Einführung in die Mittelaltergeschichte


Script, 2000

17 Pages


Excerpt


I Der Begriff Mittelalter

Der Begriff ,,Mittelalter" war eine Verlegenheitslösung. Im 15 Jh. Wurde diese Bezeichnung von den damaligen Humanisten erdacht, da sie einen Begriff suchten, der der hohen Antike und der hohen Gegenwart unterstand.

Später sahen die Reformatoren das MA als ein finsteres, Pabstdirigiertes Zeitalter, dass seinem Namen gerecht wurde! Der Begriff ist uns bis heute erhalten geblieben, die Fachbezeichnung wäre ,, Media Tempestas", der von Giovanni Andrea Debossi geprägt wurde.

Die Unterteilung Altertum - Mittelalter - Neuzeit bürgert sich ein.

Die Wissenschaft datiert den Beginn des Mittelalters um die Wende 5/6 Jh. n. Ch. Argumente dafür sind das Ende des Weströmischen Reiches um 5oo, die Kristallisierung des Oströmischen Reiches (Byzanz), die Entstehung der germanisch geprägten Königreiche (Angelsachsen, Westgoten in Südfrankreich und Spanien, Ostgoten in Italien, Bajuwaren und die Franken unter Chlodwig, der sich ja zum katholischen Christentum bekehrte), und das antike Bildungswesen erfährt um 500 einen entscheidenden Knick!

Das Ende der Epoche setzt man um1500 n. Chr. Das Mittelmeer hört auf Grenze des Horizonts zu sein, Europa öffnet sich zum Atlantik. Neue Kontinente werden entdeckt.

Die kirchliche Einheit zerbricht, und vor allem, die Informationstechnik verändert sich. Der Buchdruck wird erfunden, das Buch wird erschwinglich, Nachrichten können versandt werden, das ,,Regieren" verändert sich! Das Kloster ist nicht mehr der alleinige Mittelpunkt der Bildung, die Stadt als Zentrum wird aufgewertet!

Die europäische Kultur wurzelt im MA. Staaten haben sich zu dieser Zeit entwickelt, europäische Städte sind zum Großteil im MA entstanden.

Auch die Verteilung von Wiesen, Wäldern und Ackerland hat im MA seine Wurzeln! Auch das Bildungswesen, die Universität und seine Reformen, hat seit dem 13 Jh. seine typische Struktur.

II Der Mittelalterliche Mensch

Physis: eher kleiner; Durchschnittsgröße zwischen 155-160cm, da die Ernährung auf jeden Fall schlechter und unregelmäßiger war.

Das wurde durch Gräberfunde entdeckt. Die Menschen waren ständig mit Hunger konfrontiert. Die Lebenserwartung war erheblich kleiner, da die medizinische Versorgung eher schlecht war. Erst seit dem 20 Jh. ist die Lebenserwartung so hoch!

Die Erwartung der Menschen lag bei 30 bis 35 Jahren , bedingt durch die hohe Kindersterblichkeit.

Bsp: Auf einem Friedhof in Münster bei Zürich sind 50% der Begrabenen unter 6 Jahre alt In Ungarn waren im 10 - 12 Jh. 13- 18% im 1 Lebensjahr gestorben.

Die Kinderjahr sind allgemein gefährlich; die Kindersterblichkeit bezieht sich nicht nur auf die Unterschicht. Selbst in Fürstenfamilien sind die Kinder sehr zahlreich verstorben. Die Herrschenden kamen jung an den Thron und starben früh.

Ausnahmen: der Doge Enrico Dandolo ( 1204 Eroberung Konstantinopel) brach noch 90- jährig zum Kreuzzug auf. Pabst Coelestin wurde erst mit 90 Jahren zum Pabst gewählt, in der Hoffnung, dass er bald sterben würde.

Ansonsten kommen Menschen relativ jung an wichtige Stellen. Die Volljährigkeit lag beim Knaben bei 14 Jahren und beim Mädchen bei 12 Jahren. Frauen waren gefährdeter als heute, die Kindbettsterblichkeit sehr hoch. Männer starben auf dem Schlachtfeld, die Frauen sind in der Oberschicht langlebiger.

III Krankheiten im MA - medizinische Versorgung

Rasante Fortschritte der Medizin datieren erst im 19 Jh., in dieser Zeit kommen viele Kinder auf die Welt und überleben. Im MA kommen viele Kinder auf die Welt und sterben aber auch. Die Krankheit ist MA Gottes Strafe für sündhaftes Verhalten des Kranken oder für die Erbsünde der Eltern.

Die medizinischen Kenntnisse waren äußerst bescheiden, der Zusammenhang zwischen den Erregern und dem Ausbruch war unbekannt. Die beste Medizin gegen Krankheiten war Beten!

Die Kenntnis der Anatomie und des Körperbaus war fast nicht vorhanden. Die Geschlechtsorgane in ihrer Funktion völlig unbekannt. Das weibliche Ei wurde erst 1828 entdeckt. Bis zu diesem Zeitpunkt glaubte man, dass bei der Zeugung nur der Mann entscheidend ist!

Krankheit wird als Störung des Säftegleichgewichts gesehen, sie ist die Strafe für die begangene Sünde - die Strafe Gottes! Als Medizin gilt das Gebet, es reinigt genau so, wie Jesus die Funktion des Heilens hat!

Die damals kundigen Ärzte kamen eher aus dem jüdischen und arabischen Bereichen. Die wichtigsten medizinischen Schulen befanden sich in Salerno ( Italien)und Montpellier

(Frankreich). Auch Naturheilkunde wurde betrieben (Hildegard Von Bingen).

Krankheiten:

- Pest: breitete sich 1348-51 über Europa vom Schwarzen Meer über Europa aus. 50% der Bevölkerung wurde vom ,,Schwarzen Tod" dahingerafft. Die Pest breitete sich besonders gut in den Städten aus. Bis 1351 halten sich die Pestbazillen besonders lokal in Europa. Erst im 19 Jh. erlosch die Pest, da die Erreger durch bessere medizinische Kenntnisse, mehr Hygiene und bessere Ernährung bekämpft wurden.

- Aussatz/Lepra: breitete sich aus dem vorderen Orient aus; war unheilbar und der Betroffene verfiel langsam aber stetig; Infiziert wurde man über die Haut, besonders im Gesicht machte sich die Krankheit bemerkbar; Die Kranken hatten eine eigene Kleidung und eine Glocke als Warnung zu tragen!

- Krebs: Krebs war damals eher eine Alterserscheinung (Kaiser Maximilian I litt an Krebs) , Abulcasis von Cordoba war der erste Arzt, der Krebs diagnostizierte;

- Karies: war die Volkskrankheit, ½ der Bevölkerung litt an ihr; es gab nur wenige alte Menschen mit Zähnen.

- Gicht: Lähmung der Glieder; Rheuma

- Malaria: war damals viel weiter verbreitet als heute da das Klima heißer war, besonders in Italien, unterhalb einer Seehöhe von 200-300 Meter in sumpfigen Gebiet und in Frankreich südlich der Loire war Malaria sehr weit verbreitet aber am meisten fand man es unterhalb der Alpen und am Balkan;

- Ruhr/ Magen-Darm-Erkrankungen: das Immunsystem des mittelalterlichen Menschen war bei weitem nicht so widerstandsfähig wie beim heutigen Menschen;

ERNÄHRUNG: war natürlich viel schlechter als heute; der Hunger war weitverbreitet, selbst in der Erntezeit wurde das Angebot der Nachfrage nicht gerecht. Es gab kleine oder fast keine Vorräte, dies führte natürlich zu Hungersnöten;

Die Nahrung war ein Schichtenstatussymbol (der Fürst ernährte sich anders als der Bauer); · man hatte Schwierigkeiten mit der Konservierung; (pökeln oder trocknen) , die Nahrung war oft verunreinigt und von Ungeziefer (Mäuse, Ratten, Käfer) angefallen.

Die Unterschiede bezüglich der Nahrung im Mittelmeerraum uns im Nordalpinraum:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

ab der Karolinger-Zeit mit der Roggenverbreitung verschmelzen die beiden Spalten; Im Hochmittelalter erfolgte ein Bevölkerungszuwachs, jedoch gab es ein besseres Ernährungsangebot in alles Schichten.

Die unteren Schichten ernährten sich eher pflanzlich, also von Getreide und Hülsenfrüchten während die obere Schicht sich eher von Fleisch ernährte.

In den Städten gibt es keine agrare Nutzfläche; sie muss von außen beliefert werden, es entwickeln sich die Märkte für die Lebensmittel, dafür gibt es viel mehr Abwechslung. Der höhere Fleischkonsum unterliegt der Mode, einmal zieht man Schaffleisch vor, dann wieder Huhn oder Schwein; die ersten Metzgerein entstehen! Auch der Weinbau wird angekurbelt. Im Spätmittelalter werden die ersten Kochbücher geschrieben. (14 Jh. I, GB, F) Der bekannteste Haubenkoch heißt Taillevent, der Hofkoch von Karl IV von Frankreich, der auch ein berühmtes Kochbuch schrieb, das sogenannte ,,Viandier"!

Bei den Essensgewohnheiten dominiert das Getreide weiterhin, wobei man regionale und lokale Veränderungen berücksichtigen muss. Zum Beispiel ist in den Alpen der Konsum von Milchprodukten natürlich höher als in den Städten in den Niederungen. Um 1500 gewinnt das Bier an Bedeutung als städtische Spezialität, die norddeutschen Brauereien dominieren.

Man nimmt zwei Hauptmahlzeiten zu sich: morgens uns abends.

Die Fastenzeit und der fleischlose Freitag werden streng eingehalten; ca. 150 Tage im Jahr fastete der mittelalterliche Mensch.

Das Würzen der Speisen kommt auf und entwickelt sich zu einem Statussymbol (Kümmel, Petersilie, Zimt und Pfeffer). Die Venezianer verbreiten die Gewürze im Abendland. Sie sind sehr teuer (Safran).

Auch ausgefallene Weine kommen auf den Markt: Süßweine und Liköre. Als Süßungsmittel verwendet man Honig, da kein Zucker bekannt ist!

MENGE DES VERZEHRS:

- Getreide: 200 kg /Person/Jahr
- Fleisch: Fyes she islorenz · 30 kg/Person Carprentos · 26kg/Person
Languedoc ·35 kg/Person
- Bier: 1-2 l Bier/ Tag
- Wein wurde verdünnt getrunken
- Wein: 400l/Jahr

Wasserversorgung: die schlechte Wasserversorgung ist oft der Grund für die vielen Krankheiten! Die Abwasserentsorgung war besonders in den Städten schlecht, aller Unrat wurde einfach nur in den Fluss geleitet.

Von Nürnberg weiß man allerdings, dass es verhältnismäßig gut versorgt war. In verschiedenen Städten entstehen RITSCHEN, das waren kleine Wasserläufe rund um das Münster, die der Wasserversorgung dienten! Auch gab es eine Versorgung durch private oder öffentliche Brunnen.

Brunnen gab es im 13 Jh. in Italien (Bsp) in Perugia und Viterdo, im 14 Jh. in Würzburg und Basel auf dem Fischmarkt; bei Salzburg gab es einen Alpenkanal, der vorzeigbar war, das Wasser kam von einem Kanal aus dem Berg!

17.10.00

IV Frau im Mittelalter

mittelalterlich - fern jeder Emanzipation,

unbestreitbar, dass die Frau im MA., schlechtere Stellung gegenüber dem Mann.

begründet: Christliche Theologie , rechtlicher wirtschaftlicher und gesellschaftlicher weise ausgewirkt

die Frau ist nicht die angebetete Herrin der Minnedichtung auch nicht die Sklavin, keine verklärte Jungfrau Maria, keine Wurzel des Übels · historische Wahrheit ist im mittel Bibel ist Grundlage, für mittelalterliche Theologie · antik - patriarchalisch Modelle weiblicher heiliger festigen ein bestimmtes Bild im at haben wir kein einheitliches Frauenbild vor uns... Genesis: Mann und Frau geschaffen

2 Schöpfungsbericht · Mann aus der rippe, Frau als strafe für den Sündenfall unterworfen rechtliche Benachteiligung der Frau · Exodus: Frau - Eigentum des Mannes, strafe für den Sündenfall. Geburt der Frau · Reinheitsvorschrift: Mutter doppelt so lange unrein als bei der geburt eines Knaben.

Im Neuen Testament ist die Situation ähnlich · Jesus selbst zieht weder Frau noch Mann vor; er wendet sich aber in einer skandalösen Art und Weise den Frauen zu (Maria-Magdalena · Hure); ganz gegen das jüdische Gesetz · Ehebrecherin wird nicht gesteinigt. Frauen sind die ersten Zeuginnen der Auferstehung Christi nach jüdischen Recht sind Frauen aber nicht zum Zeugnis fähig. In der Apostelgeschichte und in den Paulusbriefen nicht so eindeutig · Paulus wertet aber die Frau sehr ab: Mann ist das Haupt der Frau, patriarchalische Hausordnung ist das Modell der Kirche, so wie sich die Kirche Jesus unterordnet, soll sich die Frau dem Mann unterordnen. Die Frau schweige in der Kirche. Für einen Mann ist es gut wenn er eine Frau nicht zu berühren. ect Patristische Literatur: Paulinische Richtung · frauenfeindliche Tendenz hat Spuren hinterlassen, negatives Frauenbild, dass sich aus dem Sündefall speist. mangelnde Intelligenz,

moralische Minderheit, größere Versuchbarkeit die urkirchlichen Ansätze, die der Frau eine Funktion zusprechen, werden unterbrochen (alle Apostel waren Männer) . Höher als eine verheiratete Frau gilt die sexuelle Asketin.

TERTULLION: fruchtbarster christlicher Autor · Frau Abwertung.

AUGUSTINUS: Hauptquelle geistlicher Geistigkeit · mannichäische Phase: 2teilung der Welt in eine schlechte sichtbare und eine gute geistige alles geschlechtliche · schlechte sichtbare; er verquickt den Sündenfall mit dem Geschlechtstrieb.

Paradiesesehe · eine ungeschlechtliche Ehe verband Adam und Eva; widersprüchliches Frauenbild: Mutter Monica und Maria verehrt er sehr.

Autoren waren meistens Mönche · also klar, dass sie Frauen nicht richtig beschreiben

konnten, sie hatten nie positive Erfahrung mit den Frauen · sie hatten Angst vor der Frau. Die Laufbahn eines Klerikers beginnt im MA .sehr früh. Meistens ist das der Wille der Eltern. Die zukünftigen Geistlichen werden schon als Kinder ( als Oblaten) ins Kloster geschickt , mit 6 oder 7 Jahren.

Verständlich ist das gebrochene Frauenbild.

bei den Theologen die Frau zwischen 2 Extremen eingespannt

1. Urmutter Eva · Erbsünde · Schwäche, Sinnliche, Verführerische

2. Maria · Jungfräuliche Mutter, die sündenlos gelebt hat, engelsgleich erhebt sie sich über der Menschheit

Beispiel: Thomas von Aquin: +1274 Sohn einer hochadeligen Familie, der Herren von Aquino (Montecassino); als Knabe nach Montecassino als Oblate gebracht worden, nach 12 oder 13 Jahren schloß er sich den Dominikanern an, der etwas 20 Jahren vorher entstanden war, er trat in Neapel bei den D. ein · er begann dort das curriculum (intellektueller Orden); Die Familie lässt in überfallen , um in aus den Fängen der schlechten D. zu entreissen. Die leiblichen Brüder bringen im eine Frau ans Bett, die er aber ablehnt. Die Familie gibt schließlich nach und er wird Dominikaner · er wird zu einem fruchtbaren Schriftsteller. Summe contra gentiles und Summa theologica , 30 Bände. die Autographen sind zum Teil noch erhalten;

Er rezitierte Aristoteles und synthetisierte ihn mit der gängigen theologischen Auffassung;

Thomas und die Frauen: · eher kein zentrales Thema; es ist nicht Hauptanliegen; tendenziell ist es schon abwertend, wenn auch nicht ein ganzes Kapitel über Frauen zu finden ist.

Beispiel: Zeugung des Menschen· Aristotelsbezogen: (de generatione animalium) · allein das männliche Wesen zeugt, die Frau ist nicht beteiligt, die weibliche Eizelle wurde erst 1827 gefunden und die Entwicklung des Embryos erst in den 70 Jahren des 19 Jh. Der Mann hat eine ,,virtus activa" Frau nur eine ,,virtus passiva" · sie ist nur ein Gefäss;

Frage: wie kommt es dann zu einer Zeugung eines Mädchens: Thomas· kann nur daran liegen dass die virtus activa durch etwas behindert wird, entweder durch Zeugungsschwäche , der Nordwind hilft zur Zeugung von Knaben und der Südwind zur Zeugung des Mädchens; der Südwind ist feucht und das ist dann logischerweise eine Beeinträchtigung, die Frau ist also nur ein verhinderter Mann;

Das Recht über die Position der Frau

Zwei große Bereiche des Recht: das römische-kanonische Recht und das germanische Recht; (römisches Recht· 6 Jh. unter Kaiser Iustinian)

Nach dem römischen Recht hat die Frau die selbe Rechtsstellung wie der Mann, benachteiligt ist sie in Bezug auf die Kinder; sie verwaltet über ihr Vermögen selbst, und kann darüber auch testamentarisch verfügen. Bis zum 25 Lebensjahr muss sie die Erlaubnis zur Ehe bei der Familie einholen; die Mitgift wird vom Ehemann verwaltet;

über die Kinder übt der Vater die Gewalt über sie aus, die Frau hat keinen Anteil über das Vermögen der Kinder.

Die Frau übt kein öffentliches Amt aus; Karrieren sind ihr verschlossen.

Nach dem kanonischen Recht: (Decretum gratiani 1140, Liber Extra · Sammlung von päpstlichen Dekretalen, Papst Gregor IX 1234 · Codefizierung des Mittelalterlichen Kirchenrecht) Die Position der Frau ist schlechter als die des Mannes; Ämter in der Kirche sind ihr nicht zugänglich, die niedrigen Weihegrade kann sie auch nicht empfangen, auch in der Liturgie hat die Frau keine Stellung; Ausnahme: Äbtissin · hat sehr wohl auch liturgische Aufgaben, aber entsprechend der theologischen Auffassung ist die Frau dem Mann unterworfen. Sie kann auch kein richterliches Amt ausüben.

Seeligsprechungen der Frauen: Recht gibt es erst seit dem 12 Jahrhundert, die erste von einem Papst ausgesprochene Heiligsprechung betrifft den hl. Ulrich; der erste große Schub von Heiligen kommt aus der Christenverfolgung, ab dem 12 Jahrhundert nehmen sich die Päpste das Recht zur Heiligsprechung; wenn Frauen ein so ein exeplarisches Leben führen, dass sie den anderen als Vorbild gestellt werden können, werden heilig gesprochen; Der Eintritt ins Kloster bringt eine soziale Steigung ; im germanische-deutschen Recht hat die Frau eine erheblich schwächere Stellung als der Mann, die Frau ist den männlichen Anverwandten und ihrem Mann unterworfen; (Munt · Verfügungsgewalt über die Frau) Die Frau ist keine Sklavin durch die Munt, sondern ist eine eingeschränkte Person; Sie ist von öffentlichen Funktionen und Gerichten ausgeschlossen! Sie war aber erbfähig und konnte Vermögen haben, die Söhne waren ihr aber vorgezogen; Es gibt Rechtsbücher, die von privat Interessierten aufgezeichnet wurden : Sachsenspiegel von Eicke von Repgon.

Die Rechtstellung ist vom Familienstand abhängig: das Mädchen steht unter der Munt des Vaters, dann unter der Munt des Ehemanns und nach dessen Tod unter der Munt des nächsten männlichen Anverwandten.

Mit dem Lauf der Zeit wird die Stellung der Frau besser.

Die Position der Frau in der mittelalterlichen Gesellschaft:

in der adeligen Gesellschaft konnte sie einen Anteil an der Herrschaft erreichen:

Beispiel · Gregor von Tours, Chronist und Fredegar (Pseudofredegar) berichten: Fredegunde und Brunhilde: der König Kilperich von Neustrien hat seine Frau verstossen und ermorden lassen um seine Geliebte heiraten zu können, sein Bruder war mit Brunhilde verheiratet , diese hat nach Kilperichs Tod Rache geübt; Fredegunde und Brunhilde stehen sich als Regentinnen für ihre noch minderjährigen Söhne gegenüber; Sie sind zu Führerinnen des christlichen Adels geworden;

31.Jänner 15.00 Prüfung 4 Fragen

7 März 15.00 2 Termin

Konsors regi Gefährtin des Königreiches, die Frau nimmt eine politische Stellung ein. In der Ottonenzeit verstärkt sich diese Veränderung , besonders in Italien. Die Frau Ottos I bildete eine Rechtsgrundlage damit ihr Mann über die Alpen ausgreifen konnte. Ihre Schwiegertochter, eine byzantinische Prinzessin, Theophane bildete gemeinsam mit Adelheid den Vormund von Otto III.

Diese Regentschaften innerhalb des Reiches sind bis ins 11 Jh. bekannt. Heinrich IV steht unter der Vormundschaft seiner Mutter Agnes von Bordou.

Ludwig IX (1226-1270) von Frankreich, Blanca von Castilien hatte die Vormundschaft über ihn.

Seit dem Frühmittealter verwalteten Frauen ihren Erbbesitz. Ab dem 11 Jh. wird den Frauen das Lehnswesen ermöglicht.

Seit dem 12 Jh. ist die adelige Dame Gegenstand der Verehrung in der Dichtung. Die Minne entsteht.

1. Aufwertung der adeligen Frauen

2. nicht das höfische Ideal mit der Realität zu verwechseln

Marie de France: Als Gräfin der Champagne kommt sie in einen Dichtungen vor. Sie dichtete auch selber. Sie war Mittelpunkt eines Musenhofes, wo auch Chréstien de Troyes weilte.

Eleonore von Aquitanien: bemerkenswerte Persönlichkeit; reiche Erbtochter, sie hatte von ihrem Vater, Willhelm IX v. Aquitanien, ein großes Gebiet geerbt. Sie heiratete Ludwig VII und hatte 2 Töchter. Die Ehe wurde deswegen anolliert. Sie heiratete dann den engl. könig Heinrich II und hatte dann noch weitere 9 Kinder. Sie spielte nach dem Tod ihres Mannes eine große politische Rolle· ihr Sohn war Richard Löwenherz. Sie setzte durch, dass Johann Ohneland den Thron antrat und nicht der Herzog der Bretagne.

Die Hochschätzung der adeligen Frauen führte aber nicht zu einer rechtlichen und sozialen Gleichstellung.

In der städtischen Gesellschaft konnten Frauen das Bürgerrecht erwerben und damit auch in Handel und Gewerbe tätig sein. Es gab eigene Frauenzünfte.

Im Spätmittelalter sind Frauen in vielen Berufen nachzuweisen. Das Heiratsalter war bei den verschiedenen Geschlechtern unterschiedlich. Beim Mann war es eher älter, bei Frauen eher jünger. Frauen waren also eher verwitwet.

In der bäuerlichen Gesellschaft mussten die Frauen immer mitarbeiten , auch in der städtischen Gesellschaft. Das Ideal der Frau zuhause bei den Kindern ist ein Ideal des 19 Jh.

Verhältnis Mann - Frau

Die Ehe ist eine Entstehung der späteren Zeiten. Die Kirche hat damit wenig zu schaffen. Luther sagte: die Ehe ist ein weltlich Ding.

Im Neuen Testament ist die Ehe dazu da, die Frau dem Mann unterzuordnen. Jesus verbietet eindeutig die Scheidung und postuliert die Einehe. Damit steht das Christentum im Widerspruch zu einer römischen Praxis. Die Römer hatten die Scheidung anerkannt und auch praktiziert.

Die Durchsetzung der Ehe ist ein sehr langer Weg während des Mittelalters. Die Männer praktizieren öfters ungestraft den Ehebruch, während das bei Frauen als schweres Vergehen geahndet wird.

In Rom hat der Mann eine zugebilligte Trennungsmöglichkeit und ein Nebenverhältnis ist gebilligt.

Consens facit matrimonio der Konsens macht die Ehe.

Im germanischen Frühmittelalter gibt es zwei Grundformen der Ehe: 1. die Muntehe Die Frau kommt aus der Munt der Familie in die Munt des Mannes · Vertrag der beiden Familien. Sie konnten zwar Einspruch erheben, aber die Frau eher nur theoretisch. häufig wurden schon Kinder verlobt. Dieses Verlöbnis bindet die beiden Familien, die jungen Leute zusammenzuführen. Da war kein Entkommen möglich. Die Muntehe wurde auch materiell fixiert durch die Brautgabe, die der Braut als Witwenversorgung dienen sollte. Die Trauungszeremonie bestand aus einer Überführung der jungen Braut in das Haus der Mannes. Die Hochzeit fand in Form eines Gelages statt. Das Beilager war öffentlich, somit wurde die Ehe wirklich geschlossen. Am Morgen danach erhielt die Braut eine Morgengabe

2. die Friedelehe: beruht eher auf dem zeitlichen Konsens, es war eine Nebenehe, es gab durchaus eine Muntehe und eine Friedelehe nebeneinander, es gab freie sexuelle Gepflogenheiten, aber nur für den Mann.

In der Karolingerzeit ändert sich diese Praxis allmählich unter dem Einfluss der Kirche. Jeder Mann kann nur eine Frau haben und muß ihr ein Leben lang treu bleiben.

Im Laufe des Mittelalters kann sich diese Form als Norm durchsetzen. Die Unauflöslichkeit der Ehe ist ein christliches Gebot. Der Konsens führt dann im Laufe des 9 Jh. zur Verfestigung, die es den Männern untersagt, mehr als eine Ehe einzugehen. Im 12 Jh. kommt zu einem neuen Eherecht (decretum gratiani) .

Der Konsens konstituiert die Ehe und verpflichtet die beiden Partner zu lebenslangen Miteinander und zu Gewährung der sexuellen Beziehung.

Bei Nichtvollzug der Ehe war eine Trennung möglich. In Gegenwart eines Priesters und vor der Kirchentür wurde das Versprechen gegeben.

Diese Praxis wird fixiert beim 4 Laterankonzil 1215 Verbot der Landesdienehen in Gegenwart mehrerer Zeugen und in Gegenwart eines Priesters.

Die Ehe ist nach kirchlichen Verständnis unauflöslich und wenn es zu einer Trennung kommt, dann nur nach einem Verfahren vor dem kirchlichen Gericht.

Gründe für Scheidung: .)zu nahe Verwandtschaft; der siebte Verwandtschaftsgrad macht die Ehe unmöglich. Im Adel , genau genommen, wäre dann keine Ehe möglich gewesen. Das 4 Laterankonzil hat es dann auf den 4 Grad herabgesetzt. .)Noch ein Grund war der Nichtvollzug der Ehe und die .)kirchliche Weihe

Kindheit im Mittelalter

Bis zum 7 Lebensjahr handelt es sich um die Infantia, dann die Adolescentia bis zum 14 Jahr; Die Adelskinder standen mit 7 Jahren schon im Knappendienstes; mit 14 Jahren waren die Buben großjährig, die Mädchen mit 12 Jahren.

Im Mittelalter ist die Abtreibung als etwas schwer Sündhaftes angesehen worden, steht damit in einem Widerspruch mit einer Praxis der römischen Antike. Hier ist die Leibesfrucht als nicht beseelt angesehen worden, die Abtreibung war eine häufig geübte Praxis. Im Christentum wird das dann anders. Es ist die Abtreibung im NT zwar nicht erwähnt aber es gibt sehr frühe christliche Quellen, wo die Abtreibung verteufelt wird. Auch das kirchliche Recht bezeichnet A. als Mord.

Im Hochmittelalter ist das bei Thomas v. Aquin differenziert zu sehen: die Leibesfrucht wird nicht als sofort beseelt angesehen, sonder erst ab dem 40 Tage in Stufen. (Scholastik) In der kirchlichen Neuzeit ist das verschärft worden. Die A. zieht Exkommunition nach sich. Auch im weltlichen Recht war es Mord.

Die Kinder sind während des MA. eher aufgewertet worden, das Frühmittelalter hat in den Bußbüchern den Kindern einen besonderen Schutz angedeihen lassen. Die gute Behandlung war ein ständig erneutes Postulat. Maria mit Kind war das Leitbild des Mutter-Kind- Verhältnisses.

Die eheliche Geburt war etwas sehr Hohes. Die außerehelichen Kinder wurden diskriminiert. Nach dem kirchlichen Recht ist die legitime Geburt Voraussetzung für die Karriere im klerikalen Bereich.

Priesterskinder sind während des ganzen Mittelalters alltäglich. Erasmus von Rotterdam war auch ein Priesterskind.

In Fürstenhäuser waren die illegitimen Kinder zahlreich, und die meisten von ihnen begannen eine kirchliche Karriere.

Im MA. entstehen Waisenhäuser - oder Findelkindhäuser wo illegitime ausgesetzte Kinder aufgezogen werden.

Adel im Mittelalter

Der Adel steht immer in der Nähe der Monarchen. Wenn man im MA. von einem Staat spricht, dann von einem Adelsstaat. Zahlenmäßig war diese Schicht dünn. Über diese wenigen weiß man verhältnismäßig viel.

1. der Adelige lässt andere für sich arbeiten, um seinen Lebensunterhalt zu erlangen. Wenn er einer Erwerbstätigkeit nachgeht, dann nur Handel. Die Güter werden ihm von den Bauern geliefert.
2. der Adel ist niemandem unterworfen außer seinem Lehnsherren
3. der Adel ist im Normalfall am Land zu finden. Im Spätmittelalter verschiebt sich das ein bisschen, aber das städtische Adelspalais ist eine Erscheinung des 17 Jh.
4. der Adel definiert sich mehr und mehr als Geburtsstand; diese Tendenz zur Abschließung ist seit dem Hochmittelalter bezeugt.
5. der Adel definiert sich auch durch seine Befehlsgewalt über Personen, er hat Teilnahme an der Macht, alle höheren Ämter sind dem Adel vorbehalten.
6. der Adel dient dem König
7. der Adel hat sein Selbstverständnis im Krieg, seine Hauptaufgabe ist das Kriegführen.

8.11.2000

Der Adel entwickelt ein besonderes Standesbewusstsein · Haustradition.

Das Adelsbewusstsein äußert sich auch in einem besonderen Verhalten. Man unterscheidet einen hohen Adel und einen niederen Adel.

Adel im Frühmittelalter

Wergeld ·Bußzahlung für Delikte.

In der Volksrechten gibt es den Unterschied frei und unfrei. Der Adel gehört zum freien Stand.

Der Adel verfügt über große Länderein und übt somit große Macht aus.

Die Gruppe des Adels hebt sich von den anderen ab. Der frühmittelalterliche Adel hat Fäden zum altrömischen Senatorialadel. Besser erkennbar ist der eben geschilderte Adel in der Karolingerzeit, wo es in den einzelnen Reichsteilen Adelige gibt die die Macht innehatten und in Verbindung mit dem König, später Kaiser, hatten. Das nennt man die ,,Reichsaristrokatie" der Karolingerzeit. Dieser Begriff wurde von Tellenbach geprägt.

Diese Reichsaristrokatie hat verschiedene Pflichten wahrgenommen. Sie wurden mit öffentlichen Funktionen beauftragt. Sie unterstrichen somit die Bedeutung der eigenen Familien und die Macht des Reiches.

Die meisten jener Fürstengeschlechter, die das Bild der Nachfolgestaaten des 10 Jh. prägten, stammen aus der karolingischen Reichsaristokratie. Sie hatten auch klerikale Pflichten zu verrichten, das heißt, sie wurden auch sehr oft beispielsweise auf Bischofssitze gesetzt. Nach der Karolingerzeit sehen wir eine Scheidung des Adels in zwei Gruppen: Hoch - und niedriger Adel.

Im 11 Jh. verkörperten im Donauraum die Babenberger die Macht. Auch die Wittelsbacher und die Grafen von Andex (Tirol) gehörten zum Hochadel.

Den Adel prägt seit der Karolingerzeit besonders das Lehenswesen.

Das Lehenswesen des Adels (Vasalität)

Das Lehenswesen regelt das Verhältnis des Adels zu einander und das Verhältnis des Kaisers oder Königs zum Adel. Der Begriff kommt vom ahd. lihan · verleihen; Das Objekt des Vertrages ist das Lehen. Der Lehensherr vergibt das Lehen an den Lehensmann oder Vasall! Der lateinische Begriff ist ,,beneficium" , die Wohltat, die Gabe. mhd. feudum · Feudalismus (eher in marxistischer Tradition· Abhängigkeit zwischen Adel und Bürger in der Sprache der 19 Jh.)

Die Entstehung des Lehenswesen ist ein längerer Prozess, dass sich im Frankenreich des 6 bis 8 Jh. beobachten lässt. Dieser Prozess hat eine mehrfache Wurzel: eine römische und eine germanische mit fränkischer ,,Zutat".

Die römische Komponente: in den unruhigen Zeiten der Spätantike unterstellten sich ärmere, hilfebedürftige Menschen einem Mächtigeren. Sie unterstellten sich und ihr Gut in die Schutzherrschaft eines Großen. Sie erhielten ein mundiburdium · eine Schutzherrschaft. Damit verloren sie nicht die Qualität eines Freien, aber dadurch dass sie sich in die Wirtschaftliche Abhängigkeit begaben, verloren sie ihre Eigenständigkeit. Als Gegenleistung mussten sie Leistungen erbringen. Diese Unterstellung nennt man KOMMENTATION! Der Beginn der K. war durch eine symbolträchtige Tradition gekennzeichnet. Der Niedrigere legte seine gefalteten Hände in die des Patrons, womit diese Abhängigkeit symbolisiert wird. Später wird man vom Hanggang sprechen! Dies ist ein Symbol der Verknechtung. nach dem keltischen Wort vasi· Knecht.

Im Lehenswesen kommt der Treueid auf, vom dem Tacitus in seiner ,,Germania" schon erzählt! Im 8 Jh. ist ein weiteres Element nachzuweisen, nämlich das Lehen, das von dem Herren als Unterpfand für die geleisteten Pflichten gegeben wurde.

So haben wir in der Karolingerzeit das Lehnswesen schon in Grundzügen ausgebildet, und es wird sich das ganze MA halten.

Es zeigt sich das das Lehnswesen alle Bereiche durchdringt, beispielsweise werden die Grafenämter von den Karolingern als Lehen vergeben. Oder aber das Militär beruht nicht mehr auf dem allgemeinen Aufgebot, sondern es ist eine ausschließlich aristokratische Angelegenheit. Die Verbindung zwischen dem König und seinen berittenen Kriegern ist durch das Lehnswesen gekennzeichnet!

Man kann auch in der Karolingerzeit schon die Zeremonien gut verfolgen!

Das Lehen wird in der KZ erblich, das ist eigentlich ein Widerspruch, da dieses Treueverhältnis eigentlich ein persönliches ist, aber schon ab dem 9 Jh. sieht man, dass das Lehen vom Vater auf den Sohn kommt.

Das Lw. verbreitet sich dann in den Karolingischen Nachfolgestaaten in ganz Europa.

Der Adel ist dem König durch ein vasalitisches Verhältnis verbunden. Aber auch die Fürsten haben Vasallen bis hinunter zum einfachen Ritter, der nur mehr passive lehensfähig ist, d.h. er kann Lehen nicht vergeben aber erhalten.

Es gibt dann später in den späteren Gesetzesbüchern sogenannte Lehenspyramiden, an deren Spitze der König sitzt.

Zeremonien des Lehnswesen

- der Belehungsakt: ein formaler Akt; setzt sich zusammen aus: 1.) der Mannschaft oder homagium· Handgang, der Vasall kniet vor seinem Lehnsherren und legt seine gefaltenen Hände in die des Herren. 2.) Treueid oder Hulde: der Lehnsakt geht in die Sphäre des Religiösen hinein und auch mit Gebeten und einer bestimmten Weihe unterfüttert wurde. 3.) Investitur: Übergabe eines Symbols an den Lehnsmann. Meistens war dies eine Fahne, besonders beim Belehnungsakt der Reichsfürsten. Es konnte aber auch eine Lanze, ein Stab oder ein Zweig sein! Im kirchlichen Bereich wurde ein geistliches Symbol verwendet: ein Bischofsring oder Bischofsstab! (der Stab deutet auf das Hirtenamt des Bischofs hin) Diese Art der Investitur mit geistlichen Symbolen stieß dann einigen Reformern sauer auf · Investiturstreit.

Der Akt der Belehnung ist sehr lange ein ausschließlich nicht schriftlicher Akt gewesen. Nur sehr selten ist der Belehnungsakt urkundlich belegt worden. Erst im Spätmittelalter ist dies Usus.

Im Hochmittelalter wird es nur festgehalten wenn die Belehnung aus der Norm fällt (Privilegium minus).

Rechte und Pflichten der am Lehnswesen beteiligten:

1. Treue gegenüber dem Herren, in Rat und Tat.

2. Der Lehensmann hat die Verpflichtungen an den Hoftagen teilzunehmen, an denen der Herr recht sprach!

3. militärische Hilfeleistung dem Herren gegenüber, der Lehensmann muß im Dienste seines Herren ins Feld ziehen. Diese Verpflichtung blieb das ganze Mittelalter erhalten. Der Lehensmann musst mindestens 3 Monate in den Krieg ziehen und er zog nicht alleine, sondern mit seinen Vasallen und Knechten.

4. bei der Krönung durch den Papst zum Kaiser mussten auch die Vasallen mitziehen

5. Burghut: Verpflichtung des Lehnsmannes seinem Lehnsherren die Burg zu öffnen, so dass der Lehensherr eine militärische Stütze hat

6. Beteiligung an der Mitgift der Töchter des Lehensherren

7. Die finanzielle Beteiligung an einer Wahlfahrt ins heilige Land oder nach Santiago de Compostella

8. Beteiligung am Lösegeld bei Gefangennahme des Fürsten. (Bsp: Richard

Löwenherz)

9. Der Lehnsherr hat die Pflicht des Schutzes und Schirmes.

10. Ersetzung des Schadens des Lehnsmannes bei Kriegsführung

Der Bruch des Treueids zog Sanktionen nach sich, wobei die Schärfste der Verlust des Lehens war.

Doppelvasallität kam natürlich auch vor, was auch sehr risikoreich war.

Um den Konflikten zu entgehen wurde das ligische Vasallitätsrecht erfunden, wobei man sich einem Herren sehr eng versprach und dem anderen Herren weniger. Dies breitete sich im 13 Jh. in Europa aus!

Der Adel im 12 und 13 Jahrhundert Ministerialität und Rittertum

Die Ministerialität ist eine Besonderheit des deutschen Reiches bis in den lothrischen und flandrischen Grenzraum.

Ministerialis bedeutet ,,der Dienst". Die Entstehung der M. lässt sich bis ins späte 10 Jh. zurückverfolgen und ist im 12 Jh. ein wichtiger Faktor neben der Vasallität. Die M. sind ursprünglich Unfreie die zu einem besonderen qualifizierten Dienst des Adeligen herangezogen wurden z. Bsp: Kriegsführung oder Verwaltung der Burg. Der M. kommt ursprünglich aus der familia des Adeligen. Er hat die Funktion , Dienste zu verrichten für die kein Vasall da war und für die das Gesinde nicht ausreichend qualifiziert war.

Bei den Adeligen steigen die M. gesellschaftlich immer mehr auf. Sie haben kein

vasalitisches Verhältnis sondern ein direktes Bedienstetenverhältnis. Erst im späten 13 Jh. steigen die M. in die Sphäre des Vasallen auf.

im späten 12 und 13 Jh. ist ein teil der fürstlichen Gesellschaft durch M. bestimmt.

Dies geht so weit, dass die alten vasalitischen Bindungen mehr und mehr zurückgehen und die M. immer mehr in die Gruppe der Adeligen vordringen. Der niedrige Adel entsteht und speist sich aus den M. Der alte Niederadel verschwindet und wird durch die M. mehr und mehr ersetzt Diese M. haben auch in der Entstehung der Städte eine bedeutende Rolle gespielt. Sie sind in der Stadt jene, die vom Stadtherren die politische Macht delegiert bekommen. Die Ritter des 12 und 13 Jh. bestehen aus einem Großteil aus früheren Ministerialien.

Rittertum und Ritterstand sind verschiedene begriffe.

Rittertum ist eine Lebensform, die nicht spezifisch auf eine bestimmte form des Adels hinzuziehen ist sondern des ganzen Adel bestimmt.

Der Ritterstand hingegen ist ein Segment des Niederadels, der nur passiv lehensfähig ist.

Rittertum:

ist die Lebensform die von jedem Adeligen angestrebt hat.

ist in seinem Ideal in der höfischen Literatur fassbar. Dazu gehört ein gewisser Ehrencodex: .) das ritterliche Kämpfen (betrifft jeden, auch den König) .) Sorge für die Schwachen · Witwen und Waisen

Excerpt out of 17 pages

Details

Title
Einführung in die Mittelaltergeschichte
Author
Year
2000
Pages
17
Catalog Number
V98299
ISBN (eBook)
9783638967501
File size
430 KB
Language
German
Notes
lässige Vorlesung - echt interessant ich werd sie jede woche erweitern
Keywords
Einführung, Mittelaltergeschichte
Quote paper
Cornelia Hain (Author), 2000, Einführung in die Mittelaltergeschichte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98299

Comments

  • guest on 11/27/2001

    Kloster.

    Hi!! Erstmal muss ich sagen, dass ich es ziemlich gut finde... aber ich finde es fehlt noch was übers kloster. kannst du ja vielleicht ja noch machen. aber ansosten, echt interesant.

Look inside the ebook
Title: Einführung in die Mittelaltergeschichte



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