Die neurowissenschaftlichen Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte scheinen ein neues Licht auf die alte Frage der menschlichen Willensfreiheit zu werfen.
Das Gehirn als Teil der empirisch zugänglichen wissenschaftlichen Welt mit seinen Kausalgesetzen und letztlich seiner Determiniertheit scheint in einer neuen Weltsicht an die Stelle des Menschen als intentional und frei handelndes Ich getreten zu sein. Die vordergründige Konsequenz, somit uns als Menschen nicht als frei sondern eben nach naturwissenschaftlichen Gesetzen determiniert zu sehen entspricht trotzdem nicht unserem alltäglichen Grundverständnis, unserer Grundintuition, unserem alltäglich Sprachgebrauch, in dem wir uns als frei handelnd empfinden. Im Folgenden sollen die empirischen Untersuchungen eines der bekanntesten kognitiven Neurowissenschaftlers unserer Zeit (Michael S. Gazzaniga) kurz referiert und die daraus abgeleiteten Hypothesen untersucht werden. Zu Hilfe genommen wird das dabei Werk von Bennett & Hacker „Philosophical Foundations of Neuroscience“.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Der freie Wille des Menschen versus neuronaler Determiniertheit
- Michael S. Gazzanigas neurowissenschaftliche Untersuchungen und Thesen zum freien Willen
- Gazzanigas neurouissenschafliche Untersuchungen: „Split Brain" und ihre Schlussfolgerungen
- Gazzanigas aktuelle Thesen zum freien Willen in „Who's in charge?"
- M.R. Bennett & P.M.S Hacker: „Philosophical Foundations of Neuroscience"
- Kritik durch Bennett & Hacker an Gazzingas Schlussfolgerungen
- Analyse der aktuellen Thesen Gazzanigas im Sinne von Bennett & Hacker
- Diskussion und Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Thesen des kognitiven Neurowissenschaftlers Michael S. Gazzaniga zum freien Willen, die er in seinem Werk „Who's in Charge? Free Will and the Science of the Brain" präsentiert. Die Arbeit setzt sich dabei mit den Argumenten von Bennett & Hacker in ihrem Buch „Philosophical Foundations of Neuroscience" auseinander, die Gazzanigas Schlussfolgerungen kritisch hinterfragen. Ziel ist es, die unterschiedlichen Positionen zum Verhältnis von neuronaler Determiniertheit und freiem Willen zu beleuchten und die philosophischen Implikationen der neurowissenschaftlichen Erkenntnisse zu diskutieren.
- Der freie Wille im Spannungsfeld zwischen neuronaler Determiniertheit und intuitiver Erfahrung
- Die Rolle des „Split Brain"-Phänomens in der Debatte um den freien Willen
- Kritik an der Zuschreibung psychologischer Eigenschaften an das Gehirn (merologischer Fehlschluss)
- Die Bedeutung der Sprache und des Emergenzprinzips für das Verständnis des freien Willens
- Die Unterscheidung zwischen Kausalität und Gründen in der Diskussion um den freien Willen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die zentrale Frage der Arbeit vor: Sind wir neuronal determiniert oder frei? Sie beleuchtet die unterschiedlichen Positionen zum Verhältnis von freiem Willen und Determinismus, die in der Philosophie vertreten werden. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die Thesen von Michael S. Gazzaniga zu untersuchen und in einen kritischen Dialog mit den Argumenten von Bennett & Hacker zu treten.
Kapitel 2 befasst sich mit den neurowissenschaftlichen Untersuchungen von Michael S. Gazzaniga, insbesondere mit seinen „Split Brain"-Studien. Es werden die zentralen Schlussfolgerungen Gazzanigas dargestellt, die auf eine funktionelle Teilung kognitiver Prozesse und eine nachträgliche Interpretation von Handlungen durch die linke Gehirnhälfte hindeuten. Das Kapitel stellt die Frage, ob diese Erkenntnisse für das Konzept des freien Willens relevant sind und welche Konsequenzen sich aus ihnen für unser Verständnis von Handlungsfreiheit ergeben.
Kapitel 3 präsentiert die Kritik von Bennett & Hacker an Gazzanigas Schlussfolgerungen. Die Autoren argumentieren, dass Gazzaniga den sogenannten merologischen Fehlschluss begeht, indem er Teilen des Menschen, in diesem Fall dem Gehirn, psychologische Attribute zuschreibt. Sie plädieren für eine klare Trennung zwischen der philosophischen Welt der Konzepte und der empirischen Welt der Naturwissenschaften und fordern Neurowissenschaftler dazu auf, den Gebrauch von Begriffen zu präzisieren.
Kapitel 4 analysiert Gazzanigas aktuelle Thesen zum freien Willen in seinem Buch „Who's in Charge?" im Lichte der Kritik von Bennett & Hacker. Es wird untersucht, inwieweit Gazzaniga in seinem aktuellen Werk dem merologischen Fehlschluss entkommt und ob er eine adäquate Sprache für die Beschreibung des freien Willens findet. Das Kapitel diskutiert die Bedeutung des Emergenzprinzips für das Verständnis von Handlungsfreiheit und die Problematik der Vermischung von Kausalität und Gründen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den freien Willen, neuronale Determiniertheit, „Split Brain"-Phänomen, Kompatibilismus, Inkompatibilismus, merologischer Fehlschluss, Emergenz, Kausalität, Gründe, Handlungsfreiheit, Philosophie des Geistes, Neurowissenschaften.
- Arbeit zitieren
- Dr Lars Wojtecki (Autor:in), 2013, Sind wir neuronal determiniert oder frei?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/267654
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