Schleiermacher gilt als der Denker, der religiösen Weltentwürfen, Weltsichten, Einstellungen, Lebenshaltungen, aus der Begriffswelt der Romantik heraus eine neue, menschliche Grundlage gegeben hat: das Gefühl. In intensiven, tiefwühlenden Gefühlszustände und -Einstellungen, die Schlegels Ironie und Novalis' Mystik in sich vereinen, sei das Höhere präsent. Nie aber soll dieses Höhere als dogmatischer Ausgangspunkt engherzigen Denkens und Handelns missbraucht werden, vielmehr soll es das Leben begleiten, prägen, führen. Das religiöse Gefühl macht keine Aussage über Götter, Mythologie, Metaphysik und Moral, es ist völlig frei und unbestimmt.
Doch wo Schleiermacher der Religion eine neue Grundlage schaffen will, entzieht er ihr in Wirklichkeit jedes Fundament. Im Spiegel soziologischer und philosophischer Blickwinkel nach Schleiermacher erscheint Religion historisch als System aus Glaubensinhalten und Glaubensregeln, also eben Metaphysik und Moral, von denen Schleiermacher sich lösen will. Die dogmatische Religiosität, die er selbst angreift, fällt zusammen mit dem, was nachromantische Religionskritiker als Religion überhaupt überwinden wollen. Es bleibt das Gefühl, das als solches frei ist, und nie die soziale und politische Funktion einer Religion tragen kann.
Um romantische Religion und Mystik zu verstehen, werden zusätzlich die Standpunkte Schlegels, Tiecks, Wackenroders und Novalis' untersucht. Im Mittelpunkt der darauffolgende Studie über nachromantische Religionskritik stehen Feuerbach, Marx, Nietzsche und Freud. Letztlich, vergleichend, werden uns auch die Positionen Durkheims, Adornos und Horkheimers interessieren.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Erster Teil: Romantische Religion, oder: Schleiermachers „Reden“ im Kontext der romantischen Konzeptionen von Natur, Universum, Religion
1. Schlegel, Romantischer Nihilismus, Weltspieltheorie, Universalpoesie
2. Novalis, Romantische Natur-, Seins- und Todesmystik
3. Tieck, Wackenroder, Mystik des Geheimen und der Verheißung, Kunstreligion
4. Schleiermacher, Romantische Religion
Zweiter Teil: Motive der Religionskritik im 19. und 20. Jahrhundert
5. Feuerbach, Marx, sozialphilosophische Religionskritik
6. Nietzsche, Experimentalphilosophische Religionskritik
7. Freud, Psychoanalytische Religionskritik
Dritter Teil: Romantische Dekonstruktion der Religion, oder: die „Reden“ im Kontext nachromantischer Religionskritik und soziologischen Religionsbestimmung
8. Gemeinsame Angriffspunkte: Metaphysik und Moral
9. Durkheim, Versuch einer Definition der Religion
10. Schleiermacher, romantische Religionsdekonstruktion
11. Drei Einwände
12. Romantische Mystik und Religion
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.