Diese Bachelorarbeit hat zum Ziel, die Möglichkeiten darzustellen, welche eine Familienpoolgesellschaft bei der lebzeitigen Regelung des Vermögensüberganges bieten kann. Ferner soll aufgezeigt werden, wo die Grenzen der Gestaltungsform liegen, welche Ziele also mit Familienpoolgesellschaften allgemein, oder mit einem bestimmten Durchführungsweg, insbesondere einer gewählten Rechtsform, nicht erreicht werden können.
Der Wert des im Privatbesitz befindlichen Immobilienvermögens in Deutschland steigt in Folge des Immobilienbooms seit Jahren rasant an. So hat sich Schätzungen zufolge, der Wert des in Händen privater Haushalte befindlichen Immobilienvermögens von rund 4,2 Billionen Euro im Jahr 2000, auf über 8,1 Billionen Euro im Jahr 2018 nahezu verdoppelt.
Mit dieser Wertsteigerung geht für viele Privatpersonen mit einem großen Immobilienvermögen auch ein Anstieg der zu erwartenden Erbschaftsteuerlast im Übertragungsfall einher. Um diese Steuerlast zu reduzieren und gegebenenfalls bewusst zeitlich zu steuern, beispielsweise um die nötige Liquidität zur Steuerzahlung zu gewährleisten, gibt es eine Vielzahl denkbarer Gestaltungsmöglichkeiten, die in der Regel bereits lebzeitig umgesetzt werden sollten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Beispielhafter Ausgangsfall
- Strategische Überlegungen
- Strategische und persönliche Ziele
- Zivil- und Gesellschaftsrechtliche Ansätze
- Steuerliche Folgen
- Konkrete Ziele des Ausgangsfalles
- Gesellschafts- und zivilrechtliche Aspekte einer Familienpoolgesellschaft
- Bindung des Immobilienvermögens an die Familie
- Möglichkeiten der Vererbbarkeit und Übertragbarkeit von Gesellschaftsanteilen
- Ausschluss von Gesellschaftern
- Schutz vor Gläubigern von Gesellschaftern und vor Gesellschafterinsolvenzen
- Schutz vor Ehepartnern von Gesellschaftern
- Ausschluss aus anderen Gründen
- Abfindungsanspruch und dessen Beschränkung
- Rechtsformwahl
- Gewinnbezugs- und Entnahmerechte von Gesellschaftern
- Geschäftsführung und Vertretung der Gesellschaft
- Beteiligung Minderjähriger
- Umgang mit Pflichtteilsansprüchen nicht am Pool beteiligter Personen
- Übertragung auf den Ausgangsfall
- Gründung einer Familienpoolgesellschaft
- Möglichkeiten zur Analyse des Ist-Zustandes
- Analyse vorhandener Vermögenswerte und Schulden
- Analyse der beteiligten Personen und deren Beziehung zueinander
- Zur Einbringung in eine Poolgesellschaft geeignete Vermögenswerte und Schulden
- Rechtlicher Rahmen des Gründungs-, Einbrinungs- und Übertragungsvorganges
- Übertragung auf den Ausgangsfall
- Steuerrecht
- Ertragsteuerrechtliche Würdigung
- Familienpoolgesellschaft in Form einer Personengesellschaft
- Eingangsbesteuerung
- Laufende Besteuerung der Erträge
- Besteuerung bei der Veräußerung von Immobilien
- Besteuerung bei Veräußerung von Gesellschaftsanteilen
- Übertragung auf den Ausgangsfall
- Familienpoolgesellschaften in Form einer Kapitalgesellschaft
- Eingangsbesteuerung
- Besteuerung der laufenden Einnahmen nach Körperschaftsteuerrecht
- Gewerbesteuerrechtliche Besonderheiten
- Besteuerung bei Veräußerung von Immobilien
- Besteuerung von Auskehrungen an die Gesellschafter
- Besteuerung bei Veräußerung von Gesellschaftsanteilen
- Übertragung auf den Ausgangsfall
- Familienpoolgesellschaften in Form einer GmbH & Co. KG
- Ertragsteuerrechtliche Besonderheiten der Rechtsform
- Übertragung auf den Ausgangsfall
- Erbschaft- und schenkungsteuerliche Würdigung
- Freibetragsmanagement im Sinne des § 16 ErbStG
- Steuerbefreiung für zu Wohnzwecken vermietete Immobilien gemäß § 13d ErbStG
- Steuerbefreiung für Betriebsvermögen gemäß §§ 13a c ErbStG
- Einsatz von Renten und Nießbrauchsrechten bei immobilienverwaltenden Familiengesellschaften
- Grunderwerbsteuerliche Gesichtspunkte
- Einbringung in eine Personengesellschaft
- Einbringung in eine Kapitalgesellschaft
- Wegzugsbesteuerung
- Übertragung auf den Ausgangsfall
- Möglichkeit der Versorgung und Absicherung des Übertragenden und gegebenenfalls dessen Ehefrau
- Versorgung durch die Erträge der Gesellschaft
- Versorgung durch Nießbrauchsrechte
- Übertragung gegen Rentenzahlung
- Übertragung auf den Ausgangsfall
- Kosten und Verwaltungsaufwand einer immobilienverwaltenden Familienpoolgesellschaft
- Zusammenfassender Überblick über Chancen, Grenzen, Risiken und Nachteile von immobilienverwaltenden Familienpoolgesellschaften
- Konkrete Ausgestaltung des beschriebenen Sachverhaltes
- Im Allgemeinen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit befasst sich mit der immobilienverwaltenden Familienpoolgesellschaft als Instrument zur Vermögensnachfolge. Die Arbeit analysiert die rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Aspekte dieser Gesellschaftsform und zeigt Möglichkeiten und Grenzen ihrer Anwendung auf.
- Rechtliche Gestaltungsmöglichkeiten der Familienpoolgesellschaft
- Steuerliche Auswirkungen der Gründung und des Betriebs einer Familienpoolgesellschaft
- Chancen und Risiken der Familienpoolgesellschaft als Nachfolgeinstrument
- Praktische Anwendungsmöglichkeiten der Familienpoolgesellschaft
- Beispielhafte Analyse eines konkreten Falles
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung dar und führt den beispielhaften Ausgangsfall ein, der als Grundlage für die Analyse dient. In Kapitel 2 werden strategische Überlegungen zur Vermögensnachfolge im Allgemeinen angestellt und rechtliche, steuerliche und wirtschaftliche Aspekte betrachtet.
Kapitel 3 befasst sich mit den gesellschafts- und zivilrechtlichen Aspekten einer Familienpoolgesellschaft. Es werden die Möglichkeiten der Bindung des Immobilienvermögens an die Familie, die Rechtsformwahl, Gewinnbezugs- und Entnahmerechte, die Geschäftsführung und Vertretung, die Beteiligung Minderjähriger und der Umgang mit Pflichtteilsansprüchen beleuchtet.
Kapitel 4 widmet sich der Gründung einer Familienpoolgesellschaft, indem es die Analyse des Ist-Zustandes, die Einbringung von Vermögenswerten, den rechtlichen Rahmen des Gründungsvorganges und die konkrete Übertragung auf den Ausgangsfall behandelt.
In Kapitel 5 wird das Steuerrecht im Kontext der Familienpoolgesellschaft betrachtet. Es werden die ertragsteuerrechtlichen Aspekte in Form von Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften, die erbschaft- und schenkungsteuerlichen Würdigungen, grunderwerbsteuerliche Gesichtspunkte, die Wegzugsbesteuerung sowie die Übertragung auf den Ausgangsfall untersucht.
Kapitel 6 behandelt die Möglichkeit der Versorgung und Absicherung des Übertragenden und gegebenenfalls dessen Ehefrau, wobei verschiedene Ansätze wie die Versorgung durch die Erträge der Gesellschaft, durch Nießbrauchsrechte, die Übertragung gegen Rentenzahlung und die Übertragung auf den Ausgangsfall beleuchtet werden.
Kapitel 7 widmet sich den Kosten und dem Verwaltungsaufwand einer immobilienverwaltenden Familienpoolgesellschaft.
Kapitel 8 bietet einen zusammenfassenden Überblick über Chancen, Grenzen, Risiken und Nachteile von immobilienverwaltenden Familienpoolgesellschaften, wobei sowohl die konkrete Ausgestaltung des beschriebenen Sachverhaltes als auch allgemeine Aspekte betrachtet werden.
Schlüsselwörter
Immobilienverwaltung, Familienpoolgesellschaft, Vermögensnachfolge, Gesellschaftsrecht, Steuerrecht, Erbschaftssteuer, Schenkungssteuer, Grunderwerbsteuer, Rechtliche Gestaltungsmöglichkeiten, Steuerliche Auswirkungen, Chancen und Risiken, Praktische Anwendung, Beispielfall, Ist-Zustand, Einbringung von Vermögenswerten, Gründungsprozess, Versorgung und Absicherung.
- Quote paper
- Luca Kühn (Author), 2020, Immobilienverwaltende Familienpoolgesellschaften. Möglichkeiten und Grenzen zur Vermögensnachfolge, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1000341