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Bild von zerknülltem Papier
21. September 2022 • Lesedauer: 8 min

Die 7 häufigsten Rechtschreibfehler in Hausarbeiten

Welche Fehler kommen in wissenschaftlichen Arbeiten besonders häufig vor? Wir haben sieben Rechtschreibfehler von Studierenden für dich zusammengefasst.

Was dich erwartet:

Das Wichtigste vorweg:

  • Überprüfe deine Hausarbeit vor der Abgabe auf Rechtschreibfehler.
  • Achte dabei besonders auf die Kommasetzung, die Verwendung von „das“ und „dass“, Bindestrichsetzung, Anglizismen und Doppelpunkte.

In der deutschen Rechtschreibung und Grammatik gibt es ein paar Fallstricke, die besonders häufig für Kopfzerbrechen sorgen. Beim Sichten unserer Uploads beobachten wir wiederkehrende Problemfelder, über die Studierende immer wieder stolpern. Damit du einen guten Überblick über die häufigsten Fehlerquellen hast, haben wir sie hier für dich zusammengetragen.

Ein paar Fehler sind doch kein Problem? Richtig, vereinzelte Rechtschreibfehler und Vertipper werden deine Dozierenden sicher verschmerzen, aber wenn sich bestimmte Fehlerarten durch den ganzen Text ziehen, kann es Punktabzug geben. Denn Rechtschreibfehler gehören zu den formalen Fehlern, die in die Bewertung einer Hausarbeit oder Abschlussarbeit einfließen, weshalb du darauf achten solltest, einen möglichst fehlerfreien Text abzugeben.

Darüber hinaus machen gehäuft auftretende Fehler einen schlechten Eindruck, da sie mit mangelndem Fachwissen assoziiert werden. Grammatikalische Fehlgriffe können in manchen Fällen sogar zu Missverständnissen führen oder Sachverhalte falsch bzw. unverständlich darstellen.

Achte daher darauf, dass du deinen Text vor der Abgabe noch einmal von jemandem Korrektur lesen lässt – auch wenn du dir sicher bist, kaum bis keine Fehler zu machen. Tipps dazu findest du auch in unserem Artikel Korrekturlesen von Hausarbeiten – von wem, wann und wie?

Kommasetzung in Relativsätzen

Relativsätze sind Nebensätze, die mit einem Relativpronomen (der/welcher, die/welche, das/welches) oder Relativadverb eingeleitet werden. Ein Komma ist in jedem Fall notwendig, auch wenn eine Präposition vor das Relativpronomen gesetzt wird. Hier ein paar Beispiele:

Anschluss mit Relativpronomen

  • In dem Regal liegt das Buch, das ich gerade lese.
  • Das Buch, das ich gerade lese, ist sehr spannend.
  • Das Buch, in dem ich gern blättere, enthält großartige Abbildungen.

Eingeschobene Relativsätze, wie im zweiten Beispiel, beginnen und enden mit einem Komma.

Anschluss mit Relativadverb

  • Das ist genau die Stelle, wo das Buch sonst immer steht.
  • Er bewundert die Art, wie sie aus dem Buch zitiert.

Relativadverbien wie diese nehmen, ebenso wie die Relativpronomina, Bezug auf ein vorangehendes Substantiv (in diesem Fall „die Stelle“ und „die Art“). Generell kannst du dir aber merken, dass Wörter, die wie Fragewörter aussehen, immer mit einem Komma angeschlossen werden, wenn sie mitten im Satz stehen.

Inhaltlich gilt, dass alles, was dir wichtig ist, in den Hauptsatz gehört, Nebengedanken hingegen in den Neben- bzw. Relativsatz. Es ist ein Unterschied, ob du schreibst: „Mit der Masterarbeit, in der es um das Thema Inklusion ging, bin ich gestern fertig geworden“ oder „Die Masterarbeit, mit der ich gestern fertig wurde, behandelt das Thema Inklusion“. Im ersten Satz steht der Abschluss des Schreibprozesses im Vordergrund, im zweiten das Thema der Arbeit.

 

Kommasetzung bei „sowohl – als auch“ und „weder – noch“

Bei diesen sogenannten mehrgliedrigen Konjunktionen steht für gewöhnlich kein Komma, wenn sie als Einheit betrachtet und nicht durch einen Nebensatz unterbrochen werden:

  • Dozierende sollten dafür sorgen, dass sowohl die Lehrmaterialien als auch ihre Ausführungen dazu verständlich sind. Weder etwaige Handouts noch Vorlesungsskripte sollten Fragen offenlassen.

Sind sie dagegen in ein Gefüge aus Haupt- und Nebensätzen eingebunden, werden jede Menge Kommata gesetzt:

  • Dozierende sollten sowohl dafür sorgen, dass die Lehrmaterialen verständlich sind, als auch, dass sie sich beim Sprechen nicht unklar ausdrücken. Weder sollten Handouts oder Vorlesungsskripte so geschrieben sein, dass sie jede Menge Fragen offenlassen, noch, dass man jeden Satz dreimal lesen muss.

 

Kommasetzung bei Infinitivgruppen

Hier wird es schon etwas undurchsichtiger. Infinitivgruppen, also Kombinationen aus Infinitiv und „zu“ oder ähnlichen Wörtern, kommen im Deutschen häufig vor, die Kommasetzung ist aber nicht immer Pflicht. Es gibt drei mögliche Fälle: Sätze, in denen die Kommasetzung optional ist und in denen du also selbst entscheiden kannst, ob du deinen Satz damit gliederst oder nicht. Es gibt Fälle, in denen es sich auf jeden Fall anbietet, ein Komma zu setzen, um Missverständnisse zu vermeiden. Und manchmal ist die Kommasetzung bei Infinitivgruppen auch Pflicht. Wir fangen mit den eindeutigen Fällen an.

Hier ist das Komma Pflicht:

Wird eine Infinitivgruppen mit einer Konjunktion eingeleitet (um, statt, anstatt, als, außer oder ohne), wird immer ein Komma gesetzt.

  • Er hat diese Hausarbeit geschrieben, um das Thema besser zu verstehen.
  • Sie arbeitet lieber in der Bibliothek, statt die Bücher mitzunehmen.
  • Du kannst in dieser Stadt alles erreichen, ohne ein einziges Mal mit dem Bus zu fahren.

Hängt die Infinitivgruppe von einem Substantiv ab, ist das Komma ebenfalls Pflicht:

  • Bei dem Versuch, den Wälzer geräuschlos aufzuschlagen, versagte er kläglich.
  • Ich habe den Plan, dieses Semester mit dem Studium fertig zu werden.

Das ist auch der Fall, wenn die Infinitivgruppe von einem verweisenden Wort (meistens „es“) abhängt:

  • Ich finde es toll, deine Masterarbeit zu lesen.
  • Sie prahlt oft damit, viele Sprachen zu beherrschen.

Hier ist das Komma optional:

  • Wir empfehlen dir[,] das Buch zu lesen.
  • Er versucht[,] dieses Buch zu verstehen.
  • Viele meldeten sich[,] bei der Veranstaltung zu helfen.

In diesen Fällen kannst du ein Komma setzen, um Missverständnisse zu vermeiden oder deinen Satz deutlicher zu gliedern.

Hier solltest du ein Komma setzen, weil der Satz sonst missverständlich wäre:

  • Sie beschlossen, alle gemeinsam zu klatschen.
  • Sie beschlossen alle gemeinsam, zu klatschen.
  • Sie beschlossen alle, gemeinsam zu klatschen.
  • Die Hochzeit ist geplatzt. Er wollte sie nicht.
  • Die Hochzeit ist geplatzt. Er wollte, sie nicht.

Ich empfehle dir, im Zweifel einfach immer ein Komma bei solchen Infinitivgruppen zu setzen, damit kannst du selten etwas falsch machen.

Verwendung von „das“ und „dass“

Ein besonders häufiger Fehler ist die Verwechslung von „das“ und „dass“. Die beiden Schreibweisen gehören zu völlig unterschiedlichen Wortarten und Funktionen, weshalb dies ein gravierender Fehler ist. Zum Glück gibt es eine einfache Regel, mit der die beiden ganz leicht zu unterscheiden sind.

„Das“ kann entweder ein Artikel oder ein Pronomen sein. „Dass“ leitet in seiner Funktion als Konjunktion immer einen Nebensatz ein. „Das“ kannst du in Gedanken durch „dieses“, „welches“ oder „jenes“ ersetzen – mit „dass“ funktioniert das nicht. Hier ein paar Beispiele:

  • Das Buch ist furchtbar geschrieben.

Hier kannst du „das“ problemlos ersetzen: Dieses Buch ist furchtbar geschrieben.

  • Das Buch, das furchtbar geschrieben ist, will ich nicht mehr lesen.

Auch hier klappt es, wenn du ein Wort austauschst: Das Buch, welches furchtbar geschrieben ist, will ich nicht mehr lesen.

Aber versuch das mal mit diesem Satz:

  • Ich glaube, dass es von jemandem geschrieben wurde, den ich kenne.

Ich glaube, dieses es von jemandem geschrieben wurde, den ich kenne“ funktioniert nicht, bei diesem „dass“ handelt es sich also eindeutig um die Konjunktion.

Einsatz des Binde- bzw. Gedankenstrichs

Wir beobachten häufig, dass Gedankenstriche dort gesetzt werden, wo eigentlich Bindestriche hingehören, und umgekehrt. Damit du die beiden klar voneinander unterscheiden kannst, fasse ich dir hier die wichtigsten Merkmale zusammen:

Bindestrich

  • optisch kürzer als der Gedankenstrich (-)
  • Verwendung bei:
    • zusammengesetzten Wörtern, z.B. EMail, 15teilig, SchneewittchenVerfilmung
    • Ergänzungen von Wortteilen, z.B. Vor und Nachteile, Buch und Comicadaption
  • vor und nach dem Bindestrich kommt bei zusammengesetzten Wörtern kein Leerzeichen

Gedankenstrich

  • optisch länger als der Bindestrich (–)
  • Tastenkombination (bei Windows-Rechnern): [STRG] + [-]
  • Verwendung bei:
    • Einschüben in Sätzen, wenn du etwas besonders betonen oder hervorheben willst: Dieses Buch sofern es bis Oktober verfügbar ist wird mir eine große Hilfe sein.
    • Zusätzen am Satzende, z.B. Die Bachelorarbeit schreibt sich eigentlich ganz von selbst bis auf die Quellenangaben.
    • als Zeichen für das Wort „bis“, z.B. 1998–2005, S. 21–35
  • vor und nach dem Gedankenstrich setzt du ein Leerzeichen, es sei denn, er steht als Ersatz für das Wort „bis“

Zusammengesetzte Anglizismen

Social Media Kanäle, Social Media-Kanäle oder doch Social-Media-Kanäle? Nur eine Variante davon ist richtig. Kombinationen aus englischen und deutschen Wortbestandteilen, zusammengesetzte Anglizismen eben, sind eine der häufigsten Fehlerquellen in deutschsprachigen Texten. Besonders die Variante mit nur einem Bindestrich (also: Social Media-Kanäle) hat inzwischen schleichend Einzug in wissenschaftliche Arbeiten gefunden.

Im Deutschen werden zusammengesetzte Wörter entweder ohne Bindestrich direkt aneinandergereiht oder mit Bindestrichen durchgekoppelt. Da die erste Variante für Verbindungen aus Deutsch und Englisch nicht immer funktioniert, bleibt nur die zweite Option, auch wenn der englische Bestandteil des Wortes für sich allein genommen ohne Bindestrich geschrieben werden würde. Ausschlaggebend ist der letzte Begriff in der Wortkette: kommt dieser aus dem Deutschen, werden die anderen Kettenglieder ebenfalls so behandelt, als wären sie deutsch. Das gilt grundsätzlich und ohne Ausnahme für alle Wortkombinationen. Weitere Beispiele wären etwa Casual-Chic-Stil, Offline-Strategie, Online-Umfragen, Do-it-yourself-Programm, Best-Practice-Beispiele usw.

Doppelpunkte und was danach folgt

Schreibt man nach einem Doppelpunkt groß oder klein weiter? Das ist vom jeweiligen Kontext abhängig. Folgt nach dem Doppelpunkt ein vollständiger Satz, der auch für sich stehen könnte, schreibst du groß weiter. Ist das nicht der Fall, beispielsweise bei Aufzählungen, schreibst du hingegen klein weiter. Hier zwei Beispiele:

Großschreibung nach dem Doppelpunkt:

  • Ansonsten bleibt noch Folgendes zu sagen: Dieses Buch endet mit einem detaillierten Fazit.

Hier könnte der Teil nach dem Doppelpunkt auch als vollwertiger Satz für sich stehen.

Kleinschreibung nach dem Doppelpunkt:

  • Die Hausarbeit gibt außerdem einen Überblick über diese Themen: den Stellenwert sozialer Medien für Jugendliche, den Einfluss der Mediatisierung auf Heranwachsende und die Chancen und Risiken des Internets.

In diesem Fall kann der Teil nach dem Doppelpunkt nicht für sich allein stehen, also schreibst du hier klein weiter.

Quellen:

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