Das Wichtigste vorweg:
- Es lohnt sich, die Studienwahl langsam anzugehen.
- Nutze Informationsangebote – sowohl online als vorort.
- Es gibt noch weitere Ausbildungsangebote. Auch ein duales Studium oder eine Berufsausbildung sind valide Wege.
Die Zeit nach dem Abitur ist aufregend und spannend. Sie birgt aber auch einige Ungewissheiten. Denn für diejenigen, die studieren möchten, stellt sich nun die Frage nach dem passenden Studiengang. Aus der einen Frage ergibt sich ein ganzer Rattenschwanz an weiteren Fragen: Welche Fachrichtung liegt mir? Was möchte ich mit dem Studium anfangen? Welchen Beruf kann ich mir für mich vorstellen? Welche Uni kommt in Frage? Wer sofort einen Masterplan für sein Leben parat haben möchte, ist schnell überfordert. Besser ist es, in kleinen Schritten vorzugehen und auszuloten, was man sich für die nähere Zukunft wünscht.
Möglichkeiten eingrenzen
Die Schule bietet bereits einen Überblick über die verschiedenen Fachrichtungen, die auch in der Uni zu finden sind. Und auch wenn die Studienfächer meist mehr ins Detail gehen, so gibt die Schule doch einen Hinweis auf die eigenen Interessen und Begabungen. Du kannst deine Schulzeit nochmal Revue passieren lassen: Welches Fach mochte ich? Welcher Bereich hat mich in dem Fach besonders interessiert? Welche Aufgaben sind mir leichtgefallen? Wo möchte ich mein Wissen vertiefen? Letztere Frage ist auch auf die Freizeit anwendbar. Welche Themen haben mich außerhalb der Schule interessiert und reizen mich weiterhin?
In dieser Rückschau geraten automatisch auch Schulfächer und Themen in Erinnerung, die einem nicht gefallen haben. Auch diese Erkenntnisse sind wichtig, um eine Wahl treffen zu können. Oft ist es leichter, erstmal bestimmte Bereiche und Studiengänge auszuschließen, um dann einen begrenzteren Pool an Auswahlmöglichkeiten vor sich zu haben. Sind die in Frage kommenden Fächer erstmal eingegrenzt, kann man sich ans Detail machen.
Übersichtsseiten nutzen
Es gibt mehrere Internetseiten, die einen Überblick über alle möglichen Studiengänge bieten. Besonders wenn man schon einen oder mehrere Fachbereiche ins Auge gefasst hat, kann man sich hier eine detaillierte Auskunft über die verschiedenen Studiengänge aus diesen Bereichen einholen. Praktisch: Hier wird auch gleich angezeigt, welche Uni welchen Studiengang anbietet. Und falls du gerne in einer bestimmten Stadt studieren möchtest, kannst du dir eine übersichtliche Liste mit allen Studiengängen ansehen, die dort angeboten werden.
Auf den Seiten der Unis recherchieren
Du interessierst dich für einen der Studiengänge, den du mithilfe der Suchmaschine gefunden hast oder mit dem du schon länger liebäugelst? Dann kannst du auf der Webseite deiner favorisierten Uni weiter recherchieren. Hier findest du eine ausführliche Beschreibung des Studienfachs und der Module. So erhältst du einen Eindruck vom Verlauf des Studiums und kannst dir überlegen, ob dir Inhalt und Aufbau des Studiengangs zusagen. Viele Fakultäten verlinken außerdem einen Selbsttest für Studieninteressierte auf ihrer Seite. Dieser bietet eine gute Möglichkeit, mehr über den Studiengang und die individuelle Eignung dafür herauszufinden.
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Vorstellungsangebote der Unis nutzen
Die meisten Unis bieten regelmäßig einen Tag der offenen Tür oder ein Schnupperstudium an. Wer bereits eine Uni und/oder einen Studiengang ins Auge gefasst hat, kann hier einen direkten Einblick in den Unialltag erhalten, seine Fragen loswerden und sich einen persönlichen Eindruck von der Umgebung verschaffen. Gefällt mir die Atmosphäre der Uni? Finde ich die Themen, die in den Lehrveranstaltungen behandelt werden, immer noch spannend? Bestärkt mich der Testlauf an der Uni in meiner Entscheidung oder muss ich meine Auswahl doch noch einmal überdenken? Die Vorstellungsangebote finden meist einige Zeit vor Semesterbeginn statt und geben damit die Möglichkeit, stressfrei Verschiedenes anzusehen und auszuprobieren. Alternativ kannst du auch die Sprechstunde beim der Studiengangsberatung nutzen und dort eine individuelle Beratung einholen. Wenn du zwischen mehreren Studiengängen schwankst, kann ein persönliches Gespräch helfen, den Favoriten zu finden.
Um die Ecke denken
Weder das Internet noch die Vorstellungsangebote der Unis haben Klarheit gebracht? Es will einfach bei keinem Studiengang und keiner Uni so richtig klicken? Dann hilft es manchmal, um die Ecke zu denken. Nur weil von außen der Eindruck entsteht, ein Studium oder gar ein bestimmter Studiengang seien unerlässlich für einen gelungenen Berufsweg, muss das noch lange nicht das Richtige für den Einzelnen sein. Ein Berufswahltest kann Aufschluss über mögliche Alternativen zum Schema F geben. Vielleicht ist eine Ausbildung oder ein duales Studium für dich die bessere Wahl. Oder du kannst die Angebote von Fernhochschulen sichten und nebenbei schon in die Berufswelt starten. Viele Menschen nutzen auch ein Freiwilliges Soziales oder Ökologisches Jahr oder einen Auslandsaufenthalt, um sich über die eigenen Wünsche klar zu werden. Und auch wenn sich das gewählte Studienfach nicht als Traumstudium entpuppen sollte, ist noch keine Panik geboten: Ein Studiengang lässt sich wechseln, eine Entscheidung ändern. Manchmal braucht es einen kleinen Umweg, um ans Ziel zu kommen.
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