Die Satyrica Petrons erscheinen dem Leser bereits auf den ersten Blick als ein sehr
ungewöhnliches Werk, das in der antiken Literatur ohne Parallele dasteht. Nichts
Bekanntes lässt sich unter inhaltlicher und formaler Perspektive eindeutig mit Petrons
Satyrica identifizieren, und auch die Absichten, die Petron mit seinem Werk verbinden
mochte, sind nicht gleich zu erkennen. Damit stellt sich für die altphilologische
Forschung die Frage, zu welcher literarischen Gattung dieses Werk gehört.
Die Lösung dieser Frage wird allgemein als schwierig oder gar unlösbar bezeichnet. Die
Schwierigkeit, die Satyrica literarisch einzuordnen, hängt vor allem mit der sehr
fragmentarischen Überlieferung des Textes zusammen. Damit stehen alle Aussagen
über das Werk unter einem gewissen Vorbehalt. Ein weiteres Problem ist die auffällige
inhaltliche und formale Buntheit, die ein hervorstechendes Charakteristikum der
Satyrica darstellt. Dies hat zur Folge, dass verschiedene Gattungen betrachtet werden
müssen, die für die literarische Einordnung in Frage kommen.
In einem ersten Schritt sollen ausgewählte antike und mittelalterliche Zeugnisse über
Petrons Satyrica ausgewertet werden, um nach ersten Ansätzen für eine literarische
Einordnung zu suchen. Desweiteren ist die Erklärung der literarischen Tätigkeit Petrons
nicht zuletzt in den Besonderheiten seiner Zeit zu suchen. Eine Analyse der
Zeitumstände unter verschiedenen Aspekten soll Hinweise liefern für die Motivation
Petrons, ein Werk zu schaffen, wie es uns in Teilen vorliegt. Mit der Erklärung aus der
Zeit heraus sind die Rahmenbedingungen genannt, unter denen sich die literarische
Produktion Petrons vollzog. Daraus ergeben sich erste Schlüsse auf die Wahl eines
literarischen Genus. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Antike und mittelalterliche Zeugnisse über Petrons Satyrica
- Petron im Spiegel der politischen, gesellschaftlichen und literarischen Entwicklung der frühen Kaiserzeit. Rückschlüsse auf die Wahl eines literarischen Genus
- Satirisches in den Satyrica
- Der Titel Satyrica als Hinweis auf ein satirisches Werk
- Motive der Satire in den Satyrica
- Die sprachlich-stilistische Gestaltung der Satyrica als Mittel satirischer Charakterzeichnung
- Die Handlungsführung und Erzählstruktur der Satyrica im Vergleich mit der Satire
- Moralisierung in satirischer Funktion oder humorvolle Distanz
- Fiktion und Realität im Spiegel der Satire
- Die Satyrica: das Prosimetrum und die menippeische Satire
- Petrons Satyrica in der Tradition des griechischen Romans
- Satyrica, Ephesiaka und andere Romantitel
- Typische Szenen und Motive des traditionellen griechischen Liebesromans. Übernahme und parodistische Brechung
- Die (Vers-)Einlagen bei Petron und in den Romanen
- Die Handlungsführung der Satyrica im Vergleich zum Roman
- Die Satyrica und der Wirklichkeitsanspruch der griechischen Romane
- Die Satyrica und der komische Roman
- Die Satyrica und die Metamorphosen des Apuleius
- Der Iolaos-Papyrus (Oxy_ 3010)
- Versuche zum Textverständnis. Eine Analyse des Fragments
- Aussagewert des Fragments in Bezug zu Petrons Satyrica und zur Romantradition unter Einbeziehung weiterer Fragmente
- Beziehungen zu anderen literarischen Gattungen und Traditionen
- Epos
- Griechische Novelle
- Mimus
- Symposion-Literatur
- Schluss
- Textausgaben
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der literarischen Einordnung von Petrons Satyrica. Ziel ist es, die verschiedenen literarischen Einflüsse auf das Werk zu identifizieren und zu analysieren, um zu einem Urteil über die literarische Gattung des Werkes zu gelangen.
- Die literarische Einordnung der Satyrica
- Die verschiedenen literarischen Einflüsse auf Petrons Werk
- Die Bedeutung der prosimetrischen Form
- Das Verhältnis von Fiktion und Realität in den Satyrica
- Die Rolle der Parodie in Petrons Werk
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Satyrica Petrons als ein Werk vor, das sich nicht leicht in eine literarische Gattung einordnen lässt. Die Schwierigkeiten, die sich dabei ergeben, werden mit der fragmentarischen Überlieferung des Textes und der auffälligen inhaltlichen und formalen Buntheit des Werkes begründet.
Das zweite Kapitel befasst sich mit den antiken und mittelalterlichen Zeugnissen über Petrons Satyrica. Die Zeugnisse geben Einblicke in die Rezeption des Werkes, bieten aber keine eindeutige Perspektive für die Bestimmung des literarischen Charakters der Satyrica.
Das dritte Kapitel betrachtet Petron als Literaten seiner Zeit und analysiert die politischen, gesellschaftlichen und literarischen Bedingungen, unter denen er sein Werk schuf. Die Analyse der Zeitumstände liefert Hinweise auf die Motivation Petrons, ein Werk zu schaffen, das sich von den traditionellen Idealen der augusteischen Literatur abhebt.
Das vierte Kapitel untersucht die Satyrica selbst und analysiert verschiedene Elemente des Werkes, die auf die Satire hindeuten. Dazu gehören die motivische Übereinstimmung mit der Satire, die sprachlich-stilistische Gestaltung des Textes, die Handlungsführung und die Frage nach dem moralischen Anspruch des Werkes.
Das fünfte Kapitel befasst sich mit der prosimetrischen Form der Satyrica und untersucht das Verhältnis des Werkes zur menippeischen Satire.
Das sechste Kapitel betrachtet die Satyrica im Kontext des griechischen Romans. Die Analyse der Romantitel, der typischen Szenen und Motive sowie der Handlungsführung deutet auf eine Beziehung Petrons zum griechischen Liebesroman hin, die jedoch durch die parodistische Tendenz des Werkes geprägt ist.
Das siebte Kapitel behandelt die Satyrica im Kontext des komisch-realistischen Romans. Die Analyse des Iolaos-Papyrus, eines Fragments eines möglichen griechischen komisch-erotischen Romans, liefert neue Argumente für die Einordnung von Petrons Werk in diese Tradition.
Das achte Kapitel untersucht die Beziehungen der Satyrica zu anderen literarischen Gattungen und Traditionen. Dazu gehören das Epos, die griechische Novelle, der Mimus und die Symposion-Literatur.
Der Schluss fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und kommt zu dem Schluss, dass die Satyrica Petrons ein einzigartiges Werk sind, das sich nicht eindeutig einer literarischen Gattung zuordnen lässt. Die Mischung der Gattungen und die parodistische Tendenz des Werkes machen die Satyrica zu einer der auffallendsten Erscheinungen der antiken lateinischen Literatur.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Satyrica Petrons, die literarische Einordnung, die Gattungszugehörigkeit, die Satire, die menippeische Satire, der griechische Roman, der komische Roman, das Prosimetrum, die Parodie, das Epos, die griechische Novelle, der Mimus, die Symposion-Literatur, die Cena Trimalchionis, der Iolaos-Papyrus, die antike Literatur, die römische Literatur, die griechische Literatur, die Überlieferung, die Rezeption, die Zeitumstände, die Motivation, die Form, der Inhalt, die Sprache, der Stil, der Wirklichkeitsanspruch, die Interpretation.
- Arbeit zitieren
- Andreas Gohmann (Autor:in), 2003, Petrons "Satyrica" - Eine literarische Einordnung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/188492
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