Der Roman „Die Leiden des jungen Werther“ von Johann Wolfgang von Goethe (1749-1833) entstand im Jahre 1774. Mit 25 Jahren schuf Goethe mit diesem Briefroman eine beeindruckende Lektüre und begründete seinen „ weltliterarischen Rang als Romancier“. In einer unvergleichlichen Fülle setzt Goethe als ein großer Autor dieser Zeit Maßstäbe.
Goethes Roman ist besonders auf die Darstellung der Natur zu untersuchen. Diese wird im Folgenden in Bezug auf die epochale Umgebung beleuchtet und erläutert. Die Darstellung und Wahrnehmung der Natur soll durch ein möglichst breit gefächertes Spektrum von Briefen, welche Werther im Laufe des Romans verfasst hat, abgedeckt werden. So sollen insbesondere auch Bezüge zu den typischen Beschreibungen und benutzten Bildern der Epochen erkannt und beschrieben werden. Zum Schluss soll dies zu einer differenzierten Einschätzung der Naturdarstellung im Roman wie auch zu einer eindeutigen Wertung der einzelnen Elemente führen. Hierzu wird möglichst nah am Roman gearbeitet, um einen bestmöglichen Textbezug zu gewährleisten.
Die Basis bilden die wissenschaftlichen Arbeiten von Kaiser, Huyssen, Kreutzer, Jeßing und Lange. Da dieses Feld schon lange fundiert durch wissenschaftliche Arbeiten beschrieben wurde, werde ich mit Hilfe dieser Autoren einen bestmöglichen Querschnitt der letzten Jahrzehnte geben.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Das Naturverständnis innerhalb der Epochen
2.1 Aufklärung
2.2 Sturm und Drang
2.3 Empfindsamkeit
3. Naturdarstellung im Roman
3.1 Naturdarstellungen in den Briefen vom 04. Mai/10.Mai
3.2 Naturdarstellungen in den Briefen vom 21. Junius/16. Julius/18. August
3.3 Naturdarstellungen in den Briefen vom 12. Dezember/14. Dezember
4. Fazit
5. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Der Roman „Die Leiden des jungen Werther“ von Johann Wolfgang von Goethe (1749-1833) entstand im Jahre 1774. Mit 25 Jahren schuf Goethe mit diesem Briefroman eine beeindruckende Lektüre und begründete seinen „ weltliterarischen Rang als Romancier“.[1] In einer unvergleichlichen Fülle setzt Goethe als ein großer Autor dieser Zeit Maßstäbe.[2]
Goethes Roman ist besonders auf die Darstellung der Natur zu untersuchen. Diese wird im Folgenden in Bezug auf die epochale Umgebung beleuchtet und erläutert. Die Darstellung und Wahrnehmung der Natur soll durch ein möglichst breit gefächertes Spektrum von Briefen, welche Werther im Laufe des Romans verfasst hat, abgedeckt werden. So sollen insbesondere auch Bezüge zu den typischen Beschreibungen und benutzten Bildern der Epochen erkannt und beschrieben werden. Zum Schluss soll dies zu einer differenzierten Einschätzung der Naturdarstellung im Roman wie auch zu einer eindeutigen Wertung der einzelnen Elemente führen. Hierzu wird möglichst nah am Roman gearbeitet, um einen bestmöglichen Textbezug zu gewährleisten.
Die Basis bilden die wissenschaftlichen Arbeiten von Kaiser, Huyssen, Kreutzer, Jeßing und Lange. Da dieses Feld schon lange fundiert durch wissenschaftliche Arbeiten beschrieben wurde, werde ich mit Hilfe dieser Autoren einen bestmöglichen Querschnitt der letzten Jahrzehnte geben.
2. Das Naturverständnis der Epochen
Die Naturdarstellung und das, was die Natur für den Menschen wie auch für die gesamte Gesellschaft verkörpert, sind in den verschieden Epochen unterschiedlich. Hierzu ist es entscheidend die verschiedenen Epochen auch als diese wahrzunehmen und zu verstehen.
2.1 Aufklärung
Die Aufklärung als Epoche der Literatur ist ungefähr in der Zeit von 1720-1800 anzusiedeln. Diese Epoche ist durch einen grundlegenden Zug zu charakterisieren. Der Mensch ist durch „den Hinzutritt der Vernunft zur tierischen Natur“[3] zu begreifen. Die rationale Vernunft wie auch die Logik werden verstärkt in das Leben jedes einzelnen Menschen integriert. Der Begriff der „praktischen Vernunft“[4] prägt die Epoche. Der Einfluss der Kirche wird zunehmend geringer und die Kritik an der selbigen wird immer lauter. Die Religion verliert an Bedeutung und wird von einem unbedingten Fortschrittsglauben abgelöst. Genau dieser stellt auch mehr und mehr die starre gesellschaftliche Ordnung infrage. Toleranz tritt in den neu erkannten Idealen in den Vordergrund. Im weiteren Verlauf wird genau diese Toleranz zur Triebfeder für weitere Veränderungen in Politik, Gesellschaft, Staat und Kirche.
Das Gute und das Vernünftige werden anschließend immer weiter gleichgesetzt. Der Vorstellung nach soll nur der Verstand die menschliche Wahrnehmung beherrschen und die verschiedenen Situation rational beurteilen.[5] Dies gilt auch in besonderem Maße bei der Darstellung und der Wahrnehmung der Natur. Die Natur als „vernünftig geordnet“, als „regelhaftes System“ stellt exakt den Zeitgeist dar.[6] Den Wunsch ein Raster oder ein System zu finden und anwenden zu können, welches Vorgänge durch Rationalität jedem Menschen zugängig macht, ist das Ziel der Epoche.
[...]
[1] Goethe, Johann Wolfgang von: Die Leiden des jungen Werther. 22. Auflage. München: Deutscher Taschenbuch Verlag 2010. Im Weiter zitiert als: Seitenangabe innerhalb des Textes.
[2] Vgl.: Lange, Viktor: Bilder – Ideen – Begriffe. Goethe Studien. Würzburg: Königshausen und Neumann 1991.
[3] Kaiser, Gerhard: Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm und Drang. 2., erw. u. vollst. Überarb. Auf. München: Franke 1976.S. 181. Im Folgenden zitiert als: Kaiser (1). Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm und Drang.
[4] Kaiser (1). Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm und Drang. S.17.
[5] Vgl.: Kaiser, Gerhard: Von der Aufklärung bis zum Sturm und Drang. 1730-1785. Gütersloh: Mohn 1966.
Im Weitern zitiert als: Kaiser (2). Von der Aufklärung bis zum Sturm und Drang.
[6] Vgl.: Kaiser (1). Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm und Drang. S.181.
- Arbeit zitieren
- Thorsten Kade (Autor:in), 2011, Naturverständnis und Naturdarstellung in Goethes "Die Leiden des jungen Werther" , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/212481
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