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12. Juni 2024 • Lesedauer: 7 min

Gerontologie: Die Wissenschaft des Alterns entdecken

Wie können Menschen ihren dritten Lebensabschnitt sinnvoll und lebenswert gestalten? Bis zum Jahr 2050 wird der Altersdurchschnitt rasant steigen und jeder dritte Deutsche über 60 Jahre alt sein. Älter werden, aber wie? Entdecke in der Gerontologie, wie Wissenschaft das Altern neu definiert und welche Rolle du dabei spielen kannst.

Was dich erwartet:

Das Studium der Gerontologie: Worum geht es?

Gerontologie, der Studiengang rund um die Wissenschaft des Alterns, beleuchtet, wie sich das Älterwerden unter dem Einfluss verschiedener Faktoren wie Demografie, Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft gestaltet. Der Fokus liegt darauf, Menschen ab 45 Jahren eine hohe Lebensqualität und Selbstbestimmung zu sichern. Als Absolvent:in kannst du älteren Menschen zu mehr Autonomie und gesellschaftlicher Teilnahme verhelfen und dabei unterstützen, ihren Lebensabend würdevoll zu gestalten. Ein zentrales Ziel der Gerontologie ist es, die Perspektive auf das Altern zu wandeln – weg vom Ende des Lebens hin zu einem lebenslangen Entwicklungsprozess.

Wie interdisziplinär ist das Studium?

Das Studium ist sehr interdisziplinär aufgebaut: Es vereint Fachbereiche wie Medizin, Psychologie, Ökonomie, Soziologie und sogar Kultur. Im Bachelorstudium begegnest du einer breiten Palette an Themen – von Gesundheitswissenschaften und Pflege bis hin zu Politik, Recht und Methodik. Wichtig sind auch gesellschaftliche Aspekte wie Geschichte, Ethik und Philosophie, denn ältere Menschen stehen oft vor juristischen und ökonomischen Herausforderungen. Selbst Mathematik, Statistik, Biologie und Chemie finden ihren Platz in der Forschung. Je nach Hochschule kannst du deinen Schwerpunkt auf psychologische, medizinische oder sportwissenschaftliche Inhalte legen.

Studienformen

In der Gerontologie gibt es oft mehr Master- als Bachelorprogramme, da der Studiengang sowohl als Vertiefung für Pflegewissenschaften und -management als auch für verwandte Fächer geeignet ist. Der Bachelor legt dabei das Fundament für ein weiterführendes Studium oder eine berufliche Laufbahn in der Pflege, während der Master spezialisiertes Wissen ergänzt. Beide Abschlüsse können sowohl in Vollzeit als auch berufsbegleitend absolviert werden: Ein Vollzeitstudium ermöglicht einen schnellen Abschluss und direkten Austausch, während das berufsbegleitende Studium Flexibilität für Berufstätige bietet, aber mehr Selbstdisziplin erfordert. Fernstudiumsoptionen sind selten und meist auf Weiterbildungslehrgänge beschränkt.

Der Bachelor

Voraussetzungen: Wie werde ich Gerontologe?

Du benötigst als formale Basis entweder die Fachhochschulreife oder das Abitur, wobei in manchen Fällen auch eine entsprechende berufliche Vorbildung plus dreijährige Berufserfahrung ausreicht.

Der Aufbau des Studiums

Das Gerontologie-Studium dauert 6-8 Semester. Ab dem dritten Semester spezialisierst du dich im Hauptstudium, wobei Wahlbereiche individuelle Schwerpunkte ermöglichen. Im Vollzeitstudium erlebst du ab dem 4./5. Semester ein praxisnahes Projekt oder Praktikum. Berufsbegleitende Studierende konzentrieren sich auf das Praxisprojekt. Das Studium schließt mit einer Bachelorarbeit und einem Kolloquium ab.

Studieninhalte

Das Studium der Gerontologie deckt eine breite Palette von Inhalten ab, die über klassische Pflegeaspekte hinausgehen und dir in höheren Semestern erlauben, Schwerpunkte zu setzen. Die Kernelemente umfassen:

  • Beratung und Unterstützung älterer Menschen, einschließlich sozialer Planung und Förderung ihrer Selbstständigkeit.
  • Wissenschaftliches Arbeiten und gerontologische Diagnostik für gezielte Interventionen und besseres Verständnis der Bedürfnisse älterer Menschen.
  • Gesellschaftliche Perspektiven auf das Alter, wie Altersbilder und die Entwicklung altersgerechter Bildungs- und Versorgungsangebote.
  • Umfassende Gesundheitsversorgung, von der Prävention und Gesundheitsförderung bis hin zur Palliativversorgung, unter Berücksichtigung körperlicher und seelischer Erkrankungen.
  • Interdisziplinäre Ansätze aus Soziologie, Psychologie, Demografie, Ernährungslehre, sowie Politik, Recht, Wirtschaft und Management.

Der Master

Voraussetzungen: Wie werde ich Gerontologe?

Für den Master in Gerontologie benötigst du einen Bachelor-, Diplom- oder Magisterabschluss, manchmal auch einen bestimmten Notenschnitt, gute Englischkenntnisse oder ein Jahr Berufserfahrung im gerontologischen Bereich. Quereinsteiger sind willkommen, besonders mit einem Erststudium in Psychologie, Soziologie, Pädagogik, Medizin oder Pflegewissenschaften.

Der Aufbau des Studiums

Wie auch im Bachelorstudium kannst du im Masterstudium zwischen Vollzeit und berufsbegleitend wählen – ersteres dauert üblicherweise 4, letzteres 6 Semester. Der Studiengang ist auch für Absolventen anderer Fachrichtungen offen, startet daher mit Grundlagenmodulen und geht ab dem zweiten Semester in Vertiefungs- und Erweiterungsmodule über. Praktika sind uniabhängig und finden meist in den späteren Semestern statt. Den Abschluss macht eine Masterarbeit, mit der du je nach Schwerpunkt einen Master of Science oder Master of Arts erlangst.

Studieninhalte

Der Master in Gerontologie bietet eine Vielfalt an Spezialisierungen, von „Klinischer Gerontopsychologie“ über „Soziale Gerontologie“ bis hin zu „Sport- und Bewegungsgerontologie“. Die Inhalte variieren stark je nach Spezialisierung, umfassen aber zentrale Themen wie:

  • Psychologie und Entwicklungspsychologie des Alters, einschließlich altersspezifischer Störungsmodelle und Therapieansätze
  • Palliative Care, Pflege und Unterstützungssysteme
  • Wirtschaftliche Aspekte des demographischen Wandels, Mobilität und Verkehr
  • Bewegung, Aktivität und Gesundheit im Alter
  • Sozialpolitik, soziale Ungleichheit und internationale Perspektiven auf das Altern
  • Forschungsmethoden und Praxisfelder in der Gerontologie, Innovation und Technologie

Standorte: Wo kann ich Gerontologie studieren?

In Deutschland kann Gerontologie an verschiedenen Universitäten und Fachhochschulen studiert werden. Insgesamt bieten etwa 14 Universitäten und Hochschulen diesen Studiengang an. Hier eine kurze Übersicht einiger Standorte und Studienangebote:

  • Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg: Berufsbegleitender Master of Science in Gerontologie.
  • Universität Vechta: Bachelor und Master of Arts in Gerontologie.
  • IU Internationale Hochschule Erfurt: Bachelor of Arts in Gerontologie.
  • Kolping Hochschule für Gesundheit und Soziales Köln: Bachelor of Arts in Gerontologie, Gesundheit & Care.
  • Hochschule Kempten: Bachelor of Science in Gerontologischer Pflege und Therapie, angeboten sowohl berufsbegleitend als auch in Vollzeit.
  • Apollon Hochschule Bremen und Katholische Hochschule (KH) Freiburg: Beide bieten einen Master of Arts in Angewandter Gerontologie an, berufsbegleitend.
  • Universität Heidelberg: Bachelor of Arts und Master of Education in Gerontologie, Gesundheit und Care.
  • Universität Stuttgart: Berufsbegleitender Master in Integrierter Gerontologie.
  • Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin und Hochschule Zittau/Görlitz, Campus Görlitz: Bieten Bachelor bzw. Master of Arts in Sozialer Gerontologie an, berufsbegleitend.
  • Technische Universität Chemnitz und Deutsche Sporthochschule Köln: Bieten Spezialisierungen in Klinischer Gerontologie bzw. Sport- und Bewegungsgerontologie an.
  • Hochschule Mannheim: Master of Arts in Angewandter Gerontologie, wobei Berufserfahrung erforderlich ist.

Zusätzlich zu reinen Gerontologie-Studiengängen gibt es viele verwandte Studiengänge wie Geragogik, Gesundheitsökonomie oder Gesundheitspsychologie, die ebenfalls relevante Kenntnisse und Kompetenzen im Bereich der Gerontologie vermitteln.

Nach dem Studium:

Jobs und Beispiele

Die Gerontologie bietet zahlreiche Möglichkeiten in den unterschiedlichsten Berufsfeldern und bei den verschiedensten Arbeitgebern, gegliedert in:

Gesundheits- und Pflegewesen:

  • Administrative und leitende Positionen in Altenheimen, Krankenhäusern, Kurkliniken
  • Altenhilfe

Beratung und Bildung:

  • Beratung in Kommunen, Gemeinden, Seniorenberatungsstellen
  • Lehrtätigkeiten an Hochschulen/Wohlfahrtsverbänden, Bildungseinrichtungen
  • Erwachsenenbildung als Lehrer oder pädagogischer Betreuer

 Forschung und Entwicklung:

  • Altersforschung, Entwicklung altersgerechter Konzepte und Richtlinien

Industrie und Dienstleistungen:

  • Banken, Wohnungsbauunternehmen, die ihr Angebot für ältere Kund*innen anpassen
  • Marketing, Marktforschung in Unternehmen

Tourismus- und Freizeitsektor:

  • Entwicklung und Angebot altersgerechter Freizeit- und Reiseoptionen

Die hohe Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften in der Gerontologie und das breite Spektrum an beruflichen Möglichkeiten bieten Absolventen hervorragende Karrierechancen, insbesondere da ausgebildete Gerontologen noch selten sind.

 

Das Fazit: Gerontologie bietet dir einen interdisziplinären Blick auf die Herausforderungen und Chancen des Alterns und ist ein Feld für diejenigen, die sowohl wissenschaftlich denken als auch mit Herz handeln wollen.

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