Tagungsorte (siehe Anhang) ist festzustellen, daß man seine Tagungsorte anfangs wohl eher dem geringen Budget entsprechend wählte (1948: Jugendherberge) und die Öffentlichkeit weitgehend mied, während man sich in den 60ern von dieser ,,Rückzugspolitik" verabschiedete, um sich ganz der Publicity hinzugeben (was auch für einige Autoren der einzige Anreiz geblieben war, den Tagungen beizuwohnen). Man verabschiedete sich außerdem von der Tradition, nur unveröffentlichte Texte auf den Tagungen vorzutragen, ein weiteres Zeichen für den fortschreitenden Verlust der ursprünglichen Ambitionen, die auf einer politisch zeitkritischen, entschieden antiautoritären Grundeinstellung aufbauten, die auf die (nicht zwingend aktive) Erfahrung des Nationalsozialismus zurückzuführen ist.
Als Grundstein für den, wenn auch wesentlich später folgenden, Zerfall kann die Einführung des ,,Preises der Gruppe 47" im Jahre 1950 angesehen werden. Dieser lockte zwar etliche Sponsoren, Verleger und die Medien, stiftete allerdings auch Unmut und Streit unter den Beteiligten und trug so wesentlich zur todbringenden Kommerzialisierung bei. Auch das Hinzukommen professioneller Kritiker wie Joachim Kaiser oder Marcel Reich- Ranicki war zwar auf kurze Sicht sehr förderlich für die Qualität der vorgetragenen Texte, da die Vorträger diese jetzt nicht nur mit den Mitautoren messen, sondern auch die hohe Hürde der Berufskritiker nehmen mußten, hat aber im Endeffekt zu einem Wettbewerb geführt, der die in den Anfangszeiten so lockere und freundschaftliche Atmosphäre gefährdete und teilweise sogar ganz zerstörte. Das Ende der Gruppe war also praktisch schon in der Aufstiegsperiode vorprogrammiert worden.
Allerdings darf nicht außer Acht gelassen werden, daß das eigentliche Ziel der Neuerung der deutschen Literatur und damit der Anschluß an die Weltliteratur ja bereits Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre, in der Hochperiode also, durch ihren engagierten Einsatz erreicht worden war, und die Gruppe nun, nachdem auch die Gesellschaft sich diesem Wandel unterzogen hatte, entwurzelt und ziellos umherirrte. Schließlich sollte die 31. Tagung 1967 im Gasthof ,,Pulvermühle" in der Fränkischen Schweiz (ob der Ort nur zufällig oder demonstrativ seines Namens wegen ausgewählt worden ist, ist mir nicht bekannt) die offiziell letzte vor der Auflösung der Gruppe 1977 sein.
Abschließend bleibt zu sagen, daß die Gruppe 47, die zu ihrer Zeit mit sehr zwiespältigen Gefühlen betrachtet wurde, maßgeblich an dem Wiederaufbau, beziehungsweise der Erneuerung der deutschen Literatur und damit auch der deutschen Kultur beteiligt waren. Eine zweite Vereinigung die in der Lage ist so viele Talenten zu fördern, dabei gleichzeitig bekannte Schriftsteller in großer Zahl anzulocken und damit so enorm viel gesellschaftlich und politisch zu bewegen, wird es wohl so schnell in Deutschland nicht mehr geben.
Die Tagungen
1. TAGUNG
5. - 7.9.1947 im Haus von Ilse Schneider-Lengyel am Bannwaldsee bei Füssen im Allgäu
2. TAGUNG
7. - 9.11.1947 im Haus ,,Waldfrieden" von Hans und Odette Arens in Herrlingen bei Ulm
3. TAGUNG
4.- 4.4.1948 in der Jugendherberge in Jugenheim an der Bergstraße
4. TAGUNG
September 1948 im Haus der Gräfin Degenfeld in Altbeuren/Oberbayern
5. TAGUNG
29.4. - 1.5.1949 im Rathaus von Marktbreit bei Würzburg
6. TAGUNG
14. - 16.10.1949 im Café Bauer in Utting am Ammersee
7. TAGUNG
Im Mai 1950 im ehemaligen Augustinerinnenkloster in Inzighofen (Volkshochschule)
8. TAGUNG
4. - 7.5.1951 im Haus für Internationale Begegnungen in Bad Dürkeim in der Pfalz
9. TAGUNG
im Oktober 1951 in der Laufenmühle bei Schondorf
10. TAGUNG
23. - 25.5.1952 im Gästehaus des NWDR in Niendorf an der Ostsee
11. TAGUNG
Ende Oktober 1952 auf Burg Berlepsch bei Göttingen
12. TAGUNG
22. - 24.5.1953 im Kurfürstlichen Schloß zu Mainz
13. TAGUNG
16. - 18.10.1953 im Schloß Bebenhausen bei Tübingen
14. TAGUNG
26. - 30.4.1954 im Hotel Maga Circe auf Cap Circeo in San Felice (Italien)
15. TAGUNG
16.- 17.10.1954 auf Burg Rothenfels am Main
16. TAGUNG
13. - 15.5.1955 im Haus am Rupenhorn in Berlin
17. TAGUNG
14. - 16.10.1955 im Schloß Bebenhausen bei Tübingen
18. TAGUNG
25. - 28.10.1956 in der DGB-Schule in Niederpöcking am Starnberger See
19. TAGUNG
26. - 29.9.1957 in der DGB-Schule in Niederpöcking am Starnberger See
20. TAGUNG
31.10 - 2.11.1958 im Gasthof ,,Adler" in Großholzleute im Allgäu
21. TAGUNG
23.- 25.10.1959 auf Schloß Elmau bei Mittenwald / Oberbayern
22. TAGUNG
26. - 29.5.1960 Hörspieltagung in der Ulmer Hochschule für Gestaltung
23. TAGUNG
3. - 6.11.1960 im Rathaus von Aschaffenburg
24. TAGUNG
14. - 16.4.1961 Fernsehspieltagung im Gasthaus ,,Adler" in Sasbachwalden bei Baden-Baden
25. TAGUNG
27.- 29.10.1961 im Jagdschloß Göhrde bei Lüneburg
26. TAGUNG
26.- 28.10.1962 im ,,Alten Casino" am Wannsee in Berlin
27. TAGUNG
25. - 27.10.1963 im Hotel ,,Kleber-Post" in Saulgau in Baden-Württemberg
28. TAGUNG
9. - 13.9.1964 in der Schule des Schwedischen Städtetages in Sigtuna/Schweden
29. TAGUNG
19. - 21.11.1965 im Haus des Literarischen Colloquiums am Wannsee in Berlin
30. TAGUNG
21. - 24.4.1966 in der Whig Hall der Universtät Princeton (USA)
31. TAGUNG
5. - 9.10.1967 im Gasthof ,,Pulvermühle" bei Waischenfeld in der Fränkischen Schweiz
Tagungen nach 1967
32. TAGUNG
29.4. - 1.5.1972 in der ehemaligen Villa von S. Fischer in Berlin, Erdener Straße 8
33. TAGUNG
16. - 19.9.1977 im Hotel ,,Kleber-Post" in Saulgau in Baden-Württemberg
34. TAGUNG
25. - 27.5.1990 auf Schloß Dobris bei Prag
Die Preisträger
1950 in Inzigkofen: Günther Eich
1951 in Bad Dürkheim: Heinrich Böll
1952 in Niendorf: Ilse Aichinger
1953 in Mainz: Ingeborg Bachmann
1954 auf Cap Circeo: Adriaan Morrien
1955 in Berlin: Martin Walser
1958 in Großholzleute: Günther Grass
1962 in Berlin: Johannes Bobrowski
1965 in Berlin: Peter Bichsel
1967 in Waischenfeld: Jürgen Becker
Quellen:
- Toni Richter ,,Die Gruppe 47 in Bildern und Texten"; Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 1997
- Hans A. Neunzig (Hg.) ,,Lesebuch der Gruppe 47"; Deutscher Taschenbuchverlag, München 1997
- ,,Meyers großes Taschenlexikon" Bd. 9 Gro-Hob, hrsg. und bearb. von Meyers Lexikonredaktion; B.I.-Tschenbuchverlag, Leipzig, Wien, Zürich - 1998
- http://www2.tagesspiegel.de/archiv/1997/09/04/kul-970905.html
- http://projects.brg-schoren.ac.at/1968/lit.htm
- http://www.mountmedia.de/shops/bwd9/litfuehr/kahlschl.htm
- http://www.fraenkische-schweiz.com/info/hist-gb/gruppe47.html
- http://www.uni-ulm.de/LiLL/senior-info-mobil/module/Lit47.htm
- http://home.t-online.de/home/hansjoerg.haas/Literatur/Gruppe47/gruppe47.htm
[...]
Häufig gestellte Fragen zur Gruppe 47
Was war die Gruppe 47?
Die Gruppe 47 war eine einflussreiche Vereinigung von deutschsprachigen Schriftstellern, Kritikern und Verlegern, die nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet wurde. Ihr Ziel war es, die deutsche Literatur zu erneuern und eine demokratische Kultur zu fördern.
Wer war Hans Werner Richter?
Hans Werner Richter war ein Gründungsmitglied und die treibende Kraft hinter der Gruppe 47. Er war Herausgeber der Zeitschrift "Der Ruf" und organisierte die Treffen der Gruppe.
Was waren die Ziele der Gruppe 47?
Die Ziele der Gruppe 47 waren die Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit, die Förderung junger Autoren, die Umgestaltung der deutschen Kultur und Gesellschaft sowie die Hinwendung zu einer demokratischen Gesinnung.
Wie funktionierten die Treffen der Gruppe 47?
Bei den Treffen trugen die Autoren ihre Texte vor, die dann von den anderen Teilnehmern kritisiert und diskutiert wurden. Hans Werner Richter spielte dabei eine zentrale Rolle, und sein Urteil konnte über den Erfolg eines Autors entscheiden.
Was ist der "Preis der Gruppe 47"?
Der "Preis der Gruppe 47" wurde ab 1950 verliehen und sollte junge talentierte Autoren fördern. Zu den Preisträgern zählten unter anderem Günther Eich, Heinrich Böll, Ilse Aichinger und Günther Grass.
In welche Phasen lässt sich die Entwicklung der Gruppe 47 einteilen?
Die Entwicklung der Gruppe 47 lässt sich in vier Phasen einteilen: die voröffentliche Phase der kollegialen Arbeitskritik, die Aufstiegsperiode, die Hochperiode und die Spät- und Zerfallsphase.
Wann wurde die Gruppe 47 aufgelöst?
Die Gruppe 47 wurde offiziell erst 1977 von Hans Werner Richter aufgelöst, obwohl die letzte reguläre Tagung bereits 1967 stattfand. Es gab jedoch noch zwei inoffizielle Tagungen in den Jahren 1972 und 1977.
Welche Bedeutung hatte die Gruppe 47 für die deutsche Literatur?
Die Gruppe 47 hatte eine maßgebliche Bedeutung für den Wiederaufbau und die Erneuerung der deutschen Literatur nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie trug dazu bei, dass sich die deutsche Literatur wieder an die Weltliteratur anschloss.
Wo fanden die Tagungen der Gruppe 47 statt?
Die Tagungen der Gruppe 47 fanden an verschiedenen Orten statt, darunter am Bannwaldsee bei Füssen, in Jugendherbergen, Schlössern, Hotels und sogar im Ausland (Italien, Schweden, USA).
Wer waren einige der bedeutendsten Mitglieder der Gruppe 47?
Zu den bedeutendsten Mitgliedern der Gruppe 47 gehörten unter anderem Alfred Andersch, Heinrich Böll, Günther Grass, Ilse Aichinger, Ingeborg Bachmann, Martin Walser und Hans Werner Richter.
- Quote paper
- Anke Rommelfanger (Author), 2001, "Die Gruppe 47" und der Einfluss ihrer "Trümmerlitaratur". Entwicklung, Ziele und Ideologie der Gruppe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100117