Diese Staatsarbeit setzt sich mit „dem Spanischen“ bei Hemingway auseinander. Da sein literarisches Werk enorm und die Analysen seines Werks sowie seines Lebens zahlreich sind, wird hier nur die für ihn besonders produktive Zeit des Spanischen Bürgerkriegs im Vordergrund stehen.
Diese Zeit stellt einen wichtigen Einschnitt in seinem Leben dar, in der er, durch die Einbindung in die spanische Sozialisation, fremde gesellschaftliche Werte annahm und seine Denkweise so veränderte, dass sich in seiner Literatur ein klarer Bruch erkennen lässt. Durch seine kulturelle Sozialisierung in den USA erkennt Hemingway in Spanien kulturspezifische Unterschiede und divergierende Bewertungsmaßstäbe wie sie Thomas unter dem Begriff „Kulturstandard“ zusammenfasst. Hemingway adaptierte zahlreiche Aspekte der spanischen Lebensart und übernahm eine fremdländische kulturelle Identität. Dieser interkulturelle Austauschprozess führte möglicherweise dazu, dass der Autor nach der Niederlage der spanischen Republik nicht mehr außerhalb einer spanischsprachigen Region leben wollte und den fremden Kulturstandard bevorzugte. Besonders deutlich wird der Unterschied der beiden Kulturen im jeweiligen Umgang mit dem Tod (siehe Kapitel 4 und 14.2.). Nach meiner These prägten der Spanische Bürgerkrieg und „das Spanische“ Hemingway persönlich und seine Literatur mehr als jedes andere Element.
Aus dem Inhalt:
- Bull Fighting a Tragedy
- The Turning Point
- Hemingways Kurzgeschichten aus dem Bürgerkrieg
- For Whom the Bell Tolls
- The Spanish Earth
Table of contents
Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung
3. Hemingways Beziehung zu Spanien
4.Bull Fighting a Tragedy
5.The Turning Point
6. Hemingways Beteiligung am Spanischen Bürgerkrieg
7. Hemingways politische Einstellung
8. Hemingways Kurzgeschichten aus dem Bürgerkrieg
8.1.The Denunciation
8.2.The Butterfly and the Tank
8.3.Night Before Battle
8.4. Hemingways Protagonist ausNBB als Allusion Don Quijotes
8.5.Under the Ridge
9.For Whom the Bell Tolls
10.The Spanish Earth
11. Analyse spanischer Namen bei Hemingway
12. Die spanische Sprache bei Hemingway
13. Zwei amerikanische Protagonisten: Der Tourist und der Ortsansässige
14. Hemingways spanische Motive in den analysierten Werken
14.1. Die Niederlage
14.2. Der Umgang mit dem Tod
14.3.Matador und Gekreuzigter
14.4. Matador und Liebe – Töten und Sex
14.5.Pundonor undcojones:
14.6. Blasphemie und Obszönitäten:
14.7. Religion und heidnische Kulte:
15. Arturo Barea –Not Spain but Hemingway
16. Fazit
Literaturverzeichnis
Anhang
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
Der Spanische Bürgerkrieg, 1936-1939, bot dem internationalen Kommunismus seine größte Gelegenheit seit der Oktoberrevolution, politisch in Erscheinung zu treten, indem man gegen den gemeinsamen Gegner – den Faschismus – vorging. Der Bürgerkrieg auf der Iberischen Halbinsel zerstörte das Leben vieler Individuen, resultierte in einer über 35 Jahre dauernden Diktatur Francisco Francos und inspirierte neben all dem Leid zu großartiger Literatur. Ernest Miller Hemingway, 1899 in Oak Park/ Illinois geboren, hegte eine besondere Beziehung zu Spanien und nahm als Journalist am Spanischen Bürgerkrieg teil. Als Auslandskorrespondent und Kriegsberichterstatter schrieb er dort Kriegsdepeschen, die in internationalen Magazinen veröffentlicht wurden. Als Schriftsteller publizierte er Kurzgeschichten und 1940 seinen längsten RomanFor Whom the Bell Tolls (FWBT), dessen Handlung 1937 während des Bürgerkriegs anzusiedeln ist. Die Erzählkunst zahlreicher Autoren der Nachkriegszeit des Zweiten Weltkriegs, der kurz nach Beendigung des Spanischen Bürgerkriegs begann, wurde maßgeblich durch Hemingway beeinflusst. Seine Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und sein abenteuerliches Leben, sein exzentrischer Lebensstil und sein Männlichkeits-Image nährten das Interesse der Presse. So wurde noch jahrzehntelang und bis heute über ihn und seine Werke geschrieben. Er zählt zu den wichtigsten humanistischen Schriftstellern und das, obwohl einige der Hauptthemen in seiner Literatur Krieg, Gewalt und Tod sind.[1]
„In Hemingway’s writing career two political events of his life had a significant decisive influence. One was the First World War; the other, the Spanish Civil War”.[2] Hemingways Einsatz im Ersten Weltkrieg ist für diese Arbeit sekundär, wobei seine Beteiligung am Spanischen Bürgerkrieg eine für diese Arbeit prägnante Zäsur darstellt. Dort wurde Hemingway nicht nur zu einem gefeierten Roman (FWBT), einem Theaterstück, einem Film, sechs Kurzgeschichten und 31 Kriegsdepeschen inspiriert. Der spanische Bürgerkrieg scheint auch einen mentalen Sinneswandel bei Hemingway herbeigeführt zu haben, der die Art und Themen seines Schreibens zukünftig verändern sollte. Von Hemingways 31 Pro-Republikanischen Kriegsdepeschen aus dem Spanischen Bürgerkrieg wurden 28 in diversen kanadischen, europäischen und US-amerikanischen Zeitungen gedruckt, bevor 1967 neun von ihnen inBy-Line: Ernest Hemingway gesammelt veröffentlicht wurden. Bis 1969 wurden Hemingways Kurzgeschichten aus dem Bürgerkrieg insgesamt noch recht wenig beachtet, da der Fokus vermehrt auf seinen Romanen lag. Die Situation änderte sich dann mit der Veröffentlichung vonThe Fifth Column and Four Stories of the Spanish Civil War (FCAFS), einem Werk, das erneut zu umfangreichen Analysen anregte. Erst 1988 wurden schließlich alle antifaschistischen Depeschen vonThe Hemingway Review kollektiv als Anthologie publiziert.
Diese Arbeit wird sich mit „dem Spanischen“ bei Hemingway auseinandersetzen (Kapitel 2). Da sein literarisches Werk enorm und die Analysen seines Werks sowie seines Lebens zahlreich sind, wird hier nur die für ihn besonders produktive Zeit des Spanischen Bürgerkriegs im Vordergrund stehen. Diese Zeit stellt einen wichtigen Einschnitt in seinem Leben dar, in der er, durch die Einbindung in die spanische Sozialisation, fremde gesellschaftliche Werte annahm und seine Denkweise so veränderte, dass sich in seiner Literatur ein klarer Bruch erkennen lässt. Durch seine kulturelle Sozialisierung in den USA erkennt Hemingway in Spanien kulturspezifische Unterschiede und divergierende Bewertungsmaßstäbe wie sie Thomas unter dem Begriff „Kulturstandard“ zusammenfasst:
Unter Kulturstandards werden alle Arten des Wahrnehmens, Denkens, Wertens und Handelns verstanden, die von der Mehrzahl der Mitglieder einer bestimmten Kultur für sich persönlich und andere als normal, selbstverständlich, typisch und verbindlich angesehen werden. Eigenes und fremdes Verhalten wird auf der Grundlage dieses Kulturstandards beurteilt.[3]
Hemingway adaptierte zahlreiche Aspekte der spanischen Lebensart und übernahm eine fremdländische kulturelle Identität. Dieser interkulturelle Austauschprozess führte möglicherweise dazu, dass der Autor nach der Niederlage der spanischen Republik nicht mehr außerhalb einer spanischsprachigen Region leben wollte und den fremden Kulturstandard bevorzugte. Besonders deutlich wird der Unterschied der beiden Kulturen im jeweiligen Umgang mit dem Tod (siehe Kapitel 4 und 14.2.). Nach meiner These prägten der Spanische Bürgerkrieg und „das Spanische“ Hemingway persönlich und seine Literatur mehr als jedes andere Element.
In meiner Analyse werden exemplarisch der RomanFWBT und die vier Kurzgeschichten aus dem 1969 veröffentlichten WerkFCAFS genauer betrachtet. Das dort integrierte TheaterstückThe Fifth Column (TFC) wird hier nicht thematisiert, weil es als Theaterstück einem anderen literarischen Genre angehört. Hemingway selbst, sahTFC außerdem als „the most unsatisfactory thing I ever wrote“[4] an und sagte später über sein Theatermanuskript: „That book is crap“.[5] Auch der Film,The Spanish Earth (TSE), an dem er aktiv mitwirkte, wird weniger intensiv thematisiert als die schriftlichen Werke.[6] Der Film beinhaltet jedoch mehr für mein Thema relevante Informationen, als das Theaterstück und wird dadurch wertvoller, dass Hemingway selbst den Kommentar sprach. Seine Werke aus der Zeit vor und nach dem Spanischen Bürgerkrieg werden nicht zentral im Fokus stehen, wobei Querverweise unvermeidlich sind, da sie bei einer Analyse „des Spanischen“ in seinen Werken nicht gänzlich außen vor gelassen werden können. Ebenso wird Kuba, wo Hemingway die letzten 20 Lebensjahre verbrachte, zu Vergleichen und Verbindungen herangezogen, aber nicht im Mittelpunkt der Analyse stehen.
Als Gliederung der Arbeit nutze ich nach einigen einleitenden Abschnitten, einer Erklärung, was „das Spanische“ für Hemingway bedeutete und einer Beobachtung seiner politischen Einstellung, das chronologische Erscheinen der Werke. Es werden auch hier selbstverständlich Querverweise hergestellt, die für eine Analyse unerlässlich sind.TSE bildet in der Gliederung eine Ausnahme, da der Film zwischen den Spanischen Bürgerkriegs-Kurzgeschichten erschienen ist und ich diesen aus Gründen der Übersichtlichkeit zuletzt thematisiere (Kapitel 10).
Anschließend wird der Fokus auf den Themen und Motiven liegen, die Hemingway als „Spanisch“ erachtete. Dass die meisten dieser Motive keine rein spanischen Themen sind, soll hier ausdrücklich erwähnt werden. Sie erhalten in Hemingways Literatur aber einen besonders prägnanten Stellenwert, der durch seine persönlichen Erfahrungen in Spanien und seine Auseinandersetzung mit spanischer Kunst und Literatur zustande kommt. Wichtig ist bei einer Analyse auch die Tatsache, dass sich Spanien als Land, seine Einwohner als Nation und deren kulturelle Gepflogenheiten während des letzten halben Jahrhunderts verändert haben. Auch identitätsstiftende Wertvorstellungen und gesellschaftliche Rollenverständnisse (z.B.machismo) haben sich in den USA ebenso wie in Europa verändert. Außerdem gibt es „den Spanier“ oder „das Spanische“ nicht, da solche Begriffe zu verallgemeinernd sind. Dennoch orientiere ich mich daran, wie Hemingway „die Spanier“ darstellte, der regionale Unterschiede zwischen den spanischen Provinzen beobachtete und anschließend zu stark vereinfachend als „Spanisch“ zusammenfasste. Die in seiner Literatur aufgeführten Wertvorstellungen werden auch in der damaligen Zeit keine Allgemeingültigkeit gehabt haben, dienen mir jedoch zur Orientierung. Auch die von mir benutzen Analysen seiner Werke können falsch interpretiert sein, wobei die meisten Kritiker ihm eine hispanophile Art nachsagten. Von Hemingway benutzte Begriffe wieGypsy (in dieser Arbeit synonym mitGitano verwendet) sind heute politisch unkorrekt, waren damals aber im alltäglichen Gebrauch. Ich nutze diese Begriffe nicht wertend, sondern um möglichst nah an Hemingways Literatur zu bleiben.
Häufig wurden in Hemingways Werken die stark autobiographischen Elemente angemerkt. „In Hemingway’s writings fact and fiction overlap frequently and with felicity“, was sowohl für eine Doppelnutzung von Motiven gilt, als auch für Überschneidungen von Themen in Kriegsdepeschen und Kurzgeschichten bzw. Romanen.[7] So hatte zum Beispiel Hemingways Begegnung mit dem alten Mann, der inOld Man at the Bridge (OMB) beschrieben wird, am Ostersonntag 1938 wirklich stattgefunden.[8] Vergleiche zwischen Hemingways Protagonisten aus der Zeit des Spanischen Bürgerkriegs und seinem wahren Leben werden hier am Rande betrachtet, da sie seine Verbindung zu Spanien gut veranschaulichen. Ich nenne Hemingways geschaffene Figuren dabei bewusst nicht „Helden”, sondern „Protagonisten“, weil mir „Held“ in vielen Werken zu positiv konnotiert erscheint (z.B. der denunzierende Henry Emmunds inThe Denunciation). Die von Philip Young vorgenommene Differenzierung zwischenCode Hero (dt. Codex-Held) undHemingway Hero soll daher hier nicht thematisiert werden, weil es inFWBT keinen prägnantenCode Hero gibt und dieHero -Diskussion nicht zur Analyse dieser Arbeit passt.[9] Auch die Eisberg-Theorie – das, was der Schriftsteller weglässt, verstärkt das Geschriebene; „only one-eighth of it being above water“ – mit der Hemingway oft arbeitete, soll hier lediglich erwähnt werden.[10]
Schon vor dem Spanischen Bürgerkrieg war Hemingway durch seine Werke weltweit bekannt geworden. So genießt der Autor auch in Spanien heute einen gewissen Kult-Status.[11] Dennoch meint Ángel Capellán in seinem 1985 veröffentlichten Werk: „Spaniards still have not realized or given credit for what he loved most in Spain or what he wrote best about his adoptive country“.[12] Mit dieser Aussage bezieht er sich darauf, dass es (bis heute) kaum Literatur auf Spanisch bzw. von spanischen Autoren über Hemingway gibt. Während der Zeit des Bürgerkriegs wurde von Spaniern insgesamt wenig geschrieben. Anschließend war das Problem, dass Hemingway Unterstützer der Loyalisten gewesen war, die den Bürgerkrieg verloren hatten. Viele loyalistische Schriftsteller gingen ins Exil, Hemingway verließ sein geliebtes Spanien und die faschistischen Anhänger Francos begannen die Kultur zu dominieren.[13] Die Falangisten sorgten somit dafür, dass Hemingways Werke aus der Zeit des Bürgerkriegs bis 1953 kaum Erwähnung fanden. (FWBT wurde während der Diktatur Francos nur heimlich „under the counter“ verkauft).[14] Erst 1953 wurde dann von Franco eine Annäherungspolitik betrieben, die Ausländern das Einreisen wieder vereinfachte und Hemingways Rückkehr nach Spanien ermöglichte.[15] Interessanterweise war bereits vor dem Bürgerkrieg auch HemingwaysDeath in the Afternoon (DIA) von Spaniern weitestgehend ignoriert und bis 1943 in keinem einzigen spanischen Werk über Stierkampf erwähnt worden. Obwohl er für die Authentizität vonDIA auch von Spaniern Lob erntete, (z.B. im ArtikelMíster Ernest Hemingway, el amigo de España vom Stierkampf-Kritiker Rafael Hernández), wurde das Werk erst 1966 ins Spanische übersetzt.[16]
Satyabrata Das und Ángel Capellán haben mit ihren Werken Studien veröffentlicht, die in meine Forschungsrichtung gehen. Ansonsten gibt es leider wenig Literatur, die sich intensiv mit „dem Spanischen“ bei Hemingway beschäftigt. Zwar schrieb Bury 1959: „The theme of Ernest Hemingway’s discovery of Spain is a significant phenomenon in recent literature”.[17] Die diversen Analysen der 1960er und 1970er-Jahre blieben meist jedoch oberflächlich und deskriptiv, ohne den wahren Stellenwert Spaniens für den Autor hervorzuheben. Satyabrata Das beschreibt den Spanischen Bürgerkrieg in seinem gleichnamigen Werk als den wesentlichen „Turning Point“ in Hemingways Leben, der eine markante Zäsur in seinem Leben und seinem Schreiben darstellt. Er vergleicht Hemingways Schriften vor dem Bürgerkrieg, seine Stilveränderung während der Jahre 1936-1940 – beginnend mitTHAHN – und die Fortsetzung seines literarischen Werkes in der post-Bürgerkriegs-Epoche. Seine Hauptthese ist, der spanische Bürgerkrieg habe „therapeutically“ auf den US-Autor gewirkt, der dadurch seine Traumata aus dem Ersten Weltkrieg überwinden konnte.[18]
Ángel Capellán hat seine ausführliche MonographieHemingway and the Hispanic World stark an Hemingways Faszination für Don Quijote ausgelegt. Auch ich werde einige Parallelen zwischen Hemingways Protagonisten und dem Ritter von der traurigen Gestalt aufführen. Allerdings soll Don Quijote nicht das dominierende Element dieser Arbeit sein. Die von Capellán gefundenen Parallelen zwischen Hemingway und den großen Künstlern desSiglo de Oro, derGeneración del ’98, derGeneración del ’27 oder demLazarillo de Tormes können hier ebenfalls nicht so detailliert beschrieben werden, wie bei Capellán auf fast 300 Seiten, sondern finden lediglich Erwähnung.
Unerlässlich sind bei einer Analyse Hemingways auch die Werke von Carlos Baker. Michael Reynolds, der selbst eine fünf-bändige Biographie Hemingways schrieb und ein Student von Baker war, schrieb über ihn, er sei nicht nur „father of a generation of scholars, but ‚grandfather to the next‘“ gewesen.[19] Als wegweisendes Werk gilt Carlos BakersErnest Hemingway: Selected Letters, 1917-1961, in dem man eine enorme Auswahl von Hemingways Briefen findet. Auf Grund der Subjektivität, den Briefe per se aufweisen, können viele autobiographische Aspekte gefunden werden, in denen eine andere Art von Ehrlichkeit, Einstellungen und Charakterzügen des Autors auftauchen, als man durch ein Interview oder seine Prosa finden kann. Glücklicherweise findet man aber auch Seiten seiner Persönlichkeit, die sich während seines Lebens nicht verändert haben, wofür seine Schwärmerei für Spanien, dessen Natur, Menschen und Lebensweisen prägnante Beispiele sind. „Many reviewers see the letters as evidence of the development of the Hemingway style“, schreibt daher Wylder in seiner kritischen Rezeption über Bakers Briefsammlung.[20]
Die Rezeption von Hemingways Werken in Spanien ist ambivalent. Obwohl man seine Literatur wohl las (soweit möglich, siehe oben), wurde darüber nicht geschrieben. José Luis Castillo-Puche veröffentlichte 1974 eines der wenigen spanischen Werke über Hemingway.[21]Hemingway in Spain. A Personal Reminiscence of Hemingway’s years in Spain by his Friend ist jedoch weder eine klassische Biographie, noch eine wissenschaftliche Monographie. Es ist die persönliche und teils unpräzise Erzählung eines Freundes, der Hemingway in den 1950er-Jahren kennenlernte; „a chaotic, hasty, Hemingwayesque confession […] a book from the heart […a] little stone for his monument“, wie Castillo-Puche es selbst beschreibt.[22] Er nutzt viel wörtliche Rede, erzählt persönliche Anekdoten und springt unübersichtlich in der zeitlichen Abfolge der Ereignisse hin und her, ohne Titel für die einzelnen Unterkapitel zu nutzen.
Während Hemingways Rezeption in Spanien nicht geradlinig und beständig ist, ist er auf Kuba, seinem zweitliebsten spanischsprachigen Land, positiv in Erinnerung geblieben. In Cojímar, bei Havanna, steht ein Hemingway-Monument im Park und seine alte Residenz ist heute ein Museum.[23] Norberto Fuentes schrieb ein interessantes Werk über Hemingways Jahre auf Kuba, wo u.a. ein Interview mit Fidel Castro geführt wurde, der positiv über den US-Autor spricht.[24] DasHemingway International Billfishing Tournament bei Havanna, welches er selbst die ersten drei Male gewann, feiert 2015 sein 65. Jubiläum.[25]
3. Hemingways Beziehung zu Spanien
Mit 22 Jahren wusste der abenteuerlustige Ernest Hemingway bereits, dass er Schriftsteller werden wollte und nach seinen anfänglichen Lehrjahren nicht auf Dauer in Kansas, Toronto oder Chicago bleiben wollte. Nachdem ihm bereits mit 19 Jahren der angestrebte Militärdienst auf Grund zu schwacher Augen verwehrt worden war, nutzte er kurz später seine Chance, um voll jugendlicher Naivität für das Rote Kreuz als Krankenwagenfahrer in den Ersten Weltkrieg zu ziehen. Weniger als zwei Monate nach seiner Abreise aus den USA wurde er (als vermutlich erster US-Amerikaner) bei Fossalta in Italien schwer verwundet und nach einiger Zeit im mailändischen Krankenhaus zurück in seinen Geburtsort Oak Park/ Illinois, gebracht.[26] Diese „curious experience of death and resurrection“ sollte seine Karriere und Motive als Schriftsteller – das starke Interesse an den Themen: Tod, Gewalt, Unsterblichkeit und kriegerische Handlungen – sowie seinen persönlichen Lebensstil stark beeinflussen.[27] Nur drei Jahre später nutzte er die nächste Gelegenheit, die USA zu verlassen, als ihm sein damaliger Arbeitgeber, derToronto Star Weekly (TSW), anbot, als Auslandskorrespondent nach Europa zu gehen.[28] Gemeinsam mit seiner ersten Frau Hadley schiffte er sich am 8. Dezember 1921 nach Paris ein, wählte jedoch den längeren Weg mit einem Zwischenstopp in Vigo, Galizien. Diesen ersten Kontakt mit der spanischen Halbinsel beschrieb er seinem Freund, dem Autor Sherwood Anderson, in einem Brief aus Paris euphorisch: „You ought to see the Spanish coast. Big brown mountains looking like tired dinosaurs slumped down into the sea […] The coast of Spain is long and brown and looks very old“.[29] Seit dem Moment seines ersten Betretens schien er von Spanien begeistert zu sein. Spanien sollte ihn auch zukünftig anziehen wie ein Magnet. 1923 schrieb er seinem Vater: „It is a great country. Spain, I think, is the best country in Europe“.[30] Bei einer rein quantitativen Betrachtung seines literarischen Lebenswerkes fällt schnell auf, dass ein Großteil seiner Werke durch das spanische Land, seine Traditionen und Kultur, die Lebensweisen und kollektiven Werte der Einwohner sowie das politische Geschehen beeinflusst wurde. Zu dieser Zeit hatte er nachgewiesenermaßen bereits Werke von Cervantes und Blasco Ibáñez gelesen, die seine romantische Vorstellung von Spanien mitformten.[31] 1925 verbrachte Hemingway sechs geschäftige Wochen in Valencia, San Sebastian und Madrid, um seinen zweiten Roman zu schreiben.[32] Das Ergebnis,SAR, 1926 erschienen, spielt sowohl in Frankreich als auch in Spanien und verarbeitet unter anderem Hemingways Eindrücke von den Stierläufen derFiesta de San Fermín, an denen der abenteuerlustige Schriftsteller erstmals persönlich teilgenommen hatte. Dieses Werk, das in vielen Sprachen (interessanterweise auch im britischen Englisch) unter dem spanischen TitelFiesta veröffentlicht wurde, zeigte bereits Hemingways Affinität zur spanischen Kultur und machte ihn weltweit berühmt.[33] Es gilt heute als das klassische Werk der sogenanntenLost Generation, einer Gruppe von intellektuellen Exil-Amerikanern, zu denen Hemingway während seiner Zeit in Paris gehörte.[34] MitDeath in the Afternoon (DIA), nebenThe Green Hills of Africa (GHOA), seinem einzigen non-fiktionalen Werk aus dem Jahre 1932, machte er sich nicht nur einen Namen als aficionado des Stierkampfes. Hemingway selbst schrieb über sein tauromachisches Lexikon: „It is intended as an introduction to the modern Spanish bullfight and attempts to explain that spectacle both emotionally and practically“.[35] Schnell hatte der Autor sich zu dieser Zeit auch eine Meinung über die spanische Politik gebildet, die er schon 1934 in einem Brief an einen Freund mit Sorge beschrieb: „Spain is a big country […] inhabited by too many politicians […] The spectacle of its governing is at present more comic than tragic; but the tragedy is very close“.[36] Fünf Jahre nachDIA wurdeTHAHN publiziert. Es zählt im Allgemeinen zu den schwächeren Werken Hemingways. Es spielt zu großen Teilen im spanischsprachigen Kuba und thematisiert u.a. die kubanischen revolutionären Aktivitäten und Intrigen der 1930er.[37] 1940 wurde schließlichFWBT herausgebracht, welches zur Zeit des Spanischen Bürgerkriegs spielt, als „his ficitional masterpiece of the middle years“ bezeichnet und hier genauer analysiert werden wird.[38] Auch Hemingways berühmtester RomanThe Old Man and the Sea (OMATS), für den er 1953 den Pulitzer- und 1954 den Literaturnobelpreis erhielt, thematisiert ein mit Spanien verbundenes Thema. Der Hauptcharakter Santiago (Name des Schutzpatrons Spaniens) ist ein spanischer Emigrant, der auf Kuba als Fischer lebt.[39] Auch sein letzter, posthum veröffentlichter RomanIslands in the Stream spielt zu großen Teilen auf Kuba und greift Themen auf (z.B. seinen Kontakt zu Picasso), die bereits in anderen Werken zum Tragen gekommen waren. Bury beschreibt Hemingways Beziehung zu Spanien zusammenfassend: „the young writer from Oak Park, Illinois, smug suburb of the ugliest metropolis of North America […] found new hope in the soil and traditions of one of the great European civilizations”.[40]
Neben seinen Romanen und non-fiktionalen Werken spürt man Hemingways Verbundenheit mit der spanischsprachigen Welt auch in seinen Kurzgeschichten. Zu den bekanntesten mit Bezug zu Spanien zählen:The Undefeated (TU), 1927 in der SammlungMen without Women veröffentlicht, in welcher der fiktive letzte Kampf des gealterten berühmtentorero Manuel „Maera“ García dargestellt wird, der Hemingway als Vorbild für viele seiner fiktionalenMatadores diente. Auch die KurzgeschichteA Clean, Well-Lighted Place, die 1933 im KurzgeschichtenbandWinner Take Nothing besonders hervorgehoben wurde, behandelt ein spanisches Thema. Die Kurzgeschichte ist vor allen Dingen wegen desNada -Selbstgesprächs des alten tauben Mannes berühmt geworden, welches als Grundstein für die später immer häufiger diskutierte stoische Gelassenheit der hemingwayschen Protagonisten gesehen wird.[41] AuchThe Dangerous Summer (TDS),Four Stories of the Spanish Civil War,Hills Like White Elephants,The Capital of the World undOMB spielen in Spanien oder beinhalten durch Spanien beeinflusste Themen, die Hemingway literarisch verarbeitete. Des Weiteren schrieb er sein einziges Theaterstück,TFC, in Spanien, wo auch dessen Handlung spielt.[42] Auch der Pro-Republikanische Propaganda-Film,TSE, für den Hemingway den Text schrieb und später im Film den Erzähler sprach, ist ein weiteres Beispiel für Hemingways emotionale Bindung mit Spanien (siehe Kapitel 10). Noch deutlicher wird seine Leidenschaft für Spanien, wenn man bedenkt, dass er als einer der renommiertesten US-amerikanischen Schriftsteller kein einziges seiner umfangreicheren Werke in den USA, dafür aber fünf in spanischsprachigen Regionen spielen lässt. Capellán konstatiert, in Hemingways literarischem Gesamtwerk seien „a total of 300 Hispanic characters“ zu finden (wovon nur 35 kubanische Darsteller seien).[43] Auch bei seinen Gedichten, hier lediglich erwähnt, finden sich Titel wieThe Soul of Spain,Part Two of the Soul of Spain oderThe Poem is By Maera.[44]
Wenn man betrachtet, wie fasziniert Ernest Hemingway von Schauplätzen, Motiven und Merkmalen Spaniens beziehungsweise spanischsprachiger Länder wie Kuba und Mexiko war, muss es verwundern, wieso dieses Thema bis heute nur relativ wenig Beachtung gefunden hat.[45] Die spanischsprachige Welt mit Elementen wie dem Stierkampf, dem spanischen Temperament oder Motiven wie beispielsweise der für Hemingway „spanische“ Umgang mit dem Tod beeinflusste sein Leben und sein literarisches Werk intensiv. Seine Protagonisten, nach Philip Young zwischen dem stark autobiographischenHemingway Hero und dem davon losgelöstenCode Hero unterschieden, die seine moralischen Einstellungen verkörpern, weisen meist Charakterzüge auf, die für die USA eher fremd sind.[46] Durch sein Auswandern in jungen Jahren, seine langen Jahre im Ausland und seine Begeisterung für spanische Landschaften, Werte und Tugenden wurde Hemingways Leben als Schriftsteller massiv geprägt. Die Assimilation der spanischen Werte, die einherging mit der gesteigerten Ablehnung der US-amerikanischen Normen, prägte seine spirituellen Erfahrungen und somit sein Wirken als Künstler und Schriftsteller. Astre attestiert Hemingway sogar „ein gewisses Komplicentum [sic]“ mit Europa, weil er immer, wenn es um Menschen geht, Partei „für die Alte Welt gegen die Neue“ ergreift.[47] Spanien war laut Astre für Hemingway ein Land „für Erwachsene, wo sich niemand allzu lange an das kindische Glück des Nichtwissens“ klammern könne.
Bei seiner Rückkehr 1959 schließlich, seinem insgesamt längsten Spanienaufenthalt, soll er sich mit allen Vertretern der spanischen Gesellschaft getroffen haben und mit „intellectuals and novelists, journalists and bullfight critics, bullfighters and country people, big publishers and bartenders“ unterhalten haben.[48] So wie Robert Jordans (FWBT) Sympathien eher bei den einfachen Leuten in denGuadarrama Bergen als bei den Generälen und Kommandeuren liegen, umgab Hemingway sich in Spanien auch gerne mit einfachen Leuten, nachdem er in Paris mit den gut situierten, mittelständischen, exilamerikanischen Künstlern derLost Generation gelebt hatte.
4.Bull Fighting a Tragedy
España es el único país donde la muerte es el espectáculo nacional, donde la muerte toca largos clarines a la llegada de las primaveras.[49]
Im Oktober 1923 schrieb Hemingway für denTSW seinen ersten Artikel über Stierkämpfe in Spanien mit dem TitelBull Fighting a Tragedy. Es ist sein erstes journalistisches Werk über ein spanisches Thema, in dem er verdeutlichen möchte, dass Stierkampf kein Spiel, sondern ein kulturelles Ritual sei. In euphorischem Ton beschreibt er die Spannungskurve von der Anreise aus Paris, über den Aufbau des Amphitheaters bis hin zum Ablauf der eigentlichencorrida de toros. Er lobt den athletischen Körperbau der Kämpfer, das prähistorische Aussehen des tödlichen Bullen und gibt dem unkundigen Leser Erklärungen bezüglich der Aussprache einiger wichtiger Begriffe: „ ‚Olé' – pronounced Oh-Lay – roared the crowd“.[50] Neben historischen Nachweisen („Up in Pamplona, where they have held six days of bull fighting each year since 1126 A.D. […which is] a survival of the days of the Roman Coliseum”) und den durchschnittlichen Gehältern dertoreros undespadas (500-5000 Pesetas pro Nachmittag) vertritt der frischgebackene aficionado seine berühmte These, dass Stierkampf kein Sport, sondern eine Tragödie sei. In drei Akten würde hier der Kampf zwischen Mensch und Tier symbolisiert. Die Spanier hätten somit einen Mikrokosmos geschaffen, in dem der Mensch gegen den Tod rebelliere. Seine immer intensiver werdende Beschäftigung mit den Stierkämpfen entwickelte sich schnell zu einer Leidenschaft, die seine literarische Zukunft stark prägen sollte. Die positive Darstellung eines Rituals des Tötens bedeutete für die modernen westlichen Zivilisationen (außer Spanien) einen Wertebruch.
Eine Woche nachBull Fighting a Tragedy veröffentlichte derTSW Hemingways zweiten Artikel über dessen tauromachische Erfahrungen in Spanien.Pamplona in July erzählt von den durch dieFiesta de San Fermín angezogenen Menschenmassen, den Amateur-Stierkampf-Fans, den schönen Frauen, den tage- und nächtelangen Tänzen, Trachten und, vor allen Dingen, seinen persönlichen Erfahrungen, als er amencierro de toros teilnahm. Erstmals berichtet Hemingway von Maera „one of the very greatest toreros of all times“ und seiner „real admiration for Maera and Villalta”, die er später in zahlreichen seiner Werke als Protagonisten auftreten lassen wird.[51] Manuel „Maera“ García, Hauptprotagonist inDIA, starb 1924, nachdem Hemingway ihn ein Jahr zuvor in Pamplona gesehen hatte.[52] Neben seiner Bedeutung für das hemingwaysche Männerbild einesMatadors ist er durchTU auch mit dem beiMatadores beliebten LokalFornos verbunden, in dem Hemingway vermutlich Ramón Pérez de Ayala und Ramón del Valle-Inclán begegnet war.[53]
Als Paradoxon fällt auf, dass Hemingway, während er die Unberührtheit der spanischen Traditionen und Natur sowie die Abwesenheit von Modernisierung und Tourismus glorifiziert, durch seine Artikel und später seine Werke den touristischen Fokus intensiv auf Motive wie den Stierkampf lenkt, die dadurch zum touristischen Anlaufpunkt werden.[54]
5.The Turning Point
Viele Kritiker wollen in Hemingways Werken erkennen, welche Phasen er beim Schreiben verarbeitete und wie er Erfahrungen autobiographisch einfließen ließ.
Für Das schien das Verfassen vonTHAHN, kurz bevor er in den Spanischen Bürgerkrieg zog, zu Hemingways „turning point in the evolution of the Hemingway protagonist and his writing“ zu werden, da sich der Darsteller, Harry Morgan, von dem bis dahin typischen distanzierten Lost-Generation-Protagonisten zu einer starken Persönlichkeit entwickelt, die nicht länger vor dem Leben davonläuft, sondern sich den Problemen stellt und letztendlich für das stirbt, woran sie glaubt.[55] So folgt nach den psychisch schwachen Vorgänger-Protagonisten Nick Adams, Jake Barnes und Frederic Henry ein neuer Typus von Protagonist, dessen erste Ausarbeitung – Harry Morgan – als Übergang angesehen wird. Zwar meint Arturo Barea, Hemingway „had found an escape from his inner helplessness in the animal brutality of the world of the Spanish bull ring […] rather as one takes drugs“.[56] Doch nachdem weder der spanische Stierkampf noch die Großwildjagd mit ihren angeblich kathartischen Effekten[57] Hemingway gänzlich von seinen Kriegstraumata befreien konnten, schien er nun den Spanischen Bürgerkrieg als Inspirationsquelle zu erkennen – „a rare opportunity […] to study it from close quarters and to utilize it for creative purposes“.[58] Im Zuge dieses Sinneswandels habe sich im Spanischen Bürgerkrieg seine Attitüde von persönlichem Isolationismus zu solidarischem Altruismus transformiert. Philip Young und Edgar Jonson geben an, Hemingway habe, nachdem er den Spanischen Bürgerkrieg 45 Tage erlebt habe, einige grundlegende Veränderungen am Romanende vonTHAHN vorgenommen, die Ausdrücke seines Sinneswandels gewesen seien.[59] So entwickelte sich aus demseparate peace Nick Adams und der Flucht Frederic Henrys vor den Angriffen der Gegner inDIA eine Welt „worth fighting for“ für Robert Jordan und sein Aufopferungswille für dieCausa.[60]FWBT ist von Freiheits- und Gerechtigkeitsgedanken durchzogen; von dem Streben nach Glück und einem besseren Leben, von Liebe, Freundschaft und Solidarität geprägt. Vor Robert Jordan hatte sich kein hemingwayscher Protagonist derart für seine Mitmenschen interessiert, geschweige denn, sich selbst geopfert, um einem höheren Zweck zu dienen und anderen geliebten Menschen zu helfen. Jordan muss sich seine Pflicht immer wieder ins Gedächtnis rufen, doch bis zum Romanende hält er tapfer an seinen Prioritäten fest und schickt letztendlich auch seine Geliebte fort, um für ihr Überleben und die Republik zu sterben. „But my obligation is the bridge and to fulfil that, I must take no useless risk of myself until I complete that duty”.[61] Dementsprechend meint Jordan im Dialog mit Pilar, dass er sich nicht vor dem Sterben fürchte, sondern „[o]nly of not doing my duty as I should“.[62]
Neuartig anTHAHN, dessen Handlung zwischen Key West und Kuba („[which] can hardly be considered an Americans’s homeland“) ist auch die Mischung der narrativen Modi.[63] Während Hemingways ersten beiden stark autobiographischen Romane in der Ich-Erzähler-Perspektive geschrieben sind[64], wird beiTHAHN eine Mischung aus Ich-Erzähler und allwissendem Erzähler genutzt, was Das als weiteren Beweis für Hemingways Übergang „from ‚I‘ to ‚We‘ “ anführt.[65] InFWBT und auchOMATS wird nur noch der allwissende Erzähler verwendet, der wie ein Zeuge eingebettet wird. Vom Mitglied der desillusioniertenLost Generation entwickelte sich Hemingway zum Unterstützer eines gewaltigen Kollektivs, das sich für die spanischeCausa einsetzte. Seine Transformation, Annäherung an einen fremden Kulturstandard und die Identifikation mit einer fremden Kultur kulminierte letztendlich sogar darin, dass sein Hauptprotagonist in seinem letzten hochgelobten Roman erstmals kein US-Amerikaner mehr, sondern ein Spanier wurde (Santiago inOMATS).[66]
Als weiteres Argument des „Turning Point“ kann auch angeführt werden, dass er sich während seiner Zeit im Spanischen Bürgerkrieg von seiner zweiten Frau, Pauline, trennte, die ihn stets von kriegerischen Handlungen fernhalten wollte und 1940 seine dritte, Martha, heiratete, die selbst als Journalistin in Spanien tätig war.
6. Hemingways Beteiligung am Spanischen Bürgerkrieg
Im Winter 1937 bekam Hemingway den Auftrag für dieNorth American Newspaper Alliance (NANA) aus dem Spanischen Bürgerkrieg zu berichten. Der Generaldirektor des Zeitungszusammenschlusses, John Wheeler, bot ihm für seine journalistische Arbeit beinahe einen Dollar pro Wort, was zu damaligen Zeiten lediglich berühmten Personen wie Sir Winston Churchill oder Harry S. Truman gezahlt wurde, deren Berühmtheit nicht aus ihrer schriftstellerischen Tätigkeit erwuchs.[67] Die Obergrenze seines Gehalts lag bei 1000 US-Dollar pro Woche. Das hohe Gehalt stand in Korrelation mit seiner Qualifikation für den Auftrag und ließ sich durch diverse Gründe erklären. Hemingway hatte bis 1937 bereits durch Werke wieSAR,DIA und einige Kurzgeschichten seine tiefgreifende Kenntnis über Spanien, dessen Kultur und seine Einwohner bewiesen. Er war nicht nur ein weltweit anerkannter und berühmter Autor, sondern, in diesem Falle besonders wichtig, vor allem eine bekannte Persönlichkeit in Spanien.[68] Durch seine persönlichen Erfahrungen an der italienischen Front im Ersten Weltkrieg und seine bekannte Leidenschaft sowohl an militärischen Aktionen teilzunehmen als auch im Umgang mit Waffen geschult zu sein, qualifizierte ihn zusätzlich. Des Weiteren war seine früh begonnene Karriere als Journalist und Auslandskorrespondent ein Faktor. Mit 23 Jahren hatte er bereits über die Wirtschaftskonferenz von Genua und kurze Zeit später über den Griechisch-Türkischen Krieg berichtet.[69] Zu seinen persönlichen Beweggründen zählte seine profunde Abneigung gegenüber dem Faschismus. Interessanterweise wurde Hemingway demnach auch einer der ersten Autoren, der öffentlich vor den verheerenden Konsequenzen für Spanien und die gesamte westliche Welt warnte, falls man den Faschisten im Spanischen Bürgerkrieg keinen Einhalt gebieten sollte. Nachdem der Bürgerkrieg 1936 tatsächlich begonnen hatte, warnte er am 4.6.1937 in seinem ersten (und einzigen öffentlichen) Auftritt vor derLeague of American Writers, dem Amerikanischen Schriftstellerkongress, vor der literarischen Sterilität, die Faschismus produziere. Diese Rede in derCarnegie Hall New York, für die er extra aus Spanien angereist war, wurde im Nachhinein unter dem TitelFacism Is a Lie u.a. in der ZeitschriftNew Masses abgedruckt. Nach einer feurigen Rede mit der Hauptthese: „There is only one form of Government that cannot produce good writers, and that system is Facism“, präsentierte er dem Publikum einige Szenen aus dem gerade produzierten FilmTSE, um eine Spendenaktion zu starten, durch die Geld für neue Krankenwagen gesammelt werden sollte. Hemingway glaubte vorhersagen zu können, dass Spanien der Wendepunkt sein könne, wo man noch die Chance habe, den Faschismus zu stoppen, was als Motiv inFWBT ebenfalls aufgegriffen wurde.
Seine besondere Aufgabe in Spanien war es schließlich, für dieNANA keine rein faktische Berichterstattung zu schreiben, sondern möglichst von beiden Lagern aus betrachtet „in your colorful style“ über die menschlichen Schicksale und das „game being played by general staffs with pins and a map“ zu berichten.[70] Er hatte dementsprechend deutlich mehr Freiraum als ein normaler Journalist, was sich sowohl in seiner Art der Recherche als auch in seinen Kriegsberichterstattungen wiederspiegelte. Mehr als die politischen Elemente des Bürgerkriegs waren die Taten kleiner Gruppen (wie später inFWBT aufgegriffen) oder individuelle Leistungen einzelner Personen das zentrale Thema seines Schreibens. Über Einzelkämpfer berichtete er viel detaillierter als über Gesamtüberblicke des Kriegsgeschehens. Zentral taucht bei seiner Bürgerkriegs-Literatur das Motiv des Betrugs auf: Freunde betrügen sich gegenseitig (FWBT,TD), Spanier betrügen sich untereinander (FWBT,TSE), Ausländer betrügen Spanier (FWBT,BAT) und Spanier betrügen Ausländer (FWBT,NBB). Ausnahmslos alle Beteiligten werden von der Unberechenbarkeit des Bürgerkriegs betrogen.
Auf seiner Reise nach Spanien wurde Hemingway von dem US-amerikanischen Stierkämpfer Sidney Franklin begleitet. Franklin, der „Bullfighter from Brooklyn“, wie auch seine später veröffentliche Autobiographie hieß, sollte ihm unterstützend zur Seite stehen.[71] Durch seine Freundschaft mit Franklin und das Zusammenleben im Hotel konnte Hemingway wichtige psychologische Erkenntnisse über das Leben derMatadores erlernen. Im Gegenzug erfand er für die Vollendung vonDIA neue englische Vokabeln und Begriffe aus der Welt des Stierkampfes, die bis dahin nie übersetzt worden waren. „He was the first person who spoke to me in American English who appeared to have a deep understanding of the business”, schrieb Sidney Franklin, laut Kinnamon, und letzterer ergänzte hierzu noch: „This is also to say that the emotions and temperament of a non-Hispanicaficionado have to some degree been Hispanicized”.[72] Seine Leidenschaft für den Stierkampf führte also zu einer interkulturellen Übernahme der sonst rein spanischenafición. In seiner Biographie kritisierte Franklin im Nachhinein aber, Hemingways Motiv, nach Spanien zurückzukehren, sei opportunistisch gewesen. Der Autor bräuchte Kriege „to keep his writing fresh“ und habe ihm erst in Paris, von wo sie nach Spanien fliegen wollten, von seinem Plan erzählt, die Gefechte aus der Perspektive der Loyalisten zu beschreiben, dabei aber so objektiv wie möglich bleiben zu wollen.[73] Sidneys Kritik, Kriege zu benötigen, wurde von Hemingway bestätigt, der meinte: „War is one of the great subjects, and beyond any doubt one of the most difficult to deal with sincerely”.[74] Fitzgerald suggerierte: „Ernest needed a new wife for each of his major novels, so might we say he needed a new war“.[75] Hemingway beschrieb seine Position im Bürgerkrieg Spaniens 1951 in einem Brief an Carlos Baker:
There were at least five parties in the Spanish Civil War on the Republic side. I tried to understand and evaluate all five (very difficult) and belonged to none. . . . I had no party but a deep interest in and love for the Republic. . . . In Spain I had, and have, many friends on the other side. I tried to write truly about them, too. Politically I was always on the side of the Republic from the day it was declared and for a long time before.[76]
Seit er 1921 das erste Mal nach Spanien gekommen war, bis zur Veröffentlichung seiner letzten spanischen Vorkriegsgeschichte,The Capital of the World, 1936 imEsquire erschienen, hatte er seine persönliche Ansicht Spaniens, „his Spain“, derart geprägt, dass sein Wunsch, sich für die Rechte der einfachen Menschen einzusetzen, besser verstanden werden kann.[77] Er wollte nicht als Schaulustiger den Krieg beobachten, sondern aktiv teilnehmen und seinen Anteil an derCausa, der Rettung der Republik, beitragen. Wie stark er selbst in bewaffnete Auseinandersetzungen involviert war, ist nicht eindeutig bewiesen.[78] In erster Linie sah er seinen Anteil darin, sich mit seinem Schreiben für die Loyalisten und die Republik einzusetzen. Andererseits wurde ihm oft gewisse Abenteuer- und Sensationslust sowie eine ewige Suche nach Nervenkitzel, Tod und Gefahr vorgeworfen, die ihn immer wieder in Kriegs- und Gefahrenzonen trieb.[79] In vielen seiner Kriegsberichte finden sich bildhafte Metaphern („tanks, working like deadly, intelligent beetles“[80] ) und eine wortgewandte Ausschmückung der spanischen Natur sowie der landschaftlichen pittoresken Umgebung stehen häufig im Vordergrund („in the fall, the Castilian Plateau is the color of a lion and as bare as a clipped dog“).[81] Außerhalb seiner Prosa kritisierte er häufig die Zerstörung der Natur durch den Menschen: „In Valencia they built big apartment buildings in the park that was the heart and breathing space of the city […] But where the hell does a man go now?“.[82]
[...]
[1] Vgl. Brüning, Eberhard: „Ernest Hemingway – Humanist und Antifaschist“, in: o. A.:Sitzungsberichte der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Philologisch-historische Klasse, Bd. 126, Nr. 1, Berlin: Akademie Verlag 1985, S. 6.
[2] Das, Satyabrata:Ernest Hemingway. The Turning Point, New Delhi: Atlantic Publishers and Distributors 1996, S. 43. Im Folgenden abgekürzt alsDas.
[3] Thomas, Alexander (Hrsg.):Psychologie interkulturellen Handelns, 1. Aufl., Göttingen: Hogrefe Verlag 1996, S. 112. Der Begriff des Kulturstandards wird im Rahmen der Arbeit als theoretischer Hintergrund und methodischer Ansatz genutzt, wenn es um die Analyse „des Spanischen” geht.
[4] Baker, Carlos:Hemingway. The Writer As Artist, 3. Aufl., New Jersey: Princeton 1963, S. 235. Im Folgenden abgekürzt alsBaker, Artist.
[5] Castillo-Puche, José L.:Hemingway in Spain. A Personal Reminiscence of Hemingway’s years in Spain by his Friend, London: New English Library 1974, S. 51. Im Folgenden abgekürzt alsCastillo-Puche.
[6] https://www.youtube.com/watch?v=MT8q6VAyTi8 (03.03.2015).
[7]Das, S. 52.
[8] Vgl. Baker, Carlos:Ernest Hemingway. A Life Story, New York: Charles Scribner’s Sons 1969, S. 327f. Im Folgenden abgekürzt alsBaker, Life.
[9] Vgl. Young, Philip:Ernest Hemingway. A Reconsideration, Pennsylvania & London: Pennsylvania State University Press 1966, S. 56-79. Im Folgenden abgekürzt alsYoung.
[10] Hemingway, Ernest:Death in the Afternoon, 12. Aufl., London: Butler and Tanner 1966, S. 183. Im Folgenden abgekürzt alsDIA.
[11] http://www.trekearth.com/gallery/Europe/Spain/Madrid/Madrid/Madrid/photo516900.htm
[12] Capellán, Angel: „Hemingway and the Hispanic World“, in: Litz, Walton A. (Hrsg.):Studies in Modern Literature, Nr. 51, Michigan: UMI Research Press 1985, S. 38. Im Folgenden abgekürzt alsCapellán.
[13] Vgl. ebd., S. 264ff.
[14]Castillo-Puche, 96.
[15] Vgl. Josephs, Allen: „Hemingway’s Spanish Sensibility“, in: Donaldson, Scott (Hrsg.):The Cambridge Companion to Hemingway, Cambridge: Cambridge University Press 1996, S. 226. Im Folgenden abgekürzt alsJosephs.
[16] Vgl.Capellán, S. 135ff.
[17] Bury, John P.: „Hemingway in Spain“,The Contemporary Review, Bd. 195, Januar 1959: S. 103. Im Folgenden alsBury.
[18]Das, S. 1.
[19] Wylder, Delbert E.: „The Critical Reception of Ernest Hemingway’s Selected Letters, 1917 – 1961“,Hemingway Review, Bd. 3, Nr. 1, Herbst 1983: S. 59.
[20] Ebd., S. 55.
[21] Erhältlich ist hier dennoch (auch per Fernleihe der RWTH) lediglich die englische Übersetzung des spanischsprachigen Originals, was auf eine mangelhafte Rezeption Hemingways und seine wenig beachtete Rolle aus der Perspektive der Romanistik hinweist.
[22]Castillo-Puche, S. XIV.
[23] Vgl.Capellán, S. 44.
[24] Vgl. Fuentes, Norberto:Ernest Hemingway. Jahre in Kuba, 1. Aufl., Hamburg: Galgenberg GmbH 1987, S. 173f. Im Folgenden abgekürzt alsFuentes. Das Werk enthält ein Vorwort von Gabriel García Márquez, das sich wie eineLaudatio an Hemingway anhört.
[25] http://www.hemingwaycuba.com/hemingway-fishing-tournament.html (10.03.15).
[26] Vgl. Oliver, Charles M.:Ernest Hemingway. A to Z. The Essential Reference to the Life and Work, New York: Checkmark Books 1999, S. 356f. Im Folgenden abgekürzt alsOliver.
[27]Capellán, S. 3f.
[28] Vgl. Astre, Georges-Albert:Ernest Hemingway in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, 6. Aufl., Leck & Schleswig: Rowohlt 1969, S. 38.
[29] Baker, Carlos:Ernest Hemingway. Selected Letters 1917 – 1961, New York: Charles Scribner’s Sons 1981, S. 59. Im Folgenden abgekürzt alsBaker, Letters. Vgl. auch „Tuna Fishing in Spain”, erschienen imTSW am 18.2.1922. Auch hier beschrieb er in verträumt poetischem Ton die naturgegebene Schönheit Vigos, die Reinheit der Wälder und Flüsse und verwendet die Dinosaurier-Metapher erneut für seine Arbeit. Außerdem benutzte er die Dinosaurier-Metapher im April 1938 für einenNANA -Bericht über die katalonische Küste, vgl.Baker, Life, S. 329.
[30]Baker, Letters, S. 100.
[31] Vgl.Capellán, S. 183f. Don Quijote zählte zu Hemingways Lektüre während der High-School.
[32] Vgl. Baker, Carlos: „Citizen of the World”, in: Weber, Horst (Hrsg.):Wege der Forschung. Hemingway, Bd. 546, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1980, S. 48. Im Folgenden abgekürzt alsBaker, Citizen. „He regularly found that he worked well in Spain. There was a day in May, 1926, when snow had compelled cancellation of the bullfights in Madrid, during which he managed to complete three short stories”.
[33] Vgl. ebd., S. 44.
[34] Vgl.Bury, S. 103. Hemingways Zeit im Kreise derLost Generation fällt nicht in den von mir analysierten Zeitraum. Da er sich mit der Gruppe hauptsächlich in Paris aufhielt, ist es auch kein spanisches Thema. Wichtig zu erwähnen ist, dass Hemingway in diesem Kreis u.a. Picasso, Luis Quintanilla Isasi und Miró kennenlernte, die ihn weiter für spanische Kunst begeisterten. Vgl. hierzuCapellán, S. 8f. oder S. 183ff.
[35]Kinnamon, S. 51.
[36] White, William (Hrsg.):By-Line: Ernest Hemingway. Selected articles and dispatches of four decades, London: Collins Clear-Type Press 1968, S. 163. Im Folgenden abgekürzt alsBy-Line.
[37] Vgl.Oliver, S. 325ff. Der TitelTHAHN wurde oft mit Shakespeare in Verbindung gebracht, obwohl auch Cervantes in Don Quijote diese „ökonomische Gleichung” bereits aufgestellt hatte. Vgl. hierzuFuentes, S. 158.
[38]Baker, Citizen, S. 49.
[39] Vgl. Wimmer, Otto; Melzer, Hartmann:Lexikon der Namen und Heiligen, 4. neubearb. und erw. Aufl., Innsbruck: Tyrolia-Verlag 1982, S. 408. Im Folgenden abgekürzt alsLexikon d. Namen.
[40]Bury, S. 104.
[41] Für fundierte Analysen des hemingwayschenNada vgl. z.B. Gleaves, Edwin S.:The Spanish Influence on Ernest Hemingway’s Concepts of Death, Nada, and Immortality. Da dasNada -Konzept Teil der von derLost Generation gefühlten Sinnlosigkeit ist, gehe ich in dieser Arbeit nicht weiter darauf ein.
[42]The Fifth Column, dt. die „Fünfte Kolonne“, war eine subversive Gruppierung von franquistischen Anhängern.
[43]Capellán, S. 131.
[44] Vgl. Hemingway, Ernest:88 Poems, 1. Aufl., New York & London: Harcourt Brace Jovanovich 1979.
[45] Vgl.Kinnamon, S.44f.
[46] Vgl.Young. Zitiert nachDas, S. 3.
[47] Astre, Georges-Albert:Ernest Hemingway in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, 6. Aufl., Leck & Schleswig: Rowohlt 1969, S. 39.
[48]Capellán, S. 37.
[49] http://usuaris.tinet.cat/picl/libros/glorca/gl001202.htm (03.03.2015).
[50]By-Line, S. 115.
[51] Ebd., S. 125f. Seinen ersten Sohn, 1923 geboren, nannte der Autor John Hadley Nicanor Hemingway, wobei Nicanor der Vorname destoreros Villalta war. Vgl. hierzuJosephs, S. 223.
[52] Vgl.Oliver, S. 204.
[53] Vgl.Capellán, S. 21.
[54] Vgl. Trogdon, Robert W. (Hrsg.):Ernest Hemingway. A Documentary Volume. Dictionary of Literary Biography, Nr. 210, Detroit et al.: The Gale Group 1999, S. 220. Im Folgenden abgekürzt alsTrogdon.FWBT sollte ursprünglich unter dem NamenThe Undiscovered Country veröffentlicht werden, was auf Hemingways Wertschätzung der Unberührtheit zurückzuführen war.
[55]Das, S. 26f.
[56] Barea, Arturo: „Not Spain but Hemingway“, in: Asselineau, Roger (Hrsg.):The Literary Reputation of Hemingway in Europe, New York: New York University Press 1965, S. 208. Im Folgenden abgekürzt alsBarea.
[57] Vgl.Capellán, S. 170ff.
[58]Das, S. 28.
[59] Vgl.Young. Zitiert nachDas, S. 61.
[60] Hemingway, Ernest:For Whom the Bell Tolls, 16. Aufl., Glasgow: Collins 1990, S. 409. Im Folgenden abgekürzt alsFWBT. Für die Nick-Adams-Geschichten und Nicksseparate peace siehe Hemingways KurzgeschichtensammlungIn Our Time.
[61] Ebd., S. 61.
[62] Ebd., S. 86.
[63] Vgl.Capellán, S. 11. Key West, ursprünglichCayo Hueso genannt, ist nur noch 90 km von Havanna entfernt. „Key West […] isolated from the continent, was more Hispanic than American in character and ethnic composition”.
[64] Ebd., S. 98.
[65]Das, S. 85f.
[66] Vgl.Capellán, S. 109. Santiago ist auf den Kanarischen Inseln geboren, wo auch Cervantes zur Welt kam.
[67] Vgl. Freedman, Richard: „Hemingway’s Spanish Civil War Dispatches“, Texas Studies in Literature and Language, Bd. 1, Frühling 1959: S. 171f. Im Folgenden abgekürzt alsFreedman.
[68] http://www.botin.es/?q=de/casa_botin_imagenes (15.02.2015).
Noch heute wirbt das RestaurantBotín in Madrid, dessen Küche Hemingway bereits inSAR lobt, mit seiner Aussage: „Es uno de los mejores restaurantes del mundo“.
[69] Vgl. Meyers, Jeffrey:Hemingway. A Biography, New York: Haper & Row 1985, S. 94-99.
[70]Freedman, S. 171.
[71]Kinnamon, S. 52.
[72] Ebd.
[73]Freedman, S. 173.
[74]Castillo-Puche, S. 59.
[75] Stanton, Edward F.:Hemingway and Spain. A Pursuit, Seattle: University of Washington Press 1989, S. 151. Im Folgenden abgekürzt alsStanton.
[76]Baker, Artist, S. 228.
[77]Barea, S. 198.
[78] Vgl.Fuentes, S. 166f. Hier wird beschrieben, er habe nicht gezögert und während dem Bürgerkrieg und später dem 2. Weltkrieg aktiv an der Ermordung von Faschisten teilgenommen.
[79]Das, S. 33f. Dieses Motiv ist nach wie vor im internationalen Journalismus von hohem Interesse; so wurde es zum Beispiel auch aktuell vom Bestsellerautor Frank Schätzing in seinem WerkBreaking News wieder aufgegriffen.
[80]By-Line, S. 274.
[81]Freedman, S. 177f.
[82]Baker, Citizen, S. 51.
- Quote paper
- Matthias Bitzer (Author), 2015, Das Spanische bei Ernest Hemingway. Eine exemplarische Analyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/310674
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