Der Ausgangspunkt der Arbeit ist die Hypothese, dass Konjunktionen, und im speziellen die koordinierenden Konjunktionen, lexikographisch nicht immer deutlich und systematisch erfasst sind bzw. mangelnd grammatisch beschrieben sind. [...] Diese Ansicht hat die Autorin der Hausarbeit generell bewegt, weitere Analyse durchzuführen und die in der Zusammenfassung erfassten Ergebnisse vorzustellen. Als Unterstützung bei der Beschreibung des Forschungsfeldes standen neben drei grundsätzlichen Artikeln von Lang, Grammatik von Helbig und Buscha, Metzler-Lexikon, die Arbeiten von russischen Fachwissenschaftlern Vinogradov, Sannikov, Pankratova u.a. zur Verfügung. Die Arbeit ist wie nachfolgend beschrieben aufgebaut. Im ersten Kapitel wird ein Überblick über die Wortart der Konjunktionen, über ihre Eigenschaften und die entsprechende Terminologie gegeben. Das zweite Kapitel geht auf die Problematik der lexikographischen Erfassung ein, wo der eigentliche Darstellungsaspekt und der Leser-Aspekt in Betracht kommen. Anschließend wird das Schema der Artikelbeschreibung von Lang dargelegt. Im dritten Kapitel wird die erste Untersuchung vorgeschlagen, durch den Vergleich von zwei Artikeln aus Duden-Wörterbüchern von 1989 und 2003 im Hinblick auf die Lang’schen Ausarbeitungen.
Im letzten Kapitel werden die russischen koordinierenden Konjunktionen a (a), i (и), no (но) beschrieben, sowie die Problematik ihrer Bestimmung in der Fachliteratur und der Darstellung in einsprachigen Wörterbüchern. Es werden eigene Übersetzungen der Konjunktionsartikel aus dem Wörterbuch der russischen Sprache von Švedova (2007) angeboten, und anhand derer gewisse Ergebnisse zusammengefasst. Drei Anhänge zum Schluss verzeichnen alle der Untersuchungen zugrunde gelegten Wörterbuchartikel. Wichtig zu bemerken ist, dass die angeführten Analysen keinen Anspruch auf eine vollständige quantitative, sondern eher auf eine qualitative Beschreibung der einzelnen Wörterbuchartikel erheben.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1. Allgemeines zum grammatischen Begriff ‚Konjunktion’
1.1. Inventarmerkmale von Konjunktionen
1.2. Morphologische Merkmale
1.3. Syntaktische Merkmale
1.4. Semantische Merkmale
1.5. Pragmatische Merkmale
1.6. Zwischenfazit
2. Zur Problematik der lexikographischen Erfassung von Konjunktionen
2.1. Der Darstellungsaspekt
2.2. Der Nutzer-Aspekt
2.3. Problemlösung: Artikelbeschreibung von Konjunktionen nach Lang
3. Koordinierende Konjunktion und in verschiedenen Wörterbüchern
3.1. Vergleichsanalyse des und -Artikels aus dem Duden von 1989 und von 2003 im Hinblick auf Vorschläge von Lang
4. Koordinierende Konjunktionen a (a), i ( и), no ( но) im Russischen
Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
Anhang I
Anhang II
Anhang III
Einleitung
Als Konjunktionen werden in der Fachliteratur nicht flektierbare Bindewörter oder Fügewörter bezeichnet, die eine Untergruppe der Partikeln[1] bilden und Wörter, Wortgruppen und Sätze verknüpfen[2]. Das ‚Metzler-Lexikon‘ vermerkt zudem, dass die Konjunktionen nicht nur dazu dienen, Beziehungen zwischen Sätzen und Satzteilen herzustellen, sondern auch „die so geschaffene Relation semant. zu spezifizieren.“[3] Was wir bezüglich dieser Wortschatzgruppe aus Wörterbüchern (nicht) erfahren können: Wie die einzelnen Konjunktionen in Wörterbüchern heute dargestellt sind, und wie transparent diejenigen Einträge sind, ist das Untersuchungsfeld der vorliegenden Hausarbeit.
Der Ausgangspunkt der Arbeit ist die Hypothese, dass Konjunktionen, und im speziellen die koordinierenden Konjunktionen, lexikographisch nicht immer deutlich und systematisch erfasst sind bzw. mangelnd grammatisch beschrieben sind.
Ewald Lang hat in seinen Arbeiten 1982, 1989, 1991 diesen Aspekt gründlich untersucht. Letztlich hat er seine eigenen Mechanismen bezüglich der Erfassung der Konjunktionen ausgearbeitet, die hier weiterhin vorgestellt werden. Seine Strategie richtet sich jedenfalls nach systematischer Beschreibung der Konjunktionen, wo er versucht die Eigenschaften der Konjunktionen als Wortschatzeinheit und als Wortschatzgruppe in einem Zusammenhang zu betrachten, und nach richtiger Struktur des Artikels, wo die Kommentare nach bestimmten grammatischen Einsichten geordnet sind und daher umfassend bzw. vollständig scheinen.
Diese Ansicht hat die Autorin der Hausarbeit generell bewegt, weitere Analyse durchzuführen und die in der Zusammenfassung erfassten Ergebnisse vorzustellen.
Als Unterstützung bei der Beschreibung des Forschungsfeldes standen neben drei grundsätzlichen Artikeln von Lang, Grammatik von Helbig und Buscha, Metzler-Lexikon, die Arbeiten von russischen Fachwissenschaftlern Vinogradov, Sannikov, Pankratova u.a. zur Verfügung.
Die Arbeit ist wie nachfolgend beschrieben aufgebaut. Im ersten Kapitel wird ein Überblick über die Wortart der Konjunktionen, über ihre Eigenschaften und die entsprechende Terminologie gegeben.
Das zweite Kapitel geht auf die Problematik der lexikographischen Erfassung ein, wo der eigentliche Darstellungsaspekt und der Leser-Aspekt in Betracht kommen. Anschließend wird das Schema der Artikelbeschreibung von Lang dargelegt.
Im dritten Kapitel wird die erste Untersuchung vorgeschlagen, durch den Vergleich von zwei Artikeln aus Duden-Wörterbüchern von 1989 und 2003 im Hinblick auf die Lang’schen Ausarbeitungen.
Im letzten Kapitel werden die russischen koordinierenden Konjunktionen a (a), i ( и ), no ( но ) beschrieben, sowie die Problematik ihrer Bestimmung in der Fachliteratur und der Darstellung in einsprachigen Wörterbüchern. Es werden eigene Übersetzungen der Konjunktionsartikel aus dem Wörterbuch der russischen Sprache von Švedova (2007) angeboten, und anhand derer gewisse Ergebnisse zusammengefasst.
Drei Anhänge zum Schluss verzeichnen alle der Untersuchungen zugrunde gelegten Wörterbuchartikel.
Wichtig zu bemerken ist, dass die angeführten Analysen keinen Anspruch auf eine vollständige quantitative, sondern eher auf eine qualitative Beschreibung der einzelnen Wörterbuchartikel erheben.
1. Allgemeines zum grammatischen Begriff ‚Konjunktion’
Bevor der lexikographische Aspekt hinsichtlich der Konjunktionen in Betracht gezogen wird, werden in diesem Kapitel einige allgemeine grammatische Auslegungen zum Begriff ‚Konjunktion’ zur Information angeboten, ferner werden die Merkmale mit Betonung auf die koordinierenden Konjunktionen kurz gefasst. Diese Information sollte dabei helfen, weiterhin die Probleme bei der Abfassung eines Wörterbuchartikels hervorzuheben.
Wie bekannt, gehören Konjunktionen zu den Funktionswörtern (oder Synsemantika[4] ). Aufgrund ihrer Bindefunktion können sie Wörter, Wortgruppen und Sätze verknüpfen. Nach ihrem Einfluss auf die Stellung des finiten Verbs in dem von einer Konjunktion eingeleiteten Satz sind zwei Gruppen von Konjunktionen zu unterscheiden: subordinierende Konjunktionen und koordinierende Konjunktionen[5].
a) Zu den subordinierenden (unterordnenden) Konjunktionen gehören die einfachen Konjunktionen:
dass, weil, bevor, ehe, obwohl, als, obgleich, während, damit, falls, indem, wenn, sobald
die zusammengesetzten Konjunktionen:
als dass, so dass, (an)statt dass, ohne dass, als ob, als wenn, außer dass
die mehrteiligen Konjunktionen:
je…desto, wenn auch…so doch
b) Zu den koordinierenden (nebenordnenden) Konjunktionen gehören die einfachen Konjunktionen:
aber, oder, und, bzw., denn, sondern, allein, doch, jedoch, d.h.
die mehrteiligen Konjunktionen:
entweder…oder, nicht nur… sondern auch.
1.1. Inventarmerkmale von Konjunktionen
Zu den gemeinsamen Inventarmerkmalen zählen:
a) quantitative Abgeschlossenheit (61 Einheiten laut Grammatik von Helbig und Buscha, 1999);
b) hohe Vorkommenshäufigkeit, was die Konjunktionen zum Kern der Lexik gehören lässt;
c) Formkonstanz.
1.2. Morphologische Merkmale
Konjunktionen haben:
a) keine Flexion (im Unterschied zu Artikeln und Pronomen);
b) keine Rektion (im Unterschied zu Präpositionen);
c) keine Derivations- oder Kompositionsbildung (im Unterschied zu den Adverbien sicherlich, dummerweise, dadurch, deswegen).
Wie man sieht, besitzen Konjunktionen keinerlei Kennzeichen der Morphosyntax. Daher werden sie auch unveränderliche Simplizia genannt.
1.3. Syntaktische Merkmale
Nach Lang (1982, 1989, 1991) sollten die Konjunktionen nicht als Wortart betrachtet werden, sondern als ein generelles Strukturprinzip, an dem die Konjunktionen beteiligt sind. Aus syntaktischer Sicht betrachtet er ‚Koordination’ als ein zugrunde liegendes „Prinzip sprachlicher Strukturbildung“[6]. Zu den ‚koordinierten Strukturen’ gehören Konjunkte und (latent oder aktual anwesende) Konjunktionen. ‚Koordinative Verknüpfung’ ist also der Zusammenhang, der auf dem Prinzip ‚Koordination’ basiert und der sämtliche strukturellen und interpretatorischen Aspekte umfasst[7].
„Die koordinative Strukturbildung operiert nicht auf der Syntax erster Stufe (d.h. der durch Satzgliedbeziehungen usw. bestimmten internen Syntax des einfachen Satzes), sondern auf einer Syntax zweiter Stufe, d.h., sie operiert auf Folgen von grammatischen Gebilden, die hinsichtlich ihrer Eigenschaften in Termen der Syntax erster Stufe als gleichartig spezifiziert sind.“[8]
Die syntaktischen Kennzeichen der koordinierenden Konjunktionen beziehen sich daher auf die Gleichartigkeit der Konjunkte. Dabei wird mit ‚Gleichartigkeit’ nicht unbedingt Kategorienidentität gemeint, vielmehr ist die für die Konjunkte erforderliche Gleichartigkeit „Resultante vieler grammatischer Vektoren“[9]. Vgl.:
(1) Vielleicht zeigen uns Vater und Mutter den Zoo. (Die Konjunkte Vater und Mutter sind gleichartig und kategorieidentisch. Symmetrische Strukturbildung.)
(2) Du und stören! (Die Konjunkte du und stören gehören zu verschiedenen grammatischen Kategorien; uminterpretiert du störst nicht; wo du als Subjekt, stören als negiertes Prädikat vorkommen. Asymmetrische Strukturbildung.)
1.4. Semantische Merkmale
Die koordinierenden Konjunktionen stellen nicht nur eine syntaktische Beziehung her, sondern tragen auch dazu bei, die Konjunkte in ein bestimmtes semantisches Verhältnis zueinander zu setzen.
Die Konjunktionen selbst können nichts abbilden, sie bezeichnen nicht irgendwelche außersprachlichen Denotate, sie beziehen sich lediglich auf kognitive Operationen über Repräsentationen von Dingen und Sachverhalten (ob sie real oder fiktiv sind, spielt keine Rolle)[10]. Daher gehört die Bedeutung der Konjunktionen nach Lang zu der Semantik zweiter Stufe.
Mit anderen Worten: die koordinative Verknüpfung entsteht im Ergebnis des Zusammenwirkens der lexikalischen Bedeutungen der Konjunkte und der (operativen) Bedeutungen der Konjunktionen.
In diesem Zusammenhang schlagen Helbig und Buscha (1999) folgende semantische Gruppen von koordinierenden Konjunktionen vor[11]:
Adversativ: aber, allein, doch, jedoch, sondern;
Alternativ: oder, beziehungsweise;
Kausal: denn;
Konditional: und;
Kopulativ: und;
Modal, Restriktiv: aber;
Modal, Spezifizierung: das heißt;
Modal, steigernde Wiederholung: und.
1.5. Pragmatische Merkmale
Die Frage ‚Was determiniert die Interpretation einer sprachlichen Äußerung in Bezug auf ihren sozialen, situativen und kommunikativen Kontext?’ ist hinsichtlich der Konjunktionen schwer zu beantworten.
Dennoch werden in der Fachliteratur einige Mechanismen angegeben, die die Konjunktionen und ihre Wirkungen betreffen, und ihre Spezialisierungen darstellen können[12]:
Der Kern der semantischen Interpretation koordinierter Strukturen ist die Konstituierung einer gemeinsamen Einordnungsinstanz (GEI, oder engl. ‚Common Integrator’ - CI), die den Konjunktbedeutungen umgreifend übergeordnet ist. Vgl.:
(3)* Der Fremde ist blond und/aber/oder bescheiden. – GEI ist schwer zu konstruieren.
(4) Aus Ägypten, dem Vaterland der Krokodile und des Priestertums,… – GEI ist ‚Vaterland von’.
(5) Herr Schreier, sehen Sie sich mehr als Sänger oder als Künstler? – GEI ist hier das Konjunkt ‚Künstler’.
Die operative Bedeutung der Konjunktionen besteht darin, das vorhandene Kenntnissystem durch bestimmte Operationen umzustrukturieren. Bei und geht es beispielsweise um das „Zusammenfassen“ von Kenntniseinheiten, die sich mittels der vorhandenen Konjunkte bilden. Aber bezieht sich auf das „Zusammenfassen von Kenntniseinheiten unter Einschluss eines Gegensatzes“. Bei oder geht es um die „zur Wahl gestellten“ Kenntniseinheiten[13].
1.6. Zwischenfazit
Im Vergleich zu den subordinierenden Konjunktionen sind die koordinierenden eher elementar und unspezifisch, ihr Interpretationsraum ist bestimmt weiter, durch Konjunkte mehr kontextuell bedingt. Genau diese Eigenschaften erschweren die lexikographische Erfassung von Konjunktionsartikeln.
Aufgrund der grammatischen Merkmale bilden sich Bedingungen heraus, die wiederum für die lexikographische Erfassung/Darstellung von Konjunktionen von Bedeutung sind, nämlich:
1. Die ganze lexikographische Dimension von morphosyntaktischen Kennzeichnungen entfällt.
2. Die syntaktischen Bedingungen der Bildung koordinierter Strukturen bemessen sich an der Gleichartigkeit der Konjunkte.
3. Die semantische Interpretation koordinativer Verknüpfung wird durch Ausgewogenheit der Konjunktbedeutungen (den gleichen Status der Konjunkte) und durch das übereinstimmende Verhältnis Konjunktion<->Konjunktbedeutungen bedingt.
4. Die pragmatischen Bedingungen bauen auf der Verträglichkeit des sprachlich induzierten Zusammenhangs zwischen bestimmten Kenntniseinheiten und der Art der Zusammenhangs gemäß allgemeiner Weltkenntnis, persönlicher Überzeugung, aktueller Situationsanalyse auf.[14]
5. Aufgrund all dieser Eigenschaften lässt sich die Konjunktion und als elementarste Konjunktion, als Konjunktion an sich betrachten. Somit wird eine Hierarchie innerhalb der Konjunktionen gebildet, was bei der Erstellung eines Wörterbuchartikels zu berücksichtigen ist.
[...]
[1] Hier wird der Begriff ‚Partikel‘ im weiten Sinne gebraucht.
[2] Vgl. Lewandowski, 1990. S.582-583.
[3] Glück, 2005. S.338.
[4] Das Synsemantikum (auch Synsemantikon oder Funktionswort) (…) ist eine Sammelbezeichnung für alle Wortarten, welche in der Hauptsache keine oder nur im Zusammenspiel mit anderen Lexemen erkennbare lexikalische Bedeutung aufweisen. Funktionswörter haben lediglich Bedeutung hinsichtlich Syntax und Struktur. Synsemantika gehören immer zum Grundwortschatz einer Sprache. Artikel, Konjunktion, Partikel, Pronomen, Präposition, Modalverb und Hilfsverb zählen zu den Funktionswörtern. Gegensatz zum Synsemantikum ist das Autosemantikum (…). In: http://de.wikipedia.org/wiki/Synsemantikum (01.07.2008, 22:43)
[5] Vgl. Helbig, Buscha, 1999, S.445.
[6] Lang, 1991. S.601.
[7] Vgl. Lang, 1991, S.599-605; Lang, 1982, S.77-79.
[8] Lang, 1982. S. 77.
[9] Vgl. Ebd. S.105.
[10] Vgl. Ebd. S.79f.
[11] Vgl. Helbig, Buscha, 1999. S.451-453.
[12] Vgl. Lang, 1982. S.81f.
[13] Vgl. Ebd.
[14] Lang, 1982. S.83.
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