Die Mutter-Kind-Beziehung
1. Einleitung
Es ist eines der meist umstrittensten Themen in der Kindheitsforschung - und Geschichte.
Wie und wann entsteht sie? Entwickelt sie sich bei jedem Kind gleich? Wie lange hält sie an? Wie wichtig ist sie in bezug auf Charakter - und Persönlichkeitsentwicklung? Ist das erste Lebensjahr besonders entscheidend? Gemeint ist die Mutter- Kind- Bindung. Diese und weitere Fragen beschäftigen Wissenschaftler sei Anfang des 20. Jahrhunderts. John Bowlby war einer der Pioniere in der Erforschung der Mutter- Kind- Bindung. Mit seinem Buch „Mütterliche Zuwendung und geistige Gesundheit“ erweckte er 1951 viel Aufsehen, so dass in vielen Heimen und Kindereinrichtungen eine Umstrukturierung erfolgte. Auch viele andere Wissenschaftler forschten auf diesem Gebiet, wie z.B. Rene A. Spitz Sigmund Freud oder Mary D. Salter Ainsworth.
Es wird viel diskutiert. Das Thema wird von den Medien und anderen „Möchtegernwissern“ so hochgespielt, dass die Eltern gar nicht mehr wissen, was richtig ist oder nicht. Jeder ist von seiner Meinung überzeugt und spricht der Bindung fast magische Kräfte zu. Wenn eine Schwangere ständig ihrem Bauch Mozart vorspielt wird das Kind ein großer Musiker, wenn sie ihrem Ungeborenen Gedichte von Goethe und Schiller vorliest lernt das Kind schneller sprechen, und ist in seiner Wortwahl später den Kindern im Kindergarten weit überlegen. „Wie bitte, Sie geben Ihr Kind in die Krippe, also da sage ich nur Rabenmutter.“ Solche und ähnliche Ratschläge bzw. Gewissensbisse prasseln auf die Mutter ein und verunsichern enorm.
Den Krippeneinrichtungen wurden wegen der frühen Trennung von Mutter und Kind schädigende Auswirkungen nachgesagt, was aber immer noch umstritten ist. Inwieweit diese Behauptungen stimmen oder ob überhaupt ein Einfluss besteht, habe ich erörtert.
Meine Hausarbeit habe ich in drei große Themen unterteilt, in die pränatale- perinatale- und postnatale Zeit. Dabei gehe ich jeweils auf die biologische Entwicklung und die Entwicklung der Mutter- Kind- Bindung ein. Am Ende stelle ich die Kritik Jerome Kagans zum Thema Kindheitsdeterminismus aus seinem Buch „Die drei Grundirrtümer der Psychologie“ vor. Abschließend möchte ich noch hinzufügen, dass bei dem Begriff Mutter nicht unbedingt die leibliche Mutter gemeint ist, sondern immer die jeweilige Hauptbezugsperson, die auch der Vater, Großeltern oder Adoptiveltern sein können.
2. Die pränatale Phase
Die pränatale Phase (vorgeburtliche Zeit) reicht vom Zeitpunkt der Befruchtung bis zur 27. Schwangerschaftswoche. Man unterteilt sie in zwei Abschnitte. Die Zeit als Embryo bis zur achten Schwangerschaftswoche und die darauffolgende Zeit als Fetus/Fötus bis zur 27. Schwangerschaftswoche.1
2.1. Die biologische Entwicklung in der pränatalen Phase
Nach dem Zusammentreffen der Eizelle und des Spermiums erfolgt das Einnisten der jetzt so-genannten Zygote. Nach ca. 14 Tagen beginnt sich bereits das Zentralnervensystem zu entwickeln welches zu den frühesten Organsystemen des Körpers gehört.2 Es bildet sich soweit aus, dass es bis zum Ende der Embryonalzeit Impulse für die Koordination der anderen Organe geben kann. Im Schlundbogen entwickeln sich die Nervenzellen gleichzeitig mit den Gewebe- und Muskelzellen. Durch die Krümmung des Embryos entsteht ein Hohlraum wo sich aus den speziellen Zellen Lunge, Leber, Magen, Darm, Nieren, Harnblase und Genitalien bilden, welche in ein paar Wochen zur vollen Funktionsfähigkeit heranreifen. Auch das Herz ist in diesem Moment schon voll funktionsfähig und schlägt schon 65 mal in der Minute.
Nach ca. einem Monat beginnen sich die Sinnesorgane auszubilden. Das Nervensystem vernetzt sich nun mit Hilfe von Sinneswahrnehmungen und motorischen Reaktionen, die nur durch entsprechende Reize entstehen. Sobald die Haut mit den Sinneszellen vorhanden ist, kann der Embryo bereits Kälte, Druck und Schmerz wahrnehmen. Eine bewusste Wahrnehmung gibt es allerdings noch nicht, da die Cortex (Großhirnrinde), mit der man wahrnimmt, noch nicht vorhanden ist. Am Ende der Embryonalzeit beginnen sich die Gliedmaßen und der Kopf zu entwickeln.3
In der Zeit als Fetus entwickeln sich die Organe weiter aus, nur die Cortex beginnt sich erst in diesem Stadium zu entwickeln. Der Fötus verbessert seine motorischen Fähigkeiten weiter. Die ersten Bewegungen kann man schon nach der siebten bis achten Schwangerschaftswoche feststellen, zunächst sind sie noch ruckartig, erst später werden sie zu geschmeidigen komplexen Bewegungen. Hinzu kommen isolierte Arm- und Beinbewegungen oder die Hand- Gesichtsberührung. Erste Atembewegungen sind in der 10 Woche erkennbar. Weitere Bewegungen sind in Tabelle 1 (siehe Anlage) aufgeführt. Auch Eigenstimulationen sind beobachtbar, z.B. fässt der Fetus seine Nabelschnur an. Bei Zwillingen sind wechselseitige Berührungen zu beobachten. De Vries hat festgestellt, dass der Fetus somit immer aktiv ist, auch wenn er schläft.
Durch das Vestibularorgan (Gleichgewichtsorgan) werden nicht nur die Bewegungen wahrgenommen und registriert sondern auch die ständigen Muskelspannungen, die für das Überleben notwendig sind, hervorgerufen. Die Nervenzellen können sich besser ausbilden, so das komplexere Bewegungen entstehen.
Die einzelnen Sinnesorgane nehmen die Bewegungen und Reize wahr, so dass Erfahrungen im Gehirn gespeichert werden.4
Was kann ein Fetus bereits wahrnehmen?
Die Haut ist dazu da um dem Ungeborenen eine Art Raum- und Körpergefühl zu geben. Bereits ein Embryo kann Druckempfindungen im Gesicht spüren. Feten reagieren besonders intensiv bei Berührungen an den Fingerspitzen und Lippen, weil dort die meisten Hautrezeptoren angesiedelt sind. Ein Temperaturempfinden der Haut kann sich noch nicht herausbilden, da die Uterustemperatur immer relativ gleich ist.
Das Ohr ist erst im fünften Monat voll funktionsfähig. Schwingungen werden von den Corti- zellen nach Frequenz aussortiert. Hohe Töne sind leichter zu hören, da sie bereits im Eingangsbereich der Schnecke registriert werden, tiefe Töne werden zusätzlich vom Fruchtwasser herausgefiltert „ Wir können also davon ausgehen, daß wir die vielen Geräusche niedriger Frequenz - Atmungs-, Verdauungs-, Herzgeräusche- vermutlich höchstens als Vibrationen, nicht aber als Töne registriert haben. Dagegen haben wir zweifellos die Stimme unserer Mutter gehört,..“5 Krüll geht auch soweit zu behaupten: „... daß „Musikalität“ das Ergebnis vorgeburtlichen Hörens von Musik ist.“6 Das Ohr dient auch der Energetisierung des Körpers, hohe Töne wirken nervenstimmulierend und tiefe Töne beruhigend, was mit dem genauen Aufbau des Ohres zu tun hat.
Die Augen sind bereits nach der fünften Woche voll ausgebildet, jedoch nicht sehfähig, erst später öffnen sich die Lider. Der Fetus kann seine Sehfähigkeit aber nicht trainieren, da es stets dunkel ist. Krüll meint, dass bei starkem Lichteinfall Farben wie Rot oder Orange zu sehen sein müssten. Die wirkliche Farbenwelt erkennt es aber erst wenn es „das Licht der Welt erblickt“.
Im vierten Monat kann ein Fetus schmecken. Die Rezeptorzellen unterscheiden die Geschmacksmoleküle mit ihren feinen Härchen und nehmen sie als Reiz wahr. In einer Untersuchung hat Humphrey festgestellt: „...daß der Fötus häufiger Schluckbewegungen macht, wenn das Fruchtwasser gesüßt ist, und er grimassiert, wenn Bitterstoffe beigegeben werden.“7 Es ist jedoch ungewiss ob ein Fetus im Uterus bereits riechen kann. Mit der Cortexentwicklung können Feten Reize in Erfahrungen umwandeln. Vorher konnte der Embryo mit dem Urgehirn seine Lebensfunktionen „nur“ aufrechterhalten, nun ist er in der Lage Bewegungen auf Reize hinzu steuern.8
Es findet eine weitere wichtige Entwicklung neben der biologischen statt. Sie ist nicht minder wichtig für das Überleben nach der Geburt. Es geht um die Entwicklung der Mutter- Kind- Beziehung.
2.2 Die Entwicklung der Mutter- Kind- Beziehung in der pränatalen Phase
Das Kind ist im Mutterleib nie von seiner Mutter getrennt, d.h. es ist durch die Mutter mit der Außenwelt im ständigen Kontakt. Es erhält durch die Plazenta Nahrung, Hormone Immunabwehrstoffe und Sauerstoff , jedoch auch Schadstoffe, Medizin u.s.w.. Es bewegt sich mit der Mutter, beide schlafen, essen oder rauchen gemeinsam.9 Eine Mutter muss auch erst im Verlauf der Schwangerschaft lernen, dass ihr Kind trotzdem ein Individuum ist.
Brazelton teilt die Schwangerschaft in 3 Stadien ein.
Das erste Stadium stellt den Empfang der Nachricht da. Bei einem Wunschkind freuen sich die Eltern anfänglich, jedoch überwiegen kurz danach die Zweifel, ob man die Verantwortung für ein Kind tragen kann. Die Partnerschaft wird in ein anderes Licht gerückt, aus einer Zweierbeziehung wird eine Dreierbeziehung. Auch ein weiterer Schritt der Unabhängigkeit von den eigenen Eltern kommt hinzu. Die werdenden Eltern erinnern sich an die eigene Kindheit und wollen perfekt sein. Auch eine Hormonumstellung findet statt, die zur Folge hat, dass die Mutter stark träumt oder in Tagträume versinkt. Sie macht sich nun jegliche Vorstellungen welche Anomalien ihr Kind haben könnte. Um dieser Angst entgegenzuwirken, bringt sie starke Fantasie- und Wunschvorstellungen hervor, wie ihr Kind aussehen bzw. sein soll.10 Caplan meint, dass diese Fantasien positiv und auch wichtig für die spätere Mutter- Kind- Beziehung sein werden. Lüpke widerlegte dies und meint, dass eine Mutter durch diese Gefühle später nicht unbedingt eine gute Beziehung zu ihrem Kind haben muss.11 Die Ambivalenz der Vorfreude und Angst bzw. Hilflosigkeit kommt in der morgendlichen Übelkeit zum Ausdruck.
Im Verlaufe des fünften Monats spürt die werdende Mutter das erste mal Bewegungen ihres Babys. Sie setzt sich damit auseinander, dass ihr Kind ein eigenständiges Wesen ist. Brazelton meint, dass in diesem Augenblick der Ursprung der Bindung liegt.12 Die Mutter kann das Baby visuell wahrnehmen (Ultraschall), sich mit ihm aktiv beschäftigen, z.B. kann sie mit ihm sprechen oder es berühren, oder ihn auditiv stimulieren, z.B. durch vorsingen, vorspielen oder einfach nur Musik hören.13 In dieser Zeit macht sich die werdende Mutter Wunschvorstellungen über das Geschlecht ihres Kindes. Bei einem Versuch verglich Elisabeth Keller die Beziehungen Eltern zum Kind, wenn sie das Geschlecht wussten, mit denen derer die es nicht wussten. Die Eltern, die das Geschlecht wussten, brauchten mehr Zeit das Kind als Individuum mit seinen persönlichen Eigenschaften und seinem Charakter an zuerkennen.14
Im letzten Stadium der Schwangerschaft nehmen die Eltern ihr Baby immer mehr als Persönlichkeit wahr. Die Mutter kann sich auf bestimmte Verhaltensweisen, die sie auf das Temperament oder den Charakter zurückführt, verlassen. Das Kind reagiert nun auch sicher auf die aus der Umwelt kommenden Reize, z.B. auf die Berührungen des Bauches der Mutter oder auf bestimmte Musik.
In den letzen Tagen vor der Geburt überkommt die Mutter noch einmal ein Angstgefühl, welches durch die Fantasie über das Leben mit dem Kind verdrängt wird.
Das der Fetus von seiner Mutter untrennbar ist, kann man nicht nur daran festmachen, dass sämtliche körperliche Betätigungen, Lebensweisen (z.B. häufige Discobesuche), Ernährungsverhalten, Stress oder Probleme mit dem Partner durch hormonelle und bio- chemische Weise auf den Embryo/Fetus übertragen werden. Krüll meint dazu: „... sollten wir die Möglichkeit einer sozusagen „außersinnlichen“ Tiefenkommunikation zwischen Mutter und Kind nicht ausschließen.“15 Sie geht sogar soweit, dass sie sagt, dass die Mutter den tatsächlichen Geburtstermin mit dem Kind absprechen kann. Die Art wie sie mit ihrem Ungeborenen umgeht und kommuniziert hängt von verschiedenen Einflussfaktoren ab. Die eigene Kindheitserfahrung der Eltern prägt die zukünftigen Eltern auch in ihrer Einstellung und der Beziehung zum Kind. Auch kulturelle Normen, die Paarbeziehung der Eltern, die gesundheitliche Verfassung der Mutter, die Geschwisteranzahl oder der Verlauf anderer Schwangerschaften prägen die Mutter in ihrer Beziehung zum Kind.16
2.2.1 Störung der Mutter - Kind - Beziehung in der pränatalen Phase
Negative Einflüsse wie Immunschwächen, Medizin, Drogen, Stress, Umwelteinflüsse oder Depressionen der Mutter wirken sich negativ auf die Entwicklung des Embryos/Feten insbesondere die des Gehirns negativ aus. „ Also stellen die pränatalen Lebensstadien eine einzigartige Gelegenheit zur Prävention psychologischer, geistiger und physischer Störungen im späteren Leben dar.“17 Wie schon erwähnt, spielt die Einstellung der Mutter zum Kind eine große Rolle. Rottmann hat dazu einen Versuch durchgeführt, bei dem er die Verhaltensweisen des Neugeborenen mit der jeweiligen Einstellung der Mutter verglich. Es zeigte sich, dass bei den „katastrophalen“ Müttern, die Aggressivität und Ablehnung gegenüber ihrem Kind und der Schwangerschaft zeigten, die Kinder von apathischen bis überaktiven Reaktionen wechselten. Auch die weiteren Untersuchungsergebnisse weisen auf einen Zusammenhang hin.18
Thomas Verny unterscheidet zwischen äußeren und inneren schädigenden Einflüssen. Zu den äußeren zählt er Umweltgifte, Röntgenstrahlung, Drogen, Zigaretten, Alkohol und gynäko- logische Untersuchungen die allerdings, abgesehen von einer Sucht, nicht weiter beeinflussbar sind. Unter inneren Einflüssen versteht er die Gedanken, Gefühle, den Stress oder die Sexualhormone. Nach Blombergs Forschungen haben Kinder, die nicht erwünscht sind ein größeres Risiko mit einem Hirnschaden, einer Behinderung oder gar dem Tod auf die Welt zu kommen, als die Kontrollgruppe. Auch das Geburtsgewicht ist geringer, wenn es in der Schwangerschaft zwischen der Mutter und dem Vater zu einer Trennung kam, wie Ann Coker feststellte. Es gibt noch viele weitere sehr eindrucksvolle Beispiele, wie sich Gedanken und Gefühle gegen das Kind, allein durch die besondere Tiefenkommunikation, negativ auf seine Entwicklung und sein Wohlbefinden auswirken. Natürlich könnte man einwenden, dass Stresshormone diese Schädigungen hervorbrachten. Aber diese werden nur ausgelöst wenn ein negativer Gedanke vorhanden ist.19
3. Die perinatale Phase
Die perinatale Phase reicht von der 27. Schwangerschaftswoche bis zum siebten Tag nach der Geburt. Kennzeichnend ist sie durch Gefühle und Ängste kurz vor der Geburt, die Geburt selbst und die Umstellung bzw. die ersten Tage nach der Geburt.20
3.1 Die Umstellung vom intrauterinen zum extrauterinen Leben
In den letzten Wochen der Schwangerschaft muss die Mutter noch einmal mit einem Gefühl von Hilflosigkeit und Angst kämpfen. Das Leben mit dem Ungeborenen wird nun zunehmend schwerer, sie kann nicht mehr richtig schlafen, keine langen Spaziergänge machen u.s.w.. Jeder Gang wird nun mühselig. Das Kind bewegt sich immer mehr und die Mutter merkt, das es dem Ende der Schwangerschaft entgegen geht. Der Fetus hat sich in die richtige Lage gedreht und drängt nun hinaus zu kommen. Die Mutter hat sich für eine Art der Geburt entschieden. Für beide kommt nun die schmerzhafteste und anstrengendste Zeit in der ganzen Schwangerschaft. Die Geburt kann mehrere Stunden dauern. Ist das Neugeborene auf der Welt bedeutet das für beide Beteiligten eine große Umstellung. Die Mutter muss sich nun endgültig von ihrem Kind als etwas eigenes trennen. Es ist nun ein einzelner Erdenbürger, der sich auf die neue Welt mit großartigen körperlichen Leistungen umstellen wird. Aus der Schwerelosigkeit im Uterus wird nun die Schwerkraft, die Versorgung geschieht nicht mehr über die Nabelschnur und auch die gesamte Atmung stellt sich plötzlich um. Der Blutkreislauf nimmt einen anderen Weg ein und die Sinneswahrnehmung ist viel intensiver.21 Der unbewegliche Untergrund auf dem das Neugeborene liegt ist für ihn ungewöhnlich und auch die Haut nimmt einen bisher unbekannten Temperaturreiz wahr, was oft auch als Kälteschock für das Baby beschrieben wird. Auch das Anfassen und das Fühlen von Stoffen sind für ihn neu.
Die altvertrauten Geräusche wie Herzschlag oder Lungenatmung der Mutter sind nun nicht mehr vorhanden. Zum Glück kann ein Kind erst nach ca. zehn Tagen richtig hören sonst würde es bei einer Geburt wegen der enormen Lautstärke wahrscheinlich in einen Schockzustand geraten. Viele Hebammen raten sogar den Müttern, dass sie bei der Geburt nicht schreien sollen wegen der Schockwirkung auf das Baby, was nicht sein muss, da das Neugeborene genauso hört wie im Uterus.
Auch das Sehen ist für das Baby eine ganz neue Erfahrung, da es im Uterus nur dunkel war. Trotzdem schauen sie bereits wenige Minuten nach der Geburt bevorzugt die Mutter an. Auch das Zentralnervensystem mit der Cortex entwickelt sich nun schnell und es können sich Verbindungen in ihm bilden, die nur durch das Wahrnehmen während der Geburt entstehen können.22 Genau dieser Punkt ist noch sehr umstritten. Einige Forscher meinen, dass ein Kind während der Geburt keine Empfindungen hat. Rene Spitz meint z.B.: „Ebenso unannehmbar erscheinen mir die Spekulationen über sensorische Wahrnehmungen des Kindes währen der Geburt oder über die psychische Aktivität im Neugeborenen und das Erwachen geistig- seelischer Funktionen in den ersten Wochen nach der Geburt.“23 Ebenso meint auch S. Freud: „...daß es bei der Geburt kein Bewußtsein gibt, daß von dem sogenannten Geburtstrauma keine Erinnerung zurückbleibt und daß „die Gefahr der Geburt noch keinen psychischen Inhalt hat.“24 Das dies nicht der Fall ist, erörtere ich im Punkt 3.2.1.
3.2. Mutter- Kind- Beziehung in der perinatalen Phase
Man weiß heute, dass das Aussehen der Babys, nämlich zarte Haut, rundliches Gesicht, die kurzen Gliedmaßen oder der große Kopf, einen Pflegetrieb auslösen, bei dem man das Baby in den Arm nehmen und beschützen will. Aber nicht nur das Aussehen hat die Natur uns mit in die Welt gegeben um einen derartigen Trieb auszulösen, auch die Fähigkeit eine Bindung aufzubauen hilft dem Baby, sich in der Welt zurechtzufinden und zu überleben. Die in Punkt 3.1 beschriebenen Umstellungen und damit verbundenen „Schocks“ zu mindern sollte eine Mutter ihr Kind bereits im Geburtszimmer sehen und anfassen dürfen. In der sogenannten sensiblen Phase, die bis zu mehrere Stunden nach der Geburt anhält, entsteht zwischen Mutter und Kind das „bonding“.25
Zunächst entsteht ein Hautkontakt. Bei einer leichten Berührung der Wangen sucht das Neugeborene sofort nach der Brust der Mutter und beginnt zu stillen. Dieser Vorgang ist besonders bedeutsam für die Mutter- Kind- Beziehung, denn in denn Trinkpausen nimmt der Säugling intensiven visuellen Kontakt zur Mutter auf, der die Mutter in ihrer Bindung zum Kind stärkt. Allgemein suchen die Eltern intuitiv immer den Blickkontakt zu ihrem Kind, auch um sich zu vergewissern ob es ihm gut geht. Glänzende Augen, Mund und Umrisse des menschlichen Gesichts sprechen den Säugling am meisten an.26
Bei der Interaktion ist die Wechselseitigkeit sehr wichtig. Der Säugling sendet Signale und, der Elternteil nimmt die Signale auf und beantwortet sie. Beide treten in eine nicht rational begreifliche Kommunikation, dabei sind Augenkontakt sowie Körperkontakt wichtig.27 Man hört auch davon, das der erste Blick, den das Neugeborene seiner Mutter schenkt, die ganzen Schmerzen und Strapazen mit der Geburt vergessen lässt. Wenn die Mutter nicht in der Lage sein sollte diese erste Bindung einzugehen (z.B. durch Narkose) sollte der Vater diese Rolle übernehmen.
3.2.1 Störungen der Mutter- Kind- Beziehung in der perinatalen Phase
Störungen in dieser Phase beinhalten zum einen Erlebnisse während der Geburt und zum anderen die gestörte Beziehung in den ersten Stunden nach der Geburt. Wie bereits erwähnt ist Spitz nicht der Meinung, dass Neugeborene die Geburt bewusst miterleben, so dass sie als Determinante in die Lebensgeschichte eingeht. William Emerson meint jedoch, dass 45% der Babys ein starkes Geburtstrauma haben und 50% ein leichtes. Er meint auch, dass die Symptome für ein Trauma oft nicht erkannt werden, weil sie als zu normal empfunden werden. Es ist z.B. normal, wenn Babys zwei bis sechs Stunden am Tag schreien, jedoch schreien Babys ohne Trauma nur 20 Minuten. Drogen, Alkohol aber auch Stress sind pränatale Traumen und die Ursache für Geburtstraumen. Das gleiche gilt für die technischen Eingriffe bei der Geburt.
Solche Prägungen liegen ein ganzes Leben lang unbewusst und unentdeckt verborgen, bis sie in einer Krise im späteren Leben wieder auftauchen.28
Barbara Findeisen zeigt einen Fall, bei dem eine Frau unter Depressionen litt. Durch die Therapie konnte sie sich nach mehreren Stunden an ihre Erfahrungen während ihrer eigenen Kaiserschnittgeburt erinnern. Die momentane Situation brachte die Gefühle, sie musste sich von ihrer Tochter trennen, wieder an die Oberfläche, und half ihr somit diese zu verarbeiten.29
Bei einer Narkose sind Mutter und Kind in der sensiblen Phase nicht bei vollem Bewusstsein.
Daraus folgt, dass der wichtige erste Kontakt, der für die Qualität und Tiefe der Mutter- Kind- Beziehung notwendig ist, nicht statt findet. Auch eine Zangengeburt kann das Baby in dem Versuch eine Beziehung zur Mutter aufzubauen hindern. Die fehlende Beachtung der Eltern über den Schock des Babys und die erste Berührung durch eine Zange, sind die ersten Erfahrungen.
Bei einem Kaiserschnitt kann keine optimale Bindung aufgebaut werden, denn die unbewusste Abwehr gegenüber den kalten, gefühllosen und mechanischen Griffen des Arztes übertragen sich auf die Mutter- Kind- Beziehung, die zudem in der sensiblen Phase nach der Geburt wegen den Untersuchungen nicht stattfindet.30
Bei derartigen Eingriffen in den natürlichen Geburtsvorgang, die manchmal nicht zu vermeiden sind, werden die Neugeborenen oft von ihren Müttern sofort getrennt um eine gesundheitliche Gefährdung auszuschließen. Jedoch ist gerade diese Trennung schädlich für den Aufbau einer Beziehung. Je früher die Trennung stattfindet, desto schwerwiegender sind die Auswirkungen auf die Psyche des Kindes. Zwischen Mutter und Kind kommt es zu einer Distanz, die die selbstlose Mutterliebe unmöglich macht.31
4. Die postnatale Phase
Die postnatale Phase beginnt mit siebten Tag nach der Geburt und endet in meiner Hausarbeit mit dem Ende des 12. Monats, also des ersten Lebensjahres.
4.1 Die biologische Entwicklung im ersten Lebensjahr
Das erste Lebensjahr ist für das Baby sehr wichtig, hier lernt es mehr an motorischen und geistigen Fähigkeiten als im restlichen Leben, jedoch muss ich hinzufügen, dass die hier aufgeführten Termine, zur besseren Veranschaulichung, Durchschnittswerte sind. Im ersten Lebensmonat überwiegen Reflexhandlungen wie der Saug- Würgreflex, der Greifreflex oder der Kriechreflex. Auch hat das Baby noch kein Körperbewusstsein und eine sehr schwache Nackenmuskulatur.
Im zweiten und dritten Monat stärkt sich diese, so dass das Baby seinen Kopf halten kann und somit ein größeres Sehspektrum erhält. Es kann nun auch Gegenstände in der Entfernung von fast drei Metern erkennen, während es im ersten Monat nur 20-30 Zentimeter waren.32 Durch die vielen Reize konnte das Gehirn ein dichtes Netzwerk an Nervenzellen aufbauen. Es entwickelt sich immer weiter bis das Baby vom passiven zum aktiven Wesen reift. Es öffnet jetzt auch seine Hände und möchte nach bestimmten Dingen greifen, jedoch fehlt die AugenHand- Koordination. Das Greifen funktioniert immer noch als Reflex. Was auch auffällt, ist die sich entwickelnde Koordination zwischen Hand und Mund. Der Säugling nimmt in dieser Zeit gern die Finger und Hände in den Mund und lutscht daran.
Bis zum sechsten Monat prägt sich der Gleichgewichtssinn weiter aus, so das das Baby sich von der Rücken- auf die Seitenlage allein drehen kann. Durch die ständige Wiederholung einzelner Schemata übt es die Koordination dieser. Der Greifrelex ist nun ganz verschwunden und die Hände meist geöffnet. Die Bewegungen laufen jetzt zielgerichteter ab, denn die Koordination von Augen und Händen ist nun besser entwickelt. Auch das Sehvermögen ist nun wie bei einem Erwachsenen ausgeprägt. Ihm gegenüber registriert es einfache Gewohnheiten wie Essen, Schlafen oder Spielen und reagiert darauf.
Ab dem achten Monat krabbelt und kriecht das Baby, auch allein sitzen kann es schon. Die Feinmotorik von Augen und Hand ist fortgeschritten. Das Baby kann Gegenstände gezielt zwischen Daumen und Zeigefinger nehmen. Es versucht nun auch schon zu stehen, jedoch nur wenn man es festhält, denn der Fußgreifreflex ist noch ausgebildet und macht ein alleiniges Stehen unmöglich. Das Baby trainiert durch das Krabbeln und Robben immer mehr seine Muskeln bis es zwischen dem neunten und zwölften Monat beginnt aufzustehen und seinen Körper alleine zu tragen. Dieses ist der komplexeste Vorgang den es bisher leisten musste. Das Gehirn ist nun soweit entwickelt, dass es alle Körperteile steuern kann und die Reflexe nicht mehr braucht.
Gegen Ende des ersten Lebensjahres beginnen die meisten Kinder zu laufen, die zunächst noch wackligen Bewegungen werden immer geschmeidiger bis es am Ende auch ohne den Halt der elterlichen Hand oder des Tisches laufen kann. Die geistige Entwicklung ist nun soweit, dass das Kind Schemata wiedererkennt und anwendet, es kann auf Zusammenhänge mit vorausgedach-ten Handlungen reagieren.33
4.2 Entwicklung der Mutter- Kind- Beziehung in der postnatalen Phase
Der Mensch ist das einzige Wesen das sein Neugeborenes nicht von Anfang an versteht und somit eine eigene Interaktionssprache zwischen Mutter und Kind entwickelt hat, bis das Kind sich auch sprachlich äußern kann. Das Baby verfügt von Geburt an über Fähigkeiten, Signale zu senden, die auf den sozialen Kontakt angelegt sind. Sie werden im ersten Lebensjahr differenziert und vervollkommnet.34
Durch Gesichts- und Körpersprache wird bei der Mutter ein intuitives Fürsorgeverhalten angeregt welches zur Bedürfnisbefriedigung des Kindes führt. Dazu gehören anlächeln, kleine Spielereien, ein ausgeprägtes Mienenspiel, der Sprachgesang oder der sogenannte „baby- talk“. Die Interaktion von Mutter und Kind muss jedoch immer wieder beidseitig neu erlernt werden.35 Spitz beschreibt dieses Verhalten als Zyklus der Aktion- Reaktion- Aktion. Dieser dient dem Baby um Reize als Signale zu erkennen und daraufhin zu kommunizieren.36 Später lernt das Kind auf bestimmte Verhaltensweisen Reaktionen zu schließen und somit auch seine Signale gezielt einzusetzen. An dieser Stelle beginnt die eigentliche Interaktion, da das Kind sich aktiv beteiligt.
Wenn es sich bei Kontinuität der Bedürfnisbefriedigung auf die Eindeutigkeit der Signale verlassen, genau zwischen Wohlsein und Unwohlsein unterscheiden und reagieren kann, spricht Erikson vom „Urvertrauen“.37 Es geht nur aus einer guten Beziehung von Mutter und Kind hervor. Diese gibt dem Kind das Selbstwertgefühl. Es dient dem sich Loslösen, Individualisieren und der Öffnung gegenüber Fremden.
Die Welt kann erkundigt werden und die kognitive Entwicklung wird aktiviert.
Die Beziehung ist auch für die soziale und emotionale Entwicklung erforderlich, denn sie prägt das Kind auch in seinen Vorstellungen über spätere Beziehungen.38 Bowlby meint, dass die universell positive Gefühlsbindung ein Merkmal der Mutter- Kind- Beziehung sei. Sie hängt von der Intensität der miteinander verbrachten Zeit, vom Verhalten der Eltern gegenüber dem Kind und von der Anzahl der Pflegepersonen ab. Pränatale Schädigungen und genetische Komponenten machen die Beziehung außerdem individuell.
Neben den innerfamiliären spielen auch sozial- ökologische (z.B. lange Trennung der Mutter durch Arbeitsplatzwechsel), sozial-politische Faktoren (z.B. materielle und finanzielle Unterstützung) aber auch die Zufriedenheit der Mutter mit ihrer Situation eine Rolle.39
Wie bereits beschrieben sollte die Beziehung von Mutter zu Kind kontinuierlich sein. Jedoch meint Bowlby, dass auch eine Bindung zu anderen nahestehenden Personen aufgebaut werden kann, z.B. zum Vater. Viele Wissenschaftler haben die Aussage Bowlbys auf die Krippenkinder übertragen, meinten aber, dass diese später eine gestörte Psyche haben würden, wenn sie ständig Trennungserlebnisse verarbeiten müssen. Diese Annahme hat sich bei Untersuchungen jedoch nicht bestätigt.40
Wie entsteht eine Bindung?
Von der Geburt an bis zur 12.Lebenswoche verhält sich das Kind indem es greift, langt, lächelt, schwätzelt oder die Person mit den Augen verfolgt. Dabei kann es die Mutter nur nach Hörreizen unterscheiden, nicht visuell. Danach verhält es sich weiterhin freundlich, aber auf die Mutter ausgeprägter. Es erkennt das Gesicht der Mutter und kann es unterscheiden. Dieser Zustand reicht bis zum sechsten Monat und stellt für Bowlby den Beginn einer Bindung dar. Die Mutter erhält nun mehr gezielte Reaktionen vom Kind, z.B. Nachfolgen oder Begrüßen. Das Kind erstellt sich ein Bindungssystem, in dem die Mutter die Hauptbezugsperson ist und der Vater, Verwandte oder Geschwister die untergeordneten Bezugspersonen sind. Bowlby meint auch, das die Beziehung zur Mutter intensiver ist wenn das Kind weniger Personen um sich hat.41
In dieser Zeit entsteht auch das Phänomen des „Fremdelns“, auch Acht- Monatsangst genannt, welches unterschiedlich interpretiert wird.
Spitz meint, dass das Kind den Fremden nicht fürchtet, sondern dass sich so das Gefühl vom Verlassen worden sein äußert. In dieser Phase ( im achten Monat) lernt es erst seine Mutter zu unterscheiden und entwickelt eine Objektbeziehung.42
Bowlby ist der Meinung, dass diese Erscheinung nicht bei jedem Kind im selben Alter auftritt. Es muss erst verschiedene Phasen durchlaufen bevor es „fremdelt“. Schäfer meint das Kind fremdelt später, wenn es gewöhnlich viel Kontakt zu anderen Menschen hat.
Baake hingegen hält es für eine Abwehrhaltung, die das Kind ausführt, weil es einerseits sehr stark an seine Mutter gebunden ist aber andererseits sehr neugierig ist etwas Neues zu entdecken.
Insgesamt gibt es nach Bowlby drei entscheidende Theorien, Um die Diskussion über die Mutter- Kind- Bindung zu verdeutlichen, weist Bowlby drei entscheidende Theorien auf.
Die erste Theorie ist die des Sekundärtriebs. Sie besagt, dass das Kind nur mit der Umwelt in Kontakt tritt um seine Bedürfnisse zu befriedigen.
Die Theorie des primären Objektsaugens besagt, dass das Baby erst durch die angeborene Neigung zur Brust die Mutter kennenlernt.
Es gibt aber auch Theoretiker die davon ausgehen, dass es eine nahrungsunabhängige angeborene Neigung zur Kontaktaufnahme mit dem Menschen gibt.43
Die vielen unterschiedlichen Theorien geben Aufschluss darüber wie schwierig es ist, sich auf einen Standpunkt zu einigen.
4.2.1 Störungen der Mutter- Kind- Beziehung in der postnatalen Phase
„ Diese komplexe, reiche und lohnende Beziehung zur Mutter während der ersten Lebensjahre ist es, die dann auf zahllose Weisen durch Beziehungen zum Vater und zu den Geschwistern bereichert wird und von der die Kinderpsychiater und viele andere glauben, daß sie die Grundlage für die seelische Gesundheit und die Charakterentwicklung bildet.“44 Dieses Zitat Bowlbys zeigt genau welchen Einfluss die Mutter- Kind- Beziehung hat. Ein Baby was misshandelt, vernachlässigt wird oder keine Beziehung aufbauen kann, kennt „seine“ Welt nicht anders und hat sich so gut es geht angepasst. Es kennt nicht die anderen Familien und empfindet somit keine Ungerechtigkeit. Die Symptome, z.B. Autismus, sind daher keine Fehler sondern nur Anpassungsmöglichkeiten an das Leben.45 Die Voraussetzungen die zu einer Schädigung führen nennt man Deprivation. Bowlby unterscheidet zwischen partieller Deprivation, die durch die mangelnde Befriedigung der Beziehung gekennzeichnet ist, und totaler Deprivation, die durch den Entzug gekennzeichnet ist.46 Auf beide zutreffend ist der Mangel an affektiver Zufuhr.
Bei der partiellen Deprivation ist meist die Qualität der Beziehung mangelhaft, welche auch von der Einstellung der Mutter abhängt. Eine ängstlich übertriebene Besorgnis kann unter Umständen eine Dreimonatskolik hervorrufen. Die Mutter ist in ihrem Verhalten verkrampft und überträgt ihre Gefühle auf das Kind Eine ängstliche Feindseligkeit kann zu Neurodermitis führen, die als Symptom für die mangelnde Hautkontakte und Berührungen steht. Beide treten nach Spitzs Ansicht nur in bestimmten Phasen der Entwicklung auf und verschwinden plötzlich wieder. Das Kind verschafft sich Ersatz durch Berührung anderer Dinge und Personen.47 Weitere Folgen sind Angst, Hassgefühle, exzessive Liebesansprüche und folglich Depressionen und Schuldgefühle.48 Ulich meint auch, dass das Ignorieren kindlicher Signale und Gefühlszustände sowie die Unterdrückung des Kommunikationsbedürfnisses zur Abschwächung emotionalen Verhaltens führt. Diese Kinder müssen sich ständig bemerkbar machen und Aufmerksamkeit erregen.49
Weitaus schwerwiegender ist die totale Deprivation z.B. durch einen Krankenhausaufenthalt oder Heimunterbringung. Dabei unterscheidet Rutter zwischen langfristigen und kurzfristigen Störungen.
Kurzfristige Störungen sind die, die unmittelbar nach der Deprivation erfolgen. Dazu gehören heftiges Weinen und Schreien die dann in die Verzweiflung umschlagen bei der die Kinder apathisch und traurig wirken. Schließlich findet sich das Kind mit der Situation ab und versucht sich anzupassen, wobei es gleichzeitig das Interesse an den Eltern verliert. Es kommt häufig zur Verzögerung in der Entwicklung im sprachlichen sowie auch im sozialen Verhalten.
Säuglinge unter sechs Monaten zeigen noch kein Trauerverhalten weil die Mutter- Kind- Beziehung erst im Entstehen ist. Die meisten Auswirkungen zeigten sich im Alter zwischen sechs Monaten und vier Jahren. Jedoch zeigten auch schon zwei Monate alte Babys eine Entwicklungsverzögerung, die aufgrund einer mangelnden Stimuli (z.B. bei Heimunterbringung) erfolgt.
Eine Unterscheidung muss auch noch dahingehend gemacht werden, ob die Kinder schon eine Beziehung zur Mutter aufgebaut hatten oder nicht. Die Trauerreaktionen sind nachweislich weniger stark, wenn eine gute Beziehung besteht.50
Wenn ein Kind von seiner Mutter getrennt wird, kann es zum Hospitalismussyndrom kommen. Das Kind reagiert zunächst weinerlich bis es nach der Kontaktverweigerung in eine Starre des Gesichtsausdrucks verfällt. Kommt die Mutter zurück verschwinden die Symptome sofort. Bleibt dieser Zustand tritt das „Marasmussyndrom“ auf, das zum Tod führen kann. Überlebende Kinder erleiden schwere Retardierungen in der Entwicklung. 12 von 21 Kindern konnten mit vier Jahren nicht mit dem Löffel essen, 6 konnten noch nicht sprechen und 15 waren nur zum teil sauber, 6 gar nicht.51 Besonders Kinder im Alter von sechs bis neun Monaten die eine gute Beziehung zur Mutter haben reagieren bei Trennung von der Mutter ohne Ersatzfigur empfindlich. 20% der Kinder reagierten mit schweren- und 27% mit leichten Depressionen.
In welchem Alter ist die Trennung unbedenklich? Bowlby meint, dass eine Trennung unter drei Jahren immer bedenklich ist und bei einem ernsten Grund immer die Ersatzperson für das Kind sorgen soll. Eine Trennung ist dann über ein paar Tage unkritisch. Ist diese jedoch länger, verliert das Kind die Bindung und verfällt unter Umständen in frühere Triebphasen und kindliche Verhaltensweisen. Erst ab dem vierten oder fünften Jahr ist einen Trennung über längere Zeit unbedenklich. Erst in diesem Alter können Kinder verstehen, dass die Mutter wiederkommt.52 Es stellt sich die Frage ob der Verlust der Mutter oder der Verlust der mütterlichen Fürsorge entscheidend ist. Bowlby geht davon aus, dass der Verlust der Mutter die Trauerreaktion hervorruft. Howells meint jedoch, dass auch die Fürsorge vermisst wird, die z.B. im Krankenhaus immer qualitativ und quantitativ schlechter ist. Wenn beide Faktoren zutreffen sind die Folgen schlimmer.53 Eins ist klar, je länger die Trennung andauert, desto schwerwiegender sind auch die psychischen Schäden. Die Entwicklungsverzögerungen sind jedoch auf mangelnde Stimuli zurückzuführen. Kurzfristige Störungen entstehen durch Verlust der Bezugsperson, was bei langfristigen Störungen nicht der Fall ist.
Als langfristige Schäden bezeichnet man die Schäden, die erst Jahre später auftreten. Viele experimentelle Untersuchungen an Tieren sollen die weitere Entwicklung nach einer Deprivation. Junge Vögel die in ihrer sensiblen Phase auf den Menschen geprägt wurden, sie laufen später nur ihnen hinterher, nicht der Vogelmutter. Auch ihr späterer Sexualtrieb ist dann auf den Menschen gerichtet. Dieses Phänomen wird bei fast allen Säugetieren beobachtet. Rutter und andere Forscher übertragen diese Ergebnisse auch auf den Menschen. Bei allen Untersuchungen muss man die Dauer der Trennung betrachten. Rutter unterscheidet die kurze, die vorübergehende und die dauernde Trennung.
Mit kurzen Trennungen meint er die Trennungen die, auftreten wenn die Mutter arbeitet oder das Kind durch andere Personen betreut wird. Man hat den Müttern oft Vorwürfe gemacht, wenn sie ihrem Beruf nachgehen und das Kind z.B. in die Kinderkrippe geben. Untersuchungen haben aber ergeben, dass keine Schädigungen auftreten wenn eine gute Betreuung und die stabile Beziehung zum Kind gewährleistet ist. Die Kibbuz- Erziehung in Israel ist ein gutes Beispiel für „normale“ Kinder trotz wechselnder Bezugspersonen. Weder im emotionalen noch kognitiven Bereich zeigen diese Kinder Verzögerungen in der Entwicklung. Bowlby meint aber aufgrund seiner Untersuchungen, dass ständig wechselnde Bezugspersonen bei den Kindern autistische Merkmale zur Folge haben können.
Unter vorübergehende Trennungen versteht Rutter Trennungen von einem Monat und länger. Untersuchungen haben ergeben, dass die Kinder, die in der frühen Kindheit von ihrer Mutter getrennt wurden, später häufiger an Verhaltensstörungen und antisozialem Verhalten leiden. Jedoch waren diese Kinder schon von Geburt an ständigen Trennungen und belastenden Erfahrungen ausgesetzt, so das nicht unbedingt die Trennung der ausschlaggebende Faktor ist. Unter normalen Umständen zieht eine derartige Trennung keine Folgen nach sich.
Bei dauernder Trennung z.B. durch den Tod eines Partners wirken die vorigen Umstände (z.B. Krankheit) und die Trauer des Partners auf das Kind ein. Der Tod des gleichgeschlechtlichen Elternteils zieht dabei schwerwiegendere Folgen nach sich. Bei einer Scheidung muss auch die vorige Familiensituation betrachtet werden, denn: „Gestörte Familienverhältnisse, in denen Lieblosigkeit, Feindseligkeit oder Streit herrschen, stehen mit der späteren Entstehung von antisozialem Verhaltensweisen oder kriminellem Verhalten in Zusammenhang.“54 Bowlby beobachtete und bestätigte dies. Er untersuchte z.B. 16 Gewohnheitsdiebe und stellte fest, dass 14 eine längere Unterbrechung der Beziehung zur Mutter während der ersten drei Jahre.
Wenn man Kinder, die in Heimen aufwuchsen, untersuchen möchte sind noch viele andere Faktoren zu berücksichtigen, wie z.B. das Alter, die Betreuung, die Dauer des Heimaufenthalts oder die Erziehung. Goldfarb und Lowrey stellten jedoch fest: „..., daß 100% der Kinder die in früher Kindheit im Heim lebten, sich schlecht entwickelt haben.“55 Es ist nicht auszuschließen, dass eine große Zahl an Heimkindern später an einer seelischen Störung leiden.
Durch mangelnde Stimuli kommt es zur Verzögerung in der intellektuellen und sprachlichen Entwicklung. Auch das Bettnässen ist eine Folge der Trennungen in der frühen Kindheit. Langfristige Schädigungen erfolgen durch den Mangel und Entzug best. Betreuungs- und Erziehungsqualitäten, nicht durch den Verlust der Mutter.
Schädigungen können durch Veränderungen der Umwelt, wenn sie in der frühen Kindheit geschehen, relativ gut aufgehoben werden, aber je länger die Trennung war desto weniger reversibel sind die Störungen.56
5. Jerome Kagans Kritik am Kindheitsdeterminismus
In seinem neusten Buch „Die drei Grundirrtümer der Psychologie“ stellt der Entwicklungs- psychologe Jerome Kagan neben zwei anderen Hauptthemen seinen Standpunkt zum „Reiz des Kindheitsdeterminismus“ dar. Er kritisiert den Glauben vieler Wissenschaftler, dass Erfahrungen in der frühen Kindheit, vorwiegend in den ersten beiden Lebensjahren, nicht mehr reversibel sind. Damit ist auch die Sicherheit oder die Unsicherheit der Mutter- Kind- Bindung gemeint, sie soll den größten Einfluss auf die Entwicklung der Persönlichkeit des Kindes haben. Kagan steht dem gegenüber skeptisch und meint provozierend: „ Die japanische Plünderung von Nanking 1937, die Kulturrevolution in China in den späten sechziger Jahren, die Massenmorde in Bosnien und die Schlächterei in Ruanda straften diese Hoffnung teilweise Lügen. Ich vermute, dass die meisten Männer, die diese schrecklichen Gräuel begingen, in ihrer Kindheit liebevolle Eltern hatten.“57
Er kritisiert auch die Versuche die Mutter- Kind- Bindung zu messen. Er beschreibt die Untersuchung Ainsworth „Die fremde Situation“, wo Kinder unter Laborbedingungen von der Mutter jeweils drei Minuten getrennt wurden. Aus einem Weinen beim Weggehen und einem leicht zu tröstendem Kind bei der Wiederkehr schlossen die Forscher eine sichere Bindung. Macht sich das Kind nichts aus dem Fortgang so wurden die Kinder in eine unsichere Bindung eingestuft. Kagan meint dazu: „ Ist es vernünftig zu glauben, dass ein halbstündiger Ausschnitt aus dem Verhalten unter ungewohnten Laborbedingungen die Geschichte all der Erfahrungen mit der Mutter enthüllen kann? Kann irgendeine dreißigminütige Beobachtung psychische Ergebnisse aufdecken, die in über sechstausend Stunden Interaktion zwischen beiden Partnern entstanden ist?“.58 Man denke dabei nur an die Kinder, die in eine Kinderkrippe gehen und nicht weinen weil sie es gewohnt sind getrennt von der Mutter zu sein. Auch diesen wird eine unsichere Bindung nachgesagt. Auch das unterschiedliche Temperament und die verschiedenen Erziehungsstile sind zu beachten. Es ist schwierig, die Bindung als einziges Indiz für eventuell auftretende Störungen zu untersuchen. Es gibt unzählige Tierversuche, die beweisen, dass es sensible Phasen und frühkindliche Prägung gibt. Man kann aber diese Erkenntnisse nicht so einfach auf den Menschen übertragen, denn Ratten werden unter Laborbedingungen bei regelmäßiger optimaler Nahrung und ohne Feinde untersucht, was bei Menschen unmöglich ist. Es gibt hingegen viele Untersuchungen, die belegen, dass auch spätere Erfahrungen einen mindestens ebenso hohen Stellenwert einnehmen.
Kinder werden seit Tausenden von Jahren in verschiedene Umwelten geboren, die nach Ansicht der Kindheitsdeterministen nicht optimal sind. Es gibt Kinder, die in die Kinderkrippe gehen, andere die bei der Mutter bleiben. Es gibt welche, die ohne Spielzeug aufwachsen und andere die sich kaum vor Kuscheltieren retten können. Manche Mütter ziehen ihre Kinder in einer dunklen Hütte ohne Strom und fließend Wasser auf und wiederum andere nicht. Trotzdem gibt es in den gesamten Erdteilen einen gleichmäßigen Anteil an psychisch gestörten Menschen.
Ein weiter Grund, warum die frühkindliche Prägung unwahrscheinlich ist, ist die Tatsache, dass das Gehirn in den ersten Lebensjahren noch wächst. Viele Erinnerungen entstehen gar nicht. Ein vier Monate altes Kind kann sich nach zwanzig Minuten nicht mehr an das Geschehene erinnern. Ein weiters Argument gegen den Determinismus ist die Hypothese, dass Kinder nur von Ereignissen beeinflusst werden, die sich von der Gewohnheit unterscheiden. Wenn ein Kind nach Zeitvorgabe gestillt wird, entwickelt es sich nicht anders als das Kind, das nach Bedürfnis gestillt wurde. Erst die Unregelmäßigkeit zeigt Auswirkungen.
Auch die Interpretation des Kindes auf ein Ereignis ist entscheidend. Ohne die Grausamkeiten beschwichtigen zu wollen, bedeutet die Beschneidung für ein afrikanisches Mädchen in ihrer Kultur den Eintritt in Erwachsenenleben und nicht Misshandlung an ihr. Doch warum ist es so schwer, die „Heiligkeit“ der Mutter- Kind- Bindung zu hinterfragen und auch abzulegen? Kagan ist der Ansicht, dass jede Kultur Prinzipien braucht, mit denen sie sich verbunden fühlt, das kann ein Gott sein, das Streben nach Treue und Weisheit oder aber auch die angeborene Bindung zwischen Baby und Mutter. Ein weiteres Argument ist, dass der komplexe Entwicklungsvorgang eines Kindes zum Verständnis vereinfacht wird, indem man sagt, dass die Persönlichkeitsbildung in den ersten Jahren geprägt wird. Auch die Ungeklärtheit dieses Themas lässt die Mutter- Kind- Bindung mystisch erscheinen. Kagan ist der Meinung, dass Geschwisterfolge, Schichtzugehörigkeit, historische Ereignisse und Identifikation zwar in den ersten beiden Jahren nicht wichtig sind aber die weitere Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen stärker beeinflussen als jegliche Erfahrungen in der frühen Kindheit. Und diese Angst vor der Macht der Klassenzugehörigkeit lässt auch an die Prägung der ersten Jahre glauben. Das die Entwicklung eines Kindes nicht vom Zufall abhängt, beruhigt die meisten Amerikaner und Europäer, meint Kagan.
Abschließend provoziert er noch einmal. Er ist der Auffassung man sollte einen Wettbewerb veranstalten, indem zwei Psychologen unterschiedliche Informationen über die gleichen zweijährigen Kinder erhalten. Der Erste erfährt das Temperament, die Erfahrungen des Kindes, die Beziehungsfähigkeit und das Verhalten gegenüber anderen. Der Zweite erhält Informationen über das Geschlecht, die Ethik, Klassenzugehörigkeit und Geburtsfolge. Beide sollen Voraussagen treffen bezüglich Ehestand, Zufriedenheit, kognitive Fähigkeiten und Persönlichkeit. Kagan ist sich sicher, dass der zweite Psychologe besser abschneidet. „ Die Ereignisse in den ersten Lebensjahren bringen das Kleinkind auf einen bestimmten Weg, doch es ist ein Weg mit einer außerordentlich großen Zahl von Abzweigungen und Kreuzungen.“59
6. Schlussbetrachtung
Zum heutigen Forschungsstand kann man sagen, dass die Frage der Existenz der MutterKind- Bindung nicht mehr besteht. Es ist vielfach nachgewiesen, dass die Mutter durch ihr Verhalten die Entwicklung des Kindes auch schon vorgeburtlich beeinflussen kann. Es besteht nun vielmehr die Frage wie, und in welcher Intensität die Beeinflussung stattfindet. Oder ob sie bei allen Kindern gleich ist.
Es ist schwierig auf dem Gebiet zu forschen. Es werden oft Lücken in einzelnen Untersuchungen festgestellt, die das Ergebnis anders ausfallen lassen. Viele ältere Studien werden widerlegt und lassen die gesamte Problematik anders erscheinen, was man am Beispiel vorgeburtlicher Wahrnehmung feststellen kann. Ältere Forschungen, z.B. von Spitz sind überholt, gelten aber trotzdem immer noch als Klassiker in der Erforschung der Mutter- Kind- Bindung. Neuere Studien, z.B. über die größere Musikalität des Kindes, wenn die Mutter in der Schwangerschaft viel Musik hörte werden teilweise falsch interpretiert und lösen fast eine Hysterie aus.
Insgesamt kann man sagen, dass das Thema noch lange nicht endgültig erforscht ist und noch viele Fragen offen sind, die es zu klären gilt.
[...]
1 Vgl. Krüll, Marianne: Die Geburt ist nicht der Anfang - Die ersten Kapitel unseres Lebens -neu erzählt; 2. Aufl.; 1990; Stuttgart - Klett-Cotta; S.17 u. S.55
2 Vgl. Touwen, Bert: Physische Entwicklung und motorische Fertigkeiten; in: Markefka, Manfred; Nauk, Bernhard (Hrsg.): Handbuch der Kindheitsforschung; 1993; Berlin, Neuwied, Kriftel -Luchterhand; S.239
3 Vgl. Krüll, Marianne: Die Geburt is t nicht der Anfang; a.a.O.; S.23 ff.
4 Vgl. ebd.; S.61 ff.
5 Ebd. S. 74
6 Ebd. S. 74
7 Ebd.; S. 77
8 Vgl. ebd.; S.82
9 Vgl. Chamberlain, David: Neue Forschungsergebnisse aus der Beobachtung vorgeburtlichen Verhaltens; in: Janus, Ludwig; Haibach, Sigrun (Hrsg.): Seelisches Erleben vor und während der Geburt; 1997; Neu- Isenburg - LinguaMed Verl.-GmbH; S.33
10 Vgl. Brazelton, Berry; Cramer, Bertrand: Die frühe Bindung - Die erste Beziehung zwis chen dem Baby und seinen Eltern; 1991; Stuttgart - Ernst Klett Verlag; S.29 ff.
11 Vgl. Hauke, Markus: http://www.rrz.uni-koeln.de/hp-fak/GB/service/mitarb/ heinen/ node23.htr
12 Vgl. Brazelton/ Cramer: Die frühe Bindung; a.a.O.; S.33
13 Vgl. Hauke, Markus; a.a.O.
14 Brazelton/Cramer: Die frühe Bindung; a.a.O., S.37
15 Krüll, Marianne: Die Geburt ist nicht der Anfang; a.a.O., S.77 f.
16 Vgl. Hauke, Markus; a.a.O.
17 Fedor - Freyberg, Peter: Die Schwangerschaft als erste ökologische Situation des Menschen; in: Janus, Ludwig; Haibach, Sigrun (Hrsg.): Seelisches Erleben vor und während der Geburt; 1997; Neu- Isenburg - LinguaMedVerl.- GmbH; S.19 f.
18 Vgl. Krüll, Marianne: Die Geburt ist nicht der Anfang; a.a.O., S.78 f. 6
19 Vgl. Verny, Thomas: Isolation, Ablehnung und Gemeinschaft im Mutterleib; in: Janus, Ludwig; Haibach, Sigrun (Hrsg.):Seelisches Erleben vor und während der Geburt; 1997; Neu- Isenburg - LinguaMed Verl.-GmbH; S.51 ff.
20 Vgl. Hauke, Markus; a.a.O.
21 Vgl. ebd.
22 Vgl. Krüll, Marianne: Die Geburt ist nicht der Anfang; a.a.O.; S.109-130
23 Spitz, Rene: Vom Säugling zum Kleinkind; 3.Aufl.; 1972; Stuttgart - Ernst Klett Verlag; S.54 f.
24 Ebd. S.55
25 Vgl. Krüll, Marianne: Die Geburt ist nicht der Anfang; a.a.O.; S.125 8
26 Vgl. Cramer, Bertrand; Brazelton, Berry: Die frühe Bindung; a.a.O.; S.70 f.
27 Vgl. Krüll, Marianne: Die Geburt ist nicht der Anfang; a.a.O.; S.127
28 Vgl. Emerson, William: Geburtstrauma: Psychische Auswirkungen geburtshilflicher Eingriffe; in: Janus, Ludwig; Haibach, Sigrun (Hrsg.): Seelisches Erleben vor und während der Geburt; 1997; Neu- Isenburg - LinguaMed Verl.- GmbH; S.135
29 Vgl. Findeisen, Barbara: Langfristige psychische Konsequenzen prä- und perinataler Erfahrung; in: Janus, Ludwig; Haibach, Sigrun (Hrsg.): Seeliches Erleben vor und während der Geburt; 1997; Neu-Isenburg - LingaMed Verl.- GmbH; S.200
30 Vgl. Emerson, Wiliam: Geburtstrauma: Psychische Auswirkungen geburtshilflicher Eingriffe; a.a.O.; S.144-162
31 Vgl. Hauke, Markus; a.a.O.
32 Vgl. Cramer, Bertrand; Brazelton, Berry: Die frühe Bindung - Die erste Beziehung zwis chen dem Baby und seinen Eltern; 1991; Stuttgart - Ernst Klett Verlag; S.73
33 Vgl. Hauke, Markus; a.a.O.
34 Vgl. Schmidt-Denter, Ulrich: Eltern- Kind- und Geschwister- Beziehungen; in: Markefka, Manfred; Nauk, Bernhard (Hrsg.): Handbuch der Kindheitsforschung; 1993; Neuwied, Kriftel, Berlin - Luchterhand Verlag; S. 337
35 Vgl. Hauke, Markus; a.a.O.
36 Vgl. Spitz, Rene: Vom Säugling zum Kleinkind; 3.Aufl.; 1972; Stuttgart - Ernst Klett Verlag; S.61
37 Vgl. Krüll, Marianne: Die Geburt ist nicht der Anfang; a.a.O.; S.166
38 Vgl. Ulich, Dieter: Emotionale Entwicklung; in: Markefka, Manfred; Nauk, Berhard (Hrsg.): Handbuch der Kindheitsforschung; 1993; Neuwied, Kriftel, Berlin - Luchterhand Verlag; S.263 ff.
39 Vgl. Rutter, Michael: Bindung und Trennung in der frühen Kindheit; 1978; München - Juventa Verlag; S.23 ff.
40 Vgl. Beller, Bruno: Kinderkrippe; in: Markefka, Manfred; Nauk, Bernhard (Hrsg.): Handbuch der Kindheitsforschung; 1993; Neuwied, Kriftel, Berlin - Luchterhand Verlag; S.538
41 Vgl. Bowlby, John: Bindung - Eine Analyse der Mutter- Kind- Beziehung; 1975; München - Kindler Verlag; S.247 ff.
42 Vgl. Spitz, Rene A.: Vom Säugling zum Kleinkind; a.a.O.; S.168-177
43 Vgl. Bowlby, John: Bindung; a.a.O.; S.171-197
44 Ebd. S.11
45 Vgl. Krüll, Marianne: Die Geburt ist nicht der Anfang; a.a.O.; S.179 f.
46 Vgl. Ainsworth Salter, Mary: Weitere Untersuchungen über die schädlichen Folgen der Mutterentbehrung; in: Bowlby, John: Mutterliebe und kindliche Entwicklung; 3.Aufl.; 1995; München, Basel - Ernst Reinhardt Verlag; S.173
47 Vgl. Spitz, Rene A.: Vom Säugling zum Kleinkind; 3.Aufl.; 1972; Stuttgart - Ernst Klett Verlag; S.221-235
48 Vgl. Bowlby, John: Mutterliebe und kindliche Entwicklung; 3.Aufl.; 1995; München, Basel - Ernst Reinhardt Verlag; S.12
49 Vgl. Ulich, Dieter: Emotionale Entwicklung; in: Markefka, Manfred; Nauk, Bernhard: Handbuch der Kindheitsforschung; 1993; Neuwied, Kriftel, Berlin - Luchterhand; S.268 f.
50 Vgl. Rutter, Michael: Bindung und Trennung in der frühen Kindheit; 1978; München - Juventa Verlag; S.35 15
51 Vgl. Krüll, Marianne: Die Geburt ist nicht der Anfang; a.a.O.; S.182
52 Vgl. Bowlby, John: Mutterliebe und kindliche Entwicklung; a.a.O.; S. 16-29
53 Vgl. Rutter, Michael: Bindung und Trennung in der frühen Kindheit; a.a.O.; S.45
54 Ebd. S.61-64 und S.116
55 Bowlby, John: Mutterliebe und kindliche Entwicklung; a.a.O.; S. 41 17
56 Vgl. Rutter, Michael: Bindung und Trennung in der frühen Kindheit; a.a.O.; S.76-116
57 Kagan, Jerome: Die drei Grundirrtümer der Psychologie; 2000; Weinheim, Basel - Beltz Verlag; S.136
58 Ebd. S.140 f.
59 Ebd. S.208
- Quote paper
- Franziska Wilke (Author), 2001, Mutter - Kind - Beziehung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100071
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