Zum Warenkorb
Zum Warenkorb
Willkommen bei GRINspiration, dem Online-Magazin für Studierende! Bei uns findest du alles, was du in der Uni nicht lernst: Tipps und Tricks zum Schreiben und Formatieren einer Hausarbeit, Lernhilfen und Kurzzusammenfassungen zu Themen, die dir im Studium immer wieder begegnen werden.
Du befindest Dich hier: Magazin Wie du deinen roten Faden findest: Ein paar Tipps
Alle Artikel
Bild, das einen roten Faden zeigt
29. Oktober 2021 • Lesedauer: 5 min

Wie du deinen roten Faden findest: Ein paar Tipps

Der rote Faden hilft den Leser:innen einer wissenschaftlichen Arbeit, die Orientierung zu behalten. Wir zeigen dir, wie dir diese Leser:innenführung gelingt.

Was dich erwartet:

Das Wichtigste vorweg:

  • Der rote Faden hält deine Argumentation zusammen.
  • Verwede Konjunktionen, Adverbien, Beispiele und sinnvolle Absätze, um Informationen zu verbinden.
  • Nutze die Kezwordsuche zur Überarbeitung deines Textes. Damit kannst du sicherstellen, dass du deinem roten Faden folgst.

Wenn du einen wissenschaftlichen Text schreibst, bearbeitest du in der Regel eine Forschungsfrage oder -these. Damit du dieses übergeordnete Ziel während des Schreibprozesses nicht aus den Augen verlierst, solltest du deine Arbeit so strukturieren, dass sich deine Argumentation wie ein roter Faden durch den gesamten Text zieht.

Als erste Orientierung dient dabei das Inhaltsverzeichnis: hier stellst du die Abfolge der Kapitel dar, kündigst deinen Leser:innen an, worum es in den einzelnen Kapiteln geht, und führst sie durch die Arbeit. Darüber hinaus gibt es einige sprachliche Mittel, mit denen du deinem Text eine logische Struktur geben kannst. Wir stellen dir in dieser kleinen Hommage an den roten Faden ein paar allgemeine Tipps vor.

Wie du Inhalt und Layout logisch strukturierst

Wegweiser

Hiermit sind Hinweise gemeint, die deinen Leser:innen bei der Orientierung helfen. In deiner Einleitung bzw. im Vorwort solltest du beschreiben, wie du das Thema bearbeitest und warum. Außerdem sollte hier unbedingt deine Leitfrage auftauchen. Wähle anschließend aussagekräftige Überschriften (statt beispielsweise „Kapitel 2“, „Kapitel 3“ usw.), die kurz umreißen, was die Leser:innen im jeweiligen Kapitel erwartet. Dein Text sollte einer inneren Logik folgen, die in den Überschriften und auch in deinen Formulierungen ersichtlich wird: Hast du deine Kapitel vom Allgemeinen zum Spezifischen gegliedert, chronologisch oder alphabetisch?

Mit Zwischenfazits am Anfang oder am Ende jedes Hauptkapitels ordnest du deine Argumente und fasst die relevantesten Punkte zusammen. Verweise auch innerhalb deiner Kapitel auf andere Abschnitte deiner Arbeit, um Informationen miteinander zu verknüpfen. Hilfreiche Formulierungen hierfür könnten sein: „wie bereits in Kapitel 2.1 erwähnt“, „wie im nächsten Kapitel noch ausführlicher dargestellt wird“ oder auch „wie bereits in der Einleitung geschrieben“.

Sprachliche und formale Elemente

Mit Konnektoren verbindest du Aussagen in deinen Sätzen oder leiten zu anderen Aspekten über. Jede Konjunktion, die einen Nebensatz einleitet, kann dir dabei helfen, inhaltliche Zusammenhänge herzustellen: aber, bevor, bis, da, dass, damit, weil, während, obwohl…

Auch mit Adverbien kannst du deine Sätze strukturieren: also, dennoch, dann, deshalb, ebenso, später, trotzdem, nämlich, sonst, dadurch…

Streue gern Beispiele und Analogien im Text ein, um Zusammenhänge zu verdeutlichen und Informationen mit bekannten Phänomenen zu vergleichen. Das hilft deinen Leser:innen beim Verständnis.

Um deine Gedanken Schritt für Schritt voneinander abzugrenzen, solltest du Absätze nutzen. Diese schließen einen Sinnabschnitt ab, damit der neue beginnen kann. Sie dienen aber auch dazu, einen Aspekt aus einem anderen Blickwinkel zu beleuchten oder Ergänzungen zu einem Sachverhalt hinzuzufügen, den du bereits zuvor beschrieben hattest. Für die Leser:innen sind sinnvolle Abschnitte wichtig, denn sie helfen dabei, den Text besser zu verstehen und seinen Inhalt zu verinnerlichen. Mit Absätzen kannst du deinen Text so gliedern, dass die Lesbarkeit und damit die Motivation der Leser:innen steigt.

Wie du deinen Text inhaltlich überprüfst

Prüfe bei jedem Kapitel, das du geschrieben hast, ob es sich wirklich an deinem roten Faden orientiert und einer logischen Struktur folgt.

1. Nach Keywords suchen

Suche in den einzelnen Abschnitten deiner Kapitel jeweils nach dem Keyword, das den Inhalt treffend zusammenfasst. Schreibe es neben den betreffenden Abschnitt und mache mit dem nächsten weiter. Treffen mehrere Schlüsselwörter auf einen Abschnitt zu? Dies ist ein Zeichen dafür, dass du weitere Unterteilungen brauchst.

2. Nach Begriffen ordnen

Hast du Abschnitte gefunden, die gemäß deinen Keywords zusammengehören, aber durch andere Abschnitte voneinander getrennt sind? Dann stelle deinen Text dahingehend noch einmal um.

3. Fragen und Antworten

Stelle dir bei jedem Kapitel kritisch die Frage, was es zur Beantwortung deiner Forschungsfrage beiträgt und was darin unbedingt enthalten sein sollte. Fehlen hier noch Punkte oder hast du sie an anderer Stelle erwähnt? Dann solltest du das Kapitel überarbeiten.

4. Abgleich von Keywords und Inhalt

Kannst du die Keywords, die du in den einzelnen Abschnitten gefunden hast, den Fragen zuordnen, die du im dritten Schritt an den Inhalt des Kapitels gestellt hast? Sobald sich herausstellt, dass deine Keywords nicht zu den Anforderungen passen, die du an dein Kapitel stellst, solltest du die entsprechenden Abschnitte in ein anderes Kapitel übertragen oder ganz streichen. Vermeide überflüssige Aussagen. 

5. Überarbeitung

Betrachte deinen Text noch einmal insgesamt: Folgen deine Kapitel und Unterkapitel sinnvoll aufeinander? Fehlt etwas oder gibt es überflüssige Abschnitte? Sind die Überschriften aussagekräftig? Sind Überleitungen vorhanden und sinnvoll eingebaut? Welche Funktion haben die jeweiligen Absätze im Gesamtzusammenhang? Fehlt ein gedanklicher Schritt?

Damit hast du alles, was du für die Überarbeitung des Textes benötigst, sodass der rote Faden nicht verlorengeht.

Ein Tipp zum Schluss

Lass den fertigen Text mindestens einen Tag liegen und mache etwas komplett anderes. Wenn du deine Gedanken von deiner Arbeit löst und dich auf andere Dinge konzentrierst, vermeidest du die sogenannte „Betriebsblindheit“: irgendwann bist du so sehr im Textfluss, dass du deine eigenen Fehler nicht mehr siehst. Ein wenig Abstand kann hier enorm hilfreich sein. 

Versuche dich doch beispielsweise einmal, eine Kurzgeschichte oder einen Roman zu schreiben. Die perfekte Gelegenheit dazu bietet der jährlich im November stattfindende NaNoWriMo (National Novel Writing Month), ein kreatives Schreibprojekt mit dem Ziel, in einem Monat einen Roman mit mindestens 50.000 Wörtern zu schreiben. Dieser muss natürlich nicht gleich fehlerfrei und druckreif sein, es geht eher darum, durch den engen zeitlichen Rahmen Hemmungen und Schreibblockaden zu überwinden und einfach draufloszuschreiben. Korrigieren kannst du das Werk später immer noch ganz in Ruhe.

Hast du Lust es auszuprobieren und dich mit Gleichgesinnten auszutauschen? Dann melde dich einfach auf der offiziellen Homepage https://nanowrimo.org/ an oder trete einem der unzähligen Foren- oder Social-Media-Gruppen bei. Der Preis für die erfolgreiche Teilnahme ist das großartige Gefühl, „etwas geschafft“ zu haben.

Übrigens: Schreibtreffen sind auch für wissenschaftliche Arbeiten ein geeignetes Mittel, sich gegenseitig zu motivieren.

Dir gefällt unser Magazin? Dann melde dich jetzt zu unserem GRIN-Newsletter an!