Bei diesem Text handelt es sich um eine erzähltechnische Analyse der Kurzgeschichte "Popp und Mingel" von Marie Luise Kaschnitz. In der Erzählung "Popp und Mingel" von Marie Luise Kaschnitz aus dem Jahre 1960 geht es um einen Jungen, der wegen der Berufstätigkeit seiner Eltern einsam ist und sich eine Ersatzfamilie aus kaputtem Spielzeug erstellt. Durch den Verlust der Ersatzfamilie und ein von ihm beim Spielen verursachtes Feuer, macht er einen Schritt näher ans Erwachsenenalter.
Die Erzählung lässt sich nach inhaltlichen Gesichtspunkten in vier Phasen unterteilen. Zu Beginn der Kurzgeschichte von Zeile 1 bis 22 beschreibt der Protagonist seine Gedanken nach dem Geschehen und die Reaktionen seiner Eltern. Ab Zeile 23 beginnt er zu erzählen, was sich an dem Tag ereignet hat.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Thema
- 2. Gliederung
- 3. Charakterisierung
- 4. Komplikationshandlung
- 5. Zeit-Modus-Stimme
- 6. Sprachliche Besonderheiten
- 7. Literarische Gattung: Kurzgeschichte
- 8. Deutung
- 9. Vergleich: „Popp und Mingel“ - „Brudermord im Altwasser“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Textanalyse von Marie Luise Kaschnitz' „Popp und Mingel“ zielt darauf ab, die Erzählung hinsichtlich ihrer Struktur, Charakterisierung, Handlung, sprachlichen Mittel und literarischen Gattung zu untersuchen und zu deuten. Der Fokus liegt auf der Darstellung der kindlichen Perspektive und der Auseinandersetzung mit Themen der Einsamkeit, der Fantasie und des Erwachsenwerdens.
- Darstellung der kindlichen Innenwelt und der Verarbeitung von Einsamkeit
- Die Funktion der Fantasie als Flucht und Bewältigungsstrategie
- Die Entwicklung des Protagonisten und der Übergang ins Erwachsensein
- Analyse der Erzählstruktur und der sprachlichen Gestaltung
- Einordnung der Erzählung in die literarische Gattung der Kurzgeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
1. Thema: Die Erzählung „Popp und Mingel“ von Marie Luise Kaschnitz aus dem Jahr 1960 handelt von einem einsamen Jungen, der sich aufgrund der berufstätigen Eltern eine Ersatzfamilie aus kaputtem Spielzeug erschafft. Der Verlust dieser Ersatzfamilie und ein von ihm verursachtes Feuer markieren einen wichtigen Schritt in Richtung Erwachsensein.
2. Gliederung: Die Erzählung gliedert sich in vier Phasen: Die Einleitung beschreibt die Nachwirkungen des Geschehens und die Reaktionen der Eltern. Der zweite Teil erzählt den Tag des Vorfalls, unterbrochen von einer detaillierten Schilderung des Alltags mit der Ersatzfamilie. Der dritte Teil beschreibt das Verschwinden der Ersatzfamilie und das Feuer. Die Geschichte endet mit der Erkenntnis des Jungen, dass er nicht mehr klein ist.
3. Charakterisierung: Der namenlose Junge lebt in einem angespannten Verhältnis zu seinen berufstätigen Eltern. Seine Einsamkeit führt zur Erschaffung einer Ersatzfamilie aus Spielzeug, die ihm Geborgenheit und Zuwendung bietet. Der Verlust dieser Familie und das Feuer markieren einen Entwicklungsschritt hin zum Erwachsensein, der sich in seinem Anschluss an die Jungenbande zeigt.
4. Komplikationshandlung: Die Komplikation entsteht durch die Abwesenheit und Unaufmerksamkeit der Eltern, die Einsamkeit des Jungen und seinen fehlenden Kontakt zu Gleichaltrigen. Die Ersatzfamilie dient als Lösung für seine Langeweile und Einsamkeit. Ihr Verlust und das darauffolgende Feuer stellen den Höhepunkt der Handlung dar, der zu einer Veränderung im Verhalten und der Selbstwahrnehmung des Jungen führt.
5. Zeit-Modus-Stimme: Die Erzählung verwendet hauptsächlich eine zeitraffende und singulative Erzählweise, unterbrochen von einer iterativen Darstellung des Alltags mit der Ersatzfamilie. Die Erzählzeit ist nicht deckungsgleich mit der erzählten Zeit. Die Handlung wird nicht chronologisch erzählt, sondern beginnt in der Gegenwart und wird durch Analepsen ergänzt. Die Fokalisierung ist intern und subjektiv, gebunden an die Wahrnehmung des Jungen.
Schlüsselwörter
Marie Luise Kaschnitz, Popp und Mingel, Kurzgeschichte, kindliche Perspektive, Einsamkeit, Fantasie, Ersatzfamilie, Erwachsenwerden, Erzählstruktur, Sprachliche Mittel.
Häufig gestellte Fragen zu Marie Luise Kaschnitz' "Popp und Mingel"
Was ist das Thema von Marie Luise Kaschnitz' "Popp und Mingel"?
Die Kurzgeschichte "Popp und Mingel" von Marie Luise Kaschnitz handelt von einem einsamen Jungen, der sich aufgrund der berufstätigen Eltern eine Ersatzfamilie aus kaputtem Spielzeug erschafft. Der Verlust dieser Ersatzfamilie und ein von ihm verursachtes Feuer markieren einen wichtigen Schritt in Richtung Erwachsensein. Die Erzählung beleuchtet die kindliche Innenwelt, die Verarbeitung von Einsamkeit, die Funktion der Fantasie als Bewältigungsstrategie und den Übergang ins Erwachsensein.
Wie ist die Erzählung strukturiert?
Die Erzählung gliedert sich in vier Phasen: Einleitung (Nachwirkungen des Geschehens), zweiter Teil (der Tag des Vorfalls mit detaillierter Schilderung des Alltags mit der Ersatzfamilie), dritter Teil (Verschwinden der Ersatzfamilie und das Feuer) und Schluss (Erkenntnis des Jungen, dass er nicht mehr klein ist). Die Erzählzeit ist nicht deckungsgleich mit der erzählten Zeit, und die Handlung beginnt in der Gegenwart und wird durch Analepsen (Rückblenden) ergänzt.
Wie wird der Protagonist charakterisiert?
Der namenlose Junge lebt in einem angespannten Verhältnis zu seinen berufstätigen Eltern. Seine Einsamkeit führt zur Erschaffung einer Ersatzfamilie aus Spielzeug, die ihm Geborgenheit und Zuwendung bietet. Der Verlust dieser Familie und das Feuer markieren einen Entwicklungsschritt hin zum Erwachsensein, der sich in seinem Anschluss an die Jungenbande zeigt. Er ist ein einsamer Junge, der seine Fantasie nutzt, um mit seiner Situation umzugehen.
Was ist die Komplikation der Handlung?
Die Komplikation entsteht durch die Abwesenheit und Unaufmerksamkeit der Eltern, die Einsamkeit des Jungen und seinen fehlenden Kontakt zu Gleichaltrigen. Die Ersatzfamilie dient als Lösung für seine Langeweile und Einsamkeit. Ihr Verlust und das darauffolgende Feuer stellen den Höhepunkt der Handlung dar und führen zu einer Veränderung im Verhalten und der Selbstwahrnehmung des Jungen.
Welche Erzählzeit, Erzählmodus und Erzählstimme werden verwendet?
Die Erzählung verwendet hauptsächlich eine zeitraffende und singulative Erzählweise, unterbrochen von einer iterativen Darstellung des Alltags mit der Ersatzfamilie. Die Erzählzeit ist nicht deckungsgleich mit der erzählten Zeit. Die Handlung wird nicht chronologisch erzählt, sondern beginnt in der Gegenwart und wird durch Analepsen ergänzt. Die Fokalisierung ist intern und subjektiv, gebunden an die Wahrnehmung des Jungen.
Welche literarischen Mittel sind besonders relevant?
Die Analyse fokussiert sich auf die Darstellung der kindlichen Perspektive und die Verwendung sprachlicher Mittel, die die Einsamkeit, die Fantasie und den Prozess des Erwachsenwerdens des Protagonisten verdeutlichen. Die Analyse der Erzählstruktur und die Einordnung der Erzählung in die literarische Gattung der Kurzgeschichte sind ebenfalls zentrale Aspekte.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Geschichte?
Schlüsselwörter sind: Marie Luise Kaschnitz, Popp und Mingel, Kurzgeschichte, kindliche Perspektive, Einsamkeit, Fantasie, Ersatzfamilie, Erwachsenwerden, Erzählstruktur, Sprachliche Mittel.
Welches sind die zentralen Themen der Geschichte?
Die zentralen Themen sind die Darstellung der kindlichen Innenwelt und die Verarbeitung von Einsamkeit, die Funktion der Fantasie als Flucht und Bewältigungsstrategie, die Entwicklung des Protagonisten und der Übergang ins Erwachsensein, sowie die Analyse der Erzählstruktur und der sprachlichen Gestaltung.
- Quote paper
- Stephanie Desoye (Author), 2013, Erzähltextanalyse der Kurzgeschichte "Popp und Mingel" von Marie Luise Kaschnitz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1000965