Die Arbeit wird am Beispiel des Werbespots "It’s time for another revolution" der Renault-Tochter "Dacia" zeigen, wie man eine Lernumgebung konkret gestalten kann, um reflektiertes Geschichtsbewusstsein zu schulen. Die De-Konstruktionskompetenz ist hierbei von besonderer Bedeutung.
Das Erlernen dieser Fähigkeit ermöglicht es den Kindern und Jugendlichen, sich bewusst und kritisch mit "fertigen" Geschichten des Alltags auseinanderzusetzen und diese zu hinterfragen. Nur so lernen die Schülerinnen und Schüler, historische Sachverhalte richtig und ohne falsche Schlüsse zu verstehen und zu verarbeiten. Im ersten Teil der Arbeit werden verschiedene theoretische Ansätze von Geschichtsdidaktikern wie Jörn Rüsen, Karl-Ernst Jeismann oder Bodo von Borries bezüglich der Wechselwirkung von Geschichtsbewusstsein und Geschichtskultur diskutiert.
Dabei soll beantwortet werden, warum das Geschichtsbewusstsein im Geschichtsunterricht geschult werden muss und welche Kompetenzen dabei im Besonderen entwickelt werden, um historisch denken zu lernen. Hier stehen die theoretischen Positionen der Autoren Jörn Rüsen, Karl-Ernst Jeismann und Hans-Jürgen Pandel im Vordergrund, da diese im aktuellen geschichtsdidaktischen Diskurs allgemein anerkannt sind. Da die drei genannten Autoren keinen ausreichenden Bezug zum Unterrichtsalltag herstellen, wird im Weiteren auf das FUER-Modell eingegangen. Dieses verdeutlicht, inwieweit Schülerinnen und Schülern im Rahmen des Geschichtsunterrichts ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein vermittelt werden kann.
Anschließend gilt es, die für die Lernumgebung gewählte geschichtskulturelle Form und deren Absichten knapp zu erläutern. Im zweiten Teil der Arbeit erfolgt der Transfer auf die Praxis. Zunächst wird der Werbespot kurz vorgestellt – Entstehungshintergrund, Triftigkeit, Gestaltungsmittel und so weiter. Abschließend werden Methoden präsentiert, die in der Lernumgebung beispielhaft zum Einsatz kommen könnten, um ein reflektiertes und (selbst-) reflexives Geschichtsbewusstsein bei den Schülerinnen und Schülern zu fördern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theorie: Geschichtskultur, Geschichtsbewusstsein, Kompetenzen
- Geschichtskultur und Geschichtsbewusstsein
- Kompetenzen im Geschichtsunterricht: das FUER-Modell
- Geschichte in der Werbung
- Historisierende Werbung
- „It's time for another revolution“: Inhalt und Ziele
- Gestaltung der Lernumgebung am Gegenstand der Werbung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, wie man im Geschichtsunterricht einen reflektierten und (selbst-) reflexiven Umgang mit Geschichte fördern kann, indem man sich am Beispiel des Werbespots „It's time for another revolution“ der Renault-Tochter „Dacia“ bedient. Der Fokus liegt dabei auf der Gestaltung einer Lernumgebung, die Schülerinnen und Schüler dazu befähigt, historisch zu denken und mit „fertigen“ Geschichten des Alltags kritisch auseinanderzusetzen.
- Das Verhältnis von Geschichtskultur und Geschichtsbewusstsein
- Die Entwicklung von Kompetenzen im Geschichtsunterricht
- Die Rolle der Dekonstruktionskompetenz im kritischen Umgang mit historischen Narrativen
- Die Analyse von historisierender Werbung als Lerngegenstand
- Die Gestaltung einer Lernumgebung zur Förderung eines reflektierten Geschichtsbewusstseins
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die aktuelle Situation des Geschichtsunterrichts und kritisiert die übermäßige Betonung des Auswendiglernens. Sie argumentiert für eine breitere Perspektive, die auch außerschulische Formen von Geschichtskultur einbezieht.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit theoretischen Ansätzen von Geschichtsdidaktikern wie Jörn Rüsen, Karl-Ernst Jeismann und Bodo von Borries. Hier werden die Begriffe „Geschichtskultur“ und „Geschichtsbewusstsein“ definiert und die Bedeutung der geschichtskulturellen Kompetenz für den Geschichtsunterricht herausgestellt. Das Kapitel analysiert außerdem das FUER-Modell, das einen Rahmen für die Vermittlung eines reflektierten Geschichtsbewusstseins bietet.
Im dritten Kapitel wird der Werbespot „It's time for another revolution“ vorgestellt. Der Entstehungshintergrund, die Gestaltungsmittel und die Ziele des Spots werden erläutert. Schließlich werden Methoden präsentiert, die in der Lernumgebung eingesetzt werden können, um ein reflektiertes und (selbst-) reflexives Geschichtsbewusstsein zu fördern.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen Geschichtskultur, Geschichtsbewusstsein, Dekonstruktionskompetenz, historisierende Werbung und die Gestaltung von Lernumgebungen im Geschichtsunterricht. Weitere wichtige Begriffe sind: Geschichtsdidaktik, FUER-Modell, kritisches Denken, reflektiertes Geschichtsbewusstsein und (Selbst-)Reflexion.
- Citar trabajo
- Anonym (Autor), 2013, Förderung eines reflektierten Umgangs mit Geschichte. Analyse eines Werbespots im Geschichtsunterricht, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1000615